zestyclosexx
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ich hatte ja bereits ein paar mal hier geschrieben (ein allgemeines Danke an dieser Stelle für alle eure Antworten!).
ich bin eine 24 jährige Frau, die im Dezember 25 wird.
seit genau 5 Jahren kenne ich jemanden online, der ein paar Jahre jünger ist (er wird im November 22, ich im Dezember 25). Wir schreiben und telefonieren regelmäßig, manchmal auch intensiv flirtend. Ich habe ihm so gut wie alles erzählt, und er mir auch.
Er hatte mich damals im Oktober 2020 aus heiterem Himmel auf Snapchat (eine Plattform die Leute in meiner Generation gerne nutzen) als Freund hinzugefügt.
Er war für mich in diesen Jahren ein wirklicher Begleiter: Er war dabei, als ich mein Studium begonnen habe, beim Umzug, beim Führerschein machen und beim Lernen für Prüfungen. Wir haben Nächte zusammen wach verbracht, er hat mich durch mein ganzes Studium begleitet – fast wie ein unsichtbarer Freund, ein emotionaler Rückhalt.
Wie erwähnt, flirtete er manchmal sehr intensiv explizit mit mir. Mir gefiel das natürlich, ich hatte immer Gefühle für ihn und empfand ihn als sehr charmant. Auch ich versuchte immer, ihm eine gute Freundin zu sein (für Kummer etc. den er vielleicht mal hatte) muss sagen dass ich bei seinen Flirtereien auch immer mitmachte.
Vor genau einer Woche, nachdem ich ihn fragte ob alles okay sei da es still um schien, hat er mir dann geschrieben, dass er sich in jemanden verliebt hat. Er meinte, wir könnten weiterhin Kontakt haben, aber nicht mehr auf die alte Art, mit Flirten oder emotionaler Nähe, wie wir sie bisher hatten. Ich habe das erst gar nicht fassen können, weil ich so sehr an ihm hänge. Es fühlt sich an, als würde ein Stück meines Lebens, das er begleitet hat, gerade verloren gehen. Ich funktioniere seitdem im Autopiloten.
Ich habe lange darüber nachgedacht, ob er „mit mir gespielt“ hat – und manchmal fühlte es sich so an, weil wir flirteten und Nähe aufbauten, während er von Anfang an klar gemacht hat, dass es wegen der Distanz nichts Tieferes sein sollte. Andererseits war es für mich sehr real, ich wollte ihn nicht verlieren und habe die Gefühle zulassen müssen. Ich denke, dass man hier nicht objektiv sagen kann, ob jemand „spielt“ oder nicht – das ist eine sehr subjektive Erfahrung. Natürlich trage auch ich die Verantwortung hierbei, wenn ich ihn nicht gemocht und das gezeigt hätte würde das wohl unmöglich für 5 Jahre laufen. Das will ich nicht bestreiten, genauso wenig, dass er ein aufrichtiger Mensch ist.
Als ich ein paar Male versuchte den Kontakt abzubrechen, holte er mich wieder zurück, schrieb mir mit anderen Accounts / Nummern und lockte mich wieder zu sich. Er ahnte wohl sehr gut, dass ich emotional sehr an ihm hänge wohl ohne ihn nicht könnte.
Es tut besonders weh, weil er genau in meiner prägendsten Lebensphase da war: während des Studiums, Umzugs, Führerschein, und als ich noch jung und verletzlich war (ich hatte damals sogar Covid, als wir uns kennengelernt haben, kurze Zeit später verstarb leider meine Großmutter). Er war immer wie eine Konstante in meinem Leben, eine beste Freundschaft plus zusätzlicher Würze.
Alles hat sich verstärkt, diese Nähe, diese Gefühle. Es fühlt sich jetzt an, als würde mein Leben in Leerlauf gehen – aber gleichzeitig ist mir bewusst, dass das ein Neuanfang ist.
Ich weiß noch nicht, ob wir Freunde bleiben sollen, ob ich den Kontakt abbrechen soll oder einfach Zeit brauche, um mich emotional zu stabilisieren. Es tut weh, ihn loszulassen, aber ich weiß, dass ich lernen muss, ohne ihn klarzukommen. Persönlich getroffen haben wir uns nie (ich NRW; er Saarland).
Ich frage mich, ob ich jemals wieder jemanden so mögen werde wie ihn. Wahrscheinlich wird es anders sein, weil unsere Verbindung so einzigartig war. Trotzdem möchte ich lernen, die Erfahrung zu wertschätzen und als Teil meines Wachstums zu sehen, statt nur als Verlust.
Danke, dass ihr das gelesen habt. Ich hoffe, hier im Forum kann ich ein bisschen Halt und Verständnis finden, weil es mir gerade sehr schwerfällt.
08.11.2025 19:29 • • 09.11.2025 #1