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Die Ängste waren heute gar nicht da. Ich konnte viel Schönes genießen. Ich mache generell ganz ganz viel Schönes mit Freunden zur Zeit und habe sehr viele positive Erlebnisse auf der Arbeit. Meinem Freund geht es sehr schlecht, er schrieb heute, besch issen. Er könne auf nichts eingehen. Immerhin besteht überhaupt wieder minimaler Kontakt und er hat die Blockierung mir gegenüber aufgehoben. Das hat mir sehr geholfen
ich hatte zwei Treffen mit meinem Freund und es hat mir sehr viel Ruhe gegeben
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Verarbeiten von Lügen und Täuschung

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Der Kontakt ist weiterhin lose da und das tut mir gut. Zu 95 % mache ich aber mein Ding und schaffe es, dafür zu sorgen, dass es mir gut geht
Also, mir geht es auf jeden Fall besser. Es ist wieder ganz wenig Kontakt da, aber die Situation ist sehr entschärft. Er hat vor einiger Zeit 100 Euro überwiesen, als Anteil zur Versorgung des Katers. Er hat mir mehrmals gesagt, dass ihm etwas an mir leigt, dass er aber überhaupt gar nicht mit sich selbst klar kommt zur Zeit. Dass er unbedingt viel Zeit braucht, alles nur lagsam angehen kann. Dass er sich eine vorsichtige Annäherung auch wünscht. Mir geht es mit dem KOntakt zehnmal besser als ohne. Auch damit, dass die schlimmen Drohszenarien aufgehört haben. Er hat gesagt, er hat schlimme Angst, seine Arbeit zu verlieren, ist voll von selbstgemachtem Druck. Mir macht weiter mein Trauma zu schaffen, dass durch den Kontaktabbruch getriggert wurde. Ich rede mir auch gar nichts schön und auch das macht mir sehr zu schaffen. Aber zu 90 % der Zeit treffe ich Freunde, bekomme die Arbeit gut hin, erlebe Schönes, regele meine Dinge. Tue mir viel Gutes.
Heute kam plötzlich abends so ein Schwall Traurigkeit, ich kam nicht mehr dagegen an. Eigentlich war/ist mein Freund krank und hatte sogar noch geschrieben, es täte ihm leid dass er nicht vorbeikäme, er habe Fieber und Gliederschmerzen und Husten und er glaube, er habe sich infiziert und ich weiß, dass er seit dem Beginn von Corona unfassbare Angst davor hat. Er hat sich entschuldigt, dass er seine Wut bei mir gelassen habe, er käme mit sich nicht zurecht. Dennoch kam heute Abend die geballte Ladung Traurigkeit, Enttäuschung und Verletzung aus mir raus und dieser Anteil in mir wollte wohl unbedingt Raum bekommen. Es war wie ein heftiger Schub Depression. Ganz plötzlich. Zumindest konnte ich weinen.
Heute habe ich den Briefkasten in meiner alten Praxis geleert und es war ein Trauerschreiben drin. Mein Exfreund ist tot. 51. Innere Blutungen. Nicht der Freund, von dem ich hier immer schrieb, ein früherer Exfreund. Der Mann, mit dem ich die längste Zeit meines Lebens verbracht hab, zehn Jahre, und so viel gereist bin. Meine längste Beziehung. Sein Vater hat mich angeschrieben, ich solle ihn doch bitte besuchen, es gäbe so viele Erinnerungen, und seine Frau, also die Mutter des Exfreundes, ist wohl auch letztes Jahr gestorben. Es ist ein ganz komisches Gefühl. Ich weine, ich fühle mich verstört, ich fühle gar nichts, ich bin so durcheinander. Er war im Skiurlaub und wurde tot im Hotelzimmer gefunden. Keine Vorerkrankungen, nie geraucht, sehr viel Sport, wenig Alk.. Prof. f. Wirtsch.inform. - ich fühle mich so verwirrt.
Ich habe mich wieder etwas gefangen und dass der lose, zumindest schriftliche Kontakt zu meinem Freund da ist, hilft mir auch. Es ist einfach im Hinterkopf da, bei meinem Tagesablauf spielt er eigentlich keine Rolle, ich gehe arbeiten, bin oft fröhlich, kann gut arbieten, bin konzentriert, treffe Freunde, fühle positive Bindung und alles. Aber es hilft mir, dass er mcih nicht mehr blockiert hat oder so
Liebe Nora,
ich hoffe ich darf hier so reingrätschen.

Das mit dem losen Kontakt kommt mir sehr bekannt vor. Das waren für mich (was ich aber damals nicht wusste), die Säulen an denen ich mich festgehalten habe und mein Leben auch leben konnte. Weil im Hintergrund halt der Kontakt da war.

Als ich anfing zu realisieren, dass der Kontakt nur von mir aufrecht erhalten wird und von meinem Ex kaum was kam und wenn nur sehr sporadisch, bin ich in die Abwärtsspirale, weil halt die vermeintliche Stütze (er) nicht mehr da war.

Ich habe in der Klinik/Therapie gelernt, dass ich emotional abhängig war und nur so gut leben konnte, weil die vermeintliche Verbindung noch da war.

Jetzt begreife ich Schritt für Schritt und kann sehr klar erkennen, wie schlecht es mir ging und wie schlecht ich behandelt wurde, dies aber nicht wahr haben wollte.

Bitte pass gut auf dich auf.
Es gab ein sehr gutes Ereignis zwischen uns. Mein Rad wurde geklaut, das ist nicht super dramatisch, es war fünf Jahre alt und musste dringend in die Reparatur. Ich hatte seinen Wert mehr als abgefahren. Daher bin ich aber zu meinem Freund zur Arbeit gefahren mit dem Zweitrad, welches er seit einem Jahr reparieren wollte. Es ging ihm wirklich nicht gut und ihm war alles zuviel, aber nun war es innerhalb einer Woche erledigt, weil sie dort keinen Stellplatz haben und ich habe ein Leihrad, was sich absolut fantastisch fuhr. Das Wchtigste an dem allen ist für mich, dass so eine Wiedergutmachung ermöglicht wurde, denn diese Reparatur hätte mehr als 500,00 Euro gekostet und somit sind nun seine Schulden bei mir beglichen. Darüber bin ich sehr dankbar, froh udn erleichtert. Es ging nicht um das Geld dabei, nur um die Geste.
Zitat von Grace_99:
Jetzt begreife ich Schritt für Schritt und kann sehr klar erkennen, wie schlecht es mir ging und wie schlecht ich behandelt wurde, dies aber nicht wahr haben wollte.

Pass Du auch gut auf Dich auf! Bei mir oder bei uns ist es so, naja, ihm geht es wirklich sichtlich sehr schlecht. Mir geht es überwiegend doch sehr gut. Also, ich fühle mich nicht ausgenutzt.
Ich fühle mich im Moment so unendlich traurig, es kommt aber nicht wirklich ganz raus ich habe diese furchtbaren Verlustängste
Gestern konnte ich noch ganz ganz doll weinen, das hat geholfen. heute hat sich alles wieder neu angestaut, ein riesiger Pfropfen Traurigkeit. Ich habe traurige Musik angemacht und dann kam es zum Glück raus. Es tut sehr weh.
Heute ist die Traurigkeit wieder ziemlich da, es ist für mich kein bisschen abgeschlossen, auch nach neun Monaten noch nicht
Es ist jetzt seit fünf Tagen so, dass diese Traurigkeit und Verzweiflung in mir drin zu explodieren droht. Es scheint geradezu über zu laufen. Er ist so massiv psychisch krank, so dermaßen unfähig, menschlich zu reagieren, er drückt sich vor allem. Einfach allem, er läuft immer nur weg
Heute hatte ich ein Date und zumindest habe ich es nicht abgesagt, habe dabei auch nicht an den Mann gedacht, über den ich hier schrieb. Ich war eigentlich fröhlich und die Sonne war schön und ich fand ihn wirklich attraktiv. 1,90 m groß und unfassbar sportlich, er war gerade fast 190 km mit dem Rennrad gefahren und ist dann dennoch vorbei gekommen. Ich weiß, ich muss jetzt gar nichts entscheiden und kann es langsam angehen lassen. Dann habe ich mit einem anderen telefoniert, mit dem auch ein Date geplant war und danach habe ich nur noch geweint und konnte gar nicht mehr aufhören. Weil alles einfach wieder hochkam. Vielleicht war es einfach schon ein Erfolg, dass ich für heute aus der ganz tiefen Depression rausgekommen bin und überhaupt mal so ein Treffen zulassen konnte. Ich fühle immer noch die ganz ganz tiefe Verbindung zu dem Mann, um den es hier ging.Trotz neun Monaten
Gerade war ich in der Therapie. Es kam sooooo viel Traurigkeit raus und wir haben vor allem zusammen auf den Schmerz und das verletzte innere Kind geschaut. Es war sehr befreiend. Ich fühle mich sehr erschöpft und ruhebedürftig, aber sehr in Frieden und bei mir selbst
so viel Traurigkeit und weinen und Schmerz, dass es kaum aushaltbar schien, und ich war bei ihm auf der Arbeit und habe mein Rad geholt und das Leihrad abgegeben, er hat sich bedankt, dass er damit die Schulden abzahlen darf, das war für ihn sicher ein sehr großer Schritt, so ein Danke zu formulieren, da er meist sehr aggressiv und arrogant reagiert in seiner Überforderung, wir haben uns in den Arm genommen, er kommt Sonntag vorbei
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heute hat er mir sehr lieb geschrieben, ich war aber auch vollkommen am Ende, nun ist zumindest erstmal die ganz schwere Belastung von mir genommen, er hat mir geschrieben, ich müsse wissen, dass er mich sehr lieb habe und ich ihm wichtig sei und es täte ihm sehr leid, dass es mir so schlecht ginge
Nora - alles ok? Du bist so still.
Geht's dir nicht gut?
Ich trinke kaum und ich habe Psychotherapie. Ich telefoniere auch regelmäßig mit der Telefonseelsorge. Ich höre Musik und lese Comics. Ein Buch geht gar nicht. Ich habe nicht die geistige und emotionale Kapazität mich mit uns auseinander zu setzen. Ich brauche meine Kraft um nicht drauf zu gehen. Es tut mir sehr leid dass ich mich zu deine Anliegen und deine Gefühle nicht äußere. Ich bin emotional sehr eingeschränkt. Du hast jedes Recht Anspruch auf eine Gleichbehandlung zu erheben. Ich kann es leider nicht. Ich kann dir keine Wiedergutmachung oder oder Wertschätzung entgegen bringen. Nicht weil ich es nicht will sondern weil ich es schlicht und einfach nicht kann. Ich bin nicht in der Lage zu all diesen Dingen in den Spiegel zu sehen. Der Gedanke daran lässt mich regelmäßig an den Rand einer Panikattacke kommen. Ich habe dich lieb aber ich kann keinen regelmäßigen Kontakt aufrecht erhalten. Dazu bin ich zu instabil. Verzeih mir dass ich dich so verletzt habe und dass ich dich weiter verletze. Ich habe vor gesund oder zumindest gesunder zu werden um wieder mit dir in Kontakt gehen zu können. Ich habe Angst, weil ich nicht weiß wie lange das dauern wird. Es tut mir leid. Ich sehe derzeit keine andere Möglichkeit als den Kontakt mit dir auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Es tut mir leid.
Das hat er mir heute geschrieben und ich bin so traurig ich habe keine Worte dafür.
A


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