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Grauer Wanderer
Nabend allerseits.

Nach einem, milde ausgedrückt, turbulenten Jahr habe ich nun das erste Mal ein wenig Hoffnung für meine Wenigkeit. Ich weiß nun was mit mir nicht stimmt und beginne bald eine Therapie, in der ich bestimmte Dinge in meinem Leben ändern möchte. Vorrangig natürlich die Depression in den Griff kriegen, die mich immer wieder runterzieht; auch jetzt grade ist meine Stimmung alles andere als gut (ganz im Gegenteil), habe aber immerhin zurzeit keine starken Suizidgedanken.
Nichtsdestotrotz muss ich ständig daran denken wie wenig ich am Leben teilnehmen kann. Aufgrund meiner psychischen Störung habe ich Schwierigkeiten nicht immer gleich jeden Kontakt nach ein paar Wochen oder Monaten abzubrechen und den Rückzug anzutreten. Mir fällt es wahnsinnig schwer unter Menschen zu sein wenn ich in einer derartigen Phase bin. Leider braucht man sich dann auch keine Illusionen hergeben jemals eine Beziehung eingehen zu können (was ich mir eigentlich schon seit jeher wünsche), solange man ein derart problematisches Verhalten an den Tag legt. Auch hier hoffe ich, das mir die Therapie eine Hilfe sein wird.

Zurzeit versuche ich herauszufinden welche Interessen und Hobbys ich entwickeln könnte; das würde helfen den Alltag ein wenig Struktur zu verleihen, da ich sonst den lieben langen Tag nichts zu tun habe außer darauf zu warten, dass sich das Arbeitsamt bemüht mir einen neuen Termin zu schicken, damit man wenigstens schon mal die nächsten Schritte besprechen kann.
Naja, Geduld ist ja 'ne Tugend...

Ich hoffe es ist in Ordnung wenn ich hier ein wenig meinen Kummer kund tue. Momentan fällt mir nämlich grad ein bissel die Decke auf den Kopf und weiß nichts mit mir anzufangen.

LG

16.02.2016 22:26 • 17.03.2016 #1


29 Antworten ↓


P
hallo Wanderer,

hast Du denn schon mal was probiert um mal auszubrechen ? also mal Hobbys angetestet oder mal geschaut was Dir sonst so Spaß machen könnte oder wie Du unter Menschen kommst ?

17.02.2016 13:08 • #2


A


Struktur in Alltag bekommen - mir fällt die Decke auf den Kopf

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Grauer Wanderer
Hallo Painfull.

Ein bissel was versucht habe ich. Ich war in einem Museum und es war schon recht interessant, nur hat es mich einfach nicht so recht gepackt. Ein begeisterter Museumsgänger werde ich wohl nicht.
Spaß und Freude zu empfinden ist leider nicht so leicht. Aber es gibt ein paar Dinge, die dem schon recht nahe kommen würden. Z.B. Billard oder früher auch Mini-Golf. Spontan fällt mir grad nicht mehr ein.

LG

PS: Wer hat denn da mein Thread-Titel so dreist umbenannt? ^^

17.02.2016 17:52 • #3


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Hallo Grauer Wanderer,

Struktur ist immer eine gute Sache. Bevor du dich mit Hobbies und Interessen beschäftigst: Ist dein Alltag denn strukturiert? Also z.B. Kochen, Wäsche waschen, putzen, einkaufen, aufstehen, ins Bett gehen..... klappt das alles relativ problemlos? Falls nicht, würde ich dort ansetzen.

17.02.2016 19:50 • #4


Grauer Wanderer
Hallo xoxoxoxo.

Tatsächlich verläuft mein Alltag eher zäh und träge. Es fällt mir schwer eine gewisse Regelmäßigkeit rein zu bekommen. Schätze, dies hängt auch viel mit meiner Antriebslosigkeit zusammen.

17.02.2016 21:02 • #5


Timeless76
Du könntest mal ins Tierheim gehen. Wie findest du das?

18.02.2016 00:17 • #6


Schlaflose
Zitat von Timeless76:
Du könntest mal ins Tierheim gehen.


Als Hund oder Katze

18.02.2016 09:32 • #7


F
Hallo grauer Wanderer,

ein wenig Struktur in den Alltag zu bekommen ist nicht verkehrt. Versuche mal herauszufinden was dich interessieren würde. Evtl. Sport oder Spaziergänge. Um unter Menschen zu kommen habe ich mich einer Gruppe angeschlossen. Es gint Selbsthilfegruppen und ich bin derzeit seit einigen Jahren in einer Kreativgruppe, in der wir gemeinsam Sachen gestalten, basteln oder aus Naturmaterial herstellen. Zu Hause bastel ich auch ganz gerne oder häkel. Ansonsten mache ich dreimal täglich Autogenes Training, regelmäßig Spaziergänge, weil joggen nicht so gut ist für meine Gelenke. Oder fährst du vielleicht gerne Fahrrad? Manchmal gehe ich auch allein mal essen.

Liebe Grüße
Finja

18.02.2016 09:59 • #8


Luna70
Zitat von Grauer Wanderer:
Aber es gibt ein paar Dinge, die dem schon recht nahe kommen würden. Z.B. Billard oder früher auch Mini-Golf. Spontan fällt mir grad nicht mehr ein.


Billard ist ja ein richtiger Sport mit Vereinen, Wettkämpfen und sowas. Hast du mal geschaut, ob es bei euch einen Billard-Club gibt?

18.02.2016 10:07 • #9


Grauer Wanderer
Zitat von Timeless76:
Du könntest mal ins Tierheim gehen. Wie findest du das?


Tiere möchte ich ehrlich gesagt nicht in meine Wohnung lassen. Ich denke nicht, das ich für ein anderes Wesen die Verantwortung tragen könnte. Das arme Tier hätte es nicht gut bei mir.

Zitat von Finja:
Um unter Menschen zu kommen habe ich mich einer Gruppe angeschlossen. Es gint Selbsthilfegruppen und ich bin derzeit seit einigen Jahren in einer Kreativgruppe, in der wir gemeinsam Sachen gestalten, basteln oder aus Naturmaterial herstellen.


Hört sich interessant an. Werde ich im Hinterkopf behalten und mal schaun ob was diesbezüglich in der näheren Umgebung angeboten wird.

Zitat von Luna70:
Billard ist ja ein richtiger Sport mit Vereinen, Wettkämpfen und sowas. Hast du mal geschaut, ob es bei euch einen Billard-Club gibt?


Ich weiß nicht, ob Vereine was für mich sind. Ich spiele Billard gerne hin und wieder mal, aber ich möchte nicht das Gefühl haben, das es zur Pflicht wird. Wettkämpfe sind auch nicht so meins.

PS: Hab nun endlich ein Termin vom Arbeitsamt bekommen. Bin mal gespannt ob jetzt ein wenig Bewegung rein kommt.

18.02.2016 19:58 • #10


F
@ Grauer Wanderer

Ich war mal vorrübergehend in einer Selbsthilfegruppe für Ängste und Depressionen. Das war auch nicht schlecht, vor allem konnte man sich da untereinander austauschen. Weil ich aber noch in der anderen Gruppe war, in der wir kreativ tätig sind, hatte ich mich dann doch nur für die eine Gruppe entschieden, weil ich das Gefühl hatte, mir wurde das zuviel. Jetzt bin ich schon ca. 7 Jahre dort und wir sind eine dufte Truppe. Unternehmen auch mal was zusammen. Vielleicht wäre sowas für dich auch eine Option. Erkundige dich mal in deinem Ort, ob es etwas in dieser Art gibt an Möglichkeiten.

Und für deine anstehende Therapie wünsche ich dir alles Gute.

Liebe Grüße
Finja

19.02.2016 10:42 • #11


X
Zitat von Grauer Wanderer:
Hallo xoxoxoxo.

Tatsächlich verläuft mein Alltag eher zäh und träge. Es fällt mir schwer eine gewisse Regelmäßigkeit rein zu bekommen. Schätze, dies hängt auch viel mit meiner Antriebslosigkeit zusammen.


Vielleicht wäre es eine Idee dort Mal anzusetzen. Statt bereits im Großen zu planen (Hobby, Beruf,...) erstmal die elementaren, einfachen Dinge strukturieren. Jeden Tag sich etwas vom Haushalt vornehmen. Die Antriebslosigkeit ist natürlich ein Hindernis, deswegen erwarte nicht zuviel auf einmal von dir selbst. Es ist einfacher, wenn man sich Aufgaben in Kleinstschritte unterteilt.

19.02.2016 16:55 • #12


Grauer Wanderer
@ Finja: Sieben Jahre und immer noch als Gruppe unterwegs... mein Respekt, dass bei euch der Zusammenhalt so stark ist.
Möglichkeiten gibt es tatsächlich einige in meiner Stadt. Ich werde mich mal ein wenig schlau machen und schaun was für mich infrage kommen könnte. Man hat mir kürzlich auch den Rat gegeben, dass der Aufenthalt in einer Tagesklinik eine Alternative zur Alltagsbewältigung wäre.

Was die Therapie angeht so fange ich mit der Suche leider wieder bei Null an. Der gestrige (und einzige) Termin war ein desaströser Reinfall.

@ xoxoxoxo: Meine Überlegungen gingen auch hin und wieder in dieselbe Richtung. Manchmal habe ich mir vorgenommen wenigstens eine Kleinigkeit täglich was im Haushalt zu machen, aber kann mich dann, warum auch immer, nicht so recht dazu aufraffen und schiebe alles vor mir her. Vielleicht hilft es ja sich eine Art Tagesplan zurecht zu legen; vielleicht bringt's ja was wenn man schriftlich seine Ziele für den Tag ausformuliert...

19.02.2016 17:14 • #13


P
eine to-do-Liste find ich auch gut, dann haste eine Übersicht was Du alles vor hast-
und abends kannst dann sehen was Du alles geschafft hast !

es gibt doch auch so Anzeigenseiten im Internet wo Du Freizeitpartner suchen kannst,
das wäre ein kleinerer erster Schritt als direkt mit einer Gruppe loszuziehen oder einem Verein beizutreten.

19.02.2016 21:51 • #14


F
Hallo Grauer Wanderer,

mit Tagesklinik hatte ich ebenfalls gute Erfahrungen machen dürfen. Nur danach war ich dann wieder allein und da war es ganz gut, sich einer neuen Gruppe anzuschließen.

Das tut mir leid, dass du in Sachen Therapie leider wieder bei null anfängst. Bitte gib die Suche nach einen geeigneten Therapeuten/in nicht auf.

LG Finja

19.02.2016 23:20 • #15


Grauer Wanderer
Werd ich nicht.
Und danke für eure Tipps. Ich werde mal versuchen die eine oder andere umzusetzen.

20.02.2016 17:46 • #16


P
hallo grauer Wanderer,

hast Du schon was in Angriff genommen ?

wünsch Dir jedenfalls viel Erfolg

22.02.2016 17:05 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

F
Danke grauer Wanderer, wünsche dir ebenfalls viel Erfolg bei der Umsetzung.

LG Finja

23.02.2016 14:30 • #18


Grauer Wanderer
Danke, Finja.

Noch nicht viel, Painfull. Immerhin habe ich aber ein wenig im Haushalt was gemacht. Geschirr gespült, auf zwei Tage verteilt, gestaubsaugt habe ich auch, vor ein paar Tagen ein wenig Wäsche gewaschen... hört sich wahrlich nicht viel an, aber ich bin froh, dass ich überhaupt was gemacht habe (auch wenn vieles davon im Zuge eines bevorstehenden Besuches gemacht wurde).
Beim Arbeitsamt war ich auch mittlerweile; da soll noch ein ärztliches Gutachten erstellt werden. Und morgen kommt mein Betreuer, mit dem will ich mich auch drüber unterhalten wie ich bestimmte Sachen besser angehen kann, auch was die Therapeutensuche, Tagesklinik, Interessen/Gruppensuche angeht. Da brauche ich noch Hilfe bei.

23.02.2016 22:57 • #19


P
zumindest hast Du schon mal etwas aufgearbeitet was die letzten Wochen wohl nicht ging und das ist ein Fortschritt.

24.02.2016 00:18 • #20


A


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