@Rimski
Das, was du hier beschreibst, könnte fast genauso an meiner Arbeitsstelle stattfinden und kommt mir daher leider sehr bekannt vor.
Auch, das, was @Nordlicht beschreibt, dass trotz Aufforderungen keine klärenden Gespräche stattfinden und nicht mal die eigentlich vorgesehenen Feedback- und Jahresgespräche stattfinden und gleichzeitig wird sich bei der Chefetage gewundert, warum schon so manch neuer Mitarbeiter/Mitarbeiterin in der Probezeit von sich aus tschüss gesagt hat, weil er/sie mit seinen Problemen nicht gesehen wurde
Was mir aufgefallen ist, beim Lesen: Du versuchst echt viel, es allen Recht zu machen, und ich kann sehr gut nachvollziehen, dass es frustrierend ist, wenn trotzdem nur Kritik zurück kommt und einfach nichts fruchtet, was man anbietet.
Ich hab das zuletzt ähnlich erlebt: Wenn ich konkret auf Fehler hingewiesen habe, war ich die Böse, die ihre Kolleg*innen in die Pfanne hauen wollte.
Habe ich meine Kolleg*innen dagegen nett mündlich und schriftlich um Mitarbeit für Lösungsvorschläge beim Thema, wo Auffälligkeiten waren, gebeten, kam keine Reaktion, es wurde schlichtweg von ihnen ignoriert.
Was soll man denn dann noch machen?
Zu meinem Hintergrund: Ich bin seit Mitte Mai krank geschrieben und versuche gerade mich stabil auf AD einzustellen und die Geschehnisse an der Arbeit aufzuarbeiten.
Im Gespräch mit einer Therapeutin wurde mir bewusst, dass ich mir durch dieses pflichtbewusste, perfektionistische Verhalten viel zu viel an Verantwortung auflaste, die im Grunde genommen gar nicht meine Verpflichtungen sind, weil es dafür andere entsprechend bezahlte Mitarbeiter gibt, die sich stattdessen darum kümmern müssten.
Ich versuche zu lernen mich von so etwas abzugrenzen und gehe da mehr in die Richtung Dienst nach Vorschrift.
Letztendlich bekommt jeder von uns sein Gehalt, egal ob hochmotiviert und sich aufopfernd oder demotiviert und faul. Sogar die Leute, die sich ganz dreist und offensichtlich vor der Arbeit drücken, haben keine Konsequenzen.
Wenn jemand mehr von mir erwartet, dann soll er mich bitte entsprechend behandeln und wert schätzen, dann bin ich gerne bereit mehr zu geben.
Aber so? Ganz ehrlich, da sehe ich es nicht mehr ein immer nur lieb und nett zu sein und es allen so bequem und einfach wie möglich zu machen. Dafür kommt viel zu wenig von den anderen zurück.
Mag sein, dass das eigennützig und egoistisch ist, aber ich sehe leider auch keine anderen Möglichkeiten mehr, ohne meinen eigenen Seelenfrieden nicht zu gefährden.
Ein gutes Arbeitsklima ist leider Gottes heutzutage eine extreme Seltenheit geworden und nachhaltige Änderungen können nur auf mehreren Ebenen stattfinden, ansonsten ist es leider ein Kampf gegen Windmühlen...
Es ist zwar mega schade, dass so viel Potential für einen erfüllenden Job, wo man sich wohlfühlt und gerne hin geht, auf der Strecke bleibt, aber da man gleichzeitig aufs Einkommen angewiesen ist, bleibt da nicht viel Spielraum für diesen Wunsch.
Ich mache im September/Oktober noch Tagesklinik und anschließend will ich eine Wiedereingliederung mit entsprechenden Bedingungen (das ist die letzte Chance für diesen Arbeitgeber, bevor ich kündigen und wechseln würde).
Ich habe mir auch Unterstützung von der Sozialberatung der Krankenkasse geholt und habe zum Glück eine gute, verständnisvolle BEM Beraterin bei meinem Arbeitgeber.
Ich habe auch einige Situationen und Mails zusammen getragen, die meine Schilderungen belegen und auch zeigen, was mir an den konkreten Situationen zu schaffen gemacht hat, um mich selbst abzusichern und nicht nur mit leeren Behauptungen da zu stehen.
Ansonsten drücke ich dir die Daumen, dass der Abstand im Urlaub gut tut und sich für sich eine passende Lösung findet.
LG Sandra
26.07.2025 10:58 •
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