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Liz98
Guten Tag zusammen,

Ich hatte schon mal einen ähnlichen Beitrag zu diesem Thema geschrieben, nur hat es alles leider noch kein Ende genommen.

Ich sitze gerade im Bett, und die Enttäuschung und Wut frisst mich auf. Ich weiß langsam nicht mehr weiter und mir platzt der Kopf. Ich bin im Februar diesen Jahres bei meinem Freund mit eingezogen, weil ich es zuhause einfach nicht mehr ausgehalten habe. Seit Monaten und Wochen schlage ich mich mit diesem einen Thema rum, und es ist einfach kein Ende in Sicht. Ich will einfach nur dass es aufhört und das ich ein zufriedenes Leben Führen kann.

Ich habe immer wieder das Gespräch zu meiner Mutter gesucht, aber es hat sich nie etwas geändert. Ich musste ihr immer wieder klar machen was dass Problem ist, und Sie versteht es bis heute nicht. Letzte Woche habe ich mehr oder weniger den Kontakt zu ihr abgebrochen, was sich aber nicht zu dem Ergebnis gewendet hat, was Ich mir erhofft hatte. Mein Vater steht leider in einem guten Verhältnis zu meiner Mutter obwohl Sie getrennt sind, und ist auch in den meisten Fällen immer auf Ihrer Seite statt auf meiner. Ihm ist dazu alles egal, er hat kein Interesse an meinem Leben, wünschen und zielen, sondern zieht es ins lächerliche und macht sich darüber lustig. Er ist total egoistisch und unemphatisch. Er verletzt mich mit Seiner Art und Weise, genau wie meiner Mutter.

Dass einzige was meine Mutter kann ist sich jeden Abend die Birne zuknallen und sich ins Verderben stürzen, während mein Vater einfach sein eigenes Leben lebt und chillt. Ich wurde im Stich gelassen. Es wurde sich nie richtig um mich gekümmert oder gesorgt, ich musste alles alleine Stämmen. Ich wurde nicht wirklich erzogen, mir wurde nicht viel beigebracht. Dazu wurden mir alle negativen Eigenschaften meiner Mutter mit auf den Weg gegeben. Ich muss quasi damit klar kommen und mich damit arrangieren. Es macht mich immer wieder fertig dass ich so bin wie ich bin, weil ich mich hasse sowie ich bin. Ich will und wollte immer anders sein, hatte aber nie die Kraft etwas daran zu ändern oder daran zu arbeiten weil es mich runterzog. Ich habe immer an andere gedacht statt an mich selbst, war immer für andere da und auf mich wurde immer geschissen. Meine ganze Familie hat immer nur zugestehen statt mir zu helfen und was dagegen zu unternehmen dass es mir Gut geht.

Meine Schwester kriegt seit Jahren ihr Leben nicht im Griff. Mit 31 Jahren, kriegt alles hinterher geworfen ohne was dafür tun zu müssen. Sie lässt es sich gut Gehen und macht anderen dass leben schwer, indem Sie andere runter macht.

Meine Mutter kriegt es nicht auf die Kette einen Schluss strich zu ziehen, sondern macht einfach so weiter und sieht dabei zu wie Sie ins Verderben rennt. Sie trinkt nur ihren Alk. raucht dabei Zig., und jammert über alles und jeden rum. Sie war immer der Mittelpunkt, und hat immer Probleme und Stress verursacht. Alle anderen mussten dabei zusehen. Mich hat es am allermeisten getroffen. Um mich sorgte sich nämlich keiner, ich stand da wie ein nichts. Ich wurde immer nur ernst genommen wenn ich etwas erreicht habe ohne dass Sie dabei helfen mussten. Sie hatten immer hohe Erwartungen an mich aber taten nie etwas dafür mir zu helfen. Sie haben mir das Leben schwer gemacht und mich einfach ohne Worte ins Leben reingeschmissen.

Ich muss jz damit zurecht kommen und kein anderer.
Sie nehmen mich nicht ernst und zerstören meine Zukunft und Pläne, reden mir rein und machen es oft schlecht.

Es macht mich immer wieder wütend und traurig weil Ich es nicht begreife wie man sein eigenes Kind so behandeln und so im Stich lassen kann. Mein ganze Familie ist eine Schande und Ich weiß dass Sie toxisch sind und Ich zu allem Lebewohl sagen muss, weil ich sonst immer mehr daran kaputt gehen werde. Aber ich habe große Angst vor den Konsequenzen.

Hat jemand einen Tipp wie Ich den kompletten Kontakt einfach abbreche ohne ein schlechtes Gewissen, damit ich mein eigenes zufriedenes Leben führen kann ohne immer wieder davon runter gezogen zu werden!?.

Danke wer es bis zum Ende gelesen hat.
Liebe Grüße

19.07.2022 13:18 • 21.07.2022 x 2 #1


5 Antworten ↓


Maximilian30
@Liz98 erstmal danke dafür, dass du uns Leuten hier im Forum deine Geschichte anvertraust, großes Lob, dass erfordert Mut. Mut ist übrigens der treibende Faktor, der Mut loszulassen. Bei dem allen was du so beschreibst, wäre eine kompletter Kontaktabbruch wohl die beste Lösung und das du dich voll und ganz auf deine Zukunft konzentrierst.

Ok es ist hart, aber Sie tun dir einfach nicht Gut und die eigene Familie, du hast mein vollstes Mitgefühl.
Auch ich weiß wie das ist, als Heimkind, wenn sich keiner bei dir rührt und du erstmal auf dich allein gestellt bist, man passt sich an und verändert sich. Dies begleitet mich bis Heute, und ich habe mich gemausert, und Du schaffst das auch.

19.07.2022 13:41 • x 3 #2


A


Meine Familie ist eine pure Enttäuschung

x 3


RedTears
@Liz98
Danke das du dir noch nichts angetan hast. Und dennoch ne harte Nummer dass du trotz allem noch immer nen Grund brauchst, um dein Gewissen zu besänftigen. wenn du mich fragst solltest du jede Verbindung kappen, um damit abschließen zu können. Alles gute

19.07.2022 13:54 • x 2 #3


Nora5
Zitat von Liz98:
weil Ich es nicht begreife wie man sein eigenes Kind so behandeln und so im Stich lassen kann. Mein ganze Familie ist eine Schande und Ich weiß dass Sie toxisch sind und Ich zu allem Lebewohl sagen muss, weil ich sonst immer mehr daran kaputt gehen werde. Aber ich habe große Angst vor den Konsequenzen.

Das ist ja der absolute Horror! Wahnsinn, was Du da ausgehalten hast bisher!
Sieh mal, die gibt es fast überall, ich gehe da seit sechs Jahren hin, hat mir mehr geholfen als jede Therapie. Wobei die Therapien auch sehr hilfreich waren und ich das auch jedem empfehlen würde
https://al-anon.de/
Du kannst Dir dort Meetings in Deiner Nähe raus suchen

19.07.2022 14:27 • x 2 #4


E
Hey Liz, als Kind aus einer Suchtfamilie kann ich dir nur von meiner Erfahrung berichten und davon wie ich selber damit umgegangen bin.
Erst einmal sehe ich es so, dass meine Eltern nicht zu irgendeinem Zeitpunkt bewusst die Entscheidung getroffen haben suchtkrank sein zu wollen. Sie sind es aufgrund ihrer eigenen Geschichte geworden, das passiert und ist doof, vor allem wenn man das Kind der beiden ist aber hey so ist es leider, das ist Schicksal. Viele Dinge sind dadurch natürlich in meiner Kindheit anders und zwar deutlich anders gewesen als bei anderen Familien und ja all das hat einen erheblichen Einfluss darauf gehabt zu welcher Person und Persönlichkeit ich geworden bin. Ich glaube jeder Mensch wünscht sich natürlich Eltern die einen Schützen, unterstützen und lieben und das zuverlässig und nicht mal ja mal nein. Das ist das schlimme bei Suchtfamilien es gibt keine Kontinuität sondern heute so morgen so und man weiß nie was kommt. Ich habe mich auch lange schwer getan mit den, wie ich heute finde, einfachsten Dingen wie z.B. vernünftiger Umgang mit Geld, Ordnung halten, sich um Dinge die wichtig sind kümmern und natürlich auch Selbstfürsorge. Sich selber als wichtig wahrnehmen und nicht ständig dafür sorgen wollen dass alle um einen herum ruhig und zufrieden sind aber man selber bleibt auf der Strecke mit all seinen Bedürfnissen (die man sich häufig genug selber nicht zugesteht).
Ich bin inzwischen fast 50 Jahre alt, meine Eltern sind inzwischen verstorben mein Vater schon vor vielen Jahren und vor 3 Jahren dann auch meine Mutter. Heute kann ich auf mein Leben schauen und denke mir, dass der Start und die Voraussetzungen die mir mitgegeben wurden echt nicht gut waren aber ich habe was draus gemacht , etwas Gutes das aus etwas Schlechtem entstanden ist.

Zum Schluss dann doch noch ein Rat oder vielleicht auch nur ein Denkanstoss. Du kannst einen anderen Menschen nicht ändern, egal wie sehr du dich bemühst, egal wie sehr du es auch willst. Was du ändern kannst bist du selbst bzw. deinen Umgang mit den Menschen, deine eigene Sichtweise auf eine Situation und deinen eigenen Umgang mit einer Situation. Du bist nicht verpflichtet ein Opfer der Umstände zu sein du musst nicht in einer Situation verharren und sie aushalten du kannst sie ändern.

20.07.2022 08:37 • x 1 #5


I
Einen Tipp, wie Du es schaffst ohne schlechtes Gewissen den Kontakt abzubrechen, kann Dir wahrscheinlich niemand geben.

Bei mir war es vor Jahren so, dass meine Psyche gegen einige Familienmitglieder rebellierte. Das war richtig heftig. Ich wollte dennoch den Kontakt nicht abbrechen, sondern mir vom Hausarzt Psychopharmaka verschreiben lassen, obwohl ich bereits seit Jahren keine mehr nehmen brauchte. Er frug nach dem Grund und aus mir brach alles heraus. Das jetzt darzulegen würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen

Daraufhin sagte er: O-Ton: Sie reißen sich für die den A.... auf und lassen sich sooo behandeln? Warum gehen Sie da eigentlich noch hin? Ich nannte ihm die Gründe und er darauf: Na und? Wenn die etwas von Ihnen wollen, können die sich ja melden.

Und DAS hat mir ENDLICH die Augen geöffnet. Ich habe das Rezept nicht eingelöst, sondern habe ihnen eine Mail geschrieben, dass ich den Kontakt erst einmal auf Eis lege und mir vorbehalte, diesen komplett abzubrechen. Dazu eine kurze Begündung.

Es erfolgte nicht die geringste Reaktion. Wahrscheinlich, weil ich zum ersten Mal Tacheles geredet habe und die genau wußten, dass ich Recht hatte.
Anfänglich ein schlechtes Gewissen gehabt, aber nur anfänglich.
Später habe ich Ihnen mitgeteilt, dass ich keinerlei Kontakte mehr möchte.
Jetzt WEISS ich 100%ig, dass ich die einzig richtige Entscheidung getroffen habe.


Mein Bauchgefühl sagte mir immer, dass ich den Kontakt abbrechen sollte, der Kopf hatte jedoch Einwände.
Mein Bauchgefühl hat mich noch nie belogen.....

Alles Gute.

21.07.2022 05:47 • x 1 #6





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