Ich hatte einen Konflikt mit meiner Mutter und Schwester an Weihnachten und bin sehr verletzt. Ich habe das Gefühl eine Sicht von Außen bekommen zu müssen, ob meine Gefühle berechtigt sind und die Worte meiner Schwester und Mutter sehr verletzend sind. Falls dies der Fall ist, brauche ich Empfehlungen, wie ich mich vor Ihnen schützen kann.
Ich versuche es so kurz wie möglich zu halten. Ich hatte keine besonders schöne Kindheit und bin diagnostiziert mit: Schweren Depressionen, Angststörung mit Panikattacken, Zwangsstörung und körperdysmorphe Phobie. Seit knapp 5 Jahren bin ich in Therapie(Psychoanalyse).
Am 24.12 hat sich ein Teil meiner Familie (Mutter, Schwester) bei meiner Schwester in einer anderen Stadt getroffen. Solche sozialen Zusammenkünfte sind für mich manchmal schwer. Depressionen, Zwänge und Angst stark, sodass mich solche Termine auslaugen bzw ich sehr schnell sehr schlechte Laune bekomme. Außerdem kann ich die Zeit mit meiner Familie wegen meiner Kindheit nicht wirklich genießen und bin eher angespannt. Geplant war, dass ich bis zum 26.12 bleibe, so auch kommuniziert mit Familie, weil ich dachte am 27.12 einen wichtigen Termin zu haben. am 25.12 erfuhr ich, dass der Termin doch nicht stattfindet und ich theoretisch länger als bis zum 2. Weihnachtsfeiertag hätte bleiben können.
Am 25.12 hatte ich extreme innere Leere, ich zog mich aus allen Gesprächen zurück und wollte nur noch nach Hause, während ich in meinem Zwangsgrübeln festhing. Am Morgen vom 26.12. teilte ich dies meiner Mutter und Schwester mit (ich habe es nicht nett mitgeteilt, trocken gesagt. ich teile ungerne Gefühle mit ihnen, da dies erfahrungsgemäß negative Folgen für mich hat). Beide wurden sauer, dass ich nach Hause fahren möchte(obwohl dass ja die ganze Zeit sowieso der Plan war. Nur weil ich meinen Termin doch nicht wahrnehmen musste, hätte ich theoretisch länger bleiben können. Daraufhin begegneten mir folgende Sätze von meiner Mutter und Schwester:
-was passiert den mit psychisch kranken wie dir? dann unterhielten sie sich untereinander, sodass ich es hören konnte: wahrscheinlich nehmen die irgendwann Dro., landen auf der Straße und irgendwann ist Schluss.
-ah ja jetzt kannst du fahren aber zocken zu Hause geht wieder. immer jammerst du aber Alk. kannst du ja auch trinken
-stell dir vor, du hättest das Geld nicht, um früher zu fahren, dann könntest du solch eine Frechheit (so früh zu fahren wieder) nicht machen (mein Papa und Opa haben mich finanziell unterstützt zusätzlich zu meinem Job)
-es sei für Papa nicht zumutbar mit mir zu leben ( ich wohne seit 6 monaten wieder bei ihm, nachdem meine langjährige Partnerin sich getrennt hat). Er selbst hat zu mir sowas nie gesagt. Es ist sein Haus und meine Mutter wohnt woanders, weil sie getrennt sind. Er war an Weihnachten nicht dabei.
-ich sei unempathisch, da meine Schwester sie mühe gegeben hat, dass weihnachten schön wird und ich jetzt respektlos einfach nach hause fahren würde. ich sei unempathisch, da ich mich durchfüttern ließe und sie das Frühstück für mich vorbereitet hätten und ich einfach fahre.
Ich bin grad sehr traurig und mir fällt es schwer, einzuordnen, ob das wirklich so schlimm ist, was meine Mutter und Schwester sagen und wie sie mich behandeln oder ob ich das Problem bin. früher war alles viel viel schlimmer als das, vielleicht übertreibe ich deshalb? Therapie habe ich erst im neuen Jahr wieder und frage deshalb hier um Rat und eine Einschätzung.
Ich schrieb anschließend folgende WhatsApp Nachricht im Familienchat im Zug nach Hause:
Geplant war ohnehin, dass ich am 26.12 nach Hause fahre. Es ist nicht im geringsten frech oder respektlos, wenn ich nach Hause fahre, weil es mir nicht gut geht. Ortswechsel und Familienzusammenkünfte sind Hochbelastuntssituationen für Menschen mit Depressionen, Angststörung und Zwängen. Dass ich fahre, wenn es mir schlecht geht, ist Selbstfürsorge.
Nach dieser Entscheidung führt ihr folgendes Gespräch zu zweit, wohl bewusst, dass ich mithöre: Was passiert mit psychisch kranken Personen wie [mein Name]. Die landen auf der Straße, nehmen Dro. und sterben dann.
-- Das ist entmenschlichend, stigmatisierend und grausam. So spricht man nicht über ein erkranktes Familienmitglied.
Über folgende Aussagen von euch, würde ich auch mal nachdenken.
Zocken kannst du zu Hause aber hierbleiben geht nicht. Alk. kannst du auch zu Hause trinken
Stell dir vor, du hättest kein Geld und könntest dir solch einen Firlefanz nicht leisten und respektlos nach Hause fahren
Wo landen psychisch kranke Menschen wie du? Es ist eine Zumutung für deinen Vater (nicht anwesend an Weihnachten, ist getrennt von meiner Mutter) mit dir zu leben, du solltest woanders wohnen
Ich möchte über meine Erkrankung nicht weiter abgewertet oder beschämt werden.
Meine Schwester antwortete auf WhatsApp:
Ich unterschreibe jede meiner (also ihrer)Aussagen zu 100%. Du kannst aufgrund deiner Erkrankung noch Geld aus deiner Geschenketüte nehmen (meine Oma hat mir Geld geschenkt)und bist in der Lage, dir bei McDonald’s ein Frühstück zu holen, kannst aber kein Wort zu deinen Mitmenschen sagen oder was von dem Essen nehmen, das dir extra zubereitet wurde? (Kontext: nach den Äußerungen meiner Schwester und Mutter habe ich mitgeteilt, dass ich lieber an Bahnhof frühstücke und die Wohnung jetzt verlassen werde)
Deine Krankheit macht Zusammenleben unmöglich und das nicht sagen zu dürfen ist falsch. Das sollte entstigmatisiert werden. Man muss alles immer akzeptieren und finanzieren, weil ein Familienmitglied krank ist?
Ich muss mich von dir Narzisstin (das stimmt teilweise: ich habe ihre Argumentierung narzisstische Abwertung bezeichnet im streit) nennen lassen, weil ich mich selbst nicht auch krank machen will. Offenbar sollen alle anderen auch leiden, wenn jemand Depressionen hat?
Ich würde mal darüber nachdenken, ob du freundlich sagen kannst, dass du nach Hause fahren möchtest oder ob du aufmerksamkeitswirksam alles verweigerst und bühnenreif abreist.
Ich finds ne Zumutung und will das frei äußern können. Alles wie immer also - du erwartest, dass deine Grenzen respektiert werden und über die Grenzen der anderen denkst du nichtmal im Ansatz nach. Krankheit scheint ein dauerhafter Freifahrtschein für alles zu sein. Niemand ist aufgrund von Blutsverwandtschaft gezwungen, das auszuhalten.
Meine Mutter antwortete:
[Mein Name] bereitetes Frühstück, Wärme und Angebot einer Rückzugsmöglichkeit kommentarlos zu unterlaufen und gegen Fastfood, Bahnhofskälte und Zug mit fremden Menschen einzutauschen wirkt auf mich nicht wie Selbstfürsorge sondern eher wie Selbstkasteiung bzw. Selbstzerstörung.
Wo soll Selbstzerstörung hinführen?
Das weiterzudenken hat nichts mit Beschämung oder Stigmatisierung zu tun.
Ich habe bereits die KI von Chatgpt befragt und die kam mit einem extrem vernichtenden urteil über meine Mutter und Schwester. ich frage mich, ob die KI mir einfach nur zustimmt und in Wahrheit doch ich, und nicht meine Schwester und Mutter toxisch sind. Ich brauche eine ehrliche Meinung von Außen. Ich habe das Gefühl den Verstand zu verlieren und spüre soviel Schuld nach den Nachrichten meiner Schwester aber eine, mit der ich mich überhaupt nicht identifizieren kann. Ich finde es grausam, wie meine Schwester redet.
Heute 17:02 • • 30.12.2025
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