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resalu
Zitat von Icefalki:
So @sunnyjune, jetzt hast du deine Bestätigung, dass man doch lieber heimlich leidet, als den Versuch wagt, sich zu öffnen. Gut, es ist hier anonym, aber deine Befürchtungen bewahrheiten sich, man bekommt ganz schön Gegenwind, wenn man mal meint, die Wahrheit sagen zu dürfen. Schöner Mist. Soviel zum Thema und zur Selbstreflektion. Ich kann dir trotzdem aus eigenem Erleben sagen, dass ungeachtet dessen, was man nun im Moment so denkt und mal ungefiltert schreibt, auch nur eine Momentaufnahme vom jetzt ist. Ich habe damals auch alles angezweifelt und in Frage gestellt. Und hätte ...


Ich wollte keinen Gegenwind herbei pusten, ich wollte das nur verstehen.
Natürlich soll Sunnyjune genau so schreiben, wie sie das gerade braucht, denn das ist Authentizität. Verstellen muss/will sie sich daheim doch schon genug.

15.11.2018 17:14 • x 1 #61


kalina
Zitat von SunnyJune:
Ja, es ist aber ganz genau so! um ehrlich zu sein, ich habe mir da noch nie Gedanken dazu gemacht dass mein Mann das nicht bemerkt. Vielleicht bin ich das gewöhnt, mein Umfeld in der Kindheit und Jugend wüsste auch nur über gewisse Rahmenbedingungen Bescheid und ich habe gelitten wie ein Hund.


Ohje.

Wenn Du sogar in einer Klinik warst und sich Dein Mann da nicht näher für interessiert hat, dann ist das wirklich traurig.

Hatte Dein Ex-Mann von den Ängsten gewusst?

15.11.2018 17:27 • #62


A


Dauerpanik und mit Arzt verheiratet

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Safira
Zitat von SunnyJune:
Vielleicht sieht's mein Mann aber auch so, dass er die Probleme gar nicht wissen will, weil ja sein Alltagsleben und das ist nicht so einfach mitzugestalten und rumzuorganisieren ja gar nicht gefährdet ist. Frau läuft und gut ist es. Nicht noch mehr an der Backe und er hat wenigstens Zuhause seine Ruhe.

Anders kann ich mir das nicht erklären. Das könnte es tatsächlich sein. Viele Ehepartner verschließen ja auch die Augen vor Problemen um die Bombe nicht platzen zu lassen.

Dann dein Mann an wird ja sicher nicht blöd sein und er wird garantiert irgendetwas gemerkt haben was du ihm verheimlichst. Ich kann mir das echt nicht vorstellen dass man sowas nicht merkt.

Was man nicht weiß macht einen nicht heiß. Vielleicht versucht er auf diese Art das Kartenhaus zusammenzuhalten.

Das mit der Tagesklinik ist schon hart wenn er da so wenig Interesse daran zeigt. Könnte aber ein Indiz davon sein.

Wie ist denn dein Mann sonst so interessiert er sich denn für dich? Oder ist das nur so ein nebeneinander herlaufen und der Alltag läuft irgendwie, jeder hat seine Aufgaben.

15.11.2018 17:56 • #63


Icefalki
Zitat von SunnyJune:
Ich habe Angst etwas dämliches zu schreiben.


Hab ich auch. Dämliche Antworten mag ich nicht. Auch nicht bei mir. Trotzdem fallen mir auch nicht immer die passenden Worte ein, oder die werden so unglücklich formuliert, dass sie einen anderen triggern. Passiert leider.

Ich versuche zwar zwischen den Zeilen zu lesen, aber selbst das klappt nicht immer. Und weisst du, es ist auch sehr anstrengend, weil Romane hier irgendwie auch den Rahmen sprengen. Und so versucht man es kurz auf einen Nenner zu bringen, und es fehlt leider noch ganz viel.

Jetzt bin ich aber im Labbern drin. Grins.

Über dich habe ich viel nachgedacht, weil ich viel von mir selbst meine, zu erkennen.

Vielleicht magst du mal von deiner Kindheit erzählen. Irgendwas muss dich nämlich so in deiner Haltung bestärkt haben, dass du lieber allein leidest, als Hilfe annehmen zu können.

Und was deinen Mann anbelangt. Für beide Seiten mag es einfacher sein, wenn man einfach nur weg sieht. Ich sage bewusst, beide Seiten. Bei dir, weil du lieber stirbst, als zuzugeben, dass dein Aussen nicht deinem Inneren entspricht und für deinen Mann, weil Krankheit was berufliches ist und zuhause der Laden zu funktionieren hat. Bei deinem Mann rate ich mal.

Auch was jetzt deine Liebe zu ihm betrifft, könnte auch eine Folge einer Belastungsdepression sein, die dich diese harten Worte aussprechen lassen. Gleichzeitig mag es auch ein Muster von dir sein, denn du sucht im Partner die Erlösung. Drum lockt jetzt dein Ex. Rate ich auch nur.

Was tut man, wenn man feststellt, dass das Leben auf Selbstbetrug ausgerichtet war? Vielleicht hilft ja ein Sprung ins kalte Wasser? Vielleicht wäre ein Anfang, sich dem Partner mitzuteilen? Was meinst du?

15.11.2018 20:49 • x 3 #64


D
Zitat von kalina:
Mir gehts ähnlich wie Luna.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie es möglich ist dass ein Ehemann keine Ahnung von der Angsterkrankung hat.

Bitte nicht falsch verstehen, ich kritisiere nichts!

Ich bin nur total erstaunt und etwas ungläubig. In meinen Augen ist das gar nicht möglich. Das würde für mich bedeuten, dass es ein völlig fremder Mensch ist. Wie ist da Nähe oder Vertrauen überhaupt möglich?

Ein Mensch der so wenig von mir weiß, von einem so wichtigen Bereich meines Lebens, mit dem könnte ich nicht zusammenleben, den könnte ich nicht einmal als Freund bezeichnen, geschweige denn als Ehemann. Ein Sicherheitsgefühl hätte ich auch nur wenn ich meinem Partner vertrauen könnte.
Mir scheint bei dem was Du schilderst weder Vertrauen noch Nähe da zu sein.


Ich habe oft heftigste Panik und auch meine Umwelt bekommt davon fast nichts mit. Meine Frau merkt das auch eher selten, außer ich erzähle es.
Aber vielleicht weiß ihr Mann aber auch Bescheid bzw ahnt es und will im Prinzip das sie es selber erzählt. Wir wissen im Prinzip auch zu wenig über den Charakter ihres Mannes um es wirklich beurteilen zu können.
Erst dachte ich auch wie kann sie nur, aber es ist ein/ihr Krankheitsbild und da will ich mir auch nichts anmaßen.

15.11.2018 23:12 • x 2 #65


S
Dernebu, ganz lieben Dank.

Selbst wenn er eine PA miterleben sollte, weiß ich oder denke ich, dass er sagen würde. Steht von der Couch auf, geht in die Küche und sagt Was ist denn jetzt los? Magst ne Tavor? holt sich Chips oder was zu trinken, setzt sich unf des wär's. könnte Gott froh sein, wenn er mit den Kindern keinen Witz reißt übers Wetter..... ich weiß von Erzählungen aus den Diensten dass Patienten mit PA ihn nicht sonderlich kratzen. Da gibt's großzügig Tavor und ne Empfehlung zum Therapeut.
Mein Mann selber schwelgt selbst in hochstressigen Momenten in absoluter Ruhe. Dem sind PA an sich selbst fremd.
Vielleicht macht es der Job, er ist ja Unfallchirurg. Auf jeden Fall weiß ich, dass er mir nicht beistehen würde, eher eben alles abdämpft mit seiner Gelassenheit. Das mag in dem Moment auch helfen, da es einen runterregguliert wenn ein Arzt des so gelassen sieht.

Er ist generell nicht der Betütler. Ich bin mal vor Jahren die Treppe hochestolpert und mit dem Gesicht auf den Granitboden geklatscht. In fem Moment kam einer meiner Söhne heim und hat mich aufgehoben und mich zum Sofa gebracht und Papa angerufen. Mein Mann wollte dann nur mit mir telefonieren und hat mich die Eckdaten abgefragt..... Übelkeit, Bewusstlosigkeit nach Sturz, etc. Ich war noch sehr durcheinander und könnte ihm sagen, dass es höllisch weh tut, aber langsam wieder ging. Am Abend hatten wir ein Familienmitglied das Geburtstag feierte. Er kam von der Arbeit aus direkt ans Lokal. Er ist schon drinnen gewesen mit anderen und die hatten auch schon munter gegessen, das war so Buffet man konnte also gleich beginnen. Ich ging dann natürlich auch an den Tisch in der Erwartung dass er mich sofort anschaut oder mich nach meinem Befinden frägt. Es hat ihn nicht die Bohne interessiert, das Essen war ihm so wichtig und die ganze Feierei, als ich irgendwann nach einer Stunde gemeint hätte ob er nicht auch findet das meine Nase schief sei, viel es ihm wie Schuppen vor Augen ach, war ja noch was.
Das hat mich damals unglaublich gekränkt.

Aber er sagte immer zu mir ich hätte ja ständig irgendwelche Wehwehchen und ich bin nicht belastbar.
Ich sage dann immer ich habe drei Kinder und bin eigentlich alleinerziehend, weil er sowieso nie da ist.
Ja und dann habe ich da noch meine Ängste und Grübeleien und depressive Phasen, natürlich bin ich da nicht belastbar.

Er hat einfach vor nichts Angst, ist sein ganzes Leben immer auf die Füße gefallen, er hat eine traumhafte Kindheit genossen, also genau das Gegenteil von mir alles.

Mir fehlt jetzt leider die Zeit dass ich ausführlicher schreibe da ich in die Arbeit muss.

Ach ja, hier fällt mir noch der Zusatz ein als ich damals gestürzt bin, war meine Nase ja immer noch am nächsten Tag etwas schief und Kopfschmerzen waren dabei. Da war er dann ärztlich etwas beunruhigt, da ich Blutverdünner nehme und hat es sich nicht nehmen lassen, dass er ein Röntgen anordnet, ja ubd und das Näschen war gebrochen......

16.11.2018 07:54 • #66


resalu
@SunnyJune
Hui als Unfallchirurg ist das natürlich kacke, die glauben ja nur an Beweise. Mit dem psychischen können die selten was anfangen.
Nichts destotrotz würde ich auf mich gucken. Die Vergangenheit hat dich gelehrt, das deine Verstellerei nichts bringt. DU bist der wichtigste Mensch in deinem Leben, DU hast das Recht darauf das es dir gut geht.
Ich hatte eine beschissene Kindheit. Ziemlich übel. Und ich habe 20 Jahre gebraucht, das anzunehmen, zu akzeptieren, das es genauso mein Leben ist. Das es mich als Menschen geformt hat. Ich hatte öfter die Chance, aufzugeben, aber ich bin weiter gekrochen. Auch als vor zwei Jahren so völlig unerwartet mein Kind gestorben ist, wollt ich aufgeben. Heute bin ich froh das ich es nicht getan habe. Und ich weiss, ich werde immer wieder liegen bleiben müssen, mich mit der Tragik meiner Kindheit und der Trauer um Rebecca auseinander setzen müssen. WEGEN MIR! Mir ist jegliches Sicherheitsgefühl abhanden gekommen, ich glaubte, nur die Nähe zu einer Klinik sei das einzig wahre.
Vor einigen Wochen hab ich dann festgestellt, das Rebecca einfach keine Chance hatte. Und ich versuche nun, bewusster zu leben. Auf mich zu achten.
Nächste Woche fahre ich einige Tage ALLEIN eine Strecke von 450 Kilometern einfach. Ich hab mörderschiss davor, weil wer soll mir helfen, wenns mir schlecht geht? Ist ja keiner bei mir. Aber: wenn mein Plan hier zu Ende ist, seh ich meine Tochter wieder. Ich habe also nicht zwingend was zu verlieren, ausser der Familie, die lebt. Klingt total beknackt, aber so hangel ich mich vorwärts.
Ich führe Gespräche über meine Ängste, auch wenn es nachts ist, weiss ich immer, bei welchen Freunden ich anrufen kann. Meinen Mann wecke ich nicht mehr, denn der ist dann immer ein Eisklotz und das brauche ich in dem Moment nicht.

Liebe Sunny, frag doch deinen Mann vor was er Angst hat. Jeder Mensch hat irgendeine Angst, das ist ein Ur-Instinkt.

16.11.2018 09:22 • x 2 #67


D
Also hat er wenig Empathie. Passt dann schon, dass er es nicht merkt wie es dir geht.

16.11.2018 09:37 • x 1 #68


S
Ja, das könnte sein das er wenig Empathie hat, wobei da noch ein gutes Stück nerv mich doch nicht mit so einem Kram dazukommt. Er ist extrem bodenbehaftet, ja da zählt wirklich nur der knallharte Beweis. Seine Mutter hatte einen 2 Kilo großen Eumel (Tumor) im Bauch, wir saßen bei ihr am Bett, auch damals war er schon nicht angespannt oder ähnliches, mir dagegen rann der Schweiß in Strömen herab....

Ich bewundere insgeheim diese Ruhe manchmal, aber ich weiß dass er diese mit der Muttermilch aufgesogen hat, den Level erreiche ich nie.

@resalu, mir stehen die Tränen in den Augen! ich kenne deine Geschichte nicht, aber ich schäme mich, hier mit so einem selbstgemachten Blödsinn anzukommen, während du das Schlimmste im Leben erleiden musstest, was es gibt, ein Kind zu verlieren und trotzdem antwortest du. Du musst völlig verzweifelt gewesen sein, kann man das jemals verarbeiten? Ganz sicher ist es nur eine Trennung auf Zeit, bis du deine wundervolle Rebecca wieder in den Armen hältst. Was sind dann meine Probleme dagegen? Wie gerne würdest du tauschen, ich würde nicht tauschen wollen....
Entschuldige, aber ich kann nichts schreiben, was dich aufmuntern würde, ich glaube da gibt es einfach nichts, jedes Wort wäre nichts so treffend wie du es benötigen würdest, oder es angebracht wäre. Ich hoffe, du bekommst in deinem Umfeld die Unterstützung und Liebe die du so dringend brauchst. Die Stärke musst du dir jeden Tag selbst von irgendwo herholen um weiter zu überleben.

Liebe Grüße

16.11.2018 09:51 • #69


Luna70
Zitat von SunnyJune:
Die Stärke musst du dir jeden Tag selbst von irgendwo herholen um weiter zu überleben.


Ja, unsere resalu ist eine ganz starke Frau.

Aber bei dir ist es es auch nicht anders, eigentlich bei jedem. Die Stärke müssen wir aus uns selbst rausholen, das ist meine Überzeugung. Indem wir auf uns aufpassen, aufmerksam gegenüber uns selbst sind, uns Auszeiten gönnen usw. Mein Mann hat ADHS. Er ist sehr liebevoll und empathisch, aber durch seine Krankheit bedingt ist es gelinde gesagt manchmal sehr schwierig mit ihm. Ich habe schon lange damit aufgehört, mich daran abzuarbeiten, ihn ändern zu wollen. Ich kann nur meine eigene Sicht auf die Dinge verändern, mir das Recht herausnehmen, auch mal Nein zu sagen usw. Für mich selbst die Zeit für Erholung einfordern.

Zitat von SunnyJune:
Ja, das könnte sein das er wenig Empathie hat, wobei da noch ein gutes Stück nerv mich doch nicht mit so einem Kram dazukommt.


An der mangelnden Empathie lässt sich natürlich wenig ändern, auch nicht an einer gewissen Abstumpfung durch seinen Beruf. Aber was deinen Kram angeht, da könntest du ihm schon klar machen, was du brauchst und was du genau von ihm erwartest. Von alleine wird er sich nicht bewegen, warum auch. Aus seiner Sicht funktioniert ja alles. Ich vermute, dein Haushalt ist top in Schuss, die Kinder gut versorgt usw.

Zitat von SunnyJune:
Aber er sagte immer zu mir ich hätte ja ständig irgendwelche Wehwehchen und ich bin nicht belastbar.
Ich sage dann immer ich habe drei Kinder und bin eigentlich alleinerziehend, weil er sowieso nie da ist.


Er wird ja auch mal ein freies Wochenende haben. Dann fahre doch an einem Tag mal alleine weg und mache was Schönes für dich alleine. Mal sehen, wie er mit den Kindern zuhause klar kommt.

16.11.2018 12:17 • x 2 #70


S
Zitat von Luna70:
An der mangelnden Empathie lässt sich natürlich wenig ändern, auch nicht an einer gewissen Abstumpfung durch seinen Beruf. Aber was deinen Kram angeht, da könntest du ihm schon klar machen, was du brauchst und was du genau von ihm erwartest. Von alleine wird er sich nicht bewegen, warum auch. Aus seiner Sicht funktioniert ja alles. Ich vermute, dein Haushalt ist top in Schuss, die Kinder gut versorgt usw.


da triffst du den Nagel sowas auf den Kopf!

Oje, er hätte doch in die Psychiatrie gehen sollen.......
sorry, ich hab nur zwischendrin reingeschaut, bei uns ist heute viel los.
aber Danke für deine Zeilen, auch das macht es wieder etwas durchsichtiger!

16.11.2018 12:33 • #71


resalu
Zitat von Luna70:

Ja, unsere resalu ist eine ganz starke Frau.


Oh da hast du mich grad zum weinen gebracht, liebe Luna!


@SunnyJune

Jeder hat sein Päckle, die einen mehr, die anderen weniger. Wichtig ist, zu erkennen was man für sich selbst will...Ich will leben, meinem Kind ein Denkmal setzen, meinen Kindern an der Hand zeigen, das man ein toller Mensch werden kann, auch wenn man schei. durchmachen muss...
Das man stark sein darf für sich selbst, und vorallem mutig ist.

16.11.2018 16:00 • x 2 #72


Icefalki
Zitat von resalu:
Wichtig ist, zu erkennen was man für sich selbst will..


Hast du jetzt wirklich sehr schön gesagt. Hier liegt eigentlich die ganze Wahrheit. Wenn man man alle Schichten von Problemen ausser Acht lässt und sich diese Frage stellt, beginnt eigentlich schon ein neues Denken. Was will ich für mich selbst?

16.11.2018 16:16 • x 2 #73


A


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