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S
Guten Morgen!
Meine Sache ist etwas komplizierter.
Ich habe vor gut 2,5 Monaten einen Mann kennengelernt. Es hat sofort gefunkt und wir hatten 6 Wochen lang eine wundervolle Zeit. Er sagt, so wie ich auch, dass er sowas noch nie erlebt hat. Ich wäre die Liebe seines Lebens. Genauso hab ich auch empfunden.
Leider hat er eine schwere Kindheit gehabt und vor Jahren (während seiner Ehe) eine Traumatherapie gemacht.
Vor ca 4 Wochen kam dann bei uns der Einbruch. Er bekam Depressionen (er hat massive berufliche Probleme) und konnte nicht mehr sagen was er empfindet. Ausserdem hat er, aufgrund seiner Kindheit, massive Bindungsängste, Selbstzweifel... Sprich, er ist mit sich selber nicht im Reinen. Vor 2 Wochen haben wir uns nochmal getroffen, da war ein Tag lang alles wie immer. Dann kam ein erneuter Einbruch. Daraufhin wieder 2 Wochen Funkstille. Jetzt haben wir uns gestern getroffen und es war wirklich sehr vertraut. Ich dachte, es könnte wieder werden. Meine Gefühle sind unverändert.
Gestern sagte er mir aber dann, dass er gerne mehr Zeit mit mir verbringen würde, aber er erstmal seine Probleme, sprich die Therapie in Angriff nehmen möchte. We möchte das Ganze beenden, weil er Kraft für sich brauch und nicht das schlechte Gewissen mir gegenüber haben will, wenn er mich gegebenenfalls wieder weg stößt.
Er wolle keine andere Frau und will alles dafür tun, dass es mit uns funktioniert. Ob die Gefühle in ein paar Wochen allerdings noch da wären, wüsste ja niemand.
Jetzt ist Funkstille!
Ich fühle mich so traurig... Ich habe gekämpft ausgehalten. Und jetzt ist es erstmal vorbei
Hat hier jemand damit Erfahrung? Könnte es mit Therapie funktionieren?
So ähnlich war es wohl damals auch in der Anfangszeit mit seiner Exfrau hat er gesagt.
Ich bin so traurig! Wie verhalte ich mich denn jetzt richtig? Tatsächlich gar nicht mehr melden?

29.08.2015 10:06 • 30.08.2015 #1


6 Antworten ↓


Schaf
Vor fast 6 Jahren hat mein Freund nach 4 Monaten Beziehung mit mir Schluss gemacht. Er steckte auch in einem tiefen depressiven Loch, er bräuchte all seine Kraft dafür, außerdem würde ich ihn eh noch mehr runterziehen.

Heute sind wir glücklich verheiratet. Es kann also gutgehen. Ich glaube, der Knackpunkt ist, ob der Kranke sich in der Krise dazu entschließen kann, den anderen an sich ranzulassen. Ob er merkt, dass die Beziehung ihn nicht mehr Kraft kostet als sie ihm gibt. Das ist natürlich gerade zu Beginn einer Beziehung schwierig, wenn man noch nicht so gewachsen ist miteinander.

Wenn du dir im Klaren darüber bist, dass du einiges investieren musst und vllt erstmal nicht viel oder nichts zurück bekommst, dann biete ihm deine Hilfe an, sag ihm, dass du für ihn da bist. Jetzt nicht täglich unaufgefordert, sondern einfach, wenn ihr Kontakt habt und es passt. Und ansonsten würde ich ihm seine Ruhe lassen, auch wenn's schwer fällt.

29.08.2015 12:17 • #2


A


Er hat es beendet Noch eine Chance?

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S
Ja, er will es ja auch so gerne... Er sagt, wenn es mit mir nicht klappt, dann braucht er nie wieder zu suchen....
Hattet ihr auch Funkstille, als ihr getrennt wart?
Und wenn ja, wie lange?
Er hat gesagt, er meldet sich wieder bei mir. Ich soll es aber bitte nicht einfach so tun, weil er dann immer wieder ins Grübeln kommt.
Meine Hilfe hab ich ihm angeboten. Er weiß, dass ich ihn will und auch bereit bin, einiges zu ertragen und zu investieren.
Und das werde ich ihm auch wieder sagen, sollte er sich melden.
Diese Funkstille ist so unschön! Und ich hab einfach Angst, ihn zu verlieren.

29.08.2015 15:41 • #3


Icefalki
Liebe sad, es hört sich eigentlich sehr gut für dich an. Und Depression ist heftig. Dass er da Zeit braucht, ist logisch.

Schaf hat das schön gesagt. Gib ihm die Zeit. Wenn er medis braucht, dauern die ca. 2- 4 Wochen um überhaupt zu wirken.

Ich seh da durchaus noch Chancen. Mach dich mal über Depressionen schlau. Dann verstehst du auch das Krankheitsbild ein bisschen.

29.08.2015 16:10 • #4


S
Dankeschön für eure Antworten.
Das schlimme für mich ist einfach dieser Schwebezustand.
Hättet ihr denn einen Tip, wann ich mich, gegebenenfalls er tut es nicht, bei ihm melden soll?
Wie viel Zeit soll ich verstreichen lassen?
Seine erste Therapiestunde hat er in 1,5 Wochen.
Und Medikamente will er wohl auf keinen Fall nehmen.

29.08.2015 19:49 • #5


Schaf
Zitat von Sad1978:
Hattet ihr auch Funkstille, als ihr getrennt wart?
Und wenn ja, wie lange?


Wir hatten eineinhalb Tage Funkstille, dann kam eine SMS, dass er mich braucht und wieder mit mir zusammen sein will. Man muss dazu sagen, dass wir eine Fernbeziehung geführt haben und ihm daher meine reine Anwesenheit nicht gefehlt hat.
Aber damit war natürlich die Depression nicht weg. Immer wieder kam es auch in der weiteren Beziehung zu depressiven Phasen, in denen er mich auf Abstand gehalten hat (nicht die Beziehung beendet, aber er hat sich eben zurückgezogen). Mittlerweile wohnen wir natürlich zusammen, unsere Beziehung ist gewachsen. Jetzt zieht er sich in solchen Phasen nicht mehr zurück. Aber das war ein langer und vor allem schmerzhafter Weg. Trotzdem gibt es die Depression noch in unserem Leben. Es tut zwar nicht mehr so weh, weil ich nicht mehr weggestoßen werde, aber ein Kraftakt ist es trotzdem, jedesmal. Wenn man liebt, kann man das ertragen und deshalb sind wir noch zusammen.
Vielleicht ist diese Auszeit für dich eine gute Möglichkeit rauszufinden, ob du bereit bist, das alles mitzutragen.
Ich denke, ich würde ihm vllt am Tag vor der Therapie schreiben, dass ich ihm alles Gute wünsche und dass er ja mal erzählen kann, wie's war, wenn er mag.

29.08.2015 20:37 • #6


S
Danke Schaf, für deine Antwort!
Ich denke, so werde ich es auch machen.
Sollte er sich bis dahin nicht gemeldet haben.
Vorausgesetzt, ich halte das so lange aus Denn mir geht es nicht wirklich gut grad...

30.08.2015 16:50 • #7





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