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Hazy
Hallo

Ich bin gerade völlig platt. Wir haben soeben erfahren, dass mein lieber Schiegervater einen Tumor an der Bauchspeicheldrüse hat.

Er ist starker Raucher und trinkt auch mal gerne ein Bierchen, aber natürlich habe ich mir immer gewünscht, dass es nicht so weit kommt.

Jetzt muss weiter geschaut werden, ob der Krebs schon gestreut hat und operabel ist, oder ob es direkt mit Chemo versucht wird. Aber bekanntlich sind die Chancen das zu überleben ja sehr gering.

Ich habe Angst. Angst um ihn, aber auch Angst davor, mich emotional zu sehr dort hinein zu stürzen und am Ende selbst wieder in der Psychiatrie zu landen. Weil meine Krankheitsängste überhand nehmen.

Hazy

02.11.2018 14:14 • 15.11.2018 #1


19 Antworten ↓


Miami
Liebe Hazyhue,

das tut mir wahnsinnig leid zu hören!

02.11.2018 14:23 • x 2 #2


A


Mein Schwiegervater hat Pankreas Krebs

x 3


J
Oh nein, dann hat sich der schlimme Verdacht also bestätigt! Du hattest anderswo im Forum davon geschrieben. Tut mir so leid für euch! Das wird ein Balanceakt: für ihn da sein, ohne selbst kaputt zu gehen. Wünsche dir dafür viel Kraft! Du hast schon so viel durchgemacht. Ich wünschte, es wäre leichter für dich

02.11.2018 14:24 • x 1 #3


Icefalki
Mist liebe Hazy. Vielleicht hilft dir dieses Denken?

Egal was passiert, es betrifft nicht deinen Körper. Wie du selbst erkennen musstest, nimmt einem niemand die eigene Erkrankung ab, die hat man ganz alleine. Insofern nutzt es null , nada, nix, wenn du dich da reinsteigerst. Du bist nicht dein Schwiegervater, und er ist nicht du.

Und sollte dein Einsatz gefragt sein, dann sein einfach ehrlich und geb nur das, was für dich möglich ist und argumentiere das auch.

Und ja, Pancreascarcinom ist verdammt heftig. Jetzt wünsche ich dir, dass du relativ stark sein kannst. Denk dran, dass der Befund nicht besser wird, wenn du jetzt auch noch abkippst. Da ist niemandem geholfen.

02.11.2018 14:33 • x 3 #4


Hazy
Zitat von Icefalki:
Mist liebe Hazy. Vielleicht hilft dir dieses Denken?

Egal was passiert, es betrifft nicht deinen Körper. Wie du selbst erkennen musstest, nimmt einem niemand die eigene Erkrankung ab, die hat man ganz alleine. Insofern nutzt es null , nada, nix, wenn du dich da reinsteigerst. Du bist nicht dein Schwiegervater, und er ist nicht du.

Und sollte dein Einsatz gefragt sein, dann sein einfach ehrlich und geb nur das, was für dich möglich ist und argumentiere das auch.

Und ja, Pancreascarcinom ist verdammt heftig. Jetzt wünsche ich dir, dass du relativ stark sein kannst. Denk dran, dass der Befund nicht besser wird, wenn du jetzt auch noch abkippst. Da ist niemandem geholfen.


Danke Falki. Stimmt, Panik meinerseits bringt eigentlich rein gar nichts. So ne Kacke, dass ich noch immer auf der Warteliste beim Therapeuten bin. Das hätte ich jetzt dringend nötig.

Wenigstens habe ich noch einmal wöchentlich Reha Nachsorge, das ist zwar eine Gruppentherapie aber zur Not kann ich da sicher auch den Therapeuten ansprechen.

Ich würde so gerne helfen, aber ich kann nichts tun, als warten und beten. Es schmerzt mich, der Familie beim Leiden zuzusehen. Ich will stark bleiben. Zumindest will ich es versuchen. Ich glaube nur, dass es schwer wird, die Balance zwischen Helfen und Selbstaufgabe zu halten.

mist mist mist!

02.11.2018 14:59 • #5


Icefalki
Zitat von hazyhue:
Ich würde so gerne helfen, aber ich kann nichts tun, als warten und beten. Es schmerzt mich, der Familie beim Leiden zuzusehen. Ich will stark bleiben. Zumindest will ich es versuchen. Ich glaube nur, dass es schwer wird, die Balance zwischen Helfen und Selbstaufgabe zu halten.


Ich habe ja auch meinen Schwiegervater beim Sterben begleitet. Hirntumor und ging relativ schnell. Weisst du was mir wichtig war? Dass er hat gehen dürfen, nicht für lange Zeit ans Bett gefesselt war, seine Würde behalten durfte. Wir haben uns sehr viel übers Sterben unterhalten, die Angst, den Schmerz, die Verzweiflung. Wir beide haben ganz ehrlich miteinander gesprochen, miteinander geweint und auch gelacht. Beiden hat es geholfen. Wenn's bei mir soweit ist, möchte ich auch mit dieser Fassung gehen dürfen. Mich hat das tief beeindruckt und mir auch ein wenig die Angst vor dem Tod genommen.

Ich bin da vielleicht komisch, aber wenn alles wirklich aussichtslos ist, keine Hoffnung mehr besteht, dann ist es ok, dann darf derjenige gehen. Und das Leiden ist vorbei. Und natürlich ist das ein Verlust, aber seiner ist grösser. Verstehst du, was ich meine?

Bei euch werden jetzt erstmals alle Massnahmen ergriffen, und noch besteht ja Hoffnung. Insofern ist das jetzt eine Zeit, die sehr anstrengend für alle ist. Deshalb haushalte gut mit deinen Kräften, und verliere dich nicht in deiner Angst.

02.11.2018 15:45 • x 2 #6


igel
Ja Hazy,versuch stark zu bleiben. Aber setz Dich nicht zu sehr unter Druck,schwache Momente sind völlig ok und manchmal befreien sie auch.


Den Spruch Du schaffst das schon schenke ich mir, ist ja nur heiße Luft. Aber ich wünsche Dir viel Kraft und vergiss nicht,wir sind auch noch da.

02.11.2018 18:13 • x 3 #7


C
Liebe Hazyhue,
das tut mir sehr sehr leid.
Du kannst einfach nur dein Bestes geben, wie es dir möglich ist zu helfen und das wirst du sicher tun. Achte auch auf dich und deine Grenzen. Keine Selbstaufgabe. Du bist nicht alleine, das ist trotz allem schonmal gut.

02.11.2018 20:38 • x 1 #8


kritisches_Auge
Ja, achte auch auf dich.
Ich glaube bei dem Pankreastumor kommt es darauf an wo er sitzt, ob am Kopf oder am *beep*.

02.11.2018 21:06 • x 1 #9


Hazy
Ihr Lieben,

es tut mir leid, dass ich nicht mehr geantwortet habe, es war hier so stressig und ich habe versucht, das Thema soweit es geht von mir zu schieben. Mein Schweigervater hat letzte Woche eine schwere OP hinter sich gebracht, eine sogenannte Whipple OP. Sie ging 10 Stunden aber er hat sie gut verkraftet.

Und jetzt kommt der absolute Knaller. Obwohl die Ärzte es aufgrund der Seltenheit ausgeschlossen hatten, ist der Tumor gutartig gewesen! Heute kamen die Ergebnisse der Pathologie. Er muss jetzt zwar aufgrund der OP einiges umstellen (evtl. Insulin spritzen), weil die BSD halb (Kopf) und der Zwölffingerdarm entfernt wurden und der Magen-Darm-Trakt teilweise umgeleitet werden musste, aber dennoch hat er jetzt keine Chemo vor sich und kann bald in Kur fahren.

ICH BIN SO GLÜCKLICH!

Danke noch mal an all eure Trost spendenden Worte. Ihr seid echte Schätze.

Hazy

14.11.2018 12:16 • x 2 #10


J
Ja Wahnsinn, das sind ja mal gute Nachrichten! Arg, dass die gleich mit 'ner Krebsdiagnose um's Eck kamen, wo es doch auch Fälle von Gutartigkeit gibt, selten hin oder her... Aber Hauptsache, keine Chemo und gute Genesungschancen! Freue mich sehr für euch!

14.11.2018 12:19 • x 1 #11


Luna70
Wie schön, liebe Hazy, das freut mich aber für dich.

14.11.2018 12:25 • x 1 #12


Hazy
Zitat von juwi:
Ja Wahnsinn, das sind ja mal gute Nachrichten! Arg, dass die gleich mit 'ner Krebsdiagnose um's Eck kamen, wo es doch auch Fälle von Gutartigkeit gibt, selten hin oder her... Aber Hauptsache, keine Chemo und gute Genesungschancen! Freue mich sehr für euch!


Ja das stimmt allerdings. Das hat uns alle echt ziemlich wahnsinnig gemacht. Meine Panikattacken sind wieder mehr geworden und es war auch nicht schön, meine weinende Schweigermutter am Telefon zu haben oder einen Mann, der gedanklich nur noch abwesend ist. Ohne dass ich irgendwie helfen konnte. Aber was solls, mir ist der jetzige Stand eindeutog lieber

Ich sehe deren voreilige Diagnose als Zeichen, dass eine Gutartigkeit tatsächlich so selten ist, sodass sie es direkt ausgeschlossen haben.
Und die Symptome waren auch sehr auffällig. Er ist am ganzen Körper knatschgelb geworden, hatte wochenlang Durchfälle und die Blutwerte waren grauenhaft. Der Tumor hat die Gallenblase und den Gallengang abgedrückt. Die OP hätte also so oder so stattfinden müssen.

14.11.2018 12:26 • #13


Luna70
Zitat von hazyhue:
Ohne dass ich irgendwie helfen konnte.


Ich bin sicher, du hast ganz viel geholfen, einfach weil du da warst und ein empathischer, lieber Mensch bist.

14.11.2018 12:27 • #14


Hazy
Zitat von Luna70:

Ich bin sicher, du hast ganz viel geholfen, einfach weil du da warst und ein empathischer, lieber Mensch bist.


Ach du Liebe!

14.11.2018 12:30 • x 1 #15


Icefalki
Juhu , das sind ja mal tolle Nachrichten. Ich freue mich wirklich für Euch. Hazy, magst das nicht mal für dich nutzen? Dass, egal wieviel Sorgen man sich macht, den Ausgang einer Erkrankung, oder das Schicksal anderer selbst nicht zu beeinflussen ist?

Drum hab ich dir das nämlich damals geschrieben und jetzt schau mal, wie fantastisch der Ausgang ist. Hättest du dich extrem reingesteigert, wem hätte es geholfen? Solche Erkenntnisse sind richtig wichtig für unsereins, und sollten im Köpfle abgespeichert werden.

14.11.2018 12:35 • x 1 #16


Hazy
Zitat von Icefalki:
Juhu , das sind ja mal tolle Nachrichten. Ich freue mich wirklich für Euch. Hazy, magst das nicht mal für dich nutzen? Dass, egal wieviel Sorgen man sich macht, den Ausgang einer Erkrankung, oder das Schicksal anderer selbst nicht zu beeinflussen ist?

Drum hab ich dir das nämlich damals geschrieben und jetzt schau mal, wie fantastisch der Ausgang ist. Hättest du dich extrem reingesteigert, wem hätte es geholfen? Solche Erkenntnisse sind richtig wichtig für unsereins, und sollten im Köpfle abgespeichert werden.


Oh ja, ich habe auch ganz oft an die Worte gedacht, die du mir hier geschrieben hast. Vor allem hier dran:

Zitat von Icefalki:
Und sollte dein Einsatz gefragt sein, dann sein einfach ehrlich und geb nur das, was für dich möglich ist und argumentiere das auch.
Denk dran, dass der Befund nicht besser wird, wenn du jetzt auch noch abkippst. Da ist niemandem geholfen.


Deshalb hoffe ich, dass auch ich etwas daraus lernen kann und mir diese Erfahrung in meinem Herzen und Hirn abspeichere.

14.11.2018 12:40 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

kalina
Zitat von hazyhue:
Und jetzt kommt der absolute Knaller. Obwohl die Ärzte es aufgrund der Seltenheit ausgeschlossen hatten, ist der Tumor gutartig gewesen! Heute kamen die Ergebnisse der Pathologie. Er muss jetzt zwar aufgrund der OP einiges umstellen (evtl. Insulin spritzen), weil die BSD halb (Kopf) und der Zwölffingerdarm entfernt wurden und der Magen-Darm-Trakt teilweise umgeleitet werden musste, aber dennoch hat er jetzt keine Chemo vor sich und kann bald in Kur fahren.

ICH BIN SO GLÜCKLICH!


Wie schön! Tausend Felsbrocken fallen einem da vom Herzen!

14.11.2018 12:53 • x 1 #18


Catharina
Das sind echt tolle Nachrichten! Ich hab noch nie gehört, dass es da auch gutartige Tumoren gibt. Ich hab Anfang des Jahres leider auch jemanden an Pankreas-Ca verloren...
Ich hoffe, Dir geht es jetzt langsam auch besser?!

15.11.2018 14:08 • x 1 #19


Hazy
Zitat von Catharina:
Das sind echt tolle Nachrichten! Ich hab noch nie gehört, dass es da auch gutartige Tumoren gibt. Ich hab Anfang des Jahres leider auch jemanden an Pankreas-Ca verloren...
Ich hoffe, Dir geht es jetzt langsam auch besser?!


Ja, danke dir und es tut mir seid leid, dass du jemanden verloren hast

15.11.2018 14:23 • #20


A


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