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Hallo, aufgrund einer extremen Panikattacke mit einer damit verbundenen Bluthochdruckkrise (Mutter und Schwester sind kurz hintereinander gestorben) kam ich im vergangenen Jahr ins Krankenhaus. Man verabreichte mir Blutdrucksenker und gab mir Tavor zur Beruhigung. Nach 5 Tagen wurde ich entlassen. Der Blutdruck war gut eingestellt, aber nach zwei Tagen bekam ich die nächste Panikattacke. Mein Arzt meinte, dass es ein Entzug von Tavor sein könnte. Er verschrieb mir Alprazolam, was ich dann langsam innerhalb von Wochen runterdosierte. Jetzt hänge ich seit 6 Monaten auf täglich 0,125 mg Alprazolam. Ich würde es gern weglassen, aber nachdem ich es mal einen Tag nicht genommen habe, bekam ich am darauffolgenden Tag Panik und fühlte mich sehr zittrig. Als ich das meinem Arzt sagte, meinte der, das wäre Einbildung, bei der geringen Dosis würde man nichts merken. Meine Frage: Würde es Sinn machen diese Dosis von 0,125 mg Alprazolam mal ein über den anderen Tag wegzulassen? Wenn ja, wie lange? Es sagt mir kein Arzt wie ich diese Minidosis ausschleichen kann. Nur immer: Lassen Sie es einfach weg. Nur, so einfach geht das nicht. Es wäre toll, wenn mir hier in diesem Forum jemand weiterhelfen kann.

14.12.2022 16:25 • 25.04.2023 #1


12 Antworten ↓


U
Hallo.

Du wirst es vlt. nicht gern lesen, aber warum sollte jemand hier es besser wissen, als jemand, dessen Beruf es ist, selbst, wenn er nur über Basiswissen darüber verfügt, besser darüber Bescheid zu wissen, als jeder hier?
Wenn dein Arzt also meint, du sollst diese wirkliche Minidosis einfach weglassen, warum hörst du dann nicht auf ihn?
Um zu wirken, bedarf es bei Medikamenten eines gewissen Wirkspiegels im Blut und wenn dieser ab einer bestimmten Dosis nicht mehr gegeben ist, wird da auch nichts mehr wirken. Du könntest natürlich die Dosis immer wieder teilen, bis nur noch ein Staubkorn übrig bleibt, das wahre Problem dahinter, wird es dennoch nicht beseitigen.

Beim Ausschleichen von Medikamenten kann es immer zu Absetzwirkungen kommen, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Was ich in meiner Geschichte gelernt habe:
Je mehr ich mich auf die Absetzsymptome konzentriert habe, desto heftiger waren sie auch.

P.S. frag doch auch mal in der Apotheke nach. Die sollten dir ebenso Auskunft geben können.

14.12.2022 16:55 • x 1 #2


A


Alprazolam absetzen

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I
Ich denke bei der Minidosis ist es eher eine Kopfsache, dass du meinst sie nicht weglassen zu können.
Nicht dein Körper verlangt nach der Minidosis, sondern deine Gedanken, evtl. Angst, dein Kopf eben.
Wie lange ist das denn her, dass du Mutter und Schwester verloren hast ? Kam das unterwartet ?
Hast du jetzt noch Symptome mit der Minidosis ?

14.12.2022 17:20 • #3


A
Vielen Dank für deine Antwort. Es ist jetzt ein Jahr her, seitdem meine Mutter und meine Schwester verstorben sind. Beide starben nicht unerwartet. Meine Schwester starb an einer Leberzyrrhose durch jahrzehntelangen Alk.. Sie ist praktisch im Krankenhaus über Monate gestorben. Das mit ansehen zu müssen, war sehr hart. Meine Mutter starb mit 91 Jahren an einer Urosepsis. Diese Todesursache kam zwar unerwartet, aber sie hatte ihr Alter. Beides so kurz hintereinander erleben zu müssen, hat mich psychisch sehr belastet. Seitdem ich Alprazolam 0,125 mg einmal täglich nehme, habe ich keine Symptome. Ich halte mich daran fest und denke, weil ich es nehme, kann keine Panik aufkommen. Insofern ist es wohl nur eine Kopfsache. Den Tod meiner Schwester und den Tod meiner Mutter habe ich verarbeitet.

14.12.2022 17:38 • #4


I
Das mit ansehen.....und sich vielleicht fragen, wie das eigene Ende wohl aussehen wird ? Und wann ?
Hast du solche Gedanken vielleicht, die dich umtreiben ?
Oder bist du jetzt einsam geworden ?

14.12.2022 17:42 • #5


A
@Isalie sorry ich hatte zu früh auf die Nachricht gedrückt um sie abzuschießen, war aber noch nicht fertig.

14.12.2022 17:46 • #6


I
Es ist niemand gezwungen, auf etwas zu antworten.

14.12.2022 18:21 • #7


Acanthurus
Hallo!
0,5mg Alprazolam entsprechen laut einiger verfügbarer Tabellen 10mg Diazepam Äquivalenzdosis. 0,125 mg entsprechen immerhin noch 2,5mg Diazepam. Das ist eine Einstiegsdosis wenn auch eine kleine. Einige empfindliche Menschen merken den Sprung von dieser Dosis auf Null deutlich, je nach ursprünglicher Dosis und Einnahmedauer. Ist nun mal so. Jeder reagiert anders. Aber 6 Monate die gleiche Dosis ist selbst beim langsamen Absetzschema laut Ashton ziemlich lange wenn man es wirklich ausschleichen will. Du könntest die Wasserlösmethode anwenden und langsam weiter Richtung Null gehen. Der Absprung zum Schluss und vor allem die Zeit danach kann sehr ungemütlich werden ist aber nicht zu ändern, auch dies ist aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Den Tod zweier geliebter Menschen zu verarbeiten kann sehr lange dauern da gibt es keinen Richtwert. Man muss auch überlegen wenn dir das Medikament in der Dosis neben anderen Maßnahmen zur Selbsthilfe, hilft den Alltag zu bewältigen, es in ärztlicher Absprache noch einige Zeit weiter zu nehmen. Problematisch wird es wenn die Dosis ggf. wieder erhöht werden muss. Ist wirklich nicht einfach das alles abzuwägen.

14.12.2022 19:58 • x 3 #8


A
@Acanthurus Vielen lieben Dank für deine Antwort und deine Tipps, die mir sehr weiterhelfen. Da ich 40 Jahre den langsamen Selbstmord meiner Schwester durch ihren Alk. miterlebt habe, ist das Thema Sucht für mich ein rotes Tuch. Ich käme nie auf die Idee, auch wenn es mir noch so besch... gehen würde, die Dosis von 0,125 mg Alprazolam zu erhöhen. Trotzdem ärgert es mich, dass ich es bis jetzt nicht geschafft habe, dieses Medikament abzusetzen. Aber ok, es ist eine Minidosis, und ich habe, seit dem ich es nehme, nie mehr eine Panikattacke gehabt. Mein Arzt meinte, dass ich meine Abhängigkeit von 0,125 mg Alprazolam nicht mit der Alk. meiner Schwester vergleichen kann/darf, die letztendlich daran gestorben ist. Aber ich denke: Sucht ist Sucht. Schwierig!

14.12.2022 21:03 • #9


Schlaflose
Zitat von -a-:
Meine Frage: Würde es Sinn machen diese Dosis von 0,125 mg Alprazolam mal ein über den anderen Tag wegzulassen? Wenn ja, wie lange? Es sagt mir kein Arzt wie ich diese Minidosis ausschleichen kann.

Du könntest das Tablettenstück mit den 0,125mg mit dem Messer nochmals in kleinere Bröckchen teilen und auf diese Art die Dosis immer mehr verringern.

15.12.2022 07:20 • x 1 #10


Wofo
Kann dir empfehlen wenn es so schlimm
Ist mit deinen Panikattacken dich auf
Ein Antidepressiva einstellen zulassen
Mit Therapie dazu langfristig ist es besser
Als benzos zunehmen toleranz
Ist schnell und macht schnell abhängig


LG

15.12.2022 11:09 • x 1 #11


Icefalki
Es ist normal, dass sich jemand mit erlebten Panikattacken an ein Medi festhalten will, obwohl es eigentlich nimmer benötigt wird. Passiert auch mit Antidepressiva.

Panikattacken sind grässlich und man fürchtet sie wie der Teufel das Weihwasser. Ich würde auch dein Benzo verkrümeln und Schritt für Schritt absetzen.

Evtl. kaufst du dir dann Baldrian und steigst auf pflanzliche Medis um. Ich habe mein Antidepressiva irgendwann vergessen zu nehmen. Zuerst Reduktion, dann die Reduktion alles 2 Tage, dann alle 3, dann gedacht, ups, mir geht's schlechter und mal wieder täglich bis Tag X kam und ich bemerkt habe, oh welch Wunder! Schon ne Woche ohne und nix bemerkt.

Wichtig ist, mach dir keinen Stress damit.

15.12.2022 11:29 • x 1 #12


M
Ich hoffe du hast den Absprung von alprazolam geschafft. Ich habe es geschafft und nach 3 Monaten leider wieder Panikatacken bekommen. Nehme nun wieder seit 4 Tagen diese Pille früh und abends 0,5 mg. Bis jetzt spüre ich noch keine Besserung. Meine Hoffnung ist wieder am Leben Teil zu nehmen. Wenigstens etwas.

25.04.2023 18:08 • #13


A


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Dr. med. Andreas Schöpf