Endlich getrennt, und nun?

nun habe ich mich endlich von meiner Alk. frau getrennt. habe mehrere anläufe gebraucht aber jetzt ist es mir endlich gelungen, denke nichtmal mehr an sie. habe mich selbstständig gemacht, im job läuft alles super obwohl ich sehr viel unterwegs bin und oft das gefühl habe es nicht schaffen zu können aber ich bin sehr zufrieden eigentlich.

habe ne riesen wohnung, riesen garten, schäferhund, kaninchen, gartenteich, habe mir n cabrio geleistet - soweit so gut nur glücklich bin ich absolut nicht denn wenn die verdammten wochenenden kommen an denen ich nicht im stress bin muss ich leider einsehen, das ich scheinbar den anschluss verpasst habe.

freunde und bekannte sind aufgrund der ewigen streitereien meiner Alk. ex frau längst über alle berge und ich werde das gefühl nicht los das ich scheinbar nicht so der frauentyp bin. dabei sehe ich eigentlich ganz gut aus (sagt mir zumindest fast jeder). keine ahnung was ich falsch mache aber es kommt nichtmal zu nem date, geschweige denn zu mehr.

da ich nicht der typ bin der ins Bord. will sondern jemand der eher der beziehungstyp ist habe ich mittlerweile große angst allein bleiben zu müssen. das zieht mich ehrlich gesagt ganz schön runter.
aufgrund meines jobs kann ich aber auch nicht in der woche irgendwohin, da bin ich froh wenn ich mal luftholen kann. mit dem Alk. habe ich es auch nicht wirklich so, gehe also nicht in kneipen oder dahin wo gesoffen wird, verständlich oder?

ich weiß nicht aber ich habe echt das gefühl das meine ex aus mir mit den jahren ein verstörtes kind gemacht hat das völlig orientierungslos ins normale leben geworfen wird.
weiß nicht aber wenn ich frauen so reden höre bin ich eigentlich das idealbild von einem mann, groß, schlank, verdiene gut, bin treu, trinke so gut wie nie - trotzdem klappt irgendwie nichts und ich denke das es an meinem verhalten liegt.

leider erwische ich mich dabei wie llangsam aber sicher depressionen hochkommen. da hab ich es nach 15 jahren endlich geschafft mich von meiner ex loszumachen und nun falle ich in ein loch.

kennt jemand soetwas?

Hallo ichmagmich,

normalerweise ist es nicht ganz zufällig, dass man sich einen bereits oder zukünftig Alk. Partner aussucht. Irgendetwas ist in der Regel auch in der Seele des anderen Partners nicht in Ordnung, das zu dieser Krankheit passt. Z.B. kann es sein, dass man(n) Angst vor einer starken Partnerin hat und daher eine abhängige, kranke braucht, um sich selbstsicher genug fühlen zu können. Oder man hat selber in der Familie Alk. gemacht. Oder oder oder.

Warst du denn schon mal bei einer Selbsthilfegruppe für Angehörige von Alk.?

Dort lernen die Angehörigen m.W. nicht nur den richtigen Umgang mit ihren Alk. Partnern, sondern auch viel über sich selbst. Vielleicht könntest du das trotzdem jetzt noch nachholen, falls du es noch nicht gemacht hast. Da könntest du vielleicht einiges aufarbeiten, was dich selbst angeht.

Die Frauen spüren, wenn etwas mit einem Mann nicht in Ordnung ist.

Gestern sah ich zufällig in einer Sendung über Partnersuche einen extrem gut aussehenden Mann (plus guter Beruf usw.), aber er klagte darüber, dass es mit der Partnersuche nicht klappt und die Frauen nicht anbeißen. Auch ich hatte das deutliche Gefühl, dass er als Partner eine extreme Stressquelle werden würde.

Also mein Rat: Suche in deiner Seele. Natürlich geht auch eine richtige Therapie, aber das wäre aus meiner Sicht der zweite Schritt.

Zitat von ichmagmich:

... leider erwische ich mich dabei wie llangsam aber sicher depressionen hochkommen. da hab ich es nach 15 jahren endlich geschafft mich von meiner ex loszumachen und nun falle ich in ein loch.

Die Depression kannst du auch positiv auffassen, sie ist im Gunde ein Selbstschutz. Während der Krisenzeiten birgt jegliches Agieren Gefahren mit sich, in noch mehr traumatisierende Situationen zu geraten, durch die die Psyche an ihre Grenzen stößen könnte. Deshalb dieser Prozess des inneren Rückzugs.

Den materiellen Status und gutes Ausehen in solcher Sitution quasi als Tauschmittel anzubieten, sehe ich nicht als vorteilhaft. Dadurch verlierst du nur noch mehr Bezug zu dir selbst und machst die Leute auf dich aufmerksam, mit denen du dich u. U. noch mehr einsam fühlen kannst als wenn du alleine bist.

Lass dir mehr Zeit für die Trennungsbewältigung, mindestens ein Jahr, und genieß die Zeit, die du nur für dich alleine hast. Nach der ersten Schritten aus der Beziehungsabhängigkeit wirst du dich bald frei wie ein Schmetterling fühlen.

; )

Viel Glück.

danke für euren rat. ja sehe es mittlerweile auch so das ich mich ersteinmal selbst wiederfinden muss. angehörigengruppe kommt für mich derzeit nicht in frage. klingt vielleicht hart aber meiner derzeitigen meinung nach gehören alle alkis erschossen. noch zu frisch alles.
habe gemerkt das ich eher jemanden finden will um meine probleme diesem menschen aufzubürden als selbst damit umzugehen. denke auch das die leute dieses erkennen und das es deswegen nicht klappt.

werde die partnersuche ersteinmal einstellen und erst wieder zu mir selbst finden. gehe wieder zum karate und habs thai chi auch wieder angefangen. hilft mir doch sehr und auch die sozialen kontackte kommen durch die vereine langsam wieder. vor allem sind dort menschen die nicht den ganzen tag an der flasche hängen und stressen!

grüße!

Also, erstmal finde ich es toll, was du für ein Selbstvertrauen hast und das ist doch schon die halbe Miete!
Meins ist sowas von im Eimer, darf ich fragen ob es Gründe für die Alk. gab, wieviele Jahre ging das, liebst du deine Frau noch, oder bist du da völlig drüber weg? Ist sie jetzt in Therapie?
Machst du eine?
Sorry für die vielen Fragen!!
Liebe Grüße Nicole

@ichmag mich, Alles im Lot? Geht es dir im Moment wieder besser?