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L
Hallo ihr Lieben,

ich bin heute etwas verzweifelt.
Es ist Muttertag und ich habe meine Eltern in unseren Garten eingeladen.
Mir geht es jedoch immer schlecht wenn sie da sind. Kopfschmerz, Schwindel, Kreislaufprobleme.
Ich weiß nicht was ich machen soll, mir geht es gerade wieder so schlecht.
Ich ertrage einfach den Kontakt zu ihnen nicht. Bloß weiß ich nicht warum.
Meine Kindheit war nicht immer rosig, aber auch keinesfalls fürchterlich.
Mir tut das so leid für sich dass ich so bin und mache mir große Vorwürfe.

Gibt es jemanden der das kennt? Und wenn ja wie geht ihr damit um?

Liebste Grüße.

09.05.2021 16:00 • 12.05.2021 x 2 #1


14 Antworten ↓


laluna74
Obwohl ich meine Familie liebe und mir alle sehr viel bedeuten, tut es mir nicht gut in ihrem Umfeld zu sein.

Alleine der Gedanke an ein Treffen mit ihnen macht mir sofort ein schlechtes Gefühl. . .

09.05.2021 16:03 • x 4 #2


A


Mir geht es schlecht wenn meine Familie da ist

x 3


S
Ich habe das mit meiner Mutter, sie hat immer in meinem Haus rum geguckt und dann genörgelt oder gesagt, dass sie es anders gemacht hätte.

Sie hat auch oft rum genörgelt, ich wohne ja nicht weit und warum ich so selten rüberkomme.

Sie konnte nicht nachvollziehen, dass man nach einem 9 Stunden ArbeitsTag vielleicht mal Ruhe braucht.

Ich finde das gut, dass Du das Thema hier mal aufgenommen hast und wir drüber sprechen.

Ich wohne heute in einem anderen Land und ich brauchte diesen Abstand. Hatte das Gefühl, dass ich in der Nähe nicht erwachsen werden kann.
Mir geht es jetzt viel besser, wir sind zwei so unterschiedliche Menschen, wir kommen gerade so miteinander aus.

Aber das, was Du schilderst, kann ich nur zu gut nachfühlen, ich weiß, es hört sich hart an ist aber so.

Nörgelt Deine Mutter auch so viel rum o warum hast Du das Gefühl?

09.05.2021 16:47 • x 3 #3


F
Zitat von Lila1234:
Hallo ihr Lieben, ich bin heute etwas verzweifelt. Es ist Muttertag und ich habe meine Eltern in unseren Garten eingeladen. Mir geht es jedoch immer schlecht wenn sie da sind. Kopfschmerz, Schwindel, Kreislaufprobleme. Ich weiß nicht was ich machen soll, mir geht es gerade wieder so schlecht. Ich ertrage einfach den ...


Du schreibst, deine Kindheit sei "nicht immer rosig" gewesen aber auch "keinesfalls fürchterlich". Du redest klein, dass du als Kind verletzt wurdest und nicht das bekamst, was jedes Kind so dringend braucht: Liebe, Sicherheit, Geborgenheit und Anerkennung. Dass du heute als Erwachsene deine Eltern einlädst, obwohl deine Seele durch sie Schaden nahm (vielleicht sind deine Eltern auch heute noch verständnislos, herrisch und mischen sich zu Deinem Nachteil in alles mögliche ein), zeigt, dass du versuchst künstlich eine "Harmonie" zu kreieren, die es gar nicht gibt. Dein Körper spricht aus, was Du leugnest. Stehe zu dir!
Du hattest und hast alles Recht der Welt, geliebt, verstanden und anerkannt zu werden. Wer Dir das vorenthält, egal aus welchen Gründen, den solltest Du nicht als Gast willkommen heißen. Das wäre mal ein Anfang ...
Liebe und mitfühlende Grüße

09.05.2021 16:58 • x 7 #4


laluna74
Zitat von Fauda:
Du hattest und hast alles Recht der Welt, geliebt, verstanden und anerkannt zu werden. Wer Dir das vorenthält, egal aus welchen Gründen, den solltest Du nicht als Gast willkommen heißen. Das wäre mal ein Anfang ...



Auch wenn du vielleicht recht hast, hört sich das extrem hart an. . . Nicht jeder Mensch kann alles verstehen, auch wenn er es versucht. . .

Es ist vielleicht manchmal gut beide Seiten zu betrachten. . .

Es gibt Menschen . . . , Eltern. . . die wollen nur das Beste für ihr Kind. . . und dennoch machen sie vieles falsch. . . nicht immer ist es in bewusster Absicht geschehen . . .

09.05.2021 17:58 • x 3 #5


F
Zitat von life74:
Auch wenn du vielleicht recht hast, hört sich das extrem hart an. . . Nicht jeder Mensch kann alles verstehen, auch wenn er es versucht. . . Es ist vielleicht manchmal gut beide Seiten zu betrachten. . . Es gibt Menschen . . . , Eltern. . . die wollen nur das Beste für ihr Kind. . . und dennoch machen sie vieles ...


Das stimmt, was du schreibst, aber verletzte Kinder tendieren dazu, ihre Verletzer zu entschuldigen und schaden sich selbst weiter. Es geht darum, die Grenze für sich zu finden. Und die wird oft nicht wahrgenommen. Zum Beispiel laden Menschen Ihre Eltern ein obwohl es schlecht für sie ist. Da gibt es kein Drumherumreden. Was schlecht für einen ist, das muss man lassen. Das ist sehr wichtig.

09.05.2021 19:07 • x 3 #6


L
Ich danke euch allen für die vielen lieben Nachrichten.

Also um das genau zu erläutern, meine Mutter war als ich Kind war ganz, ganz anders als jetzt.
Habe oft schlimme Strafen bekommen.
Liebes Entzug um Mal paar kleine Dinge zu benennen.
Es war kein Fester Rahmen vorhanden in dem ich mich frei bewegen konnte, bedeutet...was am vor Tag noch kein Thema war, wurde am nächsten Tag mit einer Strafe versehen und ich verstand natürlich die Welt nicht mehr.

Dazu muss ich sagen dass meine Mutter jetzt überhaupt nicht mehr so ist.
Sie ist jetzt Liebevoll und versucht mir alles immer Recht zu machen.

Früher war das nicht so.

Also man denkt ich müsste ja jetzt glücklich sein, jedoch bin ich das nicht in ihrer Gegenwart.

Ich will jetzt nicht mehr drücken oder über meine Anliegen sprechen.
Ich dachte vielleicht es wäre eine Phase, aber irgendwie ists nicht so.
Ich fühle mich immer schlecht.
Wenn wir uns sehen hab ich meist eine Panikattacke oder, oder, oder.

Ich hab lange gedacht es ist körperlich, aber es taucht leider sehr oft auf wenn ich bei ihr bin...

Ich hab so ein schlechtes Gewissen, schon das hier zu schreiben bereitet mir ein schlechtes Gewissen weil ich nicht schlecht über sie Sprechen möchte, sie ist ja nicht ein von Grund auf schlechter Mensch.

Ich glaube sie war früher einfach oft überfordert.

Aber ich kann einfach in ihrer Gegenwart nicht glücklich sein, ich gebe mir so eine Mühe aber so mehr ich mich bemühe umso schlechter geht's.

Mir tut es so leid dass ich so denke und fühle.
Dazu kommt noch dass ich weiß dass ich meine Mutter zerstören würde wenn ich Ihr sagen würde wie ich mich fühle.
Sie denkt wir sind eine vorzeige Familie, das sind wir nicht, aber ich kann ihr das Gefühl nicht nehmen, davon würde sie sich nicht erholen...

09.05.2021 19:50 • x 1 #7


F
Zitat von Lila1234:
Ich danke euch allen für die vielen lieben Nachrichten. Also um das genau zu erläutern, meine Mutter war als ich Kind war ganz, ganz anders als jetzt. Habe oft schlimme Strafen bekommen. Liebes Entzug um Mal paar kleine Dinge zu benennen. Es war kein Fester Rahmen vorhanden in dem ich mich frei bewegen ...


Ich hatte eine ähnliche Mutter. Die Beziehung zu ihr war vom Gefühl her sehr schwierig. Auch sie war viele Jahre später eine andere, also positiver. Sie sagte immer, sie habe das meiste von uns (ihren vier Kindern) gelernt. Das ändert aber nichts an dem Schaden, den sie früher angerichtet hat. Zu erkennen, dass sie nicht "böse" war, sondern "überfordert" und depressiv, hilft, zu verstehen, aber der Schaden ist ja trotzdem vorhanden. Ich habe meinen Eltern verziehen, es war ein langer Weg. Eine harmonische und normale Beziehung wurde es dadurch nicht, aber es entstand eine andere Basis. Wenn dein Körper gegen deine Mutter revoltiert, ist das ein gutes Zeichen: Du musst zu Dir und deinen wahren Gefühlen stehen - nicht zu deiner Mutter. Sie ist zwar Deine Mutter, war aber eine schlechte Mutter (ungünstig, überfordert, empathielos, unbewusst, usw.) aber sie ist auch ein anderer Mensch. Ihre Probleme sind nicht Deine und ihr Leben ist nicht Deins. Für Dich bist Du die Wichtigste! Danach kommen erst andere ...

09.05.2021 20:20 • x 2 #8


laluna74
Zitat von Fauda:
Sie ist zwar Deine Mutter, war aber eine schlechte Mutter


Zitat von Fauda:
überfordert


so würde ich es nicht umschreiben. . . ja. . . ich war auch eine überforderte Mutter. . . das ist leider so! Ich wollte nie Kinder haben, vielleicht genau aus diesem Grund. . . jetzt bin ich froh, dass es meine Tochter(ein Wunschkind!) gibt. . . aber ich habe nicht alles richtig gemacht. . . aufgrund meiner Ängste .

Genau das ist jetzt bei uns ein Thema. . . ich muss mich jetzt damit auseinandersetzen. . . stehe meiner Tochter zur Seite, so wie es eben geht.

Ich kann und konnte nicht alles richig machen, aufgrund meiner Vorgeschichte. . . dennoch werde ich es nie bereuen dieses Kind auf die Welt gesetzt zu haben, auch wenn ich jetzt meine Störung an sie weitergegeben habe.

Mir hilft dieses Thema sehr. . . eben weil ich selbst aufgrund meiner Kindheit jetzt noch leide und kein unbeschwertes Verhältnis zu meiner Ursprungsfamilie aufbauen kann. . . sowie jetzt leider zu erkennen, dass ich genau das gleiche Problem nun auch meiner Tochter übertragen habe sie will weg. . . sie hält es zu Hause nicht mehr aus. . .

Es tut mir weh, weil ich immer nur das beste für sie wollte, so wie es die meisten Eltern für ihre Kinder wollen.

Man kann nicht alles richtig machen. Aber einen Schuldigen zu suchen halte ich für grundsätzlich falsch.

09.05.2021 21:08 • x 3 #9


F
Es geht nicht um Schuld. Es geht um Ursache und Wirkung (in diesem Fall: Schaden). Und es gibt immer: eine Zone, in der man entscheidet, ob man sein Kind fertig macht, seine eigene Wut an ihm auslässt, oder ob man entscheidet, es zu unterlassen, weil man es ja selbst erlitt ... man entscheidet auch selbst, ob man einen anderen Menschen verletzt oder ob man ihm Mut macht und ein Sicherheitsgefühl gibt. Darum herumzureden, bringt nichts. Verletzen ist Verletzen.

09.05.2021 21:16 • x 2 #10


D
Bei mir hat es sehr lange gedauert bis ich meine Grenze zum Elternhaus gezogen habe. Mich plagten auch Immer wieder Schuldgefühle das ich egoistisch gewesen sein könnte. Habe aber gemerkt, dass es nicht anders ging und ich mich erst frei entfalten konnte, als ich meinen steinigen Weg ging und relativ früh auszog. Vorwürfe sind bis heute geblieben von Seiten meiner Eltern und wenn ich mich zb mit meiner Mutter treffe dann bleibt auch immer ein Teil von ungelösten Problemen im Raum stehen und das schaukelt sich auch gerne hoch. Darum habe ich eine Grenze gezogen und festgestellt, bevor es wieder knallt oder so lade ich Sie nicht ein. Ein Familientherapeut möchte sie nicht, weil sowas für ihr nicht in Frage kommt. Dann hat das keinen Zweck und man muss einen gesunden Egoismus aufbringen um sich zu schützen. Damit ist für mich eine Grenze gezogen. Solange man noch irgendwie reden kann , würde ich auch immer dazu raten aber wenn nicht dann sollte man es lieber echt sein lassen.

09.05.2021 21:30 • x 3 #11


A
Es ist ein sehr schwieriges Thema.....das mich sehr bewegt und zum Nachdenken bringt.

Um es abzukürzen....ich habe meiner Mutter...kurz vor ihrem Tod gesagt,dass ich ihr verzeihe...ich konnte nicht anders....ich musste es ihr versprechen.
Sie war sehr glücklich darüber und konnte beruhigt..in eine andere Welt gleiten.....nun es ist jetzt eine Weile her und immer wenn ich ihr Grab besuche.....weiß ich,dass es richtig war....

09.05.2021 21:46 • x 3 #12


laluna74
Zitat von Fauda:
man entscheidet auch selbst, ob man einen anderen Menschen verletzt oder ob man ihm Mut macht



Gott sei Dank bin ich trotz allem mittlerweile ein eher positiver Mensch . Ich bin sehr froh, dass ich letztendlich meine Tochter zumindest nie entmutigt habe für sich selbst einzustehen .

Ich weiß, dass ich auch viel richtig gemacht habe . Wir hatten soeben ein ganz tolles Gespräch, was uns wieder ein wenig näher gebracht hat . Darüber bin ich jetzt sehr froh.

Ich werde versuchen mit meiner Tochter immer im Gespräch zu bleiben, um auf ihr Bedüfnisse entsprechend eingehen zu können .

09.05.2021 21:56 • x 4 #13


D
Das würde ich bei allen Streit wohl auch so machen. Verzeihen kann ich meiner Mutter auch, da ich die Hintergründe ja kenne. Außerdem finde ich es sehr respektvoll deiner Mutter auf dem Sterbebett das gesagt zu haben. Denn so kann und darf sie ruhig einschlafen und du hast ein gutes Gefühl.
Das gibt auch Kraft. Ziehe ich mein Hut vor. Die Entscheidung war richtig es ihr zu versprechen.

09.05.2021 21:57 • x 4 #14


H
Hallo Lila,

ich kenne das nur zu gut. Mir geht/ging es auch häufig schlecht in Gegenwart der meisten Familienmitglieder. Vor Treffen oder Familienfeiern und - besuchen kündigt/e sich da bei mir oft mit Panikattacken, Schwindel, Übelkeit, etc. an.
Eine Verhaltenstherapie hat mir einigermaßen geholfen, mittlerweile habe ich aber bei einigen Familienmitgliedern eingesehen, dass nur Abstand hilft. Außerdem nehme ich mir auch das Recht heraus abzusagen, wenn ich mich nicht danach fühle. Bei uns war immer viel Trouble, weil wir 5 Kinder sind. Dementsprechend gab es viele Konflikte. Wir sind alle unterschiedliche Charaktere und unsere Eltern konnten nicht immer alles richtig machen und vor allem leider nicht allen gerecht werden. Man kann in einer Familie nicht alle Probleme lösen. Das ist zumindest meine Einsicht gewesen, bzw. so ist es in meiner Familie.
Manchmal muss man einfach anfangen zu akzeptieren, dass man sich in der Gegenwart einiger Menschen nicht wohl fühlt. Mir geht es damit besser! Mach dir keine Vorwürfe, wenn es dir damit besser geht!

Viele Grüße
Highlife

12.05.2021 15:54 • x 2 #15


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