Pfeil rechts

M
Ich habe zur Zeit große gesundheitliche Probleme, die mit der *beep*, puren Angst zu tun haben. Ich leide unter Herzrasen, Händezittern, Schlaflosigkeit, kann nichts mehr essen und der Hals ist wie zugeschnürt, der Kopf wie unter einer Schraubzwinge.

Der Grund ist, dass ich mich nach Jahren unglücklicher Ehe und mehreren vergeblichen Trennungsversuchen dazu durchgerungen habe, meinem Mann zu sagen, dass ich entgültig ausziehen will. Seit dem ist nichts mehr wie es war.

Ich habe mich anwaltlich beraten lassen, einen Wohnungsantrag gestellt und Freunde um Hilfe gebeten. So weit war ich noch nie und ich weiß genau, wenn ich jetzt wieder aufgebe, ist es für immer und ich kann mir nie wieder in die Augen schauen.

Folgende Ängste überrollen mich Tag und Nacht.
1. Mein Mann ist total am Boden und bittet mich inständig, ihm noch eine Chance zu geben. Das habe ich alles durch, ca. 14 Tage - max. 4 Wochen, dann war alles beim Alten. Er trinkt und wir verbringen unsere Freizeit getrennt. Sex gibt es seit Jahren nicht mehr. Für alle Pflichten bin ich zuständig. Finanziell gehen wir immer mehr den Bach runter.

Mein Mann sagt, ohne mich geht er zugrunde. Er tut mir so leid. Aber ich weiß, dass ich mit ihm zugrunde gehen werde.

2. Steht ein Haus zur Debatte, das er dann aufgeben würde. Er droht mir, sofort den Job hinzuwerfen und dann alles nur noch auf sich zukommen zu lassen. Ich bin Geringverdiener und habe schreckliche Angst vor einer Privatinsolvenz.

3. Muss ich mir aus dem Nichts ein neues Leben einrichten. Ich habe große Angst davor.

4. (gut oder schlecht?) habe ich einen Menschen kennengelernt, der mir viel bedeutet. Er will nicht Schuld sein an der Trennung, ist er auch nicht. Ich möchte ihn jedoch nicht durch Zögern verlieren.

Ich war noch nie so weit wie im Moment, quäle mich jedoch jede Minute mit Angst, Panik und einem schlechten Gewissen, weil ich, nur um selbst ein besseres Leben zu beginnen, so viel zu Grunde richte. Ich komme einfach nicht klar damit, bin totunglücklich und denke immer, egal, was ich jetzt mache, es richtet entweder meinen Mann und unsere Existenz zugrunde oder mich selbst.

Ich bin total fertig.

Kann mir jemand helfen?

Vielen Vielen Dank,

Mary

10.12.2007 18:00 • 04.01.2008 #1


18 Antworten ↓


SonneD
Hallo Mary,

ich habe zwar noch keine Situation erlebt, wie du sie gerade durchmachst, kann mir dennoch vorstellen, wie schwer das sein muss, sich nach vielen Jahren zu trennen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass solch eine neue Situation auch gesundheitliche Folgen haben kann. Vielleicht kannst du mal zum Arzt gehen, der dir was verschreiben kann, um die Symptome zu lindern?

Ich finde es wirklich toll und mutig, dass du den Schritt, dich zu trennen, jetzt endlich durchziehst. Du merkst ja auch, dass es für dich der richtige Weg ist.

Bleibe stark, wenn dein Mann dich weiterhin bitten sollte, ihm noch eine Chance zu geben. Denke immer daran, dass er sich doch nicht ändert. Ich finde es wirklich furchtbar, dass er versucht, dir ein schlechtes Gewissen zu machen (er würde zugrunde gehen). Er ist für sich selbst verantwortlich. Wenn er seinen Job hinschmeißt, ist das sein Problem. Das hat nichts mit dir zu tun, geschweige denn, wäre das deine Schuld.

Ein neues Leben einzurichten ist sicher nicht leicht, nach vielen Jahren der Gewohnheit. Hast du vielleicht Freunde, die dir dabei helfen können, damit du nicht ganz allein dabei bist?

Ein neuer Mensch in deinem Leben. Klingt nicht nach Grund für die Trennung, sondern der letzte Auslöser, der nötig war!

Ich kann verstehen, dass du ein schlechtes Gewissen hast. Aber was richtest du zu Grunde? Dich sicher nicht, sondern du gehst einen neuen, für dich guten Weg, mit dem du dich besser fühlst. Das ist gut. Schlimmer, sehr viel schlimmer wäre es, du würdest bei einem Mann bleiben, den du nicht liebst, nur wegen dem schlechten Gewissen ihm gegenüber. Damit könntest du nicht glücklich werden.

Inwieweit das Konsequenzen für deine Existenz hat, weiß ich nicht, aber da kannst du dir sicher auch durch entsprechende Behörde Unterstützung holen, wie Schuldnerberatung oder sowas.

Ich denke, du gehst den richtigen Weg. Denke in erster Linie an dich, was dir gut tut, an den Weg, der dich glücklich macht!

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen, die Trennung auch zu vollziehen!

Viele Grüße von SonneD!

10.12.2007 18:27 • #2


A


Hilfe, was kann ich nur tun?

x 3


J
hi,

eine trennung, scheidung habe ich hinter mir. es war die freiheit! mein ex wollte auch zurück aber ich nicht. und das war gut so denn immer wieder bekomme ich bestädigung das ich die richtige entscheidung getroffen habe.
man kann ein mal probieren, zwei mal aber irgendwann ist schluß.
heute lebe ich mit meiner tochter in einer kleiner wohnung. habe neben meinem job(kein vollzeit) noch ein auf 400 euro das es uns besser geht und wir nicht jeden euro umdrehen müssen.
du schaffst das, ich drücke dir die daumen.
lg und viel kraft jes_s

10.12.2007 21:36 • #3


M
Vielen herzlichen Dank für Eure Beiträge. Sie geben mir den Mut, die Sache weiter zu verfolgen. Ich weiß nicht, ob ich zum Arzt gehen und mir Psychomittel verordnen lassen sollte. Eine kleine Reflektion, wie diese gibt mir schon einen kleinen Kraftschub. Sonst habe ich nach der Arbeit immer meinen Mann vor Augen, sehe wie er darunter leidet und habe mich mit seinen Reaktionen, die nach Zuckerbrot und Peitsche aussehen, auseinander zu setzen.

Ich habe zwar Freunde und mich mit diesen schon über mögliche Hilfe unterhalten, aber ich muss feststellen, dass meine Ängste, ich könnte am Ende doch allein mit allem da stehen, nicht ganz unbegründet sind. Allgemein sagt jeder, klar helfe ich Dir, aber wenn es dann speziell wird, befürchte ich Rückzüge. Die Eierei geht bei zwei Freunden schon los, im Januar ausgerechnet keine Zeit und Gewissenskonflikte, weil sie zwar meine Freunde sind, meinen Mann aber auch gut leiden können und Ärger vermeiden wollen etc.

Und mein Vater, der mir ein paar Euro leihen wollte, um die Wohnung wenigstens mit dem Nötigsten auszustatten, entscheidet sich andauernd anders (im Moment ist es schlecht/ ja natürlich helfe ich Dir/auf Dauer kann ich das Geld aber nicht entbehren, kannst Du es mir dann überhaupt zurückzahlen/warum kaufst Du nicht auf Abzahlung/ etc.)

Meinen Bekannten möchte ich weitestgehend da raus halten, obwohl er seine Hilfe angeboten hat. Aber ich möchte ihn nicht als Sprungbrett mißbrauchen. Er ist ein wunderbarer Mensch, mit Herz und Charakter. Ich will nichts überstrapazieren und ihn zeigen, dass ich in der Lage bin, mein Leben in die Hand zu nehmen, auch wenns schwer fällt.

Ich danke Euch von ganzem Herzen für die aufmunternden Worte.

Mary

11.12.2007 08:34 • #4


J
hi,
du kannst auf jeden fall zu psychologe gehen. er wird dich gut in der schwere zeit (trenung) begleiten können. wer besser wenn nicht er. er bestärkt dich, auf jeden fall.
mit den freunden ist nun mal so...doch ich darf nichst schlechtes sagen. beim umzug waren sie da....
denke daran: eins nach dem anderen. das wichtigste ist bett. essen bekommst du an jede ecke, vom frühstück bis zum abendessen...
du brauchst niemand was beweißen. du machst das für dich, das dir besser geht...nehme die hilfe dienen bekannten an.
hast du schon eine wohnung...?
alles gute jes_s

11.12.2007 16:54 • #5


A
hi mary!
das was du schreibst hätte von mir sein können.hab das gleiche durch,und bin seid über einem jahr geschieden(juhu).auch ich hatte jemanden auch in der zeit kennengelernt der aber mit meinem entschluß mich zu trennen nichts zu tun hatte denn das hätte ohnehin sein müssen.die zeit die du jetzt durchmachst ist besonders schwer und erfordert starke nerven(mein exmann hat auch rumgequengelt,obwohl eh seid jahren schon alles vorbei war)aber da muß jeder durch der sich scheiden lässt,ohne ausnahme.aber danach das schwöre ich dir bist du stolz auf dich und das leben is wieder schön und aufregend.ich hoffe du hast mit deinem neuen partner auch so ein glück wie ich.wenn du willst schreiben wir uns mal ein bischen,vielleicht kann ich dir etwas helfen?
liebe grüße Andrea

12.12.2007 13:17 • #6


M
Nochmals Danke für Eure Hilfe. Ich scheue mich davor, einen Psychologen zu Rate zu ziehen. Auf der einen Seite brauche ich ganz aktuell dringend jemanden, der mir den Rücken stärkt und mich aufbaut, auf der anderen Seite schrecken mich die langfristigen Termine und eine mögliche Behandlung mit Psychopharmaka ab.

Ich bin momentan so weit, dass ich mit meinem Mann seit 1 Monat bereits mit mehreren Anläufen darüber gesprochen habe, dass ich mich von ihm trennen möchte und warum. Dass ich unglücklich bin in unserer Beziehung und keine Hoffnung mehr auf eine dauerhafte Änderung habe (und es auch nicht immer und immer wieder versuchen will). Dass wir seit Jahren keinen Sex mehr haben und ich ihn jetzt nicht mehr als Mann lieben kann. Er ist mir nach so vielen Jahren noch viel wert, aber ich liebe ihn höchstens wie ein Kind, fühle Verantwortung für ihn. Mit partnerschaftlicher Liebe, Vertrauen, Gemeinsamkeiten, gerne miteinander verbrachter Zeit, Körperlichkeit hat unsere Beziehung jedoch seit langen nichts mehr zu tun. Ich möchte das ändern, aber nicht mit einem weiteren kurzfristigen und von beiden Seiten halbherzigen Aufwärmen der kaputten Beziehung.

Er sieht es jedoch absolut nicht ein, für ihn sind das alles keine plausiblen Gründe, alles könnte man seiner Meinung nach mit ein bisschen gutem Willen ändern.

Er sagt, er will um mich kämpfen. Das tut er, indem er mir permanent ein extrem schlechtes Gewissen macht. Ihm geht es sehr schlecht, er hat Bauchschmerzen und er ist total am Boden. In Kombination mit Schüren von Existenzangst: er geht im Falle eines Falles nicht mehr arbeiten und lässt das Haus den Bach runter gehen und treibt uns beide damit in die Insolvenz (das Haus hat er unbedingt gewollt, die Entscheidung hierfür hat er über meinen Kopf hinweg getroffen hat, in den Verträgen hänge ich jedoch mit drin.)

Keine Aussicht auf ein gegenseitiges Einvernehmen.

Dazu kommen Freunde und Bekannte, die mir helfen wollten und mich jetzt immerzu warnen: überleg Dir das gut! Das ist ein großer Schritt! Du wirst viele total schwere Jahre haben. Ist es dir das wert? Usw. Usf.

Die Anst steigert sich in mir drin in Panik und ich wünschte mir wenn es mir so richtig mies geht, das einfach nur alles ein Ende haben soll.
Ich weiß eins mit Sicherheit. ich möchte auf keinen Fall so weiter leben. Ich möchte von der Arbeit heim kommen ohne ein dauerhaft schlechtes Gefühl. Ich möchte nicht jedes Wochenende traurig sein und meine Zeit allein verbringen.

Und ich möchte meinem Bekannten und mir eine Chance geben. Ich kann mich nicht erinnern, mich bisher in meinem Leben bei einem Menschen so wohl gefühlt zu haben. Und er gibt mir so unglaublich viel Hoffnung. Der einzige Wehmutstropfen ist, dass er mir immer wieder sagt, er will nicht der Grund der Trennung sein und hält sich zurück. Ist er auch nicht, die kaputte Beziehung ist der Grund.

Mir graut so sehr vor Weihnachten! Nächste Woche habe ich mir ein paar Stunden frei genommen, um mir Wohnungen anzuschauen. Ich fühle mich dabei wieder ganz allein und habe weiche Knie. Wie ich es mit der Einrichtung mache, weiß ich noch nicht ganz genau. Ich schaue immer mal bei ebay nach gebrauchten Möbeln und hoffe nur, meine Freunde und Bekannten machen nach ihrem Pessimismus und ihrer Unkerei nicht auch noch einen Rückzieher, wenn es konkret wird. Von der Einrichtung zu Hause würde ich am Liebsten nichts mitnehmen, außer dem Kinderzimmer (meine Tochter ist 17). Es sind alles seine Möbel, noch aus seiner Junggesellenbude.

Der einzige, der mir uneingeschränkt seine Hilfe anbietet, ist mein Bekannter. Egal was ist, egal was kommt, auf ihn kann ich zählen. Das macht mich inmitten von Chaos und tiefem Schmerz unendlich glücklich.
Schön wäre es trotzdem, wenn ich sein Angebot nicht unbedingt nutzen müsste.

Wie seit Ihr es angegangen? Und vor allem, wie kann ich meinen Mann überzeugen, dass es für uns beide das Beste ist und nichts den Bach runter gehen muss (er könnte alles mit seinem Einkommen halten, ich nicht).

Vielen herzlichen Dank

Mary

13.12.2007 09:27 • #7


C
Hallo Mary,

wenn ich lese, was Du über die Reaktionen Deines Mannes schreibst, dann kann ich mir vorstellen, dass ER offensichtlich glaubt, Du willst ihn bestrafen und sich deshalb wie ein 11jähriger aufführt, der damit droht, sein Spielzeug kaputt zu machen , wenn Du nicht wieder gut und lieb mit ihm bist...Ich meine das wirklich nicht zynisch oder ziehe das ins Lächerliche - ganz im Gegenteil. So reagieren nicht wenige Menschen auf drohenden Verlust des Partners und der Partner reagiert darauf nicht selten wie ein Elternteil und nicht wie ein gleichgestellter Partner- gerade bei Euch Beiden, scheint sich das ganz deutlich zu zeigen.

Für Dich ist das aber nochmal verzwickter: Einerseits möchtest Du ja auch nicht wirklich die Rolle der selbständigen Erwachsenen übernehmen, die jetzt all die Entscheidungen und Herausforderungen für sich alleine meistern muß und auch will (dass Du Dich jetzt endlich durchgerungen hast hat natürlich auch etwas mit dem neuen Mann zu tun - auch wenn Dir die Beziehung nur wieder klargemacht hat, dass Du eine Frau bist) - nicht böse werden, ich halte das für durchaus verständlich - aber andererseits fühlst Du Dich im Umgang mit Deinem Ex Mann schon wie eine Mutterfigur, die ihr Kind abserviert, oder?

Um Eurer aller Willen, erinnere Dich mal daran wie es war, als Du Deinen Mann getroffen und kennen gelernt hast...Er Mann - Du Frau - und versuch Dir und Deinem Mann immer wieder ins Bewußtsein zu bringen, dass ihr zwei Erwachsene seit.

Dass er Dir ganz schnell ein schlechtes Gewissen machen kann, ist ja wohl auch klar - immerhin hast Du ja bereits schon einen neuen Partner von dem Dein Mann offenbar noch nichts weiß - das ist keine moralische Standpunkte, ich glaube nur, dass Dich dieses Geheimnis auch blockiert weil Du deshalb ja nicht wirklich offen und ehrlich mit Deinem Mann verhandeln und sprechen kannst (das Haus könnte z.B. verkauft werden). Ich sag nicht, dass Du ihm unbedingt von diesem anderen Mann erzählen sollst/mußt - nur dass Du unterscheiden mußt, welches schlechte Gewissen er Dir nur einreden will und welches schlechte Gewissen Du tatsächlich wegen der heimlichen Affäre hast.

Wissen Deine Freunde und Bekannten von diesem anderen Mann? Wenn nicht, dann würde das auch Deine Zweifel erklären was ihre Hilfe und Unterstützung betrifft...und diese Zweifel wären dann auch durchaus begründet.

zu den Psychopharmarka...die momentane Situation ist denkbar ungeeignet um eine lange Therapie zu beginnen...von daher glaube ich, dass Dir ein Psychologe im Moment wirklich nur Medis verschreiben würde, die Deine momentanen Stimmungen und Hirtkapriolen ein wenig in Balance bringen...derlei Medis machen weder süchtig noch Dich zum Zombie. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass diese momentane Überforderung inklusive der damit verbundenen Ängste und Symptome zu ner chronischen Angelegenheit werden...dass Du im Moment Panik und Angst und Verwirrtheit empfindest ist doch völlig normal...und genau das wird Dir jeder Neurologe oder/und Psychater sagen und Dir wirklich nur Zeug verschreiben, das Dir hilft mit den temporären Gegebenheiten besser/ausbalancierter umgehen zu können. Und das sollen diese Zustände doch bleiben, temporär - oder?!

13.12.2007 12:53 • #8


M
Du hast die Situation, was meinen Mann angeht, bis ins Detail getroffen.
Unser Problem war schon immer diese Konstellation. Er hat sich abwechselnd wie ein pubertierender rebellierender Junge oder wie ein Dauerkritiker benommen und ich hatte die Rolle der Person, die ausnahmslo alle Pflichten zu übernehmen hatte (Geld, Haushalt, Behörden, Kind) und absolut nichts zu entscheiden hatte.

Warum ich trotzdem Angst habe, wieder (!) wauf eigene Beine zu kommen, weiß ich selbst nicht, an der Selbständigkeit kann es nicht liegen.

Seit 2 Jahren trinkt mein Mann täglich mind. 2 Flaschen Rotwein und empfängt mich nach der Arbeit lallend und verbal aggressiv. Ich ziehe mich zurück und lasse ihn den ganzen Abend schimpfen über alles und jeden. Jeden Tag komme ich mit Herzklopfen heim und möchte am liebsten weg bleiben. An Sex hat er ebenso wenig Interesse wie an gemeinsamer verbrachter Zeit. Ich mittlerweile auch nicht mehr. Er widert mich häufig sogar an, wenn er betrunken tobt oder schnarcht.

Ich bin seit 2 Jahren nur noch am Bekämpfen von depressiven Gefühlen (z. B. mit Sport, Spaziergängen, Treffen mit Freundinnen) oder am Pläne für einen Ausbruch schmieden. Liege jede Nacht wach und habe Angst, ob wir wohl zuerst finanziell den Bach runter gehen oder er mich betrunken rausschmeißt oder ob - was fast noch schlimmer wäre - alles so bleibt wie es ist.

Mit meinem Bekannten war ich bis vor kurzem nur befreundet. Er befand sich in einer ähnlichen Situation und wir tauschten uns aus. Er ist mittlerweile (glücklich) zu Hause ausgezogen und lässt aber mit seiner Frau und seiner Familie noch alles offen. Finde ich auch gut und ich will mich auch nicht einmischen oder dazwischen drängen.

Erst nachdem ich meinem Mann gesagt habe, dass ich es nicht mehr aushalte und dass ich ausziehen möchte, wurde die Beziehung zu meinem Bekannten intensiver. Trotzdem stimmt es, dass es mir trotz allem noch zusätzlich ein schlechtes Gewissen macht.

Es wäre ja nicht schlecht, vorübergehend die Hilfe von einem Psychologen in Anspruch nehmen zu können. Das geht sicher dann über den Hausarzt, denke ich, und dauert seine Zeit. Ich fühle mich ziemlich hilflos, wenn ich dort aufkreuze und sage, ich schaffs nicht anders.

Vielen vielen Dank,

Mary

13.12.2007 16:45 • #9


C
Hey Mary,

Ich hab innerhalb meiner Familie und meines engsten Freundeskreis mehr als genug überaus dramatische Trennungen miterlebt - dass Du davor große Angst hast, verstehe ich absolut. Auch dass es Dir sehr sehr wichtig ist, weitere Eskalationen zu vermeiden. Sicherlich wäre es viel besser und emotional weniger aufreibend und verletzend, wenn Du und Dein Mann Euch in möglichst fairer Art und Weise einigen und trennen könntet...aber nach Deiner Schilderung - besonders was seinen steigenden Alk. betrifft - hat Dein Mann schon sehr lange viele Probleme und auch Ängste, die er meint nur noch mit Alk. ertragen zu können...rein theoretisch bräuchte er dringendst ärztliche und fachmännische Hilfe...aber die wird er nicht annehmen...das ist nun mal leider so...es gibt so unglaublich viele Männer, die sich schämen und bis zum illegalen oder ruin versuchen ALLEINE klar zu kommen und hoffen, wenn sie den Teufel nicht beim Namen nennen, wird er schon irgendwann wieder verschwinden...finanzielle Probleme, Stress in der Arbeit, die aufmüpfige Frau und Kinder werden irgendwann als persönliches Versagen und damit Angriff auf den Stolz und die Ehre verstanden. Sich Hilfe holen wie Aufgeben wegen Unfähigkeit empfunden etc. Da haben es die Frauen wirklich einfacher...nicht einfacher im Sinne von Oh, ich lass mir einfach alles regeln und machen sondern im Sinne von die eigenen Grenzen zu akzeptieren und sich dann auch Hilfe zu suchen UND anzunehmen.

Aber das ist tatsächlich nichts mehr, worauf DU einen hilfreichen Einfluss ausüben könntest, Mary...Dein Mann wird sich vielleicht auch noch in den nächsten 10 oder 20 Jahren gegen den Gedanken wehren, dass er keineswegs alles unter Kontrolle haben KANN...dass er sie schon teilweise verloren hat, dämmert ihm aber langsam...das kann gut sein...oder auch nicht...das Einzigste worauf Du jetzt noch einen Einfluss hast ist auf Deine Schritte. Das Dir vor der Selbstständigkeit gruselt find ich auch normal....

Klar hast Du mit Sicherheit ganz viel Verantwortung und Verpflichtung in der Ehe getragen - aber dann plötzlich wieder 150% der Verantwortung und der Konsequenzen ganz alleine für sich alleine übernehmen zu müssen, alle Entscheidungen alleine zu verantworten etc...das ist mit Sicherheit kein Zuckerschlecken...ich mein das nicht als Angriff, sondern als einfaches Beispiel: Eure finanziellen Probleme konntest Du bisher im Zweifelsfall der Misswirtschaft Deines Mannes zuordnen, der sich ja auch als Verantwortlicher aufgedrängt hat...natürlich wirst auch Du Dich hoffentlich schnell und bald wieder daran gewöhnen Entscheidungen alleine zu treffen und im Zweifelsfall eben auch festzustellen Ok. das hat jetzt nicht so funktioniert, dann probier ich was anderes Das kostet Mut und Einsicht und Energie. Aber die Energie hast Du...geht eben wirklich nur darum, sie jetzt vernünftig und ausbalanciert in die richtigen Richtungen und Baustellen zu investieren...und dabei kann Dir vielleicht sogar schon Dein Hausarzt helfen...es gibt durchaus Medis, die nicht nur von Psychologen und Neurologen verschrieben werden dürfen...dass Du Dich gerade in einer absoluten Ausnahmesituation befindest ist klar ...dass Dir das kein Medikament abnehmen kann weißt Du ja selbst...aber Dir helfen JETZT und HIER halbwegs ausgeschlafene und notwendige Entscheidungen zu treffen, können sie hoffentlich schon.

Alles Gute für Dich...nee, für Euch alle!

14.12.2007 15:14 • #10


Sönnchen
Zitat von Cathy:

rein theoretisch bräuchte er dringendst ärztliche und fachmännische Hilfe...aber die wird er nicht annehmen...das ist nun mal leider so...es gibt so unglaublich viele Männer, die sich schämen und bis zum illegalen oder ruin versuchen ALLEINE klar zu kommen und hoffen, wenn sie den Teufel nicht beim Namen nennen, wird er schon irgendwann wieder verschwinden...finanzielle Probleme, Stress in der Arbeit, die aufmüpfige Frau und Kinder werden irgendwann als persönliches Versagen und damit Angriff auf den Stolz und die Ehre verstanden. Sich Hilfe holen wie Aufgeben wegen Unfähigkeit empfunden etc.



Hallo Cathy,
was du hier schreibst trifft so auf meinen Vater zu.... der Wahnsinn! Sein Alk. ist zwar im Rahmen (nur B. und nur Abends), aber er futtert die ganze Zeit irgendwas in sich rein und wiegt mittlerweile bestimmt 150 kg, hat Thrombose. Ist hochlaunisch und cholerisch. Kann - außer Wut - quasi keine Gefühle zeigen, nicht zuhören, nicht erklären. Er will alle ständig kontrollieren, kann mit sich allein (außer TV) nix anfangen. Beleidigt ständig alle. Leider schaffe ich es auch immer noch nicht, mich nicht von dieser Selbstzerstörung zerfressen zu lassen, mich nicht verantwortlich zu fühlen... wie kann ich mich denn da innerlich distanzieren? Der Rest meiner Family bekommt das besser hin. Ich wohne aber auch ein Stück entfernt und bin nicht so am Geschehen dran. Ist es deswegen schwerer?
Außerdem - liebe Mary - finde ich es total toll, dass du das deinem Kind nicht länger antust die Stimmung zu Hause so ertragen zu müssen. Ich habe mir immer gewünscht, dass meine Mutter stark genug ist, sich zu trennen - sie ist bis heute da geblieben wohl auch u.a. weil sie das Haus alleine nicht halten hätte können. Und ich glaube von ihren Lebensträumen ist nicht mehr viel übrig. Ich glaube sie weiß gar nicht mehr was das ist... ja, nochmal Selbstzerstörung... wie soll man denn da als Kind gut zu sich sein?
Übrigens war mein Opa väterlicherseits wohl genauso wie mein Vater. Als der dann starb, hat sich mein Vater in die gleiche Richtung entwickelt - meine größte Angst... ihr ahnt es: auch mal so ein Gefühlskrüppel zu werden... habe auch aufbrausende Tendenzen in mir udn immer versucht diese böse Seite wegzuschieben...
Meine Idealvorstellung wäre, dass meine Eltern jeweils ne Therapie machen und mal wieder ein wenig zu sich finden. Manchmal habe ich das Gefühl, dass meine Therapie irgendwie deren Probleme ausbadet... also weil es da nicht weiter geht, geht es bei mir nicht weiter und ich suche jetzt in der Therapie einen Weg, weiterzukommen.... aber irgendwie ist das ja falsch. Ich bin 27 und könnte auch so ein eigenes Leben führen... aber ich weiß einfach nicht, wie ich es angehen soll... hier liegt wohl der Knackpunkt.
Viele Grüße
Sönnchen

17.12.2007 12:58 • #11


M
Hier ist noch einmal Mary. Ich schreibe, weil ich total am Ende bin. Mein Mann fährt jetzt ständig neue Strategien. Zunächst hat er mir ein schlechtes Gewissen machen wollen wegen dem Haus und hängen lassen, hat geheult usw. Dann hat er eine ganze Woche lang kein Wort mehr gesprochen und keinen Bissen mehr gegessen. Seit gestern tobt er nur noch, spioniert meine Telefonnummern aus und ruft dort an und wenn ein Mann ran geht, droht er damit, ihn einen Kopf kürzer zu machen, wenn er seine Frau nicht in Ruhe lässt. Ich habe seit gestern Abend kein Auge mehr zu getan und zittere nur noch. Habe Angst, dass sich diejenigen, die ich gefunden habe, um mir bei der Wohnung zu helfen, zurückziehen, weil sie keinen Ärger wollen. Habe ich alles schon mal durch. Meinen Bekannten hatte er auch dran. Er findet jetzt minütlich neue Drohungen, was er alles macht, wenn ich gehe. Zum Beispiel Arbeit hinschmeißen, ins Auto setzen und auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Oder mir auflauern und jeden Mann, den er in meiner Nähe sieht, verprügeln. Egal, was dann kommt. Und er droht mir Himmel und Hölle an, wenn ich das überzogene Konto nicht ausgleiche (wie soll ich das machen?!). Die Wohnung habe ich ab 01.02.08. Bis dahin muss ich noch durch Weihnachten und weiß nicht, wie. Gestern wollte er, dass ich auf der Stelle ausziehe, damit er seinen Frieden hat. Ich bin total fertig. Bei meinem Arzt war ich, er hat mir ein Baldrian-Produkt verordnet. War nur teuer, von der Wirkung merke ich absolut gar nichts. Heule nur noch und zittere. Habe totale Angst vor den vor mir liegenden Tagen. Er beschuldigt mich, ihn fertig machen zu wollen, ihn zu verarschen und für dumm zu verkaufen und so weiter. Dafür ist ihm jedes Mittel recht, jeder Weg, den ich nach der Arbeit habe, jedes Telefonat und jede SMS, egal an wen und egal wohin und warum. Ich habe auch Angst, wenn ich jetzt im Streit das Haus verlasse, ist das bisschen, was meine Tochter und ich noch besitzen, auch noch weg. Und meine finanziellen Mittel sind begrenzt, ich bin darauf angewiesen, ihr Zimmer mit zu nehmen. Ich weiß genau, ich komme dann in das Haus nicht mehr rein. Er hat jetzt auch irgendwas eingerichtet, dass er an seinem Handy sieht, mit wem ich mit meinem Handy telefoniere. Hat er mir gestern böse triumpfierend vorgeführt. Es ist mir schleierhaft, wie das geht und es kann mir auch niemand sagen. Ich rufe eine Nummer an und schon klingelt sein Handy und zeigt ihm an, mit welcher Nummer ich telefoniere. Ist das nicht krank? Ich habe natürlich jetzt auch Angst, mit jemandem zu telefonieren. Weiß nicht, ob er mit hören kann oder so. Bin total verzweifelt und am Boden.

Mary

21.12.2007 13:32 • #12


C
Hallo Mary,

ich fass mich jetzt wirklich kurz, weil es gar keinen Sinn macht, die psychologisch/diplomatische Schiene zu fahren...Dein Mann befindet sich im Strudel und die Situation eskaliert.

Du kannst Dich nicht mehr darauf verlassen, dass sich dort Irgendjemand privates freiwillig einklinkt, noch kannst Du davon ausgehen, dass sich Dein Mann fangen wird, wenn Du und Deine Tochter erstmal ausgezogen sind...der macht Dich bereits jetzt schon für seinen Zustand und sein Ruin verantwortlich...aus meiner Erfahrung, wird er das von sich aus, nicht loslassen, an seine Vernunft zu appelieren und darauf zu hoffen, dass er sich selbst Grenzen setzt ist meines Gefühls nach vergebens - aus der Nummer gibt es leider Gottes kein halbwegs friedliches Raus mehr - also heißt es jetzt DEINE Möglichkeiten zu sondieren...: Du und Deine Tochter könnt Jederzeit in ein Frauenhaus gehen - dort könnte Euch auch Dein Mann nicht finden. Es ist egal wie er das mit dem Telefon angestellt hat, er hat es getan, bedroht Dich und andere Leute etc...das reicht im Grunde schon lange um die Polizei einzuschalten und ihn im Zweifelsfall anzuzeigen...

Ich weiß, dass Du das nicht willst, und mir ist auch völlig klar, dass Du soviel wie möglich und nötig von dem Zeug retten/mitnehmen willst, dass Du und Deine Tochter in der neuen Wohnung brauchen werden...ABER: Jetzt wird es haarig und ich bin jetzt absolut offen und krass: Hör sofort auf damit von Deinem Mann irgendwelche vernünftigen Handlungen und Entscheidungen zu erwarten...es ist völlig egal wieviel und was für Beruhigungsmittel DU nimmst, DEIN Mann ist am Durchdrehen, Mary und darauf hast Du einfach keinen Einfluss mehr, es ist unmöglich abzuschätzen, was und wie er als nächstes reagiert...er wird reagieren, und dass ist jetzt schon äußerst destruktiv und zerstörend...glaubst Du wirklich, er läßt ein paar Freunde von Dir Möbel und Hausrat aus seinem Haus tragen? Mary, versuch mal bitte für eine Sekunde zu sehen dass Dein Mann auf einer völlig anderen Ebene agiert, denkt und fühlt als Du...der fühlt sich, als hätte er nichts mehr zu verlieren...und das macht die Sache so gefährlich und unberechenbar...die Phase in der er Angst hatte ist vorbei...jetzt ist er wütend und wird - wie gesagt nach meiner Erfahrung - nicht einfach irgendwann damit aufhören, Dich in seine ganz eigene Hölle mit reinziehen zu wollen...JETZT geht es nur noch um Macht und Kontrolle und wenn nötig Zerstörung - ohne Umwege...Für ihn stellt sich die Situation völlig anders da...ich erwarte nicht, dass Du Verständnis für ihn aufbringst Mary, ich erzähl Dir dass nur, damit Du eine Vorstellung davon hast, mit was Du da versuchst ausharrend/abwartend umzugehen...Finanzieller Ruin, Drohender Verlust des Eigenheims, Probleme im Job, Schlafprobleme die im Alk. ertränkt werden etc...und alles was seiner Frau dazu einfällt ist: Ich gehe,hab heimlich meine Schäfchen ins Trockene gebracht (mir schon n neuen Versorger gesucht und all unsere Freunde auf meine Seite gebracht, sieh zu wie Du alleine von dem sinkenden Schiff runterkommst oder besser noch: Sauf ab - wie gesagt, das ist nicht meine Meinung oder Ansicht...das ist das, was in seinem Schädel vorgeht, das ist das, worauf er jetzt reagiert...Dein Mann sieht überhaupt keinen Grund mehr, warum er sich vernünftig und fair verhalten sollte, Mary...denn ER ist so oder so am Ar....Die Phase in der er noch versucht hat mit Dir und seinem Schicksal zu handeln ist vorbei...jetzt steht fest, er hat in allen Bereichen versagt und verloren - deshalb steht für ihn nur noch zu Entscheiden, ob er Dich mit in seine Hölle zieht oder ob er Dich flüchten läßt...in dem Zustand, denkt der nicht mehr geradeaus und fair Mary...der kann auch nicht mehr abschätzen, was seine Aktionen für Konsequenzen haben könnten...bzw. es ist ihm EGAL. Nem Ertrinkenden würdest Du auch nicht sagen Hör mal bitte auf, so wild um Dich zu schlagen oder darauf hoffen, dass der Dich ruhig und gelassen mit dem einzigen Boot wegrudern läßt...

Es tut mir unglaublich Leid, dass diese Situation so eskaliert ist und dass Du weder ein noch aus weißt...aber ich sag Dir was DU würdest von vielen offiziellen/sozialen Einrichtungen Unterstützung erhalten und hast es unter diesen Umständen nicht nötig Deine Freunde und Bekannten in Gefahr zu bringen. Dein Mann könnte jeden, der irgendetwas aus seinem Haus trägt, wegen Diebstahl anzeigen...Du kannst da ohne richterliche Verfügung auch nicht einfach rein und raustragen, was Du meinst zu brauchen...das ist leider so, Mary...entweder die Paare einigen sich untereinander über die Haushaltsteilung oder ein Gericht bestimmt, wer was bekommt und braucht...

Die Frage ob Dein Mann falsch handelt darf jetzt nicht mehr auf Deiner Liste stehen...jetzt kommt es nur darauf an, dass DU so schnell und offen und ehrlich wie möglich handelst und agierst...ausflippen wird er so oder so, Mary...völlig egal, was er alles verbockt hat, für ihn wird erstmal nur offensichtlich werden, dass Du hinter seinem Rücken schon seit sehr langer Zeit und heimlich Deinen Abgang geplant hast und mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Sache mit dem anderen Mann rausfinden...und er die ganzen Wochen und Monate für nichts und wieder nichts gebettelt, geheult und gekämpft hat...

Ob jetzt oder später, der wird vermutlich gar nichts mehr freiwillig und aus fairness tun, Mary...und einfach verschwinden wird er auch nicht...versuche bitte, ganz legal (z.B in einer Einrichtung für Frauen) für die 2 Monate irgendwo mit Deiner Tochter unterzukommen, und spiel um Gottes Willen nicht weiter seine Machtspielchen mit indem Du auch weiterhin alles heimlich/heimlich machst und ihn nach moralischen Grundsätzen beurteilst. Natürlich will er Dich demütigen, brechen und binden...Vergiss das Jugendzimmer...Dein Mann ist auf dem Kriegspfad und hat als Mensch und Mann nichts mehr zu verlieren...

25.12.2007 14:20 • #13


Z
der meinung kann ich mich nur anschliessen
ich bin selber seit 2 jahren in fast der gleichen situation wie du mary
nur habe ich es seit dem bissher nicht geschafft mit meinem mann darüber zu reden , ich weiss nicht wo genau meine angst liegt,und ich weiss auch nicht wie ichs ihm sagen soll das ich weg will woran das liegt? fragt mich mal ,ich habe keine antwort darauf ich weiss nur wenn meine situation sich nicht bald ändert gehe ich daran kaputt.
wenn ich hier loslegen würde zu erzählen bräuchte ich die3 ganze seite hier zum schreiben
deswegen nur der tip liebe mary
du bist schon so weit gegangen ,schaue nicht zurück kopf hoch denn weiter gehts immer egal wie ich drücke dir gaaanz fest die daumen und hoffe das dein weinachten nicht auch so schlimm wie meins ist
liebe grüsse und ein trotzdem besinnliches fest und das wünsch ich allen lesern hier
ich bin begeistert wieviel hilfe in form von schreiben mann hier bekommt das lesen von marys geschichte hat sogar mir wieder mut gemacht für die nächsten stunden zumindest
danke

26.12.2007 15:57 • #14


M
Genau so wie Du es beschreibst, kommt es mir vor. Es ist als ob Du Dich genau in ihn hineinversetzen kannst. Die Weihnachtstage hat er sich dennoch zurückgenommen, mir immer wieder gesagt, dass er mich liebt und nicht verlieren möchte. Was anfangs liebevolles Werben war, wurde dann immer drängender und fordernder, er verlangte von mir, dass ich ihm noch eine (von vielen) letzte Chance gebe, dass es doch überhaupt keinen Grund für mein Handeln gebe und dass ich zwei Menschen damit ins Unglück stürzen würde. Ich war innerlich hin und her gerissen vor schlechtem Gewissen (die andere Seite der Medaille: durch den harmonischen Umgang, um den ich mich bemühe, habe ich ihm Hoffnung gemacht) und der bohrenden Angst vor den Folgen meiner nächsten Schritte. Ich fühle mich so unendlich schlecht und egoistisch. Das hat er mittlerweile geschafft. Die Angstzustände (Herzklopfen, Händezittern, zugeschnürter Hals, starke Zerstreutheit, keinen Schlaf) sind bei mir zum täglichen Begleiter geworden und sie steigert sich mit jeder Auseinandersetzung mit meinem Mann, sei es im Guten, sei es im Bösen. Da ich kein Auge zu bekomme, habe ich heute Nacht bei einer Freundin (endlich mal)gequatscht und GESCHLAFEN (er hatte Nachtschicht) und er hat es gemerkt und fühlt sich wieder von mir verarscht und sonstwas. Mir graut vor jeder Minute zu Hause und ich glaube, ich halte es nicht mehr länger aus. Er hat mir heute am Telefon gesagt, es wird ein Unglück geschehen, wenn ich gehe. Er wird sich umbringen. Vorsorglich hat er gerade seine Kündigung geschrieben. Ihm ist jetzt alles egal. Du hast Recht. In ein Frauenhaus zu gehen, ist für mich die Lösung für Handgreiflichkeiten. Ich hoffe so sehr, dass es nicht dazu kommt. Ansonsten bekomme ich am 09.01.07 meinen Wohnungsschlüssel. Nur Möbel habe ich noch kein einziges Stück. Das Umschauen danach ist auch heimlich nicht möglich. Und täglich Überstunden, bis alle Läden zu haben. Ich stehe unter einem enormen Druck und weiß nicht mehr ein noch aus, reagiere nur noch und versuche, möglichst wenig Fehler zu machen. Doch wie es aussieht, ist jeder Schritt ein Fehler und jeder Schritt, den ich nicht mache, auch einer.

Ich bin verzweifelt.

Vielen Dank, Mary

28.12.2007 10:44 • #15


D
Hallo, ich bin neu im forum

28.12.2007 18:54 • #16


M
d, Du bist neu hier. Darf ich so frech sein, und mein Problem hier einfügen? Main Problem ist, morgens mag ich nicht aufstehen, und nachmittags, nach dem Mittagessen möchte ich wieder schlafen. Wie könnte ich diesem Problem Herr werden? Hast du eine Idee?

02.01.2008 12:42 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

G
He, ihr beiden, was hat das mit dem Problem von Mary zu tun?

03.01.2008 19:55 • #18


C
Hallo Mary,

meine Güte...ok, ich muß ja gar nicht durchdrehen...ich kann nur wirklich - und ich bin sicher, viele andere hier auch - intuitiv den Ernst der Lage in Deiner Familie erkennen...was für ein Albtraum.

Offenbar arbeitest Du im EH - die Sache ist die...ich könnte verstehen, wenn Du Deine Kollegen und Vorgesetzen nicht mit Deinen Privatangelegenheiten betrauen möchtest...aber glaubst Du, Dein Mann hätte diesbezüglich ebensolche Hemmungen? Ich will Dir nicht noch mehr Angst machen, aber er wär wirklich nicht der Erste, der in der Öffentlichkeit (gerne am Arbeitsplatz, im Verein, Freundeskreis o.ä.) auftaucht um dort entweder ein riesen Fass aufzumachen oder aber ein riesen Drama abfährt...das machen übrigends auch Frauen. Also schon mal deshalb solltest Du wenigstens Deine direkten Vorgesetzten informieren und dann vielleicht auch gleich um kurzfristigen Urlaub bitten...

Da ich nicht weiß, ob Du in einer größeren Stadt lebst kann ich Dir leider auch keine konkreten Adressen geben...Du solltest Dich aber auf jedem Fall mit Deiner örtlichen Frauenbeauftragten und auch mit dem örtlichen Sozialamt in Verbindung setzen...die haben ganz oft Kontakte mit Vereinen und Organisationen, die Dir und Deiner Tochter vielleicht sogar kurzfristig die notwendigsten Möbel zur Verfügung stellen können, die Dir auch genau sagen können, inwieweit Du präventiv die Polizei einschalten solltest...das ist ganz schlimm, was ich jetzt sage...aber die Hölle ist nicht vorbei, wenn Du erstmal ausgezogen bist...einige Städte und Gemeinden bieten auch die Möglichkeit, dass Polizeibeamte und speziell geschulte Sozialarbeiter vor Ort und präventiv anwesend sind, wenn Du ausziehst und Deine persönlichen Sachen mitnehmen/abholen willst/mußt...und dazu hast Du natürlich ein Recht...die würden auch zusehen, dass Dein Mann soweit es geht betreut wird..notfalls gegen seinen Willen, wenn er dann auch Selbsttötungsabsichten oder Gewalt gegen Dich droht...

Natürlich hoffe ich ganz doll, dass Dein Mann sich ein/zweimal die Kante gibt, seinen Rausch auspennt und dann erstmal selbst merkt und akzeptiert, dass das so nicht weitergehen konnte und auch für ihn nicht weiter gehen kann...aber verlassen würd ich mich darauf nicht...hört sich an, als wär er völlig von der Rolle...und leider Gottes mußt Du auch immer damit rechnen, dass er eine seiner Drohungen in die Tat umsetzt...Alleine der Kontrollverlust läßt ihn überhaupt nicht mehr klar denken...von daher, würd ich Dir jetzt wirklich gar nicht ohne Ende Tipps und Ratschläge geben...außer: Wende Dich umgehend an Deine zuständige Polizeidienstsstelle und schildere Deine Situation...auch die haben es lieber und helfen gerne weiter, BEVOR es zu massiven Auseinandersetzungen oder Schlimmeres kommt...

Es ist nur ganz wichtig, dass Du auch sofort aufhörst darüber nachzudenken, wie Du dort so still und leise wie möglich raus kommst oder dass Du noch irgendeine Kontrolle über das Verhalten Deines Mannes hättest - der würde früher oder später sowieso vor Deiner neuen Tür stehen...ich meine, sein wir mal ehrlich, Du bist doch auch völlig durch den Wind, Mary...in dieser Lage, sind Deine Möglichkeiten wirklich nur noch auf ein paar , für Dich, sicherlich drastische Maßnahmen beschränkt...von Liebe oder Zuneigung kann bei Euch beide keine Rede mehr sein...das Thema ist abgeharkt...Dein schlechtest Gewissen ist doch auch viel mehr Angst und Panik und der unerfüllbare Wunsch, die ganze Sache einfach nur so unstressig wie Möglich zu beenden...da wird Dein Mann aber nicht mitmachen...Frauenhäuser, die Polizei und andere Anlauf/Beratungsstellen sind nicht nur da um geprügelte Frauen zu retten...JEDE dieser Einrichtungen fordert immer wieder auf VOR einer Eskalation zu ihnen zu kommen...viel zu viel häußliche Gewalt eskaliert nur, weil die Erwachsenen Beteiligten meinen, sie hätten das alles noch irgendwie im Griff...rein vom Gesetzgeber her, bist Du theoretisch auch dazu verpflichtet, die Selbsttötungsabsichten Deines Mannes zu melden etc...

Es tut mir leid Mary, aber Du mußt jetzt bitte auch konkret werden und Deinen Wunsch nach einer halbwegs zivilisierten Trennung, wo Du alles zusammen packen und Möbel ohne Polizeischutz raustragen lassen kannst, oder alles notwendige heimlich/heimlich einkaufen kannst vergessen...Dein Mann ist vielleicht von Sinnen, aber blöd ist er nicht...dieses Spielchen spielst Du nur mit, weil Du Zeit schinden willst, bis Du alles zusammen und geregelt hast...wirklich zweifeln ob Du ihn verlassen willst, tust Du schon seit Monaten nicht mehr...also...unter uns Frauen...das ist auch keine Sache von Hoffnung machen sondern von Hinhalten und Taktik...ich mach mir mal da jetzt keine moralische Rübe drüber...ich weiß nur, dass sowas nach meiner Erfahrung immer nach Hinten los geht. Ne ehrliche richterliche Verfügung, und Du kannst ganz legal und sofort das mitnehmen, was Du und Deine Tochter brauchen...NIEMAND verlangt und verdonnert Dich dazu, wegen Klamotten und Möbel mit einem gewaltbereiten Mann zusammen zu bleiben...Du mußt aber auch klar und deutlich und vor allem offen und ehrlich vorgehen...nicht um ihm einen Gefallen zu tun, sondern um Dir und Deiner Tochter noch viel mehr Schwierigkeiten und Chaos zu ersparen.

Ganz viel Mut für Dich...und nochmal...ruf die Polizeidienststelle an (nicht den Notruf) und lass Dich wenigstens informieren und aufklären, versprochen?

04.01.2008 16:31 • #19


A


x 4





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag