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MagicalMelody
Hallo ich bin MagicalMelody, 22 Jahre und neu hier. Die Aktuelle Situation meines Lebens macht mich fertig, sie wirft mich wieder vollkommen zurück, die Situation an sich, aber auch die Menschen um mich rum, mit ihrem Verhalten.

Ich habe eine ängstlich/vermeidende Persönlichkeitsstörung, und wer sich nicht durch die Vorgeschichte lesen will, kann gerne auch zur aktuellen Situation und dem eigentlichen Problem scrollen, ist wohl auch besser weil da nochmal viel Text steht... Ich weiß es ist viel, ihr werden hier überflutet von Text... Aber... Aber... Bitte helft mir... Bitte

Vorgeschichte: ich erinnere mich kaum an die Kindergartenzeit, nur an 2 schlechte Ereignisse, im Wechsel auf die Vorschule war ich extrem schüchtern, ich wäre gerne aber traute mich nicht zu den anderen zu gehen, auch eine Rutsche auf dem Spielplatz wurde nicht betreten. Ich bin halt fremd, sie kennen mich nicht, da kann man doch nicht einfach hingehen, vielleicht störe ich sie und sie wollen mich nicht. In der Schule oft alleine im Pausenhof, bei Gruppenarbeiten unfähig jemanden zu fragen. ich werde eingeschüchtert von strengen Lehrern sowie Chefs im Job. Traue mich nicht nachfragen um nicht verurteilt zu werden, habe Angst etwas falsch zu machen und angebrüllt zu werden. Überhaupt fühle mich stets minderwertig und als würde ich da nie etwas richtig machen. Nunja die Leute haben auch keine Probleme mich so zu behandeln, Im Kindergarten von der Erzieherin Tee reingewürgt bekommen, bei manchen Lehrern wurde man wirklich verurteilt wenn man was nicht verstand, mit 18 im Job in einem Ton und Blick behandelt werden als wäre man 12. Aber nicht übertrieben lieb, sondern eher wie: mit der kann mans ja machen. Irgendwann war ich zur Schulzeit so weit das ich auf einmal nicht mehr laut vorlesen konnte und anfing zu zittern, so stark das es jeder sehen konnte und ich verstummte quasi vor jedem Fremden, an Terminen, konnte nicht telefonieren. In der 6. Klasse entwickelte sich Angst vor Übelkeit/ebrechen es soll keinesfalls vor anderen passieren, ich begann mir praktisch einzubilden das mir schlecht wäre, fehlte oft in der Schule. Nach der Schule machte ich 1 Jahr lang nichts, ich schottete mich ab. Besuchte ein Soziales Phobie Forum in dem ich einen sehr guten Mail-Freund gefunden habe, dem ich alles anvertrauen kann. Der einzige bei dem ich das Gefühl habe verstanden zu werden. Dann probierte ich es in der Berufschule... Der 1. Tag war super, ich war hoch motiviert, bis ich... Nach der Pause den langen Weg zum Klassenzimmer lief und irgendwie in Panik geriet, ich bildete mir ein das ich auf die Toilette müsste und es nicht halten könnte, ich war extrem panisch, wurde gefragt ob alles okay ist, ging dann auch auf die Toilette, es ging nichts, aber das Gefühl ging auch nicht weg. Also traute ich mich nie wieder dorthin. Ich lies mich vom Amtsarzt untersuchen und Krankschreiben. Ich ging zur Therapie und es wurde besser, zum 1. mal hab ich alles mal laut und offen aussprechen können. Ich machte mir weniger Gedanken ob mir draußen schlecht werden könnte, obwohl ich damit eigentlich immer noch nicht umgehen könnte und es grausam finde, aber ich dachte nicht mehr darüber nach. Ich machte ein weniger großes Theater wenn es darum geht auf Termine zu gehen, war dann nicht mehr die ganze Nacht lang nervös, es wurde leichter. Zwar kann ich immer noch nicht auf andere Menschen persönlich zugehen, aber am Becker oder bei Amtspersonen war es wieder einfacher.
Menschen die das sagen haben, bei denen man perfekt sein muss, alles richtig machen muss, sind immer noch ein Problem.

Aktuelle Situation:
Ich war so lange in der Wohnung eingekapselt das ich mich draußen alleine nicht ganz wohl fühle, so seltsam abgeschottet als wäre man von einem Schleier umgeben, auch habe ich Angst das irgendwas ist, schlecht Luft kriege oder mir schwindelig wird und ich dann hilflos bin. Doch traue ich mich genau aus diesem Grund auch mit anderen nicht raus, weil eigentlich will ich nicht vor anderen so dastehen und vor anderen in dieser Situation sein. Und noch ein schlimmes Problem ist: ich habe Angst das der Körper etwas tut das man nicht kontrollieren kann. Früher war es die Übelkeit, weg ist es ja nicht, nur besser. Aber ich habe auch Angst das man aus dem nichts Durchfall haben könnte, oder bilde mir ein das ich auf die Toilette muss und es einfach los laufen würde, obwohl dem gar nicht so ist. Das ist wirklich Horror, besonders in Geschäften, ins besondere an der Kasse stehen, werde ich irre panisch, vor allem wenn ich mit meiner Mutter, meinem Bruder oder wem auch immer dort bin, kann ich nicht einfach so aus dem Geschäft raus gehen. Mal ganz davon abgesehen das es mir auch unangenehm wäre ihr zu sagen das ich zur öffentlichen Toilette gehe oder das einige Mini-Geschäfte gar keine anbieten. Was wenn ich wirklich mal dringend muss, es zerstört mir jegliche Freiheit. Auch ziehe ich zum Schutz immer 2 Hosen an, ziehe oft schwarze Hosen an obwohl ich andere schöner finde. ich kann einfach nichts mehr tun und bin zuhause eingesperrt. Dieses Was wenn das ich mich total hilflos fühle und nicht weiß wie ich damit umgehen soll macht mich fertig.
Alle denken ich wäre nur faul und lass die anderen alles für mich erledigen.

ich wohne Zuhause, jetzt sind wir umgezogen, von einer Kleinstadt die alles zum Leben bietet, 15 Minuten Autofahrt entfernt in ein Dorf das lediglich andere Häuser dort stehen hat. Nichts erreicht man zu Fuß. Es fahren kaum Busse. Als ich sagte, dieser Ort macht alles schwerer für mich, und das immer wieder und immer wieder... Bekam ich jedes mal, wirklich jedes mal den selben Spruch von 4 Leuten der Familie zu hören. Du gehst ja eh nicht raus, für dich ändert sich nichts. Auch wenn ich sage, dass es doch so ist, nein, es ändert sich gar nichts! Ich kann natürlich nicht verlangen das meine Mutter wegen mir den Umzug bleiben lässt, aber das man mir einfach so den Satz an den Kopf knallt, immer und immer wieder. Ich konnte mich in der Stadt ab und an dazu bringen und sah Erfolge darin, wenn ich es schaffte wohin zu gehen. Wenn es auch wenig war, ich war guter Hoffnung es zu bessern und wollte üben alleine mal zum Supermarkt zu gehen. Aber jetzt, ich kann nirgendwo mehr selbstständig hin und kann das vergessen. Meine Familie sieht diese kleinen Erfolge nicht. ich brauche die Gewissheit jeder Zeit schnell wieder nachhause zu können, wenn etwas ist, dass ich schnell heim kann. Das habe ich dort nicht, weil es darauf an kommt dass mich jemand fährt. Und die sind absolute Profis darin zu trödeln und alles in die Länge zu ziehen. Die gehen raus, sagen es dauert nicht lange und kommen nach 4-5 Stunden zurück. Ich kann die Situation nicht ausstehen hilflos festzustecken, diese Abhängigkeit ist mit meinen Ängsten überhaupt keine gute Kombi, ich halte es hier nicht mehr aus, ich bin völlig eingesperrt, in mir und in diesem Haus. Außerdem fühle ich mich von meiner Familie unterdrückt. Alles was ich sage ist Schwachsinn, besonders wenn ich über meine Empfindungen rede, alle Erinnerungen die ich noch habe sind nie gewesen und besonders, dem mit dem Haus hinzugekommenen Mann meiner Mutter, komme ich nicht klar. Er hat immer Recht, bei allem was er sagt, alles was andere sagen ist Quatsch und besonders auf mir hackt er rum: die mit ihren 22 Jahren, geht nie raus und hat null Lebenserfahrung Das sagt er wirklich bei allem, ohne das ich irgendwelche Klugen Sprüche reiße, nein wirklich bei allem. Klar bin ich Jung, aber wenn ich sage das es nicht normal ist das er so oft beim Atmen pfeift... Was hat das bitte mit Lebenserfahrung zu tun? Er hat mir diesen Satz schon so oft an den Kopf geknallt. Ich bin drauf und dran einfach kein Wort mehr hier zu sagen, kann mich nur immer wenige Tage daran halten, sobald ich dann aber anfange zu reden passiert es wieder und wieder. Ich gehe hier unter, ich werde total unterdrückt, alles was ich sage ist Quatsch, Unfug, ich habe kein Recht das zu sagen weil ich zu jung und unerfahren bin, was ich empfinde ist totaler Quatsch, ganz egal worum es geht. Das war aber ja schon immer so. Als ich damals erzählte das ich Probleme habe mit anderen zu reden, das ich beim Vorlesen in der Schule vor Nervosität anfange zu zittern, dass ich nicht nur aus Faulheit mich in der Wohnung verkrieche. Alles was ich sage ist Quatsch. Seit dem ich in diesem Haus bin weine ich mindestens jeden 3. Tag, ich kann es nicht vermeiden, ich bin einfach fertig.

Auto fahren lernen, Job suchen, eigene Wohnung. Sind das die einzigen Möglichkeiten?
Auto fahren macht mir Angst wegen der Verantwortung, es ist eine große, sehr große Verantwortung, man muss stets konzentriert sein und stets auf alles achten, ich hab angst das irgendwann mal was sein könnte und Angst vor den langen Fahrstunden, ich bin ja in dem Moment auch wie gefangen, was wenn da was mit mir ist? ich fühle mich alles andere als Konzentriert ich schweife doch selbst beim spazieren manchmal ab und vergesse das auf dem Gehweg bei der Lücke ein Auto rauskommen könnte. Für den Job bin ich immer noch ein Weichei und habe auch gar keine Ahnung wo ich hin kann, wo werde ich nicht verurteilt, wo mache ich meine Sache gut. Man müsste es austesten doch ich traue mich nicht. Außerdem komme ich ja nicht mal zum Beruf, ohne dem Auto oder ohne der Wohnung. Und für eine eigene Wohnung, ich glaube dann vereinsame ich wohl Dann bin ich ja die ganze Zeit völlig alleine, ich habe keine Freunde die ich treffen kann, kann ja mit der Schüchternheit kaum einem näher kommen. Hilfe

13.09.2015 02:50 • 26.09.2015 #1


7 Antworten ↓


Hotin
Hallo MagicalMelodie,

erst mal herzlich willkommen hier.

Zitat:
Bitte helft mir... Bitte


Deinen Hilferuf habe ich verstanden. In einer einfachen Situation befindest
Du Dich wirklich nicht.
Womit Dir jemand helfen soll, ist mir jedoch nicht klar. Du hast doch vor allem
große Angst. Hilfe wirst Du also zur Zeit kaum umsetzen können.

Bist Du bereits in psychologischer Behandlung?
Deine Angststörung musst Du letztlich allein auflösen. Traust Du Dir das zu?

Was ist denn Angst überhaupt für Dich. Kannst Du mal beschreiben, wie Du jemandem erklären würdest,
was normale Angst ist.

Viele Grüße

Hotin

13.09.2015 03:18 • #2


A


Kann nicht nach draußen & fühle mich unterdrückt

x 3


MagicalMelody
Hallo Hotin, erst einmal... Danke für das Lesen, des so langen Textest.

Zitat:
Womit Dir jemand helfen soll, ist mir jedoch nicht klar. Du hast doch vor allem
große Angst. Hilfe wirst Du also zur Zeit kaum umsetzen können.

Bist Du bereits in psychologischer Behandlung?
Deine Angststörung musst Du letztlich allein auflösen. Traust Du Dir das zu?


Da könnte was dran sein... Das sich Hilfe schlecht umsetzen lässt, wenn der Mut fehlt.
Aber so kann es doch nicht weiter gehen... Irgendwie muss ich es schaffen.
Zutrauen die Ängste auflösen zu können... Vor dem Umzug war ich dessen sicher.
Jetzt sind es vereinzelt Phasen, aber ehe man sich versieht bin ich wieder zurück gefallen.
ich war von 18-20 bei einer Jugendtherapeutin und wurde ihr zu alt
Im Moment gibt es keine Therapie, aber ich werde mich lieber umsehen, wieder eine Therapeutin zu finden.
ich dachte nicht das es nochmal so schlimm wird, ich dachte damals ich könnte den Rest alleine regeln.

Zitat:
Was ist denn Angst überhaupt für Dich. Kannst Du mal beschreiben, wie Du jemandem erklären würdest,
was normale Angst ist.


Was normale Angst ist, kann ich nicht sagen... Für mich ist Angst ein Gefängnis. Oder auch wie ein schwarzes Loch das einen immer mehr und mehr aufsaugt. Wenn man sich da nicht komplett rausboxt, kommen immer wieder neue Ängste hinzu.

14.09.2015 14:14 • #3


X
Hallo MagicalMelodie,
auch von mir ein herzliches Willkommen

Ich bin der selben Meinung wie Hotin: es ist schwierig Hilfe umzusetzen, wenn kein Ansatz da ist, um der Angst entgegen zu treten. Ein Psychotherapeut kann das gut anleiten und dich vor Ort unterstützen. Hier kannst du dir aber Mut, Erfahrungen und Zuspruch holen. Viele haben ähnliche Erfahrungen wie du gemacht. Auch ich erkenne mich in Teilen wieder, wenn auch von einem anderen Ausgangspunkt.
Berichte hier von deinen Erfolgen und Misserfolgen und lass dich zuhause nicht unterkriegen!

14.09.2015 14:39 • #4


M
Hi, liebe MagicalMelody,

auch von mir ein Willkommen.
Es ist sehr schade, daß Dir durch diesen Umzug ein Stück weit die Motivation genommen wurde, und daß Deine Familie sich nicht so einfühlsam verhält. Vielen Leuten fällt es eben sehr schwer, eine nicht-physische Krankheit/Problem zu erfassen.

Du kannst aber auch dort, wo Du jetzt bist, an Deinen Ängsten arbeiten. Wenn dort nur andere Häuser stehen, kannst Du prima Spaziergänge machen: Selbst falls dann was in die Hose gehen sollte - wer sollte das denn mitkriegen? Jeden Tag die Entfernung und die Dauer des Spaziergangs steigern: 10 Minuten, 15 Minuten, eine halbe Stunde ... (Du hast ja durch Deine schwarzen Hosen schon einen gewissen Sichtschutz, auch eine dunkelblaube Jeans könnte aber diesen Zweck erfüllen; ansonsten: über ein/zwei bunte Hosen einfach einen sehr langen Pulli ziehen - und evtl. Dir mal eine dicke Binde unten rein (kannst ja auch mal heftiger die Tage bekommen; ein(e) Apotheker/in oder jemand in der Dro. guckt da auch nicht blöde, wenn Du Dir das zulegst ... nur zur Sicherheit, damit Du mal rauskommst, Deinen Radius erweitern kannst.) Spaziergänge tun Körper und Psyche gut.
Wo könntest Du denn hingehen? Gibt es ein kleines Café dort, eine Bäckerei, einen Supermarkt? Du bräuchtest dort nicht verweilen, hol Dir was Gutes (auch für Deine Familie vielleicht gleich mit; das wäre sicherlich eine tolle Überraschung für die!)

Die einen haben einen Klumpfuß, die anderen hält ein psychisches Problem vom - längeren - Fortgehen ab. Es ist natürlich sehr traurig, daß Deine Familie Dir nicht so großes Verständnis entgegenbringt; sowas kann verletzen.

Wer behauptet, Du würdest nur Quatsch äußern, äußert selbst Quatsch. Deine Empfindungen sind Deine Empfindungen; andere mögen sie für unsinnig halten oder für nicht mit der Realität übereinstimmend, etc. pp. - aber es sind Deine eigenen Gefühle! Jeder empfindet anders, und jeder Mensch hat Situationen, die für ihn mehr oder minder belastend sind. - Was die Lebenserfahrung betrifft: Es gibt viele Leute, die nicht (mehr) rausgehen können, die sich aber mittels Büchern und Internet schlaugemacht haben. Da kannst Du ruhig mal einen dementsprechenden Spruch, mit dem Du Dein Wissen und Deine Intelligenz unter Beweis stellen kannst, loslassen. Du mußt Dir nicht alles bieten lassen. Zur ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung gibt es doch (bestimmt) viel im Net; da kann vor allem Dein Stiefvater mal sein Defizit ein wenig aufarbeiten;einfach mal einen Ausdruck zufällig liegen lassen; vielleicht nimmt er ihn ja zur Kenntnis.

Deine Familie sieht Deine kleinen Erfolge nicht, weil sie a) nicht in Dir drinsteckt und b) offenbar Deinem Problem nicht die nötige Aufmerksamkeit schenkt. Du weißt, Du hast (kleine) Erfolge erzielt; und das heißt, daß Du wieder kleine und große Erfolge erzielen kannst! Besser kleine Fortschritte als gar keine. Und Rückschritte wird es auch immer wieder geben; mach das Beste draus.

Hast Du Freunde oder Verwandte, die Dich mal unterstützen können und vielleicht mal Deiner Mutter und dem Mann Deiner Mutter erklären, daß Du ein ernsthaftest Problem hast und daß ein Mehr an Verständnis von ihnen Deinen Heilungsprozeß sehr unterstützen würde (was ja wohl auch in deren Sinne wäre)? Vermitteln kann auch eine zukünftige Therapeutin.

Autofahren würde ich an Deiner Stelle erstmal bleiben lassen, bis Du sicherer bist; Du hast recht, man hat einen große Verantwortung für sich und andere im Straßenverkehr. Erweitere Deinen Radius erstmal zu Fuß oder per Bus (eine Station fahren; dann kannst Du zurücklaufen (oder -fahren); dann 2 Stationen, etc.): selbst wenn Du Dich übergeben müßtest oder Dir in die Hosen machen würdest: dann hast Du Dir halt eine Magendarmgrippe zugezogen oder was Unrechtes gegegessen oder zuviel getrunken. Das kann anderen Leuten auch passieren. In der allergrößten Not: Höflich an der Haustür eines Dorf-Nachbarn schellen: ob Du bitte mal schnell seine Toilette benutzen dürftest (Du hättest gerade so viel getrunken; es sei wirklich eilig!)?!

Du hast eine Stimme, eine Meinung, Du bist wer - Dein Probleme hin oder her! Vielleicht käme ja mal eine WG als Alternative zur Wohnung für Dich alleine infrage?!

Alles, alles Gute und Dir ganz viel Kraft! wünscht Dir

Meise

15.09.2015 16:07 • #5


Hotin
Hallo MagicalMelody,

Zitat:
Für mich ist Angst ein Gefängnis. Oder auch wie ein schwarzes Loch das einen immer mehr und mehr aufsaugt.


Das kann ich verstehen, dass Du das so empfindest. Du hast da aber
nicht eine normale, sondern eine ausgebrochene schlimme Angst beschrieben.

Genau genommen ist die Angst eins Deiner Gefühle.
Vom Grundsatz kannst Du bei Deinen Gefühlen selbst mit entscheiden, ob Du etwas nur
schön oder nicht so toll, oder sogar hässlich und ekelig findest.
Damit will ich sagen, bei den Bewertungen Deiner Gefühle entscheidest Du
sehr viel mit. Hast Du schon mal bemerkt, das Du irgendetwas plötzlich
gut findest, obwohl Du es früher immer doof fandest? Und so geht das mit
Deinen Ängsten auch.
Lerne, bei Deinen Ängsten mit zu entscheiden. Traust Du Dir dies zu?

Viele Grüße

Hotin

19.09.2015 01:05 • #6


MagicalMelody
Einen schönen Guten Tag wünsche ich euch.
Vielen lieben Dank für all eure Worte, sie tun mir sehr, sehr gut.
Alles von sich schreiben und an offene Ohren gelangen, statt gegen die Wand an der alles abprallt. Danke!

Achtung Textbombe, da kommt ein paar Tage keine Rückmeldung und dann...
Wie viel ihr lest ist natürlich euch überlassen.
Aber ich versichere euch, es ist nie geplant! Immer nehme ich mir vor nur das nötigste zu schreiben... Aber alles
wird bei mir zum Roman. Sorry

Hi xoxoxoxo Hmh, über Erfolge und Misserfolge berichten
Das ist ja beinahe wie das führen eines Tagebuches.
ich denke ich werde es tun, wenn mich die Gedanken beim schreiben nicht erschlagen
Ja, das Forum ist mit Sicherheit auch eine Stütze, ihr seid echt freundlich, ich hätte nicht gedacht
auf den langen Text auch nur einen einzigen Kommentar zu bekommen. Eine Therapie werde ich natürlich wieder machen.
Eine Therapeutin wäre vielleicht sogar schon in Aussicht. Mal sehen was ein Anruf dort ergibt, ob sie noch jemanden annimmt.
Hoffentlich werden alle Menschen die in eine ähnlichen Lage sind, oder auch ganz andere Schwierigkeiten haben, im laufe ihres Lebens die Hürden besteigen können und zu ihrem verdienten Wohlergehen finden. Ihr Leben schließlich doch noch so führen wie sie es sich wünschen.

Huhu Meise13
Du zeigst die Befürchtungen als etwas harmloses auf, alles ist nichts schlimmes und vor allem ganz leicht lösbar.
Meine Psyche und meine Gedanken werden viel Zeit brauchen das erst mal zu verstehen... Ich sage es mir oft,
mach kein Drama daraus, Toiletten gibt es bestimmt schon irgendwo, mach kein Drama daraus wenn du dich von der Gruppe entfernst und dabei den Grund nennen musst. Die müssen doch alle mal. Leider empfinde ich es als Drama
und kriege das nicht so richtig los. Vielleicht müsste ich erst mal die Sache an sich üben. Nicht nur das rausgehen, sondern genau dieses Problem, sich draußen von der Gruppe mit diesem Grund zu entfernen. Vielleicht löst sich dann der Haken. Bisher habe ich das niemals gemacht, es ist mir einfach total peinlich, schon immer gewesen. Womöglich auch deshalb weil die anderen in meiner Familie auch niemals unterwegs gehen.

Es meiner Familie erzählen, manchmal fühle ich mich bereit dazu, dennoch will es mir nicht über die Lippen gehen.
Weil es mir unglaublich peinlich ist. Obwohl mir jetzt erst einfällt das ich es schon mal beiläufig erwähnte. Ja, ich sagte einmal sogar direkt das ich mich nicht recht raus traue raus zu gehen weil... Und habe die beiden auch schon mal gefragt wie die eigentlich so frei rausgehen und unbeschwert trinken wenn die doch öffentliche Toiletten so meiden, ich habe das mal gemacht. Aber ohne zu erwähnen: Hier, dass ist mein Problem, dass mich total an mein Zuhause bindet! Ich glaube selbst wenn ich es jetzt nochmal direkt erwähne, würde es doch nur ignoriert werden. Und ich wäre weiterhin die faule Socke die sich zu schade ist beim Einkaufen mitzugehen und nur nirgends hingeht. Die Situation würde wie damals mit der Schüchternheit enden. Als ich sagte in der Schule beim lesen zu zittern, vom Lehrer sogar deshalb rausgeschickt werden musste, ein Praktikum suchen musste und nach ewigen im Laden nervös rumlaufen ohne zu fragen das Geschäft wieder verlassen habe. 30 Minuten das Telefon vor dem Anruf panisch in der Hand hielt. Da habe ich angefangen zu sprechen und erhielt eine nichts dazu sagende Klassenkameradin, kopfschüttelnden Bruder und Sprüche das man einfach den Mund auf machen soll, telefonieren doch easy und einfacher als ein persönliches Treffen ist. Ich fühle mich immer weiter von ihnen entfernt, wenn ich das alles so realisiere. Auch bei Meinungsverschiedenheiten. Die Ohren sind dicht, 3 Sätze von mir und es heißt: Schluss jetzt. Egal ob ich mich selbst verteidige, oder Erinnerungen habe, von der die anderen nichts wissen. Ehe die etwas vergessen könnten, habe ich falsche Fantasien. Lauter so Sachen. Vermutlich muss ich damit abschließen, unter ihnen so betrachtet zu werden. Eigentlich will ich die beiden hier nicht so schlecht reden, außerhalb von diesem ganzen Gefühlszeug haben wir eigentlich ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Es gab viele Eltern wo ich mir dachte... Puh, die würde ich nicht haben wollten, weil sie so distanziert von ihren Kindern waren. Kaum ein Miteinander gab es da, und manche wirkten einfach allgemein im Umgang mit den Kindern ziemlich kühl. Aber die Situation, diese Ignoranz auf allem was ich sage...
Das verstehe ich nicht weil sonst ja das miteinander sehr gut gepflegt ist und die Beziehung eigentlich ansonsten immer gut war.
Wenn man dieses Thema mal außer acht lässt...

Danke für deine Aufbauende Worte, in solchem Moment ist es wichtig an sich zu glauben und sich nicht von außen nieder meißeln zu lassen. Nicht selbst zu denken das alles was man sagt, denkt und fühlt Quatsch ist. Sich nicht sein Selbstbewusstsein zu zerstören. Du hast recht, jeder empfindet anders, jeder Mensch ist in etwas gut, in dem es ein anderer nicht ist, und umgekehrt ist man auch in etwas nicht so gut, was ein anderer dafür beherrscht. Und eben... All zu abgeschottet das man sich keinerlei Wissen aneignen kann ist man heutzutage nun wirklich nicht, nur weil man selten nach draußen geht. An eine WG denke ich derzeit auch. Auch wenn der Gedanke nicht ganz geheuer ist. Vielleicht mit meinem Bruder. Hier hätte ich solange ich hier wohne, ohne Führerschein keine Zukunft. Es wäre als würde man die Zeit anhalten. Hier kann ich nichts verändern. Es gibt hier keinen Becker, kein Cafe, keinen Supermarkt, nichts, absolut nichts. Nur Wohnhäuser. Regelmäßige Spaziergänge wären ein Anfang, aber darüber hinaus ist nichts das ich selbstständig tun kann. Mit Spazieren gehen könnte ich nun beginnen und den Startschuss setzen, aber für mehr muss ein Umzug oder doch der Führerschein unternommen werden. Und damit sollte ich nicht nochmal um die 5 Jahre vergehen lassen Sofern ich nicht eine Geschäfts-Tätigkeit von Zuhause aus bekomme, was das ganze sinnvoll überbrückt, habe ich nämlich genug wertvolle Zeit vertrödelt.

Hallo Hotin

Eigentlich habe ich bisher das völlige Gegenteil empfunden. Das man genau das nicht kontrollieren kann.
Die Gefühle die man in sich trägt. Im Kopf kann man sich vieles sagen, aber wenn man anders empfindet, redet man sich doch
nur etwas ein? Solche Dinge passieren oft unbewusst nach einiger Zeit. Das etwas uninteressantes interessant wird,
oder sich sogar Geschmacksnerven verändern. Aber andersrum funktioniert es auch. Das ein Interesse an einem Hobby geringer werden, obwohl man daran festhält und es sich wünschen würde, es ist nicht so wie damals. Nach einer schlechten Idee klingt es nicht, sich das positiv zu sagen... ich betrachte das jetzt alles als total einfach und gehe raus, es ist alles kein Problem.
Damit kann man sich durchaus motivieren und anschließend überwinden aber ich habe immer den Eindruck dass das flaue Gefühl
sich nicht unterkriegen lässt. Und in schwachen Momenten kommt dann der tiefe Fall. Vielleicht 100% überzeugt sein damit die Gefühle die Gedanken auch wirklich annehmen können. ich werde daran arbeiten, aber Zeit wird es brauchen. ich möchte mir auch nichts vormachen sondern ich selbst bleiben. Aber freier werden und glaube daran.

24.09.2015 13:41 • #7


Hotin
Hallo MagicalMelody,

danke für Deinen sehr aufschlussreichen Text!
Ich kann auch Romane schreiben . Hier also mein Roman.

vieles sehe ich wie Meise123.

Zitat:
Aber ohne zu erwähnen: Hier, dass ist mein Problem, dass mich total an mein Zuhause bindet


Andere werden sich auch schwer damit tun Dich so richtig zu verstehen.
Dein Problem ist bestimmt nicht einfach. Nur verstehen kann man es besser, wenn Du auch sagen könntest.
Schaut mal. Das habe ich schon probiert. Und das habe ich schon versucht. Und alles hilft mit bisher nicht.
Du machst aber etwas anders. Du sagst. ich habe dieses Problem und deshalb
kann ich nicht mehr raus gehen.

Was würdest Du sagen, wenn Dein Hauptproblem ein ganz anderes ist.
Warum hast Du so wenig Selbstbewusstsein? Hattest Du das noch nie oder
ist Dir das verloren gegangen? Was denkst Du über Menschen die ängstlich und schwach sind.
Haben die nicht besondere Rücksicht verdient?
Wenn ja, warum forderst Du die nicht auch für Dich ein?

Zitat:
Eigentlich will ich die beiden hier nicht so schlecht reden, außerhalb von diesem ganzen Gefühlszeug
haben wir eigentlich ein sehr gutes Verhältnis zueinander.


Das Gefühlszeug ist aber das wichtigste. Oder kocht ihr euer Essen ohne
Salz und andere Gewürze. So wird man doch auch satt. Schmeckt mir nur furchtbar.

Zitat:
Aber die Situation, diese Ignoranz auf allem was ich sage...
Das verstehe ich nicht weil sonst ja das miteinander sehr gut gepflegt ist und die Beziehung eigentlich
ansonsten immer gut war.
Wenn man dieses Thema mal außer acht lässt...


Bitte sei mir nicht böse. Das kann eigentlich nicht so ablaufen. Wer macht da etwas falsch, oder beurteilt
da etwas falsch? Hast Du da irgend eine Ahnung?

Zitat:
Danke für deine Aufbauende Worte, in solchem Moment ist es wichtig an sich zu glauben und
sich nicht von außen nieder meißeln zu lassen.


Richtig. Nur, warum glaubst Du nicht an Dich?

Zitat:
Hallo Hotin,
Eigentlich habe ich bisher das völlige Gegenteil empfunden. Das man genau das nicht kontrollieren kann.
Die Gefühle die man in sich trägt. Im Kopf kann man sich vieles sagen, aber wenn man anders empfindet,
redet man sich doch nur etwas ein?


Eine sehr, sehr interessante Aussage von Dir.

Zitat:
Vom Grundsatz kannst Du bei Deinen Gefühlen selbst mit entscheiden, ob Du etwas nur
schön oder nicht so toll, oder sogar hässlich und ekelig findest.
Damit will ich sagen, bei den Bewertungen Deiner Gefühle entscheidest Du
sehr viel mit.


Das hatte ich gesagt und sehe das auch nach wie vor.

Der Denkfehler, den fast alle Menschen machen, die Angststörungen entwickeln,
ist, dass man nicht glaubt, das man bei den Gefühlen mit entscheiden kann.
Oder was glaubst Du, wer hat das, was Du denkst in Dich rein programmiert?

Kannst Du allein entscheiden, ob Du etwas ißt, kannst Du allein entscheiden, ob Du ein Buch liest?
Kannst Du allein entscheiden, ob Du Dich mit jemandem Streitest?
Kannst Du allein entscheiden, ob Du jemandem sagst, das Du ihn gern hast?
Sag mir bitte, wo ist die Grenze.
Ich sage Du setzt sie selbst Durch Deine Angst!


Zitat:
Damit kann man sich durchaus motivieren und anschließend überwinden aber ich habe immer den
Eindruck dass das flaue Gefühl sich nicht unterkriegen lässt.


Weil Du es verlernt hast, oder gar nicht gelernt hast gegen Deine Angst anzugehen.

Zitat:
Vielleicht 100% überzeugt sein damit die Gefühle die Gedanken auch wirklich annehmen können.


Das kann so nicht gehen. Gefühle können nichts annehmen. Die kommen und sind wie sie sind.
Die wirst Du auch kaum verändern können.

Es funktioniert aber bestimmt, wenn Du Deinen Satz umdrehst.

Vielleicht 100% überzeugt sein damit die Gedanken die Gefühle auch wirklich annehmen können.

Wenn Du das schaffst, werden Deine Ängste sofort schwächer. Die Ängste gehen aber nie weg.
Wir brauchen die Angst zum Leben. Sie steuert uns durchs Leben.

Angst ist völlig normal. Versuche nur immer zu überlegen. Was will die Angst mir sagen?
Was empfiehlt sie mir? Aber Achtung! Sehr oft empfiehlt die Angst etwas falsches.
Die Angst ist ein Gefühl und ein Gefühl kann nicht denken. Deshalb brauchst Du Dein
Gehirn um zu entscheiden, ob es nicht doch noch eine bessere Lösung für Dich geben kann.


Zitat:
ich möchte mir auch nichts vormachen sondern ich selbst bleiben.


Dann ändere Deine Denkweise und Dein Verhalten. Mach Dir nicht immer vor,
dass Deine Angst Dir nur helfen will. Das will sie nämlich nur zu 60 - 80 %.
Der Rest schadet Dir.
Und wer soll entscheiden, wo Dir Deine Angst schadet?
Ich oder willst Du das besser selbst machen?


Wünsche Dir ein wunderbares Wochenende

Beste Grüße

Hotin

26.09.2015 02:22 • #8





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