Pfeil rechts
296

Abendmond
Hallo Acibulbiber,

Ich denke ich liebe ihn noch, aber bin mir zeitweise nicht mehr sicher. Gerade nach den ganzen Ereignissen in den letzten Wochen. Er war mir heute Abend schon sehr fremd, ich habe das Gefühl, dass sie ihn in der Reha noch mehr vermurkst haben. Wer auch immer, ich denke, dadurch dass er so stark beeinflussbar ist, war es nicht unbedingt förderlich für ihn so lange Zeit von seinem realen Leben zu sein. Er war insgesamt sechs Wochen da, und ich glaube nicht, dass Leute die ähnlich schlecht dran sind oder noch schlimmer, die besten Berater in seiner Situation sind

01.01.2020 01:16 • #101


Abendmond
Was mir besonders im Kopf rumschwirrt, dass er sie besuchen möchte in Kiel, das ist immerhin eine Bahnfahrt von 5 1/2 Std plus evtl Fahrerei in dem Ort. Sie hätte ja ein Gästebett, ist das alles noch normal. Ich glaube nicht, mich schickt er heute nach Hause, weil er alleine sein will, mich die Frau, mit der er 7 Jahre zusammen ist, die er abgöttisch geliebt hat, laut ihm. Und im Umkehrschluss hat er den Plan gefasst zu einer Frau zu fahren, die er gerade mal drei, vier Wochen kennt, um mit ihr gemeinsam Zeit zu verbringen, auf einem Gästebett ' zu schlafen, und sich von ihren ach so tollen Weisheiten einlullen zu lassen.Einer Frau, die ihr Lebtag anscheinend noch nie was hinbekommen und zu Ende geführt hat. Ich glaub das einfach alles nicht, und ich glaub auch nicht, dass es mir passiert, nach all der Sch... die ich bislang in meinem Leben hatte. Es gibt Menschen wie mich, die anscheinend immer Mist/ Sche... und andere unaushaltbare, psychisch extrem belastende Dinge und Menschen anziehen. Ich kann das alles nicht mehr ertragen. Ich will das alles nicht mehr, ich denke oft, dass es am besten wäre dahin zu gehen, wo meine Eltern sind, dann hab ich endlich meine Ruhe

01.01.2020 01:47 • #102


A


Depressiver Partner hat keine Gefühle mehr

x 3


Acipulbiber
Hast Du ihn mal direkt gefragt wie er sich das alles weiterhin vorstellt und was er für Dich empfindet.
Ich bin sehr tolerant. Aber hier geht er endgültig zu weit. Aber was Du hier beschreibst, daß er diese Frau besuchen will obwohl sie so weit entfernt ist, obwohl er doch auch die letzten Wochen mit ihr verbracht hat, was will er damit bezwecken und was soll ihm das bringen.
Deine letzten Sätze gefallen mir gar nicht. Du solltest Dir von ihm nicht Dein Leben kaputt machen lassen.
Ich glaube Du mußt jetzt wirklich Klartext mit ihm reden. Er muß begreifen, daß es nicht nur um ihn geht.
Ich war mit einem Psychopathen zusammen und habe es geschafft mich von ihm zu trennen.
Heute bin ich glücklich. Glaube mir das schaffst Du auch. Du bist Dir wichtig.

01.01.2020 02:08 • x 2 #103


Abendmond
Nein das habe ich mich nicht getraut zu fragen, weil ich Angst vor einer schlimmen Antwort hatte, ich hab ihn lediglich gefragt, warum er mir so lange nicht geschrieben hat. Auch da war er sehr gleichgültig, und sagte, dass er dachte, dass ich mit mir selbst beschäftigt bin. Und sich einer von uns sich ja schon wieder melden würde. Manchmal hätte er mich auch vermisst, und gedacht, dass es schöner wäre, wenn ich jetzt bei ihm liegen würde zum kuscheln. Aber auch alles nur auf Nachfrage. Mach dir keine Gedanken, ich denke da eigentlich schon immer mal wieder dran, seitdem meine Mutter gestorben ist als ich 19 war. Ich wäre im Endeffekt aber zu feige dafür und wöllte es auch nicht meinen zwei Kindern antun. Es tut zu weh glaub ich, außer dass man einschlafen würde. Aber an solche Dinge kommt man ja nicht einfach so dran. Ich liege im Bett und beginne das neue Jahr mit Tränen

01.01.2020 02:21 • #104


Acipulbiber
Gut, daß Du es mal anspricht, daß Du Dich nicht getraut hast zu fragen. Von Außenstehenden ist es immer leicht gesagt, einfach mal nachzufragen. Die Angst vor der Antwort, hindert Dich dran. Ich kann es so gut verstehen. Könnte mir auch so gehen.
Ich bin zum Glück sehr sehr stolz, daß für mich die Liebe Stück für Stück weg wäre, bei seinem Verhalten.

Er soll sich doch mal in Deine Lage versetzen. Wie würde er sich da fühlen. Frag ihn mal.

01.01.2020 02:34 • x 2 #105


Abendmond
Ich glaube er kann sich momentan in nichts und niemanden reinfühlen hab ich den Eindruck. Er sieht nur sich, seine Depressionen, sein sich nicht Wohlfühlen, dass er niemanden hat, keine Freunde hat, sein Leid eben. Er wirkte gestern wie ein Zombie, es war kaum noch was von seinem alten Ich übrig. Ich frage mich halt auch, was ist denn wenn ich auch nicht mehr da bin. Er hat zwar seine Familie, in der er aber aufgrund seiner introvertierten Art auch eher der Außenseiter ist, und die er auch nur einmal im Monat sieht. Dann ein paar virtuelle Freunde vom Zocken, paar alte Arbeitskollegen von der früheren Anstellung, die er ca alle zwei Monate einmal trifft. Tja und dann natürlich diese ach so tolle, allwissende, weit weg wohnende Frau, auf derem Gästebett natürlich den Rest seines zukünftigen Lebens verbringen kann. Ich versteh nicht, dass er sie so unbedingt sehen möchte, sie ist selber gescheitert, und es ist mit Sicherheit auch was ganz anderes sich im realen Leben zu sehen, als in dieser behüteten Welt der Reha. Ihn treibt auch der Gedanke bezüglich seiner Fruchtbarkeit extrem um. Er will das morgen bei seiner Ärztin ansprechen und so einen Test anleiern. Ich halte da nach wie vor nichts von, zum einen ist er schwer depressiv, und kommt mit seinem Leben in keinster Weise klar, wie soll da noch ein Kind zu seinem Recht kommen. Vor allem woher will er so schnell eine willige Dame herbekommen, die sich nichts sehnlicher wünscht, als mit einem psychisch kranken Mann ein Kind zu zeugen? Man müsste sich ja erst mal ganz konkret von mir trennen, dann eine Frau finden, normalerweise eine Beziehung führen eine gewisse Zeit, und dann erst mal den Kinderwunsch thematisieren, und dann gespannt sein, ob diese Frau dann eben auch Kinder möchte, oder wie so viele in der heutigen Zeit eben nicht. Er könnte natürlich auch eine Enddreißigerin mit Torschlußpanik auftun, die von ihm das lang ersehnte Kind bekommt, um ihn dann sitzen zu lassen, ohne Kind und weniger Geld, wie es einem meiner Arbeitskollegen gegangen ist Ich wünsche mir eigentlich, dass er eben nicht zeugungsfähig ist, nicht um meinetwillen, sondern um seinetwillen. Manch ein Mensch ist einfach nicht dafür gemacht, sich zu vermehren, aus diversen Gründen. Und er ist ganz klar so jemand, er wäre dem nicht gewachsen. Ich spreche aus Erfahrung, da ich zwei Kinder groß gezogen habe. Morgen zum Glück wieder arbeiten, lenkt mich noch ganz gut ab. Aber wer weiß, wie lange das alles noch klappt mit dem Verdrängen :/

01.01.2020 21:02 • #106


Luna70
Ich würde an deiner Stelle diese Sache mit der Dame aus der Reha nicht überbewerten. Wie gesagt, ich kenne deine Situation gut. In so einem geschützten Raum wie einer Reha, wo noch dazu gemeinsame Untenehmungen audrücklich gewünscht sind, ergeben sich einfach zwangsläufig erstmal neue Bindungen. Das heißt aber nicht, dass die auch von Dauer sind.

Freundschaften zu pflegen kostet Energie und ob er die auf Dauer aufbringt, ist schon mal die Frage. Schon ob er überhaupt da hin fährt, bezweifle ich. Versuche das nicht so bedrohlich zu sehen, auch wenn das natürlich schwer ist.

01.01.2020 22:10 • x 2 #107


Abendmond
Ich habe mir gestern natürlich Nacht natürlich wieder viele Gedanken gemacht und kaum geschlafen. Das frisst alles an meiner Substanz. Wie du schon richtig sagtest Acipulbiber fällt mir schon auf, dass sich auch immer mehr negative Gedanken einschleichen. Ich möchte natürlich auf der anderen Seite auch nicht einfach so die Flinte ins Korn schmeißen. Um mich aber ein bisschen abzureagieren habe ich gestern meine Gedanken aufgeschrieben. Das ist für den Fall, dass irgendwann doch der Tag X die einzige Option ist. Je nachdem variiert der Text aber noch. Ich werde den Text später mal reinstellen, denke dass da viele meiner negativen Schwingungen Anklang finden.

02.01.2020 11:50 • #108


Acipulbiber
Ich kann Dich auch gut verstehen, daß Du nicht die Flinte ins Korn schmeißen willst. Mir ging das zuletzt von Dir gelesene wieder sehr nahe. Über seinen Wunsch die Zeugungsfähigkeit testen zu lassen kann ich nur noch den Kopf schütteln. Hat er momentan keine anderen Probleme. Naja und die Vorstellung, daß er in seiner Situation Vater wird, absurd.
Möglicherweise verläuft der Kontakt zu dieser Frau tatsächlich im Sande.
Vielleicht, ich hoffe es, schaffst Du doch ihm gezielt ein paar Fragen zu stellen, die Dich weiterbringen.

02.01.2020 12:29 • x 1 #109


Abendmond
Hier nun mein Text:

Seit dem besagten Tag im Oktober, habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht, viel zu viele. Das war für mich alles sehr kräfteraubend, und ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich das nicht mehr möchte. Ich beende das, was vor sieben Jahren so perfekt und harmonisch begonnen hat. Ich kann von mir behaupten, dass du der Mann warst, mit dem ich habe alt werden wollen. Unsere Beziehung, die wir hatten, so voller Harmonie, Wohlfühlen und Liebe, die findet man in dieser Form selten. Die Probleme die wir hatten, waren und wären alle ohne große Umstände behebar, und es musste nicht in dieser Form enden .Das letzte Jahr war für uns beide nicht einfach, deine Depressionen sind rausgequollen, auch ich wurde krank, meine Ängste mehr. Ich begab mich daraufhin in Behandlung, da ich sonst so starke Frau, nicht mehr alleine damit zurecht kam. Ich bin einsam, bin jetzt noch eine sehr attraktive Frau, in einem Alter, in der ich durchaus noch mal eine neue Liebe finden kann. Durch mein Weggehen aus deinem Leben, wird deine Einsamkeit noch mal eine größere werden, sieben Jahre reißen schon ein Loch ins Leben.Ich hoffe, dass du neue Freunde dazugewinnen kannst, und es dann weniger schlimm ist. Ich wünsche dir, dass du auch noch mal eine Liebe findest, die dich mit all deinen Höhen und Tiefen, deinen Depressionen so lieben wird, wie ich es getan habe. Falls du zeugungsfähig sein solltest, hoffe ich das dann auch bei ihr ein Kinderwunsch besteht. Das ist in den heutigen Zeiten nicht selbstverständlich. Bau dir eine Beziehung auf, und schau ob es passt. Die Aufgabe ein Kind zu erziehen ist nicht einfach, ich habe das zweimal erlebt, und mit Sicherheit genug Fehler gemacht, obwohl ich noch jung und gesund war. Du bist weder gesund, noch mehr sonderlich jung, kommst mit deiner Psyche und deinem Leben selber nicht klar, und könntest einem Kind nie das geben, was es verdient. Deswegen achte darauf, dass sie eine starke Person ist, sie muss schließlich einem Kind gerecht werden, weil du bist dazu nicht in der Lage. Pass auch auf, dass du nicht an eine verzweifelte Enddreißigerin gerätst, bei der du nachher ohne Kind, und weniger Geld da stehst. Wenn das alles keine Optionen sind, solltest du vielleicht wegziehen, z. B. in den Norden, da kennst du ja anscheinend jemanden, der dich so bereichern hat können, mit seinen kruden Ideen und Eingebungen, dass du noch mehr in deiner Persönlichkeit an Substanz verloren hast. Denn glaube mir ein so gescheiterter Mensch, der noch immer keinen Platz im Leben gefunden hat, und selber krank ist, ist mit Sicherheit nicht der vermeintliche Rettungsanker.

Das waren gestern Abend meine Gedanken, die ich niederschreiben wollte, ich glaube das hilft mir.

02.01.2020 14:16 • #110


Lunaa
Mein Therapeut würde jetzt sagen:
Bleiben Sie bei sich
Du bist mit deinem Gefühlen voll bei ihm. Du versetzt dich in seine Lage und fragst dich was er ohne dich wäre. Dadurch entfernst du dich von dir und deinen Gefühlen.
Ich weiß es ist verdammt schwer. Aber höre mal ganz tief in dich hinein. Was willst DU? Was brauchst DU? Was fühlst DU?
Du kannst ihn nicht umstimmen. Er zieht das durch was er sich in den Kopf gesetzt hat.
Daher würde ich an deiner Stelle die direkte Konfrontation suchen. Ich weiß dass du Angst hast vor der Antwort hast aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende....
Du schiebst das Problem so nur vor dich hin. Glaubst du nicht dass es DIR eine Erleichterung bringen würde wenn du endlich eine klare Aussage bekommst? Egal was es ist. Du bist auch ein Mensch mit Bedürfnissen. Achte mehr auf dich.
Ich spreche aus Erfahrung, ich habe mich von meinem narzisstischen Mann getrennt. Ich weiß was es bedeuten ganz klein und elendig dazustehen.
Mache dich mit der Ungewissheit nicht weiterhin kaputt. Du hast nur dich selbst.

02.01.2020 23:19 • x 5 #111


F
Es tut mir mittlerweile selbst fast schon weh zu lesen,wie Dich das alles innerlich zerreisst.

Einerseits finde ich es normal,dass er sich zuhause fremd fühlt denn diese Fremdheitsgefühle (auch in der eigenen Wohnung) hatte ich unter Depressionen ebenfalls.
Das hat mit Dir persönlich wahrscheinlich überhaupt nichts zu tun aber es schmerzt natürlich trotzdem unendlich,das vom Partner mitgeteilt zu bekommen...

Ich persönlich brauche früher oder später auch Klarheit,zumindest für den Moment (denn was in einigen Monaten nach Abklingen der depressiven Episode ist,kann niemand vorhersagen).
Andererseits kenne ich selbst nur zu gut die starken Verlustängste,die man zu bewältigen hat.


Eine endgültige Lösung kann es zu diesem Zeitpunkt denke ich schlichtweg nicht geben.
Ein depressiver Mensch kann keine realistischen Aussagen treffen,kann mir vorstellen,dass er das unbewusst spürt und deswegen auch einfach distanziert bleibt.

Die Frage ist,was macht man als Partner,wenn man die Situation nicht mehr aushält.

Ich spreche da mal wieder aus meiner Erfahrung:
Es war ein langer,schmerzhafter Prozess und im Rückblick wundere ich mich selbst,wie mein Mann und ich das ausgehalten haben...

Man darf dabei nicht vergessen,dass es für den depressiven Partner mindestens genauso schlimm ist wie für den stabileren Partner.

Ihr habt halt gerade ein dickes Paket zu bewältigen,zumal Du ja auch selbst von Depressionen betroffen bist,da gerät alles in´s Wanken und es wird vermutlich Zeit brauchen bis jeder von euch sich selbst wieder gefunden hat und ihr dann auch wieder gemeinsam vorangehen könnt.

Und selbst,wenn man sich tatsächlich mal trennt,heisst das ja noch lange nicht,dass das ein endgültiges Ende ist.

Liebe madima,ich habe das Gefühl,dass ihr das schaffen könnt,es geht nur nicht von heute auf morgen.

Wenn Du Klarheit brauchst,verschaffe sie Dir und wenn Dein Gefühl sagt,es geht noch so weiter ist das auch in Ordnung.
Wir können nur von Moment zu Moment leben und das ist immer genug.

02.01.2020 23:54 • x 3 #112


Abendmond
Er hatte eben geschrieben, dass er heute vorbeikommen will. Aber heute abend wieder gehen würde. Einfach aus dem Nichts. Ich hatte mich erst gefreut, und dann zog sich mein Magen zusammen. Mir war nicht wohl bei dem Gedanken. Ich habe ihm gesagt, dass ich keine Zeit habe, und es von meiner Seite aus nicht klappt. Es kam nur ein kurzes okay'. Ich habe mir eben noch mal seinen Account bei Instagram angeschaut, seit heute folgt er der Frau, in die er zehn Jahre unglücklich verliebt war. Das war für mich eine weitere Bestätigung, dass er sich immer weiter von mir entfernt. Das ist doch alles nicht mehr normal, was bezweckt er damit, denkt er, dass sie ihn nun plötzlich auserwählt oder was? Sie selbst folgt ihm aber nicht zurück, was ja auch schon etwas aussagt. Er folgt ebenso mittlerweile jeder Menge jüngerer Frauen, ich finde das alles nur noch erbärmlich. Soviel dazu, dass er den Account gemacht hat, um seine Kunst' zu präsentieren. Lächerlich, der Hass grassiert

03.01.2020 15:31 • #113


Acipulbiber
Hast Du ihm abgesagt, weil Du vor dem Ausgang des Abends bzw. des Gesprächs Angst hast?
Vermutlich fühlst Du Dich auch ein bisschen überrumpelt.

Nun kannst Du ihm ja einen für Dich passenden Tag für ein Treffen nennen und Dich ein wenig darauf vorbereiten

03.01.2020 18:40 • x 1 #114


Abendmond
Ich habe abgesagt, weil mir bei dem Gedanken, dass er vorbeikommt einfach nicht wohl war. Ich hatte das Gefühl, dass mein Magen von einer riesigen Faust zerquetscht wird. Dieses Gefühl herrscht immer noch vor. Ja auch überrumpelt, mit dem Hintergedanken, was will er so plötzlich, dann die Einschränkung, ich geh heute abend wieder nach Hause. Die Angst davor gib mir meinen Schlüssel, hier ist deiner... Ich glaube mittlerweile auch, dass er sich in einer Art Midlife Crisis gepaart mit seinen Depressionen befindet, es deutet alles daraufhin. Ich möchte mich fortpflanzen, ich bin alleine, ich kontaktiere meine unglückliche, grosse Liebe, ich adde lauter junge Frauen, usw. Ich merke an mir kontinuierlich, dass ich das alles nicht mag und will. Selbst wenn er nur ansatzweise wieder der Alte wird. Will ich so jemanden, der anscheinend immer die Neigung hat sich mit Frauen virtuell auszutauschen oder zu flirten? NEIN Für mich ist das in mir aufgebaute Vertrauen zu ihm im Laufe der Jahre immer weiter am zerfallen.

03.01.2020 19:18 • x 1 #115


Abendmond
Ich hab gestern auf twitch geschaut, die Frau, der er seit paar Tagen auf Instagram folgt hat gespielt. Ich weiß nicht, ob ihr Twitch kennt, da sitzen Leute vor der Webcam und spielen ein online Spiel. Andere schauen dabei zu, und können untereinander und mit ihr chatten. Von seiner Seite waren etliche Nachrichten flirtend, es kotzt mich nur noch an. Immer weiter und weiter geht dieser Dreck. Am Abend hat er mir noch er eröffnet, dass er zu dieser Kurbekanntschaft fährt für etliche Tage. Ich bin nur noch verzweifelt, ich habe schon 9 Kilo abgenommen. 24/7 kreisen meine Gedanken um ihn, ich schlafe schlecht, kann nichts essen und dreh so langsam durch.

06.01.2020 11:39 • #116


Feuerschale
Hallo Madima, ich weiß es ist leicht gesagt, aber ich denke du musst da abspringen, ihn weiter zu
beobachten, denn mit dem Verhalten des Beobachtens und der Kontrolle zerfleischst du dich selbst, fütterst Ausweglosigkeit und Selbstabwertung.

Ich denke, es wird Zeit, in dir selber eine Grenze zu finden für das destruktive Verhaltensmuster in dir selbst
und dich zu schützen und auf was gutes zu konzentrieren.

Ich kann dir auch das Buch empfehlen Wenn Frauen zu sehr lieben- Die heimliche Sucht gebraucht
zu werden von Robin Norwood, denn für mich liest es sich so, als hättest du irgendwas von ihm abhängig
gemacht.
Und damit bekommt eine Beziehung negative Züge und Funktion.

Ich war da selber vor vielen Jahren betroffen, in mir unsicher und da nach Liebe bettelnd und hoffend, wo keine
war. Stark fand ich in dem oben erwähnten Buch den Satz I am walking the wire of pain and desire, looking
for love in between.

Manchmal ist das Resumee dann befreiender: Da ist nichts mehr. Es hat sich auseinanderentwickelt.
Er teilt sich nicht mit, achtet nur auf sich, hat andere Interessen ohne Rücksicht auf dich, ich denke da
ist keine intime Beziehung. Jeder oberflächliche Bekannte würde einen vielleicht etwas netter und
offener behandeln mit ein paar mehr Worten und Mitteilungen.

Ihn kannst du eh nicht ändern, aber an dir kannst du ansetzen und auf dich achten und für ein grundlegendes
Wohlergehen sorgen. Und was schlecht ist, ausgrenzen und dich schützen.

Vielleicht tut dir ja auch eine Selbsthilfegruppe ganz gut. Und ablenken, was aktives für dich tun.
Und das Thema und die Handlungen und (Nicht) Reaktionen des anderen wirklich außen vor lassen.

Trauern, dass da nicht mehr das ist, was eigentlich erfüllen sollte und schön sein sollte.
Es kommen wieder bessere Zeiten.

06.01.2020 11:55 • x 2 #117

Sponsor-Mitgliedschaft

Abendmond
Guten Morgen, heute ist ja der Tag an dem er zu dieser gleichgeschlechtlichen 45 jährigen Kurbekannschaft fährt. Ich habe keine Kraft mehr, ich bin nur noch über ihn, seinem Benehmen mir gegenüber, und mit meiner Trauer darüber beschäftigt, dass es meine grosse Liebe nicht mehr gibt. Und das 24/7, ich kann nicht mehr. Mein Körper prickelt und schmerzt, ich bekomme nichts mehr vernünftig geregelt. Ich habe die Entscheidung getroffen, dass ich das so nicht mehr will, ich möchte aus diesem Alptraum raus, und wieder ich selbst sein. Ich weiß nur noch nicht, wie ich das am besten formuliere, und auf welchem Weg ich das machen soll. Alleine bei dem Gedanken daran, ihn zu treffen und das persönlich zu sagen, ist mir speiübel. Ich würde es am liebsten per Telefon machen. Morgen habe ich meinen Therapiegespräch, ich möchte sie dann auch bitten, mir dabei zu helfen es zu formulieren. Ich geh sonst vor die Hunde, helft mir bitte, was sagt ihr dazu, wie kann ich mich dieser für mich so traumatischen Endbegnung stellen, wie mich verhalten, was sagen. Ich wäre euch über zahlreiche Hilfe sehr dankbar.

09.01.2020 09:17 • #118


Abe
@Madima

Ich habe jetzt lediglich Deinen ersten und Deine letzten Posts hier gelesen. Finde es sehr gut, dass Du das morgen mit Deiner Therapeutin besprechen wirst.

Insbesondere unter Berücksichtigung dessen, dass es Dir jetzt schon massiven negativen (Vor-) Stress bereitet, es ihm persönlich zu sagen (im direkten Kontakt oder telefonisch) sowie, dass Du mit ihm die letzten Wochen vermutlich zigfach diskutiert hast und man sich an sich ja immer, besonders an so einer Stelle, an der man abbiegen will/wird erklären möchte, denke ich, dass die beste Variante für DICH und DEIN Angstzentrum folgendes ist:

Postkarte in einen Briefumschlag stecken und an seine Adresse schicken.

Darauf schreiben würde ich:

Der Worte sind genug gewechselt, ICH stehe (Dir) nicht mehr zur Verfügung!

gez. Madima

Bzw. die Kurzform:

ICH stehe nicht (mehr) zur Verfügung!

gez. Madima

P.S. Denn das ist doch die Essenz, die Du ihm mitteilen willst und bei dem Dir die Therapeutin, beim in Worte fassen, morgen helfen soll - sofern ich es nicht falsch verstanden habe!?

P.S.S. Beim Wie des Austausches der Hausschlüssel sowie der gegenseitigen Dinge handelt es sich an sich LEDIGLICH um eine technische Sache. Da finde ich Deinen Gedanken (zum emotionalen Selbstschutz) sehr gut, das dann über seinen Nachbarn, etc. zu erledigen.

09.01.2020 11:07 • x 1 #119


Acipulbiber
Zitat von Madima:
Guten Morgen, heute ist ja der Tag an dem er zu dieser gleichgeschlechtlichen 45 jährigen Kurbekannschaft fährt. Ich habe keine Kraft mehr, ich bin nur noch über ihn, seinem Benehmen mir gegenüber, und mit meiner Trauer darüber beschäftigt, dass es meine grosse Liebe nicht mehr gibt. Und das 24/7, ich kann nicht mehr. Mein Körper prickelt und schmerzt, ich bekomme nichts mehr vernünftig geregelt. Ich habe die Entscheidung getroffen, dass ich das so nicht mehr will, ich möchte aus diesem Alptraum raus, und wieder ich selbst sein. Ich weiß nur noch nicht, wie ich das am besten formuliere, und auf welchem Weg ich das machen soll. Alleine bei dem Gedanken daran, ihn zu treffen und das persönlich zu sagen, ist mir speiübel. Ich würde es am liebsten per Telefon machen. Morgen habe ich meinen Therapiegespräch, ich möchte sie dann auch bitten, mir dabei zu helfen es zu formulieren. Ich geh sonst vor die Hunde, helft mir bitte, was sagt ihr dazu, wie kann ich mich dieser für mich so traumatischen Endbegnung stellen, wie mich verhalten, was sagen. Ich wäre euch über zahlreiche Hilfe sehr dankbar.


Kann nur kurz schreiben. Ich würde über das WIE morgen mit Deiner Therapeutin reden. Ich denke egal auf welche Weise Du es machst, es ist richtig. Mach es einfach nach Deinem Gefühl. Du bist gerade auf einem guten Weg das ganze zu beenden.
Ich drück Dich mal ganz doll

09.01.2020 12:30 • x 1 #120


A


x 4


Pfeil rechts



Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag