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L
Hallo ihr Lieben!

Es gibt zur Zeit etwas, was mich sehr belastet und ich würde gerne wissen, was andere über diese Situation denken, ob sie Ratschläge haben oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben!
Ich habe mit meinen Eltern eine nicht schöne Kindheit gehabt. Meine Mutter hat viele narzisstische Persönlichkeitsmerkmale, hat mich oft geschlagen, wenn ich nicht das gemacht habe was sie wollte, wurde ich sehr bestraft und beleidigt.
Sie hat wegen Kleinigkeiten Dramen inszeniert, hat mich dann angebrüllt/geschlagen usw. ist dann zu meinem Vater gerannt und hat ihn gezwungen mich ebenfalls anzuschreien und zu bestrafen. Am Ende stritten die beiden dann noch miteinander und wieder war ich Schuld.
Das war für mich als Kind wirklich furchtbar, ganz alleine zu sein und die Wut beider Eltern, Menschen die ich eigentlich sehr lieb hatte, abzubekommen und Schuldgefühle eingeredet zu bekommen. Ich war irgendwie an allem Schuld was jemals passiert ist.
Als ich 14 war hörte mich meine Mutter zwar auf zu schlagen, aber spielte weiterhin Macht,- und Psychospielchen mit mir. Sie tat in Guten Phasen So als wären wir beste Freunde und überschüttete mich förmlich mit ihrer Liebe - sobald ihr aber etwas gegen den Strich ging, ging es wieder los mit den Dramen. Nur dieses Mal ohne Schläge sondern nur Drohungen und Beleidigungen (Sehr verletzende Beleidigungen!)
Mein Vater hat mich nie verteidigt und war ehrlichgesagt zu feige um irgendwas zu sagen oder sich gegen meine Mutter zu stellen. Er wollte nur seine Ruhe. Aber in Schuldzuweisungen geben, war er auch sehr talentiert.
Mit 18 zog ich dann aus, auch wenn das nicht ohne riesen Terror vorher ging! Ich zog 100km mit meinem Freund, jetzt Mann, weg und distanzierte mich somit Räumlich. Allerdings besuchten mich meine Eltern weiterhin jede Woche und meine Mutter tat immer so als wäre unser verhältnis immer perfekt und ideal und wir wären soooooooo eng... Ich muss gestehen mir tat diese Nähe/Zuwendung sehr gut und das Naive Kind in mir hoffte, es würde so bleiben.
Doch hat sie mich unterschwellig weiter manipuliert, in meinem Leben mitgemischt, mich bevormundet, mir Schuldgefühle eingeredet etc.
Mein Vater sagte er würde mich so sehr lieben, ich wäre das wichtigste für ihn im Leben etc (Eltern haben sich übrigens getrennt), ihm würde alles leid tun, hat aber im selben Atemzug die Schuld für meine Kindheit komplett auf meine Mutter überschrieben.
Und was mich auch verletzt - wenn meine Mutter wegen Kleinigkeiten Dramen macht, die Tatsachen komplett verdreht und es so aussehen lässt als wäre ich böse und hätte ganz schlimme Dinge gemacht, dann beeinflusst sie alle Menschen die sie beeinflussen kann, auch. zB meinen Vater, meinen Opa (der in Russland lebt), meine sonstige Verwandschaft... Sie stellt mich dar als wäre ich ein undankbares Kind usw..
Und mein Vater glaubte ihr auch noch jedes Mal! Statt mich zu fragen wie es wirklich ist!

Seitdem ich schwanger bin, bin ich mutiger geworden und mir ist klar geworden, dass das so nicht weitergeht. Also hielt ich meine Mutter zuerst auf abstand - Diese kam gar nicht damit klar! Sodass sie wieder einen Streit inszenierte, in diesem Streit sagte ich ihr zum ersten Mal wie schlimm meine Kindheit für mich war!
Davon war sie total überrumpelt und schockiert, sodass sie im Affekt den Kontakt zu mir abgebrochen hat - 2 Wochen später meldete sie sich allerdings ganz normal als wäre nie was gewesen! Und behauptete allen Ernstens noch dass ICH den Kontakt abgebrochen hätte
Also hat alles komplett verdreht!
Jedenfalls stellte ich klar, dass ein weiterer Kontakt nur möglich ist wenn 1) sie mich gleichberechtigt behandelt und 2) sie mich nicht bevormundet und 3) wenn sie mir meinem Freiraum lässt und damit klar kommt, dass wir nur noch 2x im Monat ca telefonieren (MAXIMAL!)
Sie willigte zu meinem erstaunen ein und in mir machte sich die Hoffnung breit, dass jetzt, wo ich ihr gesagt habe wie die Kindheit für mich war und dass ich es leid bin für irgendwas Verantwortlich gemacht zu werden usw, sie es endlich verstehen würde und sich ändern würde und wir von Vorne anfangen können!
Pustekuchen.
Sie rief mich die letzten Wochen andauernd an (Ich ging nicht hin) Schrieb mir jeden Tag in Whatsapp, und sagte ihr wie traurig sie ist, dass sie mir egal zu sein scheint, ich mich kaum melde usw, sie sei doch meine Mutter und ich solle doch die Vergangenheit ruhen lassen und lernen zu verzeihen usw...
Als ich ihr sagte dass Vergebung ein prozess ist und dass ich gesagt habe, dass ich wenig kontakt möchte! Es aber nicht heißt, dass sie mir egal ist, fing sie an mit Ich bin es leid dass du mich zu deinen albernen Regeln diktierst! Du spielst immer das Opfer und stellst mich als kriminelle dar Jetzt habe ich den Beweis, du liebst mich nicht
Und als ich dann echt sauer war und ihr sagte dass sie sich Hilfe suchen sollte, wenn sie damit nicht klar kommt und dass ich auf ihre inszenierte Dramen etc keine Lust habe, sagte sie ich habe eine kranke Vorstellung, hätte alles über sie nur erfunden - sie sei schließlich eine liebe und tolle mutter gewesen, wäre geisteskrank und sollte öfters in die Kirche gehen (Weil ich ihrer Meinung nach böse bin) und meine Psychologin wäre an allem Schuld... Äh.. ja?
Daraufhin brach ich den Kontakt ab mit den Worten So lange du dieser Meinung bist, möchte ich keinerlei Kontakt zu dir.

Das war jetzt vor 3 Tagen und ich muss sagen, es fällt mir wirklich schwer weil ich immernoch die Schuld bei mir suche und mir denke, meine arme Mutter usw..
ich habe voll die Albträume von ihr und meiner Kindheit gehabt seit dem Kontaktabbruch

und mein Vater, was mich sehr verletzt, ist sehr abweisend zu mir und rückt nicht mit der Sprache ist was los ist! Ich vermute ganz stark dass sie ihn wieder manipuliert hat. Ich weiß leider überhaupt nicht wie ich mit ihm umgehen soll.

Es enttäuscht mich einfach, dass meine Eltern sich wieder und wieder gegen mich stellen, wie damals als ich ein Kind war, nur jetzt kann ich mich wehren und mich abgrenzen - dennoch tut es mir weh, weil ich es nicht verstehe!

Hat jemand einen Ratschlag für mich?

Danke schonmal!

LittleBunny

09.12.2015 12:39 • 07.04.2020 #1


27 Antworten ↓


M
Hallo Little Bunny,

ich spüre förmlich den psychischen Druck, den Du durch Deine
Eltern erfahren mußt.

Mir ist es lange auch so ergangen, hatte schon eine eigene Familie
und trotzdem hab ich nach Zuwendung und Anerkennung mich gesehnt.

Die Kindphase ist vorbei, Du bist erwachsen, also nicht mehr hilflos.
Das Abgrenzen ist ein langer Lernprozess, das geht nicht von heute
auf morgen, wenn Du es innerlich nicht schaffst, dann hole Dir fache
Unterstützung, denn Deine Verletzungen sind sicher sehr tief.

Deine Eltern kannst Du nicht mehr verändern aber Du bist ja schon
auf einem guten Weg.

Bleib weiterhin mutig und lerne jeden Tag aufs neue dich abzugrenzen,
den Anfang hast Du schon gemacht, also sag wenn es Dir zu nahe ist,
Du hast ein Recht auf ein eigenes Leben.
Alles Liebe und viel Mut und Kraft wünsche ich Dir von Herzen

09.12.2015 13:34 • #2


A


Enttäuscht von den Eltern/Kontaktabbruch

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G
Also ich habe den Kontakt zu meiner Mutter vor Jahren abgebrochen, ähnlich beschissene Kindheit, und dann später nur Ableugnen und heile Familie spielen.

Mir ging es bei dem Kontaktabbruch garnicht mal nur darum, mit meiner Mutter keinen Kontakt mehr zu haben, mir geht es darum, generell und überhaupt diesem Typus Mensch keinen Zugang mehr zu meinem Leben zu erlauben, da 18 Jahre lang so ein erbärmliches Trallala ganz einfach GENUG sind. Ich würde JEDE Person aus meinem Leben entfernen, die sich so verhält.

Ich kann dir nur sagen, zieh das durch! Wenn dein Vater so schwach ist, dass er sich trotz Trennung weiter auf diese Spielchen der Mutter einlässt, seine eigenen Schuld.

Hier etwas, wo du das Verhalten deiner Mutter evtl wiederfinden kannst:

https://de.wikipedia.org/wiki/Borderlin ... %C3%B6rung

09.12.2015 14:56 • #3


G
Zitat von LittleBunny:
Es enttäuscht mich einfach, dass meine Eltern sich wieder und wieder gegen mich stellen, wie damals als ich ein Kind war,



Enttäuscht werden kann man nur, wenn man etwas anderes erwartet. Aber das ist bei Menschen wie deiner und auch meiner Mutter doch so, als würde man sich in der Sahara hinstellen und erwarten, dass es da dann regnen soll.

Du kennst diese Frau ja nun lange genug. Wieso erwartest du da plötzlich ein anderes Verhalten?

09.12.2015 14:59 • #4


Icefalki
Entscheidend bei der ganzen Sache ist die Tatsache, dass du eine Entscheidung triffst.

Hier wimmelt es von Themen Eltern- Kindbeziehungen. Und immer geht es um massive Verletzungen und Schuld.

Was mir in meiner langen Angsterkrankung einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gebracht hat, ist die, dass ich immer über mich selbst entscheiden kann.

Ich entscheide und trage die Konsequenzen. Bewusst und gewollt. Auch eine unpopuläre Entscheidung treffe ich selbst.

Das war für mich eine sehr, sehr wichtige Erkenntnis.

09.12.2015 15:16 • x 3 #5


nilu
Liebe LittleBunny

deine Zeilen könnten fast von mir sein, bei mir verlief es fast ähnlich. Ich habe nach langem Kampf um Liebe und Anerkennung nun den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen. Sie hat mir auch jahrelang Schuldgefühle eingeimpft, Dinge zu ihren Gunsten verdreht, andere manipuliert...

Deine Mutter versucht es immer wieder.. obwohl ihr die Abmachung habt weniger Kontakt zu haben, kann sie es nicht akzeptieren und bombardiert dich mit nachrichten und wirft dir dann vor dass du sie nicht lieben würdest...zu gut kenne ich das. Jegliche Erklärungen sind da irgendwie nutzlos. Ich habe es in meinem Fall aufgegeben. Hör auf die Schuld bei dir zu suchen, höre auf das was du wirklich willst! Das darfst du frei von jeglichen Schuldgefühlen! Du kannst deine Eltern nicht ändern, aber du kannst dich bzw. dein Leben ändern, deine Einstellung, deine Haltung zu ihnen. Wenn es gar nicht geht, dann hilft nur eine Trennung. Mir im Fall tat es gut, ich hätte es viel eher machen sollen. Hatte immer die Hoffnung, wenn meine Mutter mich erstmal versteht, dann wird es besser. Aber das wird nie eintreten.

10.12.2015 15:40 • #6


busting_shiva
Kennt jemand diese Buch ?
Vergiftete Kindheit - Elterliche Macht und ihre Folgen

Kann ich nur empfehlen. Mir hat es in einer ähnlichen Situation geholfen. Ich habe schon zuvor den Kontakt abgebrochen und das Buch hat mich in meiner Entscheidung bestärkt. Mein Leben verläuft zwar dennoch recht mies und es tut immer noch weh keine Eltern zu haben aber ich würde den Kontakt sofort wieder abbrechen und bedauere, dass ich nicht schon viel früher zu der Einsicht gekommen bin.

10.12.2015 19:45 • #7


nilu
Danke für den Buchtipp @busting_shiva
Ich bin nun wieder in psychologischer Behandlung obwohl ich mit dem Abbruch bisher gut zurechtkomme.

17.02.2016 21:54 • #8


Tini213
Die Geschichte könnte von mir sein ...
Ich darf meine Eltern ( Vater ist so unterdrückt , dass er keine eigene Meinung hat ) an zwei Tagen die Woche anrufen , sprich da haben sie telefon Zeiten . Dienstag u Freitag ... Sprich , würde mir Mittwoch was passieren würden sie es erst Freitag erfahren (
Ich rufe dennoch alle 2 Wochen an . Warum ? Weiß ich nicht , immer noch nach liebe suchend ?! Es kommen aber nur Vorwürfe wenn ich was negatives erzähle ...
Habe es oft versucht aber dann kommt meine Mutter und versucht mich zu manipulieren weil es ihr ja unangenehm wäre nicht mit mir zu sprechen und über Anschuldigungen nachdenken zu müssen ....

Ich drück dir die Daumen dass du den Kontakt Abbruch schaffen wirst .

18.02.2016 09:17 • #9


Sara80
Das Thema ist zwar alt aber für mich sehr aktuell und ich möchte kein neuen Thread eröffnen.
Die Einsicht das mein Leben nur besser werden kann, wenn ich den Kontakt zu meinen Eltern entgültig abbreche hatte ich schon vor längerer Zeit. Das Problem ist aber das ich diesen letzten Schritt bisher nicht geschafft habe. Ich habe Angst vor deren Reaktion, Angst davor die Wahrheit akzeptieren zu müssen das sie mich niemals lieben und respektieren werden. Es ist ein sehr schmerzhaftes Gefühl dieser Wahrheit ins Gesicht zu sehen und ich erwische mich immer wieder dabei wie ich doch wieder Hoffnung habe das diese Menschen mich doch noch mögen. Ich weiß das diese Gedanken falsch sind und meine Hoffnung unsinnig aber es ist schwer das abzustellen. Sind hier im Forum noch Personen in der gleichen Situation? Wie habt ihr den Kontaktabbruch geschafft und wie ging es euch damit?

30.03.2020 17:36 • x 1 #10


4_0_4
Nüchtern betrachtet gibt es für mich nur eine Regel.

Wenn einem die Nähe zu jemandem, egal ob nun Eltern, Partner/in oder Freund/in, schadet, sollte man Abstand nehmen. Wenn das nur über Kontaktabbruch zu erreichen ist, dann eben so.

In solchen fällen kann man Menschen man nicht wirklich ändern, so wie ihre Wahrnehmung der Realität beeinflussen.
Obkjektive Antworten warum und wie so Dinge gelaufen sind, wie sie eben gelaufen sind, wirst Du nicht bekommen.

Also solltest Du sie so hinnehmen wie sie sind und adäquat auf die Situation reagieren.

Zu meiner Mutter habe ich seit 9 Jahren kein Kontakt. Das einzige was mir verloren ging war der ständige Stress den ich hatte. Und ja, das war eine echte Erleichterung.

Mit Abstand wirst Du sicher mit der Zeit das ganze aus einem neuen Blickwinkel sehen.

30.03.2020 18:00 • #11


Icefalki
Zitat von Sara80:
Ich habe Angst vor deren Reaktion, Angst davor die Wahrheit akzeptieren zu müssen das sie mich niemals lieben und respektieren werden


Kannst du sie darauf ansprechen? Ich habe den Kontakt abgebrochen, allerdings habe ich 1. lange dazu gebraucht aber 2. Es nie bereut. Allerdings verstehen das andere nicht. Damit musst du rechnen.

Angstpatient zu sein, hat seinen Grund. Der kann in der Kindheit liegen und damit, wie wenig wir Vertrauen aufbauen. Vertrauen in uns. Es gibt mag Eltern geben, die ihre Kinder nicht wirklich lieben. Oder ist es Liebe, wenn man ständig das Gefühl hat, nicht geliebt zu werden? Sehr schwieriges Thema.

Ich bin manchmal hin- und hergerissen, weil ich zwischenzeitlich eine sehr strikte Linie verfolge: Wenn andere Menschen mich herabsetzen oder sehr ungerecht zu mir sind, verändere ich meine Gefühlslage.

Dann werden sie mir egal. Das merken sie dann deutlich. Bei Familienmitglieder gibt es dazu eine Ansage. Allerdings habe ich es noch nicht hinbekommen, dass sich dann was geändert hat, ausser, dass man sagt, ich wäre sehr hart. Natürlich brauche ich dann auch eine Weile, bis ich in mir die Veränderung vollzogen habe. Aber dann wird es leichter für mich. Bin dann oberflächlich freundlich, mehr aber auch nicht.

Meine Strategie muss auch nicht das Gelbe vom Ei sein. Treffe eine Entscheidung, aber deine. Angstpatienten müssen Entscheidungen treffen lernen, egal welche. Dieses Dazwischen ist mörderisch.

30.03.2020 22:49 • x 3 #12


Minime
Huhu,

das ist wirklich eine schwere Situation, in der du da steckst. Ich habe auch vor über zehn Jahren den Kontakt zu meinen Eltern und der Ursprungsfamilie abgebrochen. Bereut habe ich es nie, allerdings habe ich viel zu lange gewartet und mir meine Gesundheit viel zu lange ruinieren lassen. Das war der Grundstein um meine Ängste zu besiegen.

Die Entscheidung wird dir leider keiner abnehmen können, die musst du alleine treffen und vor dir selbst vertreten. Das wovor du dich fürchtest, weißt und kennst du doch schon lange. Die Erkenntnis, dass sie dich nicht lieben (können oder wollen) hast du ja schon. Und ich denke, die kennst deine Eltern gut genug, um zu wissen, wie sie reagieren werden. Was du gewinnen kannst ist die Erkenntnis, dass du dich aus einer für dich schweren Situation aus eigener Kraft befreien kannst. Für einen Angstpatienten kann das eine sehr wichtige Erkenntnis sein. Mit der Hoffnung auf Besserung tust du dir selbst nur immer wieder weh.

Ich fand es damals auch schwierig, ja sogar undenkbar. Ich hab mich so in die Ecke treiben lassen, dass im Grunde nur noch die verzweifelte Flucht nach vorne möglich war. Und das war der Kontaktabbruch. Die Anfangszeit war merkwürdig, eine Mischung aus Erleichterung, Trauer und Wut. Aber danach ging es mir deutlich besser.

Viele aus meinem Umfeld konnten es nicht verstehen. Aber die sehen auch nicht meine Wahrheit, sondern nur das sorgsam inszenierte Theater von einer heilen Familie, das meine Eltern zeitlebens aufgeführt haben. Seis drum, bin ich eben die Böse.

Ich wünsch dir alle Liebe und Kraft, die für dich richtige Entscheidung zu treffen.

LG
Minime

31.03.2020 08:50 • x 2 #13


Sara80
icefalki, ich habe sie mehrfach darauf angesprochen, das hat mich lediglich in meiner Meinung bestärkt, denn sie konnten nichts Positives zu mir sagen. Die Reaktion war immer die gleiche, ich rede Quatsch, das bilde ich mir ein, was ich schon wieder zu nörgeln hätte und sie haben mir doch immer alles gekauft. Fazit sie verstehen nicht wo das Problem liegt und meine psychische Verfassung interessiert beide nicht.

05.04.2020 20:22 • #14


Icefalki
Zitat von Sara80:
icefalki, ich habe sie mehrfach darauf angesprochen, das hat mich lediglich in meiner Meinung bestärkt, denn sie konnten nichts Positives zu mir sagen. Die Reaktion war immer die gleiche, ich rede Quatsch, das bilde ich mir ein, was ich schon wieder zu nörgeln hätte und sie haben mir doch immer alles gekauft. Fazit sie verstehen nicht wo das Problem liegt und meine psychische Verfassung interessiert beide nicht.


Dann weisst du doch, dass ihre Liebe darauf ausgerichtet ist, dass du funktionierst. Keine Probleme machst und so wirst du auch erzogen worden sein. Vermutet ich mal.

Bei mir war es auf jeden Fall so. Ich denke, wer keine wirkliche Liebe spürt, wer nur zu funktionieren hat, und gleichzeitig ein etwas freier denkender und mitfühlender Mensch ist, kommt notgedrungen in eine Schieflage. Es fehlt das Urvertrauen bei gleichzeitigem inneren Aufbegehren und der verzweifelten Sehnsucht nach dieser elterlichen Liebe. Das macht hilflos.

Mir hat geholfen, mir definitiv klarzumachen, dass meine Eltern total anders ticken, als ich. Da mein Vater ein Narzist war, meine Mutter total von ihm abhängig, sie vielleicht als Nachkriegskinder auch nur Entbehrungen erlebt haben, was auch immer, auf jeden Fall war irgendwann klar, dass ich nie das bekomme , was ich mir wünsche.

Von daher habe ich die Konsequenzen gezogen. Allerdings ist diese Konsequenz auch ein rein egoistisches Verhalten, das ich aber brauche, um klarzukommen, weil ich eine psychische Erkrankung habe. Auch das ist Fakt. Ob nun zuerst das Ei oder die Henne war, ist mir zwischenzeitlich egal, denn ich bin jetzt sehr konsequent. Kommt auch nicht immer gut an, aber eben meine Strategie mich über Wasser zu halten. Im Prinzip wird sich jeder um eine Strategie kümmern müssen, der psychisch angeschlagen ist. Welche ist dabei auch egal, Hauptsache sie funktioniert.

05.04.2020 21:17 • #15


Minime
Es ist erschreckend, wie sehr sich die Geschichten doch ähneln. Funktionieren müssen um jeden Preis, kommt mir genau so bekannt vor, wie das berühmte angeblich alles gekauft haben und einen immer unterstützt. Und man bildet sich alles nur ein, es war in Wirklichkeit ganz anders.

Einen Gedanken hätte ich noch da; vielleicht hast du inzwischen genug überlegt und nachgedacht. Vielleicht ist es wirklich einfach Zeit für eine Entscheidung um wieder zur Ruhe zu kommen und den Kopf sich mit etwas anderen beschäftigen lassen.

LG
Minime

06.04.2020 09:00 • #16


K
Hallo,

habe auch den Kontakt letzten Sommer abgebrochen mit meiner Mutter, somit auch den Rest meiner Familie. Die halten zu ihr.
Die ersten Monaten waren schlimm und es ging mir psychisch immer schlechter.
Im Dezember schrieb sie eine eMail, in dem weiter nur Vorwürfe waren und ich mir Hilfe suchen sollte, und sie alles für mich getan hat und das wäre jetzt der Dank. Hätte sie es vorher gewusst, hätte sie mir nicht geholfen.
Da habe ich mich gefragt,wobei hat sie mir geholfen? Ihre Ratschläge waren Gesetze und wenn man sie nicht befolgt wäre man selber Schuld.
Ich habe auf Ihre Mail nicht geantwortet.
Vor paar Wochen kam wieder eine Nachricht.
Sie wäre unglücklich, so fing die Nachricht an und ob ich immer noch der Meinung bin was ich ihr an den Kopf geschmissen habe.
Habe ihr geantwortet, dass ihre Vorwürfe nicht stimmen und ob sie mir überhaupt zu gehört hat.
Danach ist sie wieder ausgeflippt, ich wäre gestört und gehöre zur Therapie. Sie ist nun auch der Meinung ich bin Autistin.
Ich habe ihr geschrieben, solange sie mich als agressive geisteskranke mit Realitätsverlust sieht und zusätzlich jetzt auch als Autist bezeichnet, braucht sie mich gar nicht mehr ansprechen.
Wir haben wieder Funkstille,habe sie geblockt.

Und wie gehts mir, ich kann es gar nicht sagen ...leer und manchmal sehe ich ihr Gesicht vor mir.

Lg

06.04.2020 20:18 • x 4 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Icefalki
Grins, @Minime hat geschrieben, wie ähnlich doch alles ist. So wie bei dir @kirasa hat mein Vater auch reagiert. Nur Anschuldigungen, Behauptungen, total an den Haaren herbeigezogen, bis ich gefragt habe, ob er denn betrunken wäre, bei dem Mist, den er hier gerade verzapft .

Naja ist Schnee von gestern, möge er in Frieden ruhen

06.04.2020 21:16 • x 2 #18


K
Zitat von Icefalki:
Grins, @Minime hat geschrieben, wie ähnlich doch alles ist. So wie bei dir @kirasa hat mein Vater auch reagiert. Nur Anschuldigungen, Behauptungen, total an den Haaren herbeigezogen, bis ich gefragt habe, ob er denn betrunken wäre, bei dem Mist, den er hier gerade verzapft . Naja ist Schnee von gestern, möge er in Frieden ruhen


Ja kann man gar nicht glauben, was da abgeht. Es ist einfach nur sinnlos.

06.04.2020 21:25 • x 2 #19


Minime
@kirasa Das wird mit der Zeit besser, ganz sicher. Der letzte Sommer ist noch nicht lange her. In der Anfangszeit haben mir meine sogar noch leid getan. Ich hatte schon Zweifel an meinem Verstand. Aber ohne die anhaltenden Demütigungen von Menschen, die einem eigentlich beistehen sollten, von denen man Liebe erwartet, geht es auf lange Sicht besser.

Du sagst es, diese Sinnlosigkeit. Und eben weil es so sinnlos ist verwirrt es einen, man kann lange nicht greifen, was genau da nicht stimmt. Weiß aber, das da etwas ganz gewaltig schief läuft. Und am Ende vertraut man seiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr. Und das ist ein großes Problem. Mir ist erst viel zu spät klar geworden, dass nichts was die tun oder sagen wirklich einen Sinn ergibt. Die haben ihre Wünsche und Ansichten gewechselt wie andere Leute die Socken.

Ein Leben lang haben meine Erzeuger versucht, jede Beziehung zu einem Mann zu zerstören, die sich auch nur angebahnt hatte. Häufig mit Erfolg, bis ich meinen Mann kennen gelernt habe. Hin und wieder ruft mein Erzeuger wohl noch bei den Eltern meines Mannes an, um mich da schlecht zu machen. Neulich rief er da wohl an und verkündete, es habe sich nicht gelohnt (!) ein Kind in die Welt zu setzten, nicht mal Enkel hat er. Er dachte immer (!) er würde in einer großen Familie mit vielen Kindern alt werden. Seit ich meinen Mann kenne, wurde ich regelmäßig rund gemacht, man würde nicht zu meiner Hochzeit kommen, man habe schließlich seinen Stolz. Und dann Enkel? Wir sind doch alle erwachsen, wie bitte soll ich Kinder bekommen, wenn Kontakt zu einem Mann völlig tabu sein sollte? Soviel zum Thema Sinn.

@Icefalki : ich glaube das mit der Konsequenz ist der einzige Weg sich selbst wieder zu vertrauen. Ich arbeite auch gerade an dieser Baustelle. Läuft momentan noch etwas holprig, ich brauch noch viel zu lange um mal zu sagen, jetzt reichts entgültig. Aber Übung macht ja bekanntlich den Meister.

LG
Minime

07.04.2020 05:52 • x 2 #20


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