Ich habe mich vor Wochen hier angemeldet, weil ich nicht mehr weiter wusste.
Zwischendurch gab es dann eine Phase in der ich dachte, alles würde anders werden. Nun bin ich wieder am gleichen Punkt.
Ich habe meinen Mann 2008 kennengelernt, damals war er noch eine Frau. Hochverschuldet war er, aber das haben wir in den Griff bekommen. Für mich war es normal, einander zu helfen.
Danach folgten im Rahmen der Transsexualität viele Operationen, eine wirklich harte Zeit in der unsere Beziehung immer liebloser wurde. Dennoch haben wir geheiratet, aber auch das sehr lieblos (musste sogar diskutieren, ob man sich auf dem Standesamt küsst).
Zwischenzeitlich waren wir getrennt, hatten in dieser Zeit beide andere Partner und sind nun seit Ende Januar wieder zusammen. Zuvor hat er mich sehr umworben.
Im Februar und März dann wieder Lieblosigkeit, er behandelte mich als wäre ich selbstverständlich, aber eher wie eine gute Freundin. Grund dafür war erst Umzugsstress, dann eine bei ihm stattfindende Prüfung im beruflichen Rahmen. Danach war er 3 Wochen lang wirklich traumhaft. Wie ausgewechselt.
Kurz darauf wurde es wieder genauso. Wir haben dann lange geredet. Er hatte es viel von mein Leben, was mich sehr irritiert hat.
Irgendwann sagte er dann, er könne mit Stress nicht umgehen und wolle das ändern, damit ich nicht immer darunter leiden muss. Allerdings hält das alles nicht lange an und er tut sehr wenig um langfristig etwas zu verändern.
Er arbeitet Schicht, viel am Wochenende, so dass wir uns wenig sehen, was für mich wirklich schwierig ist.
Hat er Nachtschicht sehen wir uns gar nicht unter der Woche. Da schreibt er mir, dass ich ihm fehle und so.
Aber sonst eben nicht, es kommt emotional nichts rüber. Sex haben wir auch nicht. Er beschwert sich zwar darüber, dass wir keinen Sex haben, andererseits ist er aber auch nicht in der Lage, auf meine Annäherungsversuche einzugehen. Sitzt auf dem Sofa bis er müde ist und schlafen will, Zärtlichkeit im Alltag gibt es wenig.
Seit 2 Tagen ist es jetzt wieder als wären wir nur Freunde. Kein liebevolles Wort, überhaupt keine Zärtlichkeit. Spreche ich ihn darauf an, ist er patzig. Sagt, er hätte halt keine Lust mich zu küssen.
Mich verletzt das Sehr, vielleicht auch weil ich hochsensibel bin. Es ist nicht die Art, wie ich mir eine Beziehung wünsche und ich merke immer wieder, wie meine Bedürfnisse nach Liebe und Zärtlichkeit auf der Strecke bleiben.
Sage ich das, schlägt er vor, dass ich mich auf dem Sofa vor ihn lege, er legt seinen Arm um mich und dann hätte ich ja was ich will.
Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.
Mich verletzt diese Distanz sehr.
Früher dachte ich, vielleicht müsste ich nur mehr tun, um mehr Liebe verdient zu haben.
Da ich aber nach einem Burnout 2014 eine Therapie gemacht Habe, sehe ich das heute anders. Dazu kommt sicher auch, dass ich letztes Jahr erlebt Habe, wie schön es ist, wenn jemand wirklich fürsorglich und liebevoll ist.
Ich bin (wie eine frühere Freundin von mir sagen würde) sexuell frustriert und vor allem traurig, verletzt und ratlos.
07.05.2017 18:07 • • 21.02.2020 #1