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P
Vielleicht können wir hier im Forum noch mal aufschreiben, was wir nicht mehr sagen konnten, da ein lieber Freund, Vater, Mutter plötzlich gestorben ist.

02.11.2009 09:44 • 28.05.2010 #1


49 Antworten ↓


P
Komisch, erst gestern hab ich mir gedacht, dass ich meinem Papa doch mal wieder einen Brief schreiben und ihn verbrennen will, jetzt, wo sich sein Tod in zwei Monaten schon jährt.

Wir haben nämlich die letzten Wochen damit verbracht, alte Bilder von ihm heraus zu suchen, weil meine Mama und Papas Brüder auf dem Grabstein endlich auch ein Foto von ihm haben wollten.
(Mir selber ist das ziemlich egal, ich hab zu dem Grab keine Verbindung, für mich ist er da auch nicht.)
Jedenfalls ist mir beim Ansehen der vielen Fotos aufgefallen, dass mein Papa über die letzten Jahre hinweg immer mehr in sich zusammen gefallen ist.
Im täglichen Leben ist mir das nie aufgefallen, weil es so langsam voran ging, aber wenn man dann Fotos von vor 3 Jahren und dann aktuelle anschaut, sieht man es schon.
Ich frag mich, warum das so ist.
War er vielleicht unbemerkt krank, hatte Bluthochdruck oder was am Herzen? (Bei der Obduktion wurde ja ein vergrößertes Herz festgestellt, und, dass das schon länger so war.)
Oder ob ihm was auf dem Herzen lag, von dem er uns nichts erzählt hat.
Oder ob er einfach normal gealtert ist.
Jetzt kann ich die Gründe sowieso nicht mehr heraus finden, und an seinem Tod ändert es auch nichts. Trotzdem komm ich nicht umhin, festzustellen, dass er irgendwie müde und kaputt ausgesehen hat auf den Bildern, die näher an seinem Tod lagen, als auf älteren.

Ich hätte mir gewünscht, dass er einfach ein bisschen besser auf sich aufgepasst hätte.
Dass er sein Leben mehr genossen und etwas weniger gearbeitet hätte.
Dass er auch einfach mal Nein gesagt hätte, wenn jemand seine Hilfe wollte.
Aber so war mein Papa halt nicht.
Der hat jede Arbeit auf sich genommen und jedem geholfen, der zu ihm kam, egal, wie viel Zeit und Aufwand es ihn gekostet hat.
Ich glaube, Nein zu sagen und Grenzen zu ziehen, das konnte mein Papa nie.
Bestimmt hat ihn das nicht umgebracht, aber ich weiß noch, wie viel Stress er jeden Tag hatte, dass er an vielen Wochen bloß Sonntags Daheim war, weil er 6 Tage die Woche durchgearbeitet hat, und wie er oft geflucht hat über die Leute, die sich nicht selber helfen können -und ihnen dann trotzdem geholfen hat.

Ansonsten würde ich ihm sagen wollen, dass wir ohne ihn gut zurecht kommen und er sich gar keine Sorgen machen braucht, aber dass er uns trotzdem fehlt und wohl auch immer fehlen wird.
Und, dass er der tollste Papa der Welt war und ich überhaupt nichts bereue, weil wirklich jeder Tag, den wir als vierköpfige Familie erlebt haben, ein schöner Tag war; weil wir immer aus Allem das Beste gemacht haben.

Und dass wir jetzt, wo es wieder dunkler wird, jeden Abend für ihn eine Kerze anzünden und in ein Windlicht raus in den Garten stellen, damit er weiß, dass wir ihn nicht vergessen haben.


Danke pax, das ist eine sehr schöne Idee gewesen.

02.11.2009 11:03 • #2


A


Was ich einem lieben Verstorbenen gerne noch gesagt hätte!

x 3


P
Zitat:
Danke pax, das ist eine sehr schöne Idee gewesen.

danke Pilongo.
Ich weiß auch, dass ich in Gedanken meinen Großeltern immer wieder sage, wie sehr ich Sie geliebt habe.

_Hab sie sicher in meiner Seele
-Es ist ein Stück Himmel, dass es Sie gibt-
H.Grönemeyer:

Und so empfinde ich auch heute noch.

02.11.2009 12:56 • #3


C
und ich würde gerne meiner Oma sagen....

das ich Sie niemals vergessen werde und sie immer in meinem Herzen bleibt und ich irgendwann wieder bei ihr sein werde...
Das sie für mich der wichtigste Mensch war und ich ihr danke für die schönen Jahre die sie mir gab....
Und Sie soll da oben nicht verzweifeln wenn Sie mich hier unten sieht,ich halt schon durch und geb mein bestes....
und das ich weiss das sie mich und meine Kinder immer beschützen wird und aufpasst das uns nichts passiert.
dafür möchte ich danke sagen....

02.11.2009 13:25 • #4


P

02.11.2009 16:18 • #5


S
Es tut so weh,,

Eine traurige Suma

02.11.2009 16:50 • #6


K
Ich hätte meinem papa gerne noch mal gesagt :

lass mich noch einmal in deine augen schauen,ich möchte dich noch einmal riechen,möchte das du mich noch einmal in den arm nimmst,ich möchte noch einmal dein lächeln sehen,noch einmal das du mir in die augen schaust und lebewohl sagst



verstarb am 13 dez.05

02.11.2009 19:54 • #7


K
Ich hätte meinem onkel gerne noch mal gesagt :

lass mich noch einmal in deine augen schauen,,möchte das du mich noch einmal in den arm nimmst,ich möchte noch einmal dein lächeln sehen,noch einmal das du mir in die augen schaust und lebewohl sagst



verstarb am 25 sep.09

02.11.2009 19:56 • #8


S
Ich würde meinem Opa, der vor 1'1/2(o. 2'1/2)Jahren verstarb und meiner Oma, die vor einem halben Jahr starb sagen, dass ich sie wohl immer geliebt habe und das sie mir eigentlich immer sehr wichtig waren...


Man merkt erst, wenn etwas nicht mehr da ist, wie wichtig es einem war...

02.11.2009 21:33 • #9


P
Meinem Freund, der sich das Leben genommen hat würde ich gerne sagen, dass ich traurig darüber bin, dass Er seine 3 Kinder im Stich gelassen hat.
Wir haben soviel geredet, und Er konnte so wenig umsetzen.
Seine letzte SMS lautete:
Die Hoffnung stirbt zuletzt.

03.11.2009 09:18 • #10


el panico
Zitat von pax:
Meinem Freund, der sich das Leben genommen hat würde ich gerne sagen, dass ich traurig darüber bin, dass Er seine 3 Kinder im Stich gelassen hat.


Man soll ja nicht schlecht über die Toten reden, aber Mitgefühl habe ich hier nur für die armen Kinder

03.11.2009 09:41 • #11


P
Das, el panico macht mich heute noch traurig.

03.11.2009 10:00 • #12


P
Einem anderen Freund, der mit 45 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben ist würde ich gerne sagen, dass Er ein feiner Kerl war. und ich Ihn heute noch vermisse.

04.11.2009 20:45 • #13


A
ich würd gern meiner oma sagen das sie der tollste mensch war den es jemals für mich gegeben hat..ich würd aber auch gern mit ihr schimpfen...ich würd ihr sagen..ich war so lange bei dir als du krank wurdest..verdammt nochmal wieso hast du gsagt es geht dir gut du kannst nachhause gehn..aber lieben tue ich dich trotzdem über alles

05.11.2009 03:49 • #14


E
Hallo Ihr lieben,

Da habt Ihr ein Thema aufgeriffen.
Der Tod gehört zum Leben und wir sollten Sie auch ziehen lassen.
ich möchte Ihm das sagen, dass ich Ihm geliebt habe oder was auch immer.

Dann macht es doch.

Schreibt ein liebes Brief und Ihr könnt es im Grab in der Erde ein Loch machen und reinlegen.
Die Lieben können keine Anworten geben, doch für euch ist es eine Erleichtung da ihr es geschrieben habt.


Liebe Suma,
Für dich ganz liebe Grüße von mir.
Es kommt immer wieder vor, das alte Wunden wieder ans Tagelicht kommt.
Das gehört zum Leben.
Ein Tipp von mir, wenn diese Wunden zu schmerzlich sind.

Dann stellt Dir ein großen hellen und trocknen Lagerraum vor.
mit Regael wo Du die Kisten der Wunden rein legen kannst.
Dann schließt die Eisentür fest zu.
In diesen Raum kann es nicht mehr raus und lasse die Kisten geschlossen.
Denn du brauchst Sie nicht zu öffnen, denn du weist was darin ist.
Das soll ein Abstand da stellen.

Denn viele Dinge, die im Leben passiert ist, kann man nicht mehr ändert, man kann lernen damit umzugehen.


Noch was.

Versuche es, die Bilder der Wund nicht immer vor deine Augen abspielten zu lassen, das tut nur weh.
immer wieder es zu sehen, was war wiederholt das alles nur noch.

Wenn du merkts es kommt wieder vor dein Auge, dann sagt du STOP
ich möchte es nicht und du stizt in der Kiste im Lagerraum.

Alles liebe wünsche ich euch allen habe den Mut
euche lieben in erinnerungs zu halten.
so leben Sie in uns weiter.

Eure Ella

08.11.2009 15:25 • #15


P
Zitat:
Liebe Suma,
Für dich ganz liebe Grüße von mir.
Es kommt immer wieder vor, das alte Wunden wieder ans Tagelicht kommt.
Das gehört zum Leben.

Genau so sehe ich das auch. Dann bedeutet es für Suma- dass sie vielleicht nicht akzeptiert, dass das der Kreislauf des Lebens ist.

08.11.2009 15:33 • #16


O
Hallo

Mich erinnert dieses Thema gerade an meine Eltern.

Noch leben sie (Mutter ist aber sehr krank),
und es gäbe sehr viel zu reden, solange noch Zeit dazu ist ...

LG, omega

08.11.2009 15:40 • #17

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P
was hindert Dich?

08.11.2009 15:41 • #18


O
Was mich (bisher) hindert ?

Beim Vater:
Er ist emotional gestört (Authist), reden ist also sinnlos.

Bei der Mutter:
Ich habe ihr verziehen und sie ist sehr krank, ich will sie nicht mehr damit belasten.

08.11.2009 16:05 • #19


G
Wer weiß, warum sie krank ist? Vielleicht würde das Reden sie entlasten? Alte Schulden aufarbeiten kann auch heilend wirken.

Bist du denn sicher, dass du ihre Reaktionen ertragen könntest?

Ich habe meine Mutter am Ende nicht mit ihren Vergehen konfrontiert, weil ich wusste, dass ich noch immer nicht ihre Reaktionen ertragen können würde. Sprich, dass sie mich dann nur noch mehr verwunden würde. M.E. wusste sie eigentlich ganz genau, was sie auf dem Kerbholz hatte, ich musste es gar nicht ansprechen. Trotzdem hätte sie es hochgradid wütend abgewehrt.

08.11.2009 19:19 • #20


A


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