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J
Hallo,
kennt das jemand von euch, dass ihr euch selbst nicht mögt? Mir geht es jedenfalls ständig so, ich habe total den Bezug zu mir selbst verloren. Ich bin ständig schlecht gelaunt, bin manchmal so stinksauer, dass ich heulen könnte und das wegen irgendwelchen Kleinigkeiten. Nichts kann man mir recht machen, ich habe immer was zu nörgeln. Kleinigkeiten bringen mich regelrecht zum ausrasten. Ich bin mit allem unzufrieden. Im Nachhinein schäme ich mich immer total für mein kindisches Verhalten.

Noch eine Sache ist, dass ich immer total gehemmt bin. Ich habe eigentlich vor sehr vielen Situationen Angst, vorallem im zwischenmenschlichen Bereich. Ich komme nicht aus mir raus, nur bei wirklich guten Freunden oder so. Das führt auch oft dazu, dass ich mich blamiere und dumm dastehe. Ich verspreche mich häufig und verstehe Witze oder so er viel später (lange Leitung), stelle mich bei vielen praktischen Sachen dämlich an, weil ich einfach nicht locker sein kann. Versteht irgendjemand was ich meine?
Ich würde gern offen sein, neue Leute kennen lernen, nicht jedes kleinste Detail durchdenken müssen.

Oft habe ich auch das Gefühl ein absoluter Versager zu sein. Ich kann nichts wirklich gut, lasse mich von kleinsten Rückschlägen aufhalten... sowas hemmt mich zum Beispiel auch an irgenwelchen Aktivitäten wie zum Beispiel beim Volleyball am Badesee mitzuspielen oder so, weil ich weiß, ich bin unsportlich und alle werden mich auslachen... und wenn ich als einzige (wie so oft) nicht mitmache, bin ich wieder die unlockere, verklemmte Zicke die nichts mitmacht...

ach wisst ihr was ich meine?.. habe einfach mal drauf los geschrieben. Ich weiß nicht was ich dagegen tun kann, weil ich dieses Verhaltensmuster eigentlich schon immer verfolge.. ich denke, dass mir dadurch auch schöne momente im Leben verwehrt bleiben..

10.06.2018 17:45 • 10.06.2018 #1


3 Antworten ↓


Thor
Jep, ich kenne das sehr gut. Einerseits will man alles perfekt machen, andererseits fängt man dann gar nicht erst an oder schenkt Details viel zu sehr aufmerksamkeit und kommt deshalb nicht voran. Du könntest versuchen kleine Schritte zu machen, wenn diese Schritte zu groß, teil sie in kleinere Einheiten ein. Das versuche ich zumindest gerade...Du kommst nicht aus dir raus, gibt es da konkrete Beispiele? Ich glaube du versteifst dich viel zu sehr darauf was falsch laufen könne, als darauf was gut laufen könnte und das trübt alles. Ich glaube du versuchst viel zu sehr Locker zu sein als du selbst. Manchmal muss man sich wirklich zu aktivitäten zwingen, um nachher zu sehen das sie einem doch gut tun, das Beispiel mit dem Badesee kenne ich auch gut, in meinem Beispiel hatte ich hinterher am Abend ein nettes Lagerfeuer mit Marshmallows und interessanten Leuten. Du bist unsportlich na und? Dafür liegen deine Talente eben woanders, wo sich die anderen blamieren würden.

Ich weiss es ist schwer, aber wenn dich Ruckschläge aufhalten versuche irgendwo anders weiter zu machen bis du dich wieder an den Rückschlag dran traust. Es ist nicht einfach dem Perfektionismus die Klappe zu verbieten.

10.06.2018 18:49 • #2


A


Sich selbst nicht leiden können

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J
Wow, du hast es wirklich genau auf den punkt gebracht.. genau ich will alles perfekt machen und das hält mich auf..

Zum beispiel treffe ich jemanden auf der Straße, kenne denjenigen von früher habe aber keinen kontakt mehr.. meistens grüße ich den jenigen nicht, weil ich nicht weiß was er von mir denkt und angst habe dass er mich nicht zurück grüßt oder er mich gar nicht erst sieht,.. im nachhinein ärgere ich mich, weil ich wahrscheinlich dann total unsymphatisch rüberkomme... das ist so bescheuert.. oder auf arbeit zum mittag sage ich nie Was, weil ich das gefühl habe dumm zu sein und nicht mitreden zu können.. es könnte ja peinlich werden..

10.06.2018 19:47 • #3


Thor
Ich wette diese Person macht sich nur halb so viele Gedanken wie du oder keine. Jep, das ist bescheuert, aber nichts was sich nicht ändern liese, vielleicht lässt du einfach ein Hey da. Bei mir ist das ein wenig anders, manchmal rutscht mir einfach irgendwas raus, und meine dadurch unsymphatisch rüberzukommen. Leider wirkt man eher dumm, wenn man gar nichts beizusteuern hat oder sagt, die Erfahrung habe ich gemacht. Manchmal reicht auch nur ein kleiner Satz um das Thema zu wechseln oder anzukurbeln. Seltsamerweise haben mir Comedyserien ein Stück weit geholfen zu erkennen das sich jeder mal blamiert und eigentlich macht das auch symphatisch, zumindest wenn man sich dann nicht im Selbstmitleid verliert und sagt war klar das mir das passiert. Vor ein paar Tagen bin ich wieder Tagräumend durch die Gegend spaziert und ich habe den kleinen Köter und den Typen mit Kopfhöreren gar nicht bemerkt, bis mich der Hund angebellt hat und ich mich erschrocken habe - eigentlich wir beide. Ich habe kurz gesagt wo der denn jetzt herkommt und musst lachen, weil es war absurd, ich und angst vor Hunden? Na ja der Typ hat dann mitgelacht. Na ja was ich rede ich, ich weiss wie tiefgreifend dieses Problem ist, seit ich aber akzeptiert habe das die Leute relativ unterschiedlich denken und man das schlecht beeinflussen kann, ist es etwas leichter geworden.

10.06.2018 20:07 • #4