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Ich habe mich vor ein paar Monaten von meinem Mann getrennt. Vor vier Wochen bin ich dann aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen.
Es geht ihm körperlich und vor allem mental sehr schlecht und er kommt überhaupt nicht zurecht damit. Er versteht das alles nicht, wie es dazu kommen konnte.
Und ich kann ihm nicht einmal einen konkreten/ausschlaggebenden Grund nennen, was ihn zusätzlich zermürbt. Er fragt immer wieder nach einem Grund und was er falsch gemacht hat.
Warum ich nicht einmal versucht habe, unsere Ehe zu retten und plötzlich alles, was war und ist, aufgegeben habe.

Wir hatten eigentlich eine sehr innige und harmonische Beziehung/Ehe. Es gab keine wirklichen Streits, wir haben gemeinsame Hobbies gehabt und viel unternommen. Haben uns gemeinsam viel aufgebaut.
Alles war perfekt. Eigentlich war unsere Liebe unerschütterlich und nichts und niemand hätte dazwischenkommen können. Zumindest dachten wir dies.

Die letzten 4/5 Jahre haben uns alles abverlangt.
Schwere Krankheit und Tod meiner Schwiegermutter, das Ausräumen eines ganzen Zweifamilienhauses, der Schwiegervater, welcher nur Ärger gemacht hat und der nicht mal ein Jahr nach dem Umzug in die neue Wohnung ins Pflegeheim musste, wieder eine ganze Wohnung auflösen, ein riesiger Garten, der übernommen und gepflegt werden musste usw.
Nur noch Ärger und Verpflichtungen. Kaum mehr Zeit für einander und sich selbst.
Wir waren in der Hoffnung und der Annahme, dass wir dieses Jahr endlich mal wieder zur Ruhe kommen können und hatten viel vor.

Er ist seit der Trennung krankgeschrieben und in psychologischer Betreuung. Erst stationär, dann Tagesklinik und nun kommt regelmäßig ein ambulanter psychiatrischer Dienst zu ihm nachhause.

Die Trennung war langwierig und schwer.
Er drohte immer wieder damit, sich etwas anzutun. Ich hab von ihm mehrmals Küchenmesser hingeworfen bekommen, die ich ihm in die Brust stechen sollte.
Ich musste ihn mehrmals davon abhalten, volltrunken ins Auto zu steigen und loszufahren/gegen den nächsten Baum zu fahren.
Viele, viele Vorwürfe (einer davon berechtigt?!), nächtliches Wachhalten, laut werden, emotionale Erpressung.

Wenn wir telefonieren oder ich in der Wohnung bin, um noch Sachen zu klären oder abzuholen, ist er die ganze Zeit nur am weinen.
Ich bekomme fast täglich Liebesbekundungen und/oder Vorwürfe - immer im Wechsel.
Ich habe sein Leben zerstört und das aller, denen wir wichtig sind (?!).

Letztens hat er mir gebeichtet, dass er sich mit Tabletten das Leben nehmen wollte. Was jedoch (zum Glück) nicht geklappt hat.
(Ich weiß, dass es nicht nur Gerede ist oder er mir etwas vorlügt.)

Ich fühle/empfinde nichts mehr. Als hätte ich nie geliebt. Als hätte es diese gemeinsame Zeit nie gegeben. Bin ihm gegenüber völlig gefühlskalt. Und ich kann mir das ganze selbst nicht erklären.
Gleichzeitig habe ich diese extremen Schuldgefühle, mit denen ich gerade nicht zurechtkomme und nicht umzugehen weiß.

Jeder sagt zu ihm, er solle einfach damit klarkommen und ich soll mir das nicht so zu Herzen nehmen.
Aber ich allein bin dafür verantwortlich, dass er so gebrochen ist und es ihm so schlecht geht.
Das war nie meine Absicht!

Da ich mit sonst niemandem darüber reden kann, musste ich das auf diese Weise loswerden.
Selbst das fällt mir schwer, weil ich zu diesem Thema einfach nicht die richtigen Worte finde.

21.06.2024 14:43 • 15.08.2024 x 6 #1


36 Antworten ↓


Zitat von LunaDark:
Ich fühle/empfinde nichts mehr. Als hätte ich nie geliebt. Als hätte es diese gemeinsame Zeit nie gegeben. Bin ihm gegenüber völlig gefühlskalt. Und ich kann mir das ganze selbst nicht erklären.

Unecht. Mir tut dein Mann sehr leid.

A


Mann zerbricht an der Trennung

x 3


Mir tatsächlich auch! Sonst würde mich das alles nicht so beschäftigen.
Warum wirfst du mir vor, dass dies unecht ist?

Ich denke eine Beziehung wo es SO starke Abhängigkeit gibt, ist aber auch nicht gut .

Da war vermutlich schon eine Menge Last auf dir? Und das ganze nährende aufbauende kam kaum noch vor?

Oder er ist vielleicht durch die äußeren Umstände auch so schwer belastet.

Für die könnt ihr ja beide nichts.

Da ist es schon traurig, dass ihr beide vorher innig wart und von außen quasi alles so erdrückt würde.

Da verliert man sich ja auch selbst.

Und ja, eine Beziehung ohne sich selbst und etwas Freiraum ist ja kaum zu führen.

Vielleicht könnt ihr beide erst mal jeder durchschnaufen und mit Abstand sieht es etwas anders aus

Aber mehr Druck, Zwang und der Mann als mahnendes Elend und Schuldgefühl treibt wohl eher weg, wenn eh schon alles zuviel wurde?

Eine Exfreundin hat mir gedroht, sich das Leben zu nehmen, wenn ich mich trenne.
Sie hatte schon Schnitten an den Armen und war psychisch etwas labil. Ich habe es daher sehr ernst genommen. Es hat mich massiv unter Druck gesetzt.

Daher habe ich etwas getan, worauf ich nicht stolz bin und das ich auch nicht ernsthaft jemandem empfehlen würde. Aber mir/uns hat es geholfen. Ich habe gelogen! Ich habe ihr gesagt, ich bräuchte nur eine Pause. Ich wüsste nicht, wie lange diese Pause sein würde, aber letztlich könne ich mir vorstellen, die Beziehung danach vielleicht neu zu starten.
Mein Plan war es, die Fallhöhe der Trennung zu senken und ihr die Aussicht auf einen Neustart als emotionale Krücke zu geben. Gleichzeitig sollte der Kontaktstopp zwischen uns dafür sorgen, dass sie sich wieder mehr um sich kümmert und ihre Emotionen abflauen.

Und es hat geklappt... die Vorstellung, es sei nur eine Pause hat ihr emotional geholfen. Sie hat angefangen sich mehr mit sich zu beschäftigen, hat sich wieder mehr mit ihren Freunden getroffen und hat auf diese Weise besser verkraftet.

Mir ist bewusst, dass ich gelogen habe und man mein Vorgehen jetzt diskutieren könnte.Im Ergebnis hat es ihr aber geholfen mit der Trennung umzugehen. Von Selbstmord war keine Rede mehr. Und heute ist sie glücklich vergeben und hat sogar wieder studiert.

Zitat von Reconquista:
Unecht. Mir tut dein Mann sehr leid.

Mir auch..aber sie kann nichts dafür..

Möchte nicht in ihrer Haut stecken..

Sie hat es sich ja nicht ausgesucht..sondern es ist so passiert..

Zitat von LunaDark:
Und ich kann ihm nicht einmal einen konkreten/ausschlaggebenden Grund nennen,


Dachte ich zuerst wirklich, doch dann schriebst Du:

Zitat von LunaDark:
Die letzten 4/5 Jahre haben uns alles abverlangt.
Schwere Krankheit und Tod meiner Schwiegermutter, das Ausräumen eines ganzen Zweifamilienhauses, der Schwiegervater, welcher nur Ärger gemacht hat und der nicht mal ein Jahr nach dem Umzug in die neue Wohnung ins Pflegeheim musste, wieder eine ganze Wohnung auflösen, ein riesiger Garten, der übernommen und gepflegt werden musste usw.
Nur noch Ärger und Verpflichtungen. Kaum mehr Zeit für einander und sich selbst.


Sag ihm das so. Das schuldest Du ihm, damit ER abschließen kann.

Ist echt total wichtig für ihn.

Er wird sich nicht umbringen. Ich wollte mich selber mal, ich hab es keinem erzählt, weil ich nicht wollte, dass mich jemand hindert.

Es ist Dein gutes Recht zu gehen und auch nicht mehr kämpfen zu wollen, aber bitte bitte sag den Grund wie Du es schriebst.

Zitat von LunaDark:
Mir tatsächlich auch! Sonst würde mich das alles nicht so beschäftigen. Warum wirfst du mir vor, dass dies unecht ist?

Ich werfe dir nichts vor, aber mein Eindruck ist, dass da viel Unechtes im Spiel ist. Du hast dich getrennt, weil du nichts mehr empfindest, du hast deinen Partner verlassen. Und dann nennst du diesen Thread noch „Mann zerbricht an der Trennung“. Was soll das? Und was willst du hier als Antwort bekommen?

Leidet Dein Mann auch an Borderline?

Ich wünsche ihm ganz viel Kraft.

Zitat von LunaDark:
Die letzten 4/5 Jahre haben uns alles abverlangt.
Schwere Krankheit und Tod meiner Schwiegermutter, das Ausräumen eines ganzen Zweifamilienhauses, der Schwiegervater, welcher nur Ärger gemacht hat und der nicht mal ein Jahr nach dem Umzug in die neue Wohnung ins Pflegeheim musste, wieder eine ganze Wohnung auflösen, ein riesiger Garten, der übernommen und gepflegt werden musste usw.
Nur noch Ärger und Verpflichtungen. Kaum mehr Zeit für einander und sich selbst.

Ich versuche die Lage jetzt mal aus Sicht Deines Mannes zu betrachten..

Zitat von LunaDark:
Ich habe mich vor ein paar Monaten von meinem Mann getrennt. Vor vier Wochen bin ich dann aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Es geht ihm ...


So, wie du es beschreibst, erscheint die Trennung unlogisch. Kann es nicht sein, dass du nach der langen schweren Zeit eine Depression entwickelt hast?
Es ist doch merkwürdig, dass so plötzlich nach so langer und guter Zeit alles weg ist. Für mich klingt das nicht nach einem natürlichen Prozess.

Zitat von LunaDark:
drohte immer wieder damit, sich etwas anzutun

Gut ist, dass er psychologische Hilfe hat.

Das ist wirklich eine traurige Entwicklung, für die niemand etwas kann. Hat er Freunde; habt ihr Kinder? Du wirst alles in seinem Leben gewesen sein, oder? Vielleicht könnte er seine Arbeit wieder aufnehmen, damit er einen strukturellen Rahmen hat und abgelenkt wird und du redest mal mit ihm, dass er sich bemüht, auf die Beine zu kommen. Selbsthilfegruppe ist auch immer wieder als Hinweis anzubringen.

@noname12123

Deine Antwort ist völlig am Thema vorbei. Gehört hier nicht hin.

Zitat von noname12123:
so sind in der Regel viele Frauen. Wie sie das machen ist mir als Mann auch nicht ganz klar.
Stress bringt viele Frauen zum nachdenken und zum zweifeln. Warum auch immer. Damit können Frauen gar nicht. Sie fragen sich:Gibt doch so viele Männer bei denen ich jetzt keinen Stress hätte und wenn ich noch nicht ganz schrecklich aussehe, dann hab ich ja noch die Change auf was besseres.

Aber warum lässt man uns dann so kaputt gehen? Das ist doch keine Liebe! Wenn Mann eine Frau liebt, sollte er sie vor dem zu frühen körperlichen Verfall (welcher durch zu viel Stress und Arbeit geschieht) bewahren. Wenn er sie liebt sollte er sie vor Leid und Not bewahren!

Ich pauschalisiere jetzt auch: Warum sitzen solche Männer auf dem Sofa und erst wenn sie sich von ihm trennt, werden sie aktiv?

@Deviant Dein Vorgehen finde ich nicht unmoralisch, sondern zeigt dass es in jedem Beispiel anders gehandhabt werden muss.

@LunaDark ich habe damals meinem Ex gesagt: ja dann mach es So in der Art. Natürlich hatte ich Angst, dass er es tut, aber ich hatte zum ersten Mal in dieser Beziehung mich selber gespürt! Ich muss tausend Schutzengel gehabt haben, die mich endlich von ihm weg gebracht hatten. In einer späteren Therapie hatte die Psychologin herausgearbeitet, dass massiver emotionaler Missbrauch während der Beziehung stattgefunden hatte. Ich war so manipuliert, dass ich alle Gefühle diesbezüglich nicht wahrhaben wollte.

Das was dein Ex hier macht, ist emotionale Erpressung und keineswegs Liebe, sondern extreme Verlustangst! Er zeigt seine schlechteste Seite! (Vielleicht durch den Verlust seiner Eltern auch verständlich, aber es ist nicht in Ordnung, dass du seine Eltern ersetzen musst!) Erschreckt dich diese neue Seite an ihm oder hast du sie zuvor bereits abgeschwächt kennen gelernt?
Wie war euer Alltag? Müsstest du immer tun, was er wollte? Hat er sonst mit Trotz reagiert? Und du hast nachgegeben? Wenn ja, dann wäre es jetzt an dir, herauszufinden, warum du immer nachgegeben hast? War es bequemer für dich? Bist du auch in anderen Beziehungen so? Wie war es in deiner Kindheit?

Kennst du deine eigenen Bedürfnisse?

Alles Gute dir.

Zitat von noname12123:
Frauen haben fast immer ein Auge auf andere oder halten sich andere warm.

Frauen wissen, sie können im Leben oder auch auf diversen Singelportal innerhalb weniger Wochen einen Neuen finden bzw innherlab weniger Tage Sex haben. Ist wie onlineshopping solche singelplattforumen.


Falsch formuliert.
Es gibt Frauen, die so sind. Vielleicht DIE Frauen in deinem Umfeld.

Aber du kannst nicht alle Frauen über einen Kamm scheren !
Sponsor-Mitgliedschaft

Liebe LunaDark,
ich vermute, dass bereits schon länger eine gewisse Unzufriedenheit / unglücklich sein.....in dir geschmort hat.
Und nun hast du kurzen Prozess gemacht, nachdem dir anscheinend einiges bewusst geworden ist...
bis dahin hast du alles getan, zu helfen...die Haushalte aufzulösen, Schwiegervater ins Heim usw....warst abgelenkt.

Hat dein Mann es dir jemals gedankt oder war es für ihn selbstverständlich ?

Du darfst dir keine Vorwürfe machen. So eine Entscheidung trifft man ja auch nicht mal so eben oder leichtfertig.

Und JA...dein Mann tut mir auch trotzdem leid, dass es ihn so schlimm umhaut.

Ich denke, ihr solltet euch vorerst nicht mehr so oft begegnen oder schreiben oder telefonieren.
So oder so wird er über kurz oder lang mit der Situation zurecht kommen müssen.

Vielleicht ist eine Art Kontaktsperre ganz gut. Er muss Abstand gewinnen.

Er hat psychologische Begleitung und Hilfen.

Wenn du bis jetzt nicht *weich geworden bist *.und eurer Beziehung eine 2.Chance geben möchtest......wird das auch nicht mehr passieren.
Du bist dir deiner Sache sicher und möchtest ohne ihn weiterleben.

Du bist für sein weiteres Leben, was auch immer passiert oder nicht passiert....nicht verantwortlich.

Trigger

Mein Ex....hat mich noch Monate, nachdem ich gegangen war gefragt, ob ich nicht doch wieder zurückkomme. Zum dem Zeitpunkt schlief schon seine neue Freundin in meinem Bett, die auch noch ein Kind mitgebracht hatte.
Verstehe einer so manchen Mann.
Innerhalb weniger Wochen war eine neue Frau am Start.....alles nur nicht alleine und ohne Frau dastehen.
Viele haben damals gedacht, ER hätte sich wegen ihr....von MIR getrennt. So schnell ging das....nach 19 Jahren.
Ich habe es in den Trigger gesetzt, weil dies nicht unbedingt hierher gehört.
Jedenfalls bin ich eisern geblieben und habe meine eigenen Ziele weiter verfolgt.
Es ist mir sehr schwer gefallen..er hat förmlich gebettelt.....ich habe ihn ja nicht gehasst.....aber meine gravierenden Gründe hatte ich natürlich.
Und die wirst du sicher auch haben.


@Kentucky

Frauen sind in der Lage einen emotionalen Schnitt viel besser zu vollziehen, als Männer.
Das hat, wenn man der Psychoanalyse glauben möchte, seine Ursachen in der frühen Kindheit.
Das kleine Mädchen wird von der ersten Liebe, der Mutter, subtil zurüclgewiesen und wendet sich dem Vater zu. Frauen haben Erfahrungen mit früher Trennung und wissen, dass sie das überleben, bei Männern ist der klare Schnitt viel schwieriger.

Zitat von Cbrastreifen:
bei Männern ist der klare Schnitt viel schwieriger.

Das glaube ich nicht..ganz und gar nicht..

Man kann sich nicht immer nur auf bestimmte Analysen berufen.

Das ist wie mit den Statistiken..darauf gebe ich gar nix..

Ich glaube nur das was ich sehe..und da kann ich ganz klar behaupten, dass ich nun schon mehrere Trennungen von Bekannten verfolgt habe..in allen Fällen haben die Frauen diese Beziehung beendet..aber in all den Fällen haben sich deren Männer viel schneller wieder in eine neue Beziehung gestürzt, und das obwohl das Jammern vorher doch so groß war.

Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass Männer einfach nicht alleine sein können.

A


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