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Szegfue
Hallo District, deine Gedanken und Gefühle kann ich gut nachempfinden. Schön, dass du quasi 2 Bonus-Kinder hast. Wie alt sind denn die beiden? Im Falle einer Trennung könnte es ja trotzdem sein, dass du mit den Kindern in Kontakt bleiben kannst.

Ein Freund von mir, der von sich behauptet beziehungsunfähig zu sein, hatte vor 3 Jahren eine Beziehung beendet. Seine Ex wollte Kinder, er nicht. Nach der Trennung ist sie über eine Samenspende schwanger und alleinerziehende Mutter geworden. Diese Option gäbe es also auch.

Puh.. als ich erfahren habe, dass ich keine Kinder bekommen kann, ist für mich eine Welt zusammen gebrochen. Ich habe kurz darüber nachgedacht über eine Eizellspende ein Kind auszutragen. So verzweifelt war ich schon. Aber da es mir bei der ganzen Sache eher darum geht, meine Gene weiter zu geben, kam diese Option nicht in Frage. In D. ist das sowieso verboten, aber es gibt trotzdem Möglichkeiten der Verwirklichung. Trotzdem gefällt es mir nicht, so in das eigene Schicksal einzugreifen.
Es ist wirklich schade, dass es aus meiner Familie keine Nachfahren geben wird. Das macht mich sehr traurig. Die ganze Arbeit der Mütter, Großmütter, Urgroßmütter.. alles war umsonst bzw. endet mit meinem Tod.
Und wenn ich das so denke, laufen mir die Tränen und ich werde unendlich traurig.
Natürlich hätte ich auch aus anderen Gründen gerne ein Kind bekommen..
Früher, als es noch möglich gewesen wäre, dachte ich, ich packe das alleine nicht. Denn eigentlich habe ich bis jetzt nicht den Mann getroffen, den ich mir als Vater meiner Kinder vorstellen hätte können. Also.. sieht so aus als ob das Schicksal etwas anderes mit mir vor hatte. Ein schwacher Trost.. nun ja.

Ich weiß, dass dir mein Beitrag nicht hilft. Aber das sind meine Gedanken gerade.

11.12.2019 19:32 • x 2 #61


Strawberry11
Wie kann man das denn untersuchen lassen, ob man Kinder bekommen kann oder nicht?
Ich habe schon Jahre sehr unregelmäßig meine Periode. Alleine deswegen machts ja die Sache schon sehr schwierig. Außerdem fehlt mir auch der passende Mann dazu.
Geht man dann zum Frauenarzt und lässt das über Hormone bestimmen?
Aber wenn sich das bei mir nie geben wird mit der Periode, was ich leider befürchte, weil es schon immer so ist, auch mit weniger Kilos, dann hilft ja alles nix. Dann wird es nix.
Wenn ich nie weiß, wann die besagten 3 fruchtbaren Tage sind, dann bleibt das wie ein Sechser im Lotto.
Generell ist mein Leben nicht so, wie ich es mir jemals wünschte. Diese Ängste und diese Depression ist die reinste Katastrophe. Gründe liegen da natürlich vor.
Es ist und bleibt alles schwierig.

11.12.2019 19:46 • #62


A


Ungewollt kinderlos

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Szegfue
Genau. Der Frauenarzt bestimmt deinen Hormonstatus. Einfach mal den Frauenarzt ansprechen.

11.12.2019 20:05 • x 1 #63


J
Ich möchte euch was sagen. Also ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich werde Januar bereits 38, aber noch kann ich es schaffen mein Leben zu ändern und doch noch eine Familie zu gründen. Für mich ist das ein sehr positives Ziel.

11.12.2019 20:07 • x 5 #64


Szegfue
Ach, so ein Zyklus ist nicht in Stein gemeißelt.. Zu viel Stress kann auch den Zyklus durcheinander bringen. Oder wenn du einem attraktiven Mann begegnest, kann das auch einen Eisprung auslösen. Da hilft dann auch die Kalendermethode nichts.

11.12.2019 20:09 • x 1 #65


Strawberry11
@Szegfue
Ich hoffe, dass das alles noch wird.
Noch ist ja Zeit, aber auch irgendwie rast die Zeit. Die Jahre vergehen schnell.
Manchmal hab ich auch Angst, dass alles nicht zu schaffen mit Kindern, der Stress und so. Aber irgendwie gibt einem ein Kind auch sehr viel. Schwierig.

11.12.2019 20:37 • #66


J
Tragisch ist auch, wenn biologisch alles möglich gewesen wäre, man gesund gewesen wäre, aber schlicht der Mann fehlte. Samenspende und allein erziehen hatte ich mal überlegt, als ich 30 wurde, habe es aber vor allem aus finanziellen Gründen und wegen des Kindeswohls (jedes Kind sollte mMn wissen dürfen, wer seine natürlichen Eltern sind) verworfen.

11.12.2019 20:52 • x 3 #67


E
Zitat von Jochanan:
Ich möchte euch was sagen. Also ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich werde Januar bereits 38, aber noch kann ich es schaffen mein Leben zu ändern und doch noch eine Familie zu gründen. Für mich ist das ein sehr positives Ziel.


Das sehe ich genauso, Jochanan!

Zitat von Inkompatibel:
Die Frage stellt sich nicht, weil du keine Kinder hast.


Völlig deplatzierter Kommentar in meinen Augen. Natürlich darf er sich diese Frage stellen und sich das vorstellen. Ich wäre beinahe geplatzt als ich dein Kommentar hier las. Ich empfinde es als total unsensibel.

11.12.2019 23:56 • x 5 #68


District
Die zwei sind mittlerweile schon 7 und 12.
Gestern bin ich über unseren Weihnachtsmarkt und plötzlich raste die große auf mich zu und hat mich minutenlang gedrückt und geknuddelt. Ja, bei ihr hätte ich wirklich die Hoffnung das der Kontakt nicht ganz abreisst... andererseits kommt sie gerade in die Pubertät und ich werde ihr vermutlich bald peinlich sein.
Bei dem kleinen wüsste ich nicht wie es wird, er hat adhs und ist super egoistisch (ich weiss nicht ob das nur krankheitsbedingt ist oder auch sein charakter). Er will das die Welt sich einzig um ihn dreht mit allen mitteln... wenn ich weg wäre, dann würde er vielleicht ein drama machen, es vielleicht ignorieren oder vielleicht irgendwas anderes... je nachdem wonach ihm gerade ist.

Das mit der Samenspende hab ich tatsächlich auch schon überlegt... ich denke alleinerziehende Mutter würde ich auch irgendwie schaffen, aber ist das erstrebenswert für das Kind? Ich bin ohne Papa aufgewachsen und mir persönlich hat das sehr gefehlt... Für mich war früher (so ab 18/20) immer klar, ich will eine ganze Fussballmanschaft an Kindern und einen passenden Mann dazu.... Zuerst war es undenkbar, weil ich kein Selbstbewusstsein hatte und ganz extreme Stimmungsschwankungen im Minutentakt, ich wollte sogar sterben weil ich mich selbst so genervt habe, ich hab mich wirklich gehasst... Es hat lange gedauert normal zu werden und einen Weg zu finden stolz auf mich zu sein und mich selber zu lieben.
Mit 29 war ich soweit gefestigt und hatte auch einen Partner kennengelernt mit dem ich dachte es passt. Leider war er ein Narzisst und im Nachhinein muss ich sagen, er hat es genossen mich kaputt zu machen. Er hat immer gesagt er will ein Leben und eine Familie mit mir, aber... und nach diesem aber kam immer etwas, was mich kleiner und weniger werden lies... Nach 3 Jahren sagte er mir ich werd niemals eine Familie mit dir wollen...
Ich hab dann 3 Jahre und einen fantasie Ehemann gebraucht um weiter zu existieren und wieder aufzustehen.
Mit 36 kam noch ein Mann, der sagte eine Familie wäre toll, aber sich dann immer mehr distanzierte.
Naja und jetzt seit 2 Jahren mein Partner...

Ich versteh das, diese ganzen Gedanken und die Traurigkeit... nicht nur das die Erblinie ausstirbt, es gibt an den schlechten Tagen so unendlich viele Gründe, die anderen vllt. auch seltsam vorkommen mögen, warum das ganze einfach nur Unfair ist... an den guten Tagen denke ich nur, das ein Stück meines Herzens immer ungenutzt sein wird, denn dieser Teil war für mein Kind oder für meine Kinder reserviert, dieses Stück wird einfach für immer fehlen... als wäre jemand gestorben, den man nicht kennt, aber unendlich liebt.

Doch liebe Szegfue, dein Beitrag hilft mir. Allein das ich endlich mit jemandem reden kann hilft mir. Nicht allein zu sein mit dem ganzen. Jeder in meinem Umfeld hat nur mit einem kurzen Satz gesagt - ja ich kann verstehen das du kinder willst oder - nein ich verstehs nicht in deinem alter.... aber wenn es um den Teil geht wie man damit klar kommen soll, weiss niemand was er dazu sagen soll... ja, akzeptier das halt einfach, fertig. Und wenn du das nicht schaffst, such dir einen Psychologen.
Jetzt kann ich hier lesen, wie es anderen geht, wie andere damit umgehen, was ihr denkt und fühlt bei diesem Thema. Das ich nicht allein bin mit dieser Leere.
Das mit den Hormonen bestimmen, ob ich überhaupt noch welche kriegen könnte, hab ich auch schon mal überlegt... manchmal denke ich, wenn es dann heißt - nein - dann wäre es einfacher und ich bräuchte nicht mehr darüber nachdenken... ein paar Tage später will ich es wieder überhaupt nicht wissen und mir diese Entscheidungsfreiheit nicht nehmen lassen.

Hört das alles jemals auf? Oder stumpft man einfach irgendwann nur ab und es tut mit jedem mal nachdenken weniger weh?

12.12.2019 11:07 • x 1 #69


J
Zitat von District:
an den guten Tagen denke ich nur, das ein Stück meines Herzens immer ungenutzt sein wird, denn dieser Teil war für mein Kind oder für meine Kinder reserviert, dieses Stück wird einfach für immer fehlen... als wäre jemand gestorben, den man nicht kennt, aber unendlich liebt.

Schön geschrieben... genauso empfinde ich auch.
Ich träume sogar manchmal von meinen Kindern. Als ob es ihre Seelen schon irgendwo gäbe und bloß nie zu mir hätten finden dürfen.
Jetzt, wo es auch biologisch nicht mehr ginge (bin über 40), tut es nur noch mehr weh. Früher konnte ich noch darauf hoffen, dass sich doch noch ein Mann für mich interessiert und er für eine Familiengründung in Frage kommt. Jetzt ist endgültig klar, dass es zumindest mit einer eigenen Familie nix mehr wird. Echt nicht leicht zu akzeptieren. Möchte ich gerne zu einem der Themen in der Psychotherapie machen. Alleine bewältige ich es nicht.

12.12.2019 12:50 • x 2 #70


I
Zitat von Kind-in-mir:
Völlig deplatzierter Kommentar in meinen Augen. Natürlich darf er sich diese Frage stellen und sich das vorstellen. Ich wäre beinahe geplatzt als ich dein Kommentar hier las. Ich empfinde es als total unsensibel.


Tut mir leid, wenn du nicht verstanden hast was ich damit sagen wollte und offenbar jeder der dir dankt auch nicht.
Was damit gemeint war, dass er sich keine Vorwürfe und damit verrückt machen soll.

Es war nur gut gemeint, er hat keine Kinder und deshalb sollte er sich nicht verrückt machen oder darüber grübeln ob er ein guter Vater wäre.

Aber dreh mir ruhig das Wort im Mund rum und interpretiere alles als Vorwurf und negativ.
Denn zum Glück gibt es hier eine Ignorieren Funktion.

12.12.2019 18:48 • #71


J
Missverständnisse sind da um gelöst zu werden. Dann ist ja jetzt alles wieder gut.

12.12.2019 21:18 • x 1 #72


Hoffnungsblick
Es geht mir sehr nahe, was ich hier lese. Auch habe ich keinen Trost. Manche Schicksalsschläge muss man tragen, wenn sie nicht veränderbar sind.
Habe kinderlose Frauen erlebt, die andere Menschen, auch Kinder, liebevoll bemuttert haben. Wohltuende Seelen. Manchmal findet man Wege, Fehlendes zu kompensieren.
Kreativität ist nicht nur auf der physischen Ebene möglich, sondern auch auf der seelischen oder geistigen.
Aber wie gesagt, ich habe keinen Trost. Man kann ihn höchstens selber finden mit der Zeit.
Das Beste ist wahrscheinlich wirklich, wenn sich Betroffene zusammenschließen.

12.12.2019 23:30 • x 1 #73


District
@juwi ganz genau das macht mir jetzt auch solche Angst... bisher konnte ich noch sagen, vielleicht wird es ja noch, warte einfach mal ab... aber es wird Zeit sich damit anzufreunden, das ein großer Traum zuende geht und unerfüllt bleibt. Ich würde gerne noch 10 Jahre so tun, als wäre noch alles möglich... aber das ist es nunmal nicht. Wenn ich allein damit nicht zurecht komme, werde ich auch Hilfe in anspruch nehmen.

13.12.2019 09:35 • x 1 #74


S
Darf ich etwas beitragen?

Ich hab mal überlegt ob der Titel Ungewollt... richtig zutrifft. vielleicht ändert die Betrachtung über das Entstehen der Entscheidung gegen eigene Kinder die Trauer über die Kinderlosigkeit? Ich denke das.

Die meisten hier haben sich die in den einzelnen Phasen ihres Lebens immer wieder neu gegen ein Kind entschieden.

Weil die psychische Gesundheit fehlte.
Weil die körperliche Gesundheit fehlte.
Weil die gesicherte finanzielle Basis fehlte.
Weil der richtige Partner fehlte.
Weil man nicht alleinerziehend sein wollte.
Weil man es richtig fände das ein Kind beide Eltern hat.
Weil man nicht in der Lage ist eine intime Beziehung zu einem Mann zuzulassen.
Und weil man Angst vor der Verantwortung hat.

Das sind doch alles bewusste Entscheidungen, oder? Also ist es ein gewollter Zustand. Die Ursachen warum man so entschied, ja die sind ungewollt. Ich bin auch kinderlos und hätte unter anderen Umständen sicher Kinder bekommen. Auf jeden Fall. Keine zu haben, war aber eine bewusste Entscheidung und ein jahrelanger Prozess. Ich hab da manchmal noch traurige Momente.

Aber das eigene Verantwortungsbewusstsein lässt so entscheiden. Das ist doch sehr sehr vernünftig und im Sinne eines Kindes. Das es nicht in ein Leben gezwungen wird, wo es nicht die Liebe und Sicherheit bekäme, die es für eine gesunde Entwicklung braucht.

Oder wie seht ihr das?

13.12.2019 09:55 • #75


J
Ich sehe da bei mir keine bewusste Entscheidung gegen Partner und Kind. Im Gegenteil, nach beidem habe ich mich immer gesehnt. Es gab einfach keinen Mann, der sich für mich interessiert hätte - ich habe niemanden abgewiesen. Außer diesen einen Spinner aus der Selbsthilfegruppe, aber der zählt nicht, weil ich da auch schon zu alt zum Gebären war. Und für die Samenspenden-Lösung fehlte das Geld. Ich hätte nicht gewusst, wie ich es aufbringen sollte. Die Behandlungen kommen mitunter sehr teuer. Okay, ja, dass ich das mögliche Kind nicht um den Vater betrügen wollte, das könnte man als bewusste Entscheidung ansehen. Insofern hast du doch irgendwie recht. Aber bei mir waren es halt gleich mehrere Gründe.

offtopic p.s.: Mir gefällt deine Signatur, Skade

13.12.2019 10:52 • x 1 #76


Hoffnungsblick
Kann die Ängste verstehen, im Alter allein dazustehen. In diesem Zusammenhang ist es aber interessant, dass ich mal von einer Untersuchung (leider weiß ich nicht mehr wann und wo) gelesen habe, bei der untersucht wurde, ob alte Frauen mit Kindern oder ohne Kinder glücklicher sind. Erstaunlicherweise gab es keinen Unterschied. Wahrscheinlich entwickeln kinderlose Menschen Fähigkeiten, die Menschen mit Kindern nicht entwickeln.

13.12.2019 18:56 • #77

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Ungewollt scheint mir eher die Lebensituation, die es iM nicht ermoeglicht ein Kind/Kinder zu haben.

13.12.2019 19:03 • #78


I
Zitat von juwi:
Es gab einfach keinen Mann, der sich für mich interessiert hätte


Zitat von Hoffnungsblick:
Kann die Ängste verstehen, im Alter allein dazustehen


Nicht gebraucht, unwichtig für andere, und sich nicht zugehörig fühlen.

Da fragt man sich manchmal worauf man noch hofft und was einen überhaupt noch hier hält.
Es ist ja nicht nur ein Gefühl alleine zu sein sondern ein Fakt.

13.12.2019 21:07 • x 1 #79


Abendschein
Zitat von Inkompatibel:
Nicht gebraucht, unwichtig für andere, und sich nicht zugehörig fühlen.Da fragt man sich manchmal worauf man noch hofft und was einen überhaupt noch hier hält.Es ist ja nicht nur ein Gefühl alleine zu sein sondern ein Fakt.


Ein Kind zu haben, ist keine Garantie dafür, das man später nicht alleine ist. Schade ist es, das viele Mütter
Kinder haben und ihren Kindern nicht gerecht werden. Es gibt alles im Leben, leider oder Gott sei Dank?
Es gibt Kinder die alleine gelassen wurden, von den Eltern und trotzdem sind es Herzensmenschen geworden.
Es gibt Eltern die von ihren Kindern alleine gelassen werden. Ich hoffe und wünsche mir, das die Liebe unter den
Menschen wächst, denn wir alle sehnen uns nach Liebe und Geborgenheit und niemand sollte im Leben alleine sein.

13.12.2019 21:19 • x 3 #80


A


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