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Hallo an alle!

Bin in letzter Zeit in einer schlechten Verfassung.Leide an Panikattacken und Angstzuständen.Doch in letzter Zeit haben sich meine Symptome verändert.Es ist nur noch eine Angst geblieben die mich quält von Tag zu Tag.Und die Symptome der Angst sind viel schlimmer wenn ich nicht unter Menschen sein kann unter meinen Kollegen und meiner Chefin.Die letzte Woche hat mich komplett aus der Bahn geworfen als ich mit einer fiesen viralen Angina die ganze Woche Zuhause bleiben musste.
Ich muss ehrlich gestehen das mir die Psyche schwer zugesetzt hat das ich Zuhause so allein isoliert war.Ich schaue auf die Uhr und sehe,siehe da jetzt wäre der Moment wo ich zu Arbeit musste doch ich hocke Zuhause mit einer Tasse Tee und es überkommt mich ein schauern am Rücken und ich bin Todtraurig weil ich bei diversen Aktivitäten(auch vor Ostern)nicht mittmachen kann!
Die Stunden und die Minuten ziehen sich wie Tage und Wochen und ich leide und leide psychisch extrem.Jeder Tag zieht sich und irgendwie verusuche ich die Zeit tod zu schlagen um psychisch nicht weiter unter zu gehen.Mich überkommt auch ein Gefühl des Schaams weil ich oft auch als Mann in einen tiefen Weinkrampf verfalle und die Tränen wollen nicht mehr aufhören.
Ja ich vermisse meine Kollegen,meine super Chefin und meine Arbeit. vielleicht war das nicht immer so doch das Gefühl hat sich geändert und das merkt man erst wenn man krank fehlt und einige Zeit nicht dort sein kann. und jetzt die vielen Feiertage haben die Angst und die Stressgefühle noch verstärkt. und ich muss sagen mir reichts ich will endlich wieder untern Menschen sein wo ich mich wohlfühle und nicht nur isoliert Zuhause:
wo immer nur die Angst an den Schulten klopft!

Habt ihr auch solche Erfahrungen oder bin ich einfach zu ängstlich und zu blöd?'

10.04.2023 09:07 • 19.04.2023 #1


3 Antworten ↓


Obstsalat
Guten Morgen,

Zitat von 423:
Habt ihr auch solche Erfahrungen oder bin ich einfach zu ängstlich und zu blöd?'

Ja. Ich mache diese Erfahrungen auch. Und mich wundert da nichts dran. Deine Routine fällt weg. Gerade, wenn es einem Seelisch nicht gut geht, braucht man seine Routine. Man braucht Menschen die einem gut tun. Eine Beschäftigung damit man weiß wofür man eigentlich aufsteht. Mir geht es da nicht anders. Wenn ich mich wieder isolieren müsste, würde es mir dadurch noch schlechter gehen als eh schon. Du hast keine Ablenkung mehr. Die Angst und Panik hat viel Raum. Du hast viel Zeit um nachzudenken. Die Angst hat viel Zeit um dich zu quälen.

Oft schätzt man die Dinge erst, wenn sie Mal kurz nicht da sind. Auch das ist normal. Gerade, wenn ein Alltag stattfindet. In dem alles wie von selbst und wie von selbstverständlich abläuft.

Das du weinst, finde ich gut. Und das dir das als Mann unangenehm ist, finde ich absolut blödsinnig. Mensch ist Mensch. Seele ist Seele. Egal ob bei einem Mann oder bei einer Frau. Wenn du weinen kannst, dann löst sich somit die Anspannung und der Druck in dir. Alles kommt raus. Und das kannst du ruhig zulassen und brauchst dich dafür auch nicht zu schämen.

Solange du weinen kannst, ist das gut. Oft möchte man weinen, kann es aber nicht. Und das trägt dann nicht gerade dazu bei, dass es einem besser geht.

Wie wäre es, wenn du bei deiner Arbeit anrufst? Und dort einfach Mal 10 Minuten mit einer Kollegin oder deiner Chefin sprichst. Mal fragst wie es so läuft und das du dich total langweilst. Du könntest auch drüber reden wir es dir geht. Je nach dem wie vertraut euer Verhältnis ist.

Oder du rufst jemand anderen an. vielleicht Video Anruf?

Es gibt auch Online Spiele die du spielen kannst. Auch Gesellschaftsspiele.

Wichtig ist, dass du jetzt versuchst dich zu beschäftigen. Das deine Angst nicht zu viel Raum einnimmt. Oder du schaust eine Serie. Bastelst was. Lernst etwas neues. Ich weiß nicht was du so gerne machst. Aber vielleicht lernst du ne neue Sprache. Oder lernst Häkeln oder Stricken. Oder Backen. Oder lernst etwas zu zeichnen. Oder ein neues Musikinstrument.

Finde etwas das dich beschäftigt. Das dir Spaß bringt. Und Versuche nicht zu sehr mit deiner Angst allein zu sein. Du kannst dich auch jemandem anvertrauen. Was deine Ängste betrifft. Oder sie aufschreiben. Wichtig ist dabei auch, dass du dir klar wirst, dass das nur deine Ängste sind. Die existieren in deinem Kopf.

Vlt findest du ja ein paar nützliche Tipps, die dir helfen. ️

LG

10.04.2023 10:52 • x 2 #2


A


Und täglich klopft die Angst an meine schmale Schultern

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H
Der Satz: wenn Du keine Ablenkung hast, bekommen Angst und Panik viel Raum beschäftigt mich. Ist es wirklich so, dass man durch vieles Nichtstun gefährdet ist. Während meiner Klinikaufenthalte hatte ich immer Angst vor unausgefüllten Freistunden. Die Sätze : erstmal ankommen, oder zur Ruhe kommen bewirken bei mir Angstgefühle.

19.04.2023 13:08 • #3


Reconquista
Zitat von 423:
Habt ihr auch solche Erfahrungen oder bin ich einfach zu ängstlich und zu blöd?'

Nein bist Du nicht, Du bist ganz normal. Alleinsein kann sehr gut sein, es kann aber auch als Einsamkeit empfunden werden. Du scheinst ein gefühlvoller Mensch zu sein, das ist toll, es laufen genügend Menschen aus Eisen und Holz herum. Weinen ist nichts, dessen man sich schämen müsste. Es zeigt, dass Dir etwas wichtiges fehlt: Wärme, Liebe, Sicherheit. Wenn ich all mein Weinen zusammenzählen müsste, es wäre endlos (seit zehn Jahren). Einsamkeit ist unangenehm und belastend. Aber: wir kümmern uns um soziale Kontakte und pflegen sie. Du scheinst sehr gerne an Deiner Arbeitsstelle zu sein - wer kann das schon behaupten. Eigentlich, wenn man geregelt arbeiten geht, ist man froh, auch einmal alleine sein zu können und sich auszustrecken. Du könntest es auch so sehen, dass Dich die Angina zur Abwechslung in eine Auszeit zwang. Die gefiel Dir zwar nicht, vielleicht liegt es daran, dass Du dann mit Dir konfrontiert bist, aber Du könntest trotzdem auch etwas Gutes in ihr sehen. Erstens vermissen Dich Deine Chefin und Kollegen vielleicht auch, das wäre sogar gut, denn umsomehr schätzt man dann das Wiedersehen und weiß, was man aneinander hat. Und bringt Dich das Alleinsein auch auf neue Gedanken. Vielleicht ist irgendwann wieder jemand zu Hause, wenn Du von der Arbeit kommst …
Ich hoffe, die Zeilen bringen Dir in wenig Ruhe,
Du bist nicht allein mit diesen Gefühlen und die Welt ist auch für Dich da.
Liebe Grüße

19.04.2023 20:49 • #4