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4

A
So ein richtiges Problem ist es nicht, trotzdem knabbere ich gerade daran und weiß im Moment noch nicht so richtig, wie im damit umgehen soll.

Vorweg, damit man das verstehen kann: zu meinem Vater und meinen Schwestern habe ich ich keinen Kontakt. Das finde ich auch gut so und soll auch so bleiben. Ich habe einen Bruder, mit dem ich sporadisch Kontakt habe, aber als innig würde ich unser Verhältnis jetzt auch nicht beschreiben.

Zum Problem. Besagter Bruder hat mehrere Kinder, unter anderem einen Sohn, meinen Neffen, zu dem ich regelmäßig Kontakt habe. Wir mögen uns sehr gerne, besuchen uns auch (meine Familie, außer mir, leben alle in den USA), letztes Jahr war er in Deutschland mit seiner Freundin, davor habe ich ihn eigentlich jedes Jahr besucht.

Besagter Neffe hat mir vor einiger Zeit eine Einladung zu seiner Hochzeit geschickt. Da er auch keinen Kontakt zu meinem Vater, also seinem Großvater, hat und die Gefahr also nicht besteht, dass mein Vater da auftaucht, habe ich mir tatsächlich überlegt, ob ich nicht zur Hochzeit rüber fliege und etwas später zugesagt.
Flüge sind gebucht, Geschenke verpackt und im Juli wäre es soweit.

Vor ein paar Tagen hat mich jetzt mein Bruder angerufen und mich sinngemäß gefragt, ob nicht ganz bei Trost wäre, tatsächlich zur Hochzeit zu erscheinen - meine Schwester hätten davon gehört, dass ich kommen will und ihre Teilnahme, nebst der ihrer Familien jetzt abgesagt. Das sind auf einen Schlag mal eben rund 20 Hochzeitsgäste (Kinder mitgezählt, meine Schwestern sind offensichtlich sehr fruchtbar) weniger.
Mir war vorher nicht ganz klar, dass meine Schwestern mich also überhaupt gar nicht ertragen - großartig sprechen wollte ich eh nicht mit ihnen, aber dass sie meine bloße Anwesenheit noch nicht mal aushalten, ist mir neu.

Mein Neffe findet, ich solle kommen, auf meine Schwestern, die Bruthennen (sein Wort, nicht meins) könne er verzichten - mein Bruder dagegen hat angedroht, dass er jetzt also auch nicht kommen wolle, wenn meine Schwestern nicht kämen.
Und das fände ich dann schon krass, wenn der eigene Vater nicht zur Hochzeit seines Sohnes käme, wobei das streng genommen natürlich sein Problem ist, aber ich will meinen Neffen jetzt nicht auch noch zwischen mir und meinem Bruder wählen lassen.

Also bleibt mir eigentlich nur abzusagen oder hat jemand eine andere Idee?

23.05.2014 16:39 • 28.05.2014 #1


31 Antworten ↓


P
Ja, die liebe Familie.

Du verstehst dich ja mit deinem Neffen sehr gut, habt immer Kontakt.

Wenn er dich also dabei haben möchte, auch wenn Vater und Schwestern nicht kommen dann ist das seine Entscheidung.

Schliesslich ist es seine Hochzeit bei der er die dabei hat die er am liebsten mag.

23.05.2014 16:47 • #2


A


Die liebe Familie

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L
Wa?

Ich bin geschockt !

Was ist das denn für ein Mist. Sorry, das schockt mich jetzt richtig. Finde ich traurig, egal was mal war, wenn solche Lebensereignisse statt finden können sich ja wohl alle mal am Riemen reissen.

Es geht um Deinen Neffen und seine Zukünftige und um sonst gar nix.

Okay, damit ist Dir jetzt ja auch nicht geholfen.

Das ist schwierig, vielleicht solltest Du Deinen Neffen fragen was er denn möchte. Am Ende ist es wie gesagt sein Fest und er sollte bestimmen wen er da haben möchte.

Klar wäre es blöde wenn sein Vater nicht zu ihm käme, aber ganz ehrlich wer das in der Form als Vater fertig bringt................

Aus meiner Sicht lässt sich da nichts vernünftiges regeln wenn alle so verbohrt sind.


LG

23.05.2014 16:47 • #3


B
Aj das ist echt grass...


Kannst die Flüge denn kostenfrei stonieren? Ansonsten soll er dir vorab das Geld
überweisen was du durch die Aktion in den Sand setzt..solche grossen Familienfeiern sind eh meist purer Stress nehm dir lieber später nach seiner Hochzeitsreise mal Zeit hnd verbring intensiv Zeit mit Ihm und seiner Frau da habt ihr sicherlich mehr davon.

23.05.2014 16:50 • #4


G
Du bist eingeladen.

Dein Bruder hat da gar nichts zu entscheiden. Und wenn, dann muss sich dein Bruder mit deinem Neffen darüber auseinadersetzen, ob er kommt oder nicht.

Und FALLS du doch nicht fahren solltest, sollte dein Bruder deine Kosten übernehmen. Was er natürlich ablehnen wird.

23.05.2014 16:58 • #5


A
Danke für eure Rückmeldungen!

Die Kosten für den Flug sind nicht das Problem - die kann ich stornieren oder umbuchen, noch ist genug Zeit. Und da mein Bruder ganz gut betucht ist, würde er mit Sicherheit jedwede Kosten übernehmen, ohne mit der Wimper zu zucken. Das wäre jetzt für ihn auch kein Grund seine Haltung zu überdenken.

Es ist vertrackt. Ja, sicher hat mein Neffe mich eingeladen und möchte auch wirklich, dass ich dabei bin, auf der anderen Seite weiß ich, dass er abgesehen von den Familiendramen ein wirklich gute Verhältnis zu seinem Vater hat und ihn sehr liebt. Ich hab irgendwie nicht das Gefühl, dass ich mich darüber hinwegsetzen sollte - immerhin ist mein Bruder der Vater, ich nur die Tante.

Ist alles schwierig gerade und ich kann mich zu nichts wirklich durchringen. Bin aber auch emotional zur Zeit am Limit, aus anderen Gründen. Irgendwie würde ich das gerne vom Tisch haben, kann mich aber nicht durchringen.

23.05.2014 18:14 • #6


G
Ich würde meinen Neffen fragen, was IHM am liebsten ist. Und dann entsprechend handeln.

Ich habe übrigens meinen Neffen und Nichten mitgeteilt, dass sie mich bitte über alle ihre Eheschließungen usw. informieren möchten, aber dabei nicht befürchten müssen, dass ich mich dadurch eingeladen fühle oder beleidigt bin, wenn ich nicht eingeladen werde.
Falls sie mich aber ausdrücklich einladen, müssen sie auch mit den Folgen leben.

23.05.2014 21:44 • #7


F
Am Besten du fragst deinen Neffen, wie er es sich wünschen würde.

24.05.2014 03:33 • #8


D
Hallo AJPsychic

Wir hatten dieses Thema ja neulich mal, du bist ja mit der Trennung von deiner Familie, sehr gut gefahren
und es geht dir ohne ja sehr viel besser, leider können dann aber solche Probleme entstehen, vielleicht solltest du auf die Hochzeit verzichten, ein oder zwei Wochen später hinfliegen, um eine entspannte Zeit mit deinem Neffen und seiner neuen Frau zu verbringen, bevor du alte schon verheilte Wunden wieder aufreißt.

24.05.2014 09:14 • #9


K
Zitat:
meine Schwester hätten davon gehört, dass ich kommen will und ihre Teilnahme, nebst der ihrer Familien jetzt abgesagt. Das sind auf einen Schlag mal eben rund 20 Hochzeitsgäste (Kinder mitgezählt, meine Schwestern sind offensichtlich sehr fruchtbar) weniger.


Darf man nach dem zu Grunde liegenden Problem fragen?

24.05.2014 10:03 • #10


A
Zitat von Finja:
Am Besten du fragst deinen Neffen, wie er es sich wünschen würde.


Zitat von GastB:
Ich würde meinen Neffen fragen, was IHM am liebsten ist. Und dann entsprechend handeln.


Ich befürchte ja, dass er sich das vielleicht gar nicht traut, ganz explizit zu sagen.

Zitat von GastB:
Ich habe übrigens meinen Neffen und Nichten mitgeteilt, dass sie mich bitte über alle ihre Eheschließungen usw. informieren möchten, aber dabei nicht befürchten müssen, dass ich mich dadurch eingeladen fühle oder beleidigt bin, wenn ich nicht eingeladen werde.
Falls sie mich aber ausdrücklich einladen, müssen sie auch mit den Folgen leben.


Sehr vernünftig. Sollte meine Nicht oder der andere Neffe heiraten, werde ich das auch klar stellen. Dann kann nix mehr schief gehen.

24.05.2014 11:27 • #11


A
Zitat von Kern12:
Darf man nach dem zu Grunde liegenden Problem fragen?


Zitat von darkdays:
Wir hatten dieses Thema ja neulich mal, du bist ja mit der Trennung von deiner Familie, sehr gut gefahren
und es geht dir ohne ja sehr viel besser, leider können dann aber solche Probleme entstehen, vielleicht solltest du auf die Hochzeit verzichten, ein oder zwei Wochen später hinfliegen, um eine entspannte Zeit mit deinem Neffen und seiner neuen Frau zu verbringen, bevor du alte schon verheilte Wunden wieder aufreißt.


Ich fasse eure beiden Fragen/Anregungen zusammen, denn irgendwie gehören sie zusammen.

Meine Kindheit war emotional gesehen nicht schön - mein Vater ist ein grausamer, intriganter, cholerischer Despot und meine Mutter zwar sehr lieb, aber leider ein Mäuschen, die genauso viel Angst hatte vor meinem Vater, wie wir Kinder. Nein, keine körperliche Gewallt, aber schon mal ein Wochenende im dunklen Keller ohne Essen, wenn man nicht spurte und allerlei andere unschöne Bestrafungen, die ich hier im einzelnen gar nicht aufführen möchte.

Zum Studium ging ich in eine andere Stadt und brach nach einem Jahr den Kontakt zu meinem komplett Vater ab, was zur Folge hatte, dass er weder mein Studium, noch meinen Lebensunterhalt weiter finanzierte und mich zudem enterbte. Vor letzterem haben meine Geschwister am meisten Angst, da meine Familie nicht ganz unvermögend ist und jeder gern sein Scheibchen hätte. Auch gesellschaftlich wäre es für meine Geschwister ein Abstieg, wenn mein Vater ihnen seine großzügigen monatlichen Unterstützungen kappen würde und sie von zahllosen Vorteilen nicht mehr profitieren könnten.

Offiziell würde niemand zugeben, dass es um Geld und Machtspielchen geht, sondern ich bin einfach nur die undankbare Tochter, die mit ihrer Rebellion die Familie gespalten hat. Und niemand, der meinen Vater nicht sehr gut kennt, könnte sich vorstellen, was er meinen Geschwistern und mir angetan hat - für all seine Freunde ist er ein charmanter, bezaubernder Mann und treusorgender Vater.

Ich bin jeden Tag auf dieser Erde sehr glücklich, dass ich keinen Kontakt zu meiner Familie habe, wobei es mir hauptsächlich um meinen Vater geht, ich aber auf Schwestern auch gut und gerne verzichten kann, die sich von ihm so dermaßen unter Druck setzen lassen. Mein Bruder sieht das ganze schon etwas differenzierter und hat sich in bestimmten Punkten auch von meinem Vater gelöst, aber letztendlich hat er Angst, auf welche Ideen mein Vater kommen könnte, wenn er den Kontakt ganz abbricht.

Das war eine oberflächliche Kurzfassung des Familiendramas in vielen Akten.

24.05.2014 11:47 • #12


D
Als Vater einen kleinen Tochter macht mich der gerade der erste Teil deiner Lebensgeschichte extrem betroffen, nach meiner Einstellung hast du genau richtig gehandelt und das Leben dem Geld vorgezogen.

Ich gebe trotzdem zu bedenken, das du überlegst, nur wegen einer 6 Stunden Feier, Kriege zu führen die du schon lange Zeit gewonnen hast.

Du kannst es dir mit deinem Neffen und seiner Frau, bestimmt auch nach der Hochzeitsfeier nett machen.

Kommt dein Vater auch zu dieser Feier?

24.05.2014 12:05 • #13


K
AJ-Psychic
Zitat:
Nein, keine körperliche Gewallt, aber schon mal ein Wochenende im dunklen Keller ohne Essen, wenn man nicht spurte und allerlei andere unschöne Bestrafungen, die ich hier im einzelnen gar nicht aufführen möchte.


Für mich ist nicht nur wichtig, was er gemacht hat, sondern warum er es gemacht hat?
Was war seine Intention?

24.05.2014 12:38 • #14


F
Sowas ist doch echt grausam...

24.05.2014 15:06 • #15


A
Zitat von darkdays:
Als Vater einen kleinen Tochter macht mich der gerade der erste Teil deiner Lebensgeschichte extrem betroffen, nach meiner Einstellung hast du genau richtig gehandelt und das Leben dem Geld vorgezogen.

Ich gebe trotzdem zu bedenken, das du überlegst, nur wegen einer 6 Stunden Feier, Kriege zu führen die du schon lange Zeit gewonnen hast.

Du kannst es dir mit deinem Neffen und seiner Frau, bestimmt auch nach der Hochzeitsfeier nett machen.

Kommt dein Vater auch zu dieser Feier?


Nein, mein Vater kommt nicht. Mein Neffe hat schon seit dem er volljährig ist keinen Kontakt mehr zu meinem Vater.

Ich überlege ja nicht, ob ich Krieg führe. Mein Vater ist ja gar nicht da und das meine Schwestern so extrem reagieren, war für mich nicht abzusehen und hat mich auch ehrlich überrascht. Ich persönlich habe ja nichts gegen meine Schwestern, ausser, dass ich sie seltsam finde, aber damit könnte ich gut leben.

Heute Abend telefoniere ich noch einmal mit meinem Neffen und schaue mal, ob und was für eine Lösung wir finden.

24.05.2014 15:37 • #16


A
Zitat von Kern12:
AJ-Psychic
Für mich ist nicht nur wichtig, was er gemacht hat, sondern warum er es gemacht hat?
Was war seine Intention?


Nach all den Jahren seelischer Grausamkeiten ist mir seine Intention egal.

Als ich acht wurde, lag Abends auf meinem Bett als Geburtstagsgeschenk meines Vaters das abgezogene Fell meiner Lieblingskatze. Er hatte ihr den Hals umgedreht und sie häuten lassen. Daneben war ein Zettel auf dem stand, dass genau das passieren würde, wenn man zuviel liebt. Die Worte werde ich mein Leben lang nicht vergessen: This is what happens when you love too much.
Zwei Jahre später erkrankte meine Mutter das erste mal an Krebs. Was denkst du, was ich da gedacht habe und wie viele Jahre Psychoanalyse ich gebraucht habe um das und später den Tod meiner Mutter zu verkraften?

24.05.2014 15:48 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

A
Zitat von Finja:
Sowas ist doch echt grausam...


Ich bin ehrlich gesagt sehr froh, dass das alles hinter mir liegt und ich damit abschließen konnte.

24.05.2014 15:49 • #18


D
AJ, es ist nicht dein Konflikt. Du musst nicht entscheiden. Frag deinen Neffen was ER möchte und richte dich danach. Wenn er dich, trotz der möglichen Konsequenzen, dabei haben möchte dann fliegt und freue dich dass ihr den Tag gemeinsam zelebrieren könnt. Falls er mit den möglichen Folgen nicht umgehen kann oder möchte fliegt anschließend und macht eine wunderbare afterparty einen besonderen Tag der nur euch gehört.

24.05.2014 16:21 • #19


A
Ja, ich versuche auch die ganze Zeit es nicht zu meinem Konflikt zu machen, stecke aber trotzdem mittendrin.
Bin schon sehr gespannt auf unser Telefonat - mal sehen, ob wir eine Lösung finden.

24.05.2014 17:59 • #20


A


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