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13

M
Hallo zusammen,

wie bringe ich (47) es meinen Eltern bei mit Ihnen dieses Jahr kein Weihnachten zu feiern?
Meine Eltern (Mutter (65) und Stiefvater), explizit meine Mutter tut mir nicht gut. Ein *beep* Mensch. Alles was ich tue wird herab geredet, abfallend kommentiert.
Wenn man das so tun muß . so in diesem Tenor. Mit diesem markanten Mutterton, wo man als Kind weiß, dass ihr das nicht gefällt und Dir das Gefühl gibt, das ist Mist was Du da machst.

Kleines Beispiel:
Ich habe im März 2020 wieder angefangen zu nähen. Erst waren es Masken für Freunde. Wegen Corona.
Dann habe ich meinen Kleiderschrank aufgepimpt und mir Klamotten genäht. Dazu musste ich meine Nähutensilien aufpeppen.
Als ein kleines Handmaß kam, was sie zufällig sah, meinte sie in diesem Ton: Ja, wenn man so viel näht wie Du, dann muß man das ja haben.
Vor ein paar Wochen fing sie auch an zu nähen und hat sich das gleiche Handmaß bestellt. Meinte zu mir: Guck mal, ist das nicht toll?
Ich zu ihr ganz kurz: Das habe ich schon seit Monaten. Wo Du meintest, wenn man so viel näht, wie ich muß man es haben.
Darauf hin sie: Ja? Das weiß ich nicht mehr.
Klar kaufe ich ihr ab. Sonst hat sie ein Gedächtnis wie eine Elefant und schmiert einem alles auf´s Butterbrot.

Mittlerweile erzähle ich schon gar nix mehr aus meinem Privatleben. Bei Whatsapp habe ich sie für meinen Status gesperrt.
Dafür stellt sie jetzt mehr Fragen als sonst. Klar sie will wissen, was Sache ist. Was ich so genäht habe. Ich sagte, ach nix besonderes. Wenn die wüsste, was ich alles schon genäht habe.
Die meisten Fragen werden sehr oberflächlich beantwortet. Keine Details. Oder auch im schlimmsten Fall, wenn ich nicht darüber sprechen will, lüge ich sie einfach an.
Ehrlich gesagt interessiert mich das nicht, was sie über mich denkt oder sonst was. Emotional habe ich mich so ziemlich weit entfernt. War nicht einfach. Aber ich habe einen guten Weg gefunden.

Mein Bruder hat sich schon vor 2 Jahren von ihr gelöst. Weil er ihre Einmischung und Kontrollwahn nicht mehr ausgehalten hat.
Auch ihre Manipulationen und Intrigen. Jeden gegen jeden ausspielen.
Leider hat er auch den Kontakt zu mir abgebrochen, da ich meine Mutter zu oft sehen würde. Er hatte die Befürchtung, dass etwas durch sickern würde. Also eine Präventivmaßnahme. Ich arbeite in dem Haus, wo sie auch wohnt. Sehe sie von Mo-Fr.

Ich habe eine Beziehung zu einem verheirateten Mann, seit 2,5 Jahren. Für mich und ihn alles gut. Bei uns läuft es mehr wie prima.
Für meine Mutter ist dies keine Beziehung, obwohl sie jahrelang selbst eine außereheliche Beziehung neben meinem leiblichen Vater hatte. Davon will sie nix mehr wissen, wäre zu lange her. Ich habe ihr gesagt, dass mich das nicht interessiert, was andere von meiner Beziehung halten. Da hat sie mich nur angeguckt.

Eigentlich will ich nur meine Ruhe vor dem erzwungenen Weihnachstsmist mit meinen Eltern. Bei denen sitzen und die heile Welt vor gaukeln. Familiär gibt es da gar nix mehr. Familie leben wir schon seit Jahren nicht mehr. Das Gefühl existiert nicht mehr.

Aber wie sage ich es Ihnen?
Hat jemand von Euch Erfahrungen damit?

Danke für Eure Hilfe

Liebe Grüße
Mara

24.11.2020 13:20 • 08.12.2020 x 1 #1


13 Antworten ↓


A
Heuchelei finde ich noch schlimmer,deswegen sage ihr das es dir damit nicht gut geht.

24.11.2020 13:52 • x 3 #2


A


Weihnachten ohne meine Eltern - wie sage ich es am besten?

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cliffy
ich bin 63 Jahre alt und auch meine Söhne können dieses Jahr nicht mit mir Weihnachten feiern. Das ist auch nicht einfach für mich, aber es muss wohl so sein. Meine Mutter ist 89 Jahre alt und auch mit ihr kann ich nicht feiern, Gut sie lebt 1050 km von mir entfernt und doch fehlt sie mir zu Weihnachten besonders, vor allen dingen da sie ganz alleine ist. Das muss man einfach verstehen als Eltern, nach dieser Zeit kommt eine andere und die kann nur besser werden.

24.11.2020 13:58 • x 1 #3


Meteora
Du könntest Corona vorschieben oder dich kurz vor dem Fest krank stellen. Allerdings bezweifle ich, dass das funktionieren wird, ich habe nämlich dasselbe Problem:

Meine Mutter hält sich nicht an Gesetze. Es wäre ihr egal, wenn sich wegen Corona nur zwei Haushalte treffen dürfen (mit ihrem Freund wären wir drei), und am Ende würde sie, wenn ich nicht zu ihr komme, vor meiner Tür stehen. Ich hatte schon mal zu ihr den Kontakt abgebrochen, und mit ohne Ende nervenden Emails und emotionaler Erpressung hat sie mich dazu gebracht, wieder den Kontakt aufzunehmen. Meine Erfahrung ist also sehr negativ und wahrscheinlich nicht hilfreich.

Das Corona-Gesetz für Weihnachten soll erst morgen besprochen werden. Aber viele sagen, die Kontaktbeschränkungen würden bleiben. Darf man einen geplanten Verstoß gegen die Corona-Verordnung bei der Polizei anzeigen? Aber wenn ich das machen würde, würde es von meiner Mutter schlimme Beleidigungen hageln. Ich sehe leider keinen anderen Ausweg, als Weihnachten mit ihr zu feiern. Mich zu wehren habe ich schon aufgegeben.
Siehst du eine reale Chance, dich wehren zu können?

24.11.2020 14:20 • x 1 #4


S
Corona vorschieben ist doch Mist. Man sollte schon ehrlich bleiben.

Ich finde, Du brauchst ja nicht beleidigend zu werden, aber bleib ehrlich. Sag ihr doch, Du möchtest dieses Jahr ganz ohne Stress mit deinem Freund feiern.

Wir machen es genauso. Meine Familie hat mich ziemlich im Stich gelassen, wegen Depressionen etc. Ich habe keine Lust, mit deren Anhang (Schwiegermutter von meinem Bruder und seiner Frau) zusammen zu sitzen. Die haben sich nicht 1 x gemeldet, also was soll das.

Wenn Deine Mutter Dir nicht gut tut, dann lass es. Mir ist gerade die letzten Jahre aufgefallen, dass das Leben viel zu kurz ist und dass man sich nicht so viel Ärgern sollte.

Deine Mutter erpresst dich emotional: sie denkt wohl, sie hat das Anrecht, weil sie Dich geboren hat.

Lass Dir das nicht bieten. Du weißt bestimmt, dass das emotional für dich böse enden kann (Depressionen etc).

Ps: dein Name gefällt mir total!

24.11.2020 14:55 • #5


Icefalki
Ist eine klare Frage von Entscheidung. Entweder, oder. Ich bin da sehr strikt und begründe meine Entscheidungen. Wird aber in der Regel überhaupt nicht verstanden, denn interessanterweise kapieren viele nicht, dass ihre Übergriffigkeit als ein ungeschriebenes Recht gilt, und meine Übergriffigkeit dann negativ bewertet wird, bzw. man sich plötzlich in der Rolle der Undankbaren, der Bösen wiederfindet.

Deshalb muss man das wissen und mit dem schwarzen Peter umgehen können. Wer sich davor fürchtet, sollte sich alles sehr genau überlegen, was nun leichter zu tragen ist. Und dann für sich entscheiden, wie und was.

Immer daran denken, dass Veränderungen nur bei sich selber vorgenommen werden können, andere immer negativ reagieren können, wenn plötzlich Konsequenzen gezogen werden, die es vorher nicht gegeben hat. Das muss man ab können.

24.11.2020 15:15 • #6


F
Meine ganz ernst gemeinte Beratung: ehre deine Mutter dafür, dass sie dich auf die Welt gebracht und die ersten Jahre gefüttert und gekleidet hat, mehr nicht! Sage ihr Danke dafür, mehr nicht. Erkläre ihr nicht mehr, wie es dir geht, was du denkst oder mit wem du schläfst. Weder bist du erklärungspflichtig, noch solltest du dein Leben mit ihrem vermengen. Sei höflich und verständnisvoll ihr gegenüber, aber frage weder was sie tut oder wie sie lebt. Es ist allein ihre Sache. Beurteile sie nicht und verurteile sie nicht. Wenn sie versucht, in dich zu dringen, dich zu beraten, zu kritisieren und zu beurteilen: sage höflich: interessante Gedanken und beende das Gespräch freundlich mit dem Hinweis, nun etwas anderes zu tun zu haben (was, das musst du ebenfalls nie mehr erklären!). Es ist keine leichte Sache, diese Art feiner T r e n n u n g zu unternehmen, aber sehr heilsam und gut für die Beziehung. Verzeihe ihre alle Fehler und lasse sie so sein, wie sie ist. Wieviel Kontakt du willst, ist deine Entscheidung, niemandes sonst. Auch, wo, wie und mit wem du die Weihnachtstage verbringst, ist ausschließlich deine Sache und es sollte dir gut tun. Du bist keine Erklärungen schuldig! Du hast die Intrigen zu lange mitgemacht, nun brauchst du Mut, um das einzugestehen und aus dem Spiel auszutreten. Vielleicht hat dein Bruder es ganz richtig gemacht.
Liebe Adventsgrüße

24.11.2020 15:36 • x 3 #7


FeuerWasser
Zitat von Mara2:
wie bringe ich (47) es meinen Eltern bei mit Ihnen dieses Jahr kein Weihnachten zu feiern?

ich verbringe heuer Weihnachten nicht bei euch.... wäre ein einfacher Satz. Du bist 47 und längst kein Kind mehr das vom Wohlwollen der Eltern abhängig ist. Du schreibst im Textverlauf, dass es dich eigentlich nicht interessiert was sie über dich denkt. Was konkret ist dann das Problem wenn es darum geht, den Eltern mitzuteilen, dass man Weihnachten nicht zuhause ist?

Davon abgesehen, kann ich auch nicht nachvollziehen warum man einer Mutter über die man so redet, wo du behauptest überhaupt nichts aus deinem Privatleben zu erzählen, trotzdem erzählst, dass du eine Se*beziehung zu einem verheirateten Mann pflegst?! Das passt nicht zusammen. Es interessiert dich nicht was andere von der Beziehung halten aber erzählst es ihr bzw. redest mit ihr darüber. Natürlich wird sie dazu eine Meinung haben. Deine Mutter hat in der Hinsicht auch Recht wenn sie sagt, das sei keine Beziehung. Das sind aber Nebenthemen denn primär geht es um Weihnachten und da dürfte ein kurzer Satz ausreichen.

30.11.2020 10:37 • #8


M
Hallo,

ich danke Euch für die ehrlichen Worte und Meinungen.

Ich habe viel nachgedacht und ich werde es auf den Weg bringen.
Persönlich, respektvoll und werde es nicht auf Corona beziehen.

@feuerwasser:
nun, leider kann ich Dir das nicht alles mitteilen, warum ich von meiner Beziehung erzählt habe. Das würde echt zu lange werden und ist auch nicht Bestandteil meiner Anfrage gewesen. Um es kurz zu machen: Sie hat gemerkt, dass sich in meinem Leben etwas verändert hatte und 1.000 Andeutungen und Fragen gestellt. Nach einer Zeit fand ich keine Möglichkeit mehr mich ihren Andeutungen und Verhör zu entziehen. Immerhin habe ich es ihr erst nach 8 Monaten Beziehungszeit erzählt und bin nicht direkt am ersten Tag zu ihr gegangen.
Dieses Beispiel hatte ich angebracht, um auch zu verstehen zu geben, wie sie so tickt.

Ich bin schon Weihnachten zu Hause. Schließlich habe ich eine eigene Wohnung, ca. 10 km entfernt. Weihnachten sind wir für gewöhnlich zu Heilig Abend zum Essen zusammen. Das möchte ich nicht. Auch nicht zwischen den Tagen. Auch nicht zu Sylvester.

@fauda: vielen vielen Dank für Deine ehrlichen Worte. Ich denke mittlerweile auch, dass mein Bruder das Richtige gemacht hat.

ja, @portugal, dass Leben ist viel zu kurz ... das stimme ich Dir zu.

@meteora: Ja, ich denke eine Chance hat jeder. Ich werde meine dieses Jahr nutzen. Mehr denn je.

@icefalki: Klar ist es eine Entscheidungsfrage. Ich habe ja schon für mich eine Entscheidung getroffen. Nur war die Frage, wie ich meine Entscheidung kommuniziere. Immerhin ist es für manche eine emotionale Zeit, die Weihnachtszeit, und gerade in der heutigen Zeit. Welche harten Konsequenzen würden sich daraus ergeben? Die Zeiten für Hausarrest und Fernsehverbot sind lange vorbei

Ich wünsche Euch eine schöne Adventszeit. Bleibt gesund!

Liebe Grüße
Mara

30.11.2020 12:01 • x 1 #9


ophelia
liebe mara,

erschreckend, wie ich mich in deiner story wiederfinde - ich erkenne das verhalten deiner mutter in meiner. aber auch das stets belehrende bei meinem vater (und ich bin nun wirklich seit über 30 jahren erwachsen!).

eltern und deren verhalten kannst du nicht ändern. auch sie haben eine kindheit erlebt und wurden von deren eltern geprägt. aber es braucht eine gegenseitige akzeptanz für tun und handeln. und ein selbstbestimmtes leben. was mich unweigerlich zu deiner thread-frage führt (die auch ich für mich zu beantworten habe):

doch vorab: ich war noch nie ein weihnachts-mensch und weihnachtsfeiern beizuwohnen war für mich immer eine pflichtübung. vielleicht haben wir heute, durch die covid-massnahmen, endlich mal das recht, selbstbestimmt zu leben und unsere eigene bedürfnisse wahrzunehmen, zu sich selbst stehen.

also, wie sagen wir es am besten? offen, ehrlich, bestimmt und doch mit etwas mitgefühl und respekt: liebe/r x., ihr sollt wissen, dass ich weihnachten eigentlich nie besonders gemocht habe. ich habe deshalb beschlossen, an keinem weihnachtsfest teilzunehmen. aber wir können uns gerne ein anderes mal ganz spontan und unkompliziert zu einem kaffee treffen. wie wärs nach den feiertagen auf neue jahr zusammen anzustossen?

ich schrieb eingangs, dass das elterliche verhalten sich nicht ändern wird, lernen im alter ist jedoch nicht ausgeschlossen

05.12.2020 11:09 • x 1 #10


Abendschein
Zitat von Mara2:
Hallo zusammen,wie bringe ich (47) es meinen Eltern bei mit Ihnen dieses Jahr kein Weihnachten zu feiern? Meine Eltern (Mutter (65) und Stiefvater), explizit meine Mutter tut mir nicht gut. Ein *beep* Mensch. Alles was ich tue wird herab geredet, abfallend kommentiert. Wenn man das so tun muß . so in diesem Tenor. Mit diesem markanten Mutterton, wo man als Kind weiß, dass ihr das nicht gefällt und Dir das Gefühl gibt, das ist Mist was Du da machst. Kleines Beispiel: Ich habe im März 2020 wieder angefangen zu nähen. Erst waren es Masken für ...


Na, ich weiß nicht, das Leben auf Lügen aufzubauen, finde ich persönlich nicht gut. Du machst es weiter, die Beziehung zu einem verheirateten Mann. Warum hast Du das erwähnt, das ihr beide gut damit zurecht kommt? Hat mal jemand danach gefragt, wie die Frau von ihm sich fühlt? Möchtest Du betrogen werden? Es für gut finden, wenn die anderen beiden sich gut fühlen? Da ist die Mutter noch das kleinere Übel. Meines Erachtens.

Das soll keine Belehrung sein.

05.12.2020 11:45 • #11


M
Nun, hallo zusammen,

ich habe meinen Eltern in Ruhe mitgeteilt, dass ich dieses Jahr kein Weihnachten feiern möchte.
Keine Vorwürfe entgegen gebracht, klar und sachlich vermittelt.

Ein wenig traurig wirken Sie schon, aber dennoch haben sie es akzeptiert. Kein große Diskussion. Kein Verhör, warum, wieso.
Ich fühle mich irgendwie frei. Kein Druck mehr. Kein Zwang.

Danke für Eure Beiträge.

Wünsche Euch ein friedliches Weihnachtsfest. Ich hoffe Ihr feiert es so, wie Ihr es Euch wünscht.
Bleibt gesund !


Liebe Grüße
Mara

08.12.2020 11:27 • x 2 #12


S
Na das hört sich doch gut an. Sende Ihnen eine nette Karte.

Dir auch ein frohes Weihnachtsfest x

08.12.2020 13:37 • #13


F
Das freut mich für dich. Machmal denkt man, eine Absage o. ä. wird furchtbar schwierig und "die Welt droht unterzugehen". Und dann macht man die Erfahrung: e s g e h t . So wie du sie jetzt gemacht hast. Du hast es richtig gemacht. Toll!

08.12.2020 17:53 • #14


A


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