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T
Guten Abend!

Im Moment geht es mir nicht so gut und ich weis im Moment auch nicht so recht was ich machen und damit umgehen soll.
Es geht um meine letzte Therapiestunde, am liebsten möchte ich zur nächsten Stunde gar nicht mehr hin gehen oder einfach absagen. Irgendwie weis ich nicht mehr was ich da noch soll, so als ob das ganze nichts mehr bringt. Ich versuchen das so kurz wie möglich mal zu schildern.

Ich bin schon länger beim Therapeuten ( mache V-Thera. ) Bisher war es so das ich hingehen mochte, mich dort gut aufgehoben und mich verstanden fand. Es ist nicht immer einfach gewesen, bisher kann ich nicht sagen das es gar nichts gebracht hat.
Es gibt verschiedene Baustellen die auch in gewisser Weise in Zusammenhang stehen.
Die Baustelle die mir jedoch zurzeit noch sehr zu schaffen macht, dreht sich um soziale Kontakte, besonders in Bezug von größeren Gruppen dort Anschluss zu finden. Seit einiger Zeit ist es jedoch auch so, dass ich mich oft einsam an Wochenenden oder im Urlaub fühle . So lange ich zur Arbeit gehe oder zurzeit meine neue Ausbildung mache geht es einigermaßen. Die Kontakte dort sind jedoch recht eingeschränkt und oberflächlich.

Leider dachte ich, es würde sich etwas durch die Ausbildung ergeben . Erst mal kommen alle aus allen Himmelsrichtungen, dazu kommt das der Größte Teil deutlich jünger ist als ich. So während der Ausbildung sind sie alle recht nett, das reicht aber nur dafür um meine Ausbildung dort mit ihnen zu machen und das stört mich auch nicht und die andern scheint das auch nicht zu stören, weil das halt auch ältere machen können. Es ist ja auch so, dass sich die Wege in einigen Monaten wieder trennen werden.

So ist mein Privatleben was den Ungang mit anderen Menschen betrifft recht eingeschränkt auch immer schon gewesen. Die paar guten Freunde und evt. Bekannte oder Nachbarn kann ich an ein paar Fingern abzählen.

Jetzt zur eigentlichen Situation :
Wir kamen nun noch mal auf die Situation, Kontakte knüpfen oder auf andere Personen zu zugehen noch mal zu sprechen, so das ich an diesem Punkt noch nicht zufrieden bin, es immer noch nicht funktioniert. Darauf bekam ich gut verpackt zur Antwort:
Ich würde mich mit mir selbst doch wohler fühlen und würde dem Ganzen ja auch gerne ausweichen.
Die Aussage hat mich getroffen . Für mich ist das so rüber gekommen, als ob ich daran ja auch gar nichts ändern möchte. Danach war ich irgendwie bedient, enttäuscht und frustriert. Danach hatte ich auch nicht mehr so viel Lust viel zu erzählen und blockiert.
Was soll ich eigentlich noch hier, wenn ich nicht die nötige Unterstützung oder Hilfe bekomme. Wenn ich letztendlich mit dem Problem doch alleine gelassen werde, kann ich mir ja gleich anhand von Büchern die man kaufe kann mir selber helfen. Warum gehe ich da den erst hin, wenn ich doch alles selber bewältigen muss. Ich dachte mit etwas Beistand wäre alles etwas leichter.
So bin ich aus der Therapiestunde gegangen, hab mich allein gelassen gefühlt.
Das war das erste Mal, das es mir nach einer Therapiestunde richtig schlecht ging.
Die Tränen sind danach gekullert . Ein paar Tage habe ich daran richtig gelitten.

Auf der einen Seite kann ich auch gut mit mir alleine sein, mich gut beschäftigen, auch weg gehen wie z.B. mal in ein Konzert oder Kino, spazieren gehen ect . Aber auf die Dauer finde ich es langweilig und eintönig wenn man keinen hat mit dem man sich mal austauschen kann und in Gesellschaft macht es oft ja auch mehr spaß.

Jetzt frage ich mich die ganze Zeit wie es weiter gehen kann, oder machen soll?
Ich weiß es nicht ! und nun?
So einfach nicht mehr hin gehen finde ich auch blöd?
Vielleicht hat ja jemand eine Idee?

Herzliche Grüsse Teatime

04.04.2012 21:25 • 07.04.2012 #1


5 Antworten ↓


Lilly1636
Ersteinmal Hallo !

Als ich mir deinen Text so durchlas, stellte sich mir die Frage ob du das auch wirklich willst mit den sozialen Kontakten?! Ich bin z.b. so, ich brauche keine größeren Gruppen und ganz erlich, wenn die Leute an mir kein Interesse zeigen, dann zeig ich denen auch keins! Kurz - mir is es dann egal! Hauptsache ich habe meine Guten Freunde um mich herum... Aber ich lese auch aus deinem Text heraus, dass du dich sehr einsam fühlst... hast du so gar keine Menschen um dich herum, mit denen du etwas Unternehmen könntest? Ich habe sehr gute Freundschaften durch meinen Beruf gefunden - Schul und Arbeitskollegen...

Ich finde du solltest dich nicht so hängen lassen und dich jetzt in diese Aussage hineinsteigern! Dein Therapeut ist ja auch schließlich dazu da um an dir Kritik zu üben und das hat er damit getan! Er hat dir quasi in den Hintern getreten, damit du mehr darüber nachdenkst - wieso es so ist?! Und nicht dein Therapeut hat die Verantwortung dafür, wie du dein Leben gestaltest! Es ist immer noch dein Leben und nur du ganz alleine bist dafür zuständig! Er ist jetzt in diesem Moment dazu da um dir zu Helfen, Tipps zu geben wie du es ändern kannst und um dir zuzuhören - nicht der Therapeut ändert dein Leben und schafft deine Ängste ab! Das musst du tun! Und wenn er dich damit so hart getroffen hat und du es vorher so toll fandest warum redest du nicht einfach mit ihm/ihr? darüber!? Man muss Vertrauen zu seinem Therapeuten finden und man muss auch die Therapie wirklich wollen! Sonst bringt das alles nix!

Hast du denn deinen Therapeuten gleich gesagt, dass du es nicht so siehst? Und wie er darauf kommt, dass du keine Kontakte knüpfen willst?

05.04.2012 00:06 • #2


A


Bin zur Zeit ratlos ( gefrustet, enttäuscht)

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T
hast du so gar keine Menschen um dich herum, mit denen du etwas Unternehmen könntest? Ich habe sehr gute Freundschaften durch meinen Beruf gefunden - Schul und Arbeitskollegen...

Nee, eigentlich habe ich keinen mit dem ich etwas zusammen unternehmen kann, auch nie richtig gehabt, und so richtig merke ich, das mir ein paar Leute um mich herum fehlen seit ca. 4 Jahren. Nachdem meine ehemalige Arbeitstelle nach 17 Jahren aufgelöst wurde und an eine andere Arbeitsplatz musste.
Da kannte man sich gut und konnte auch mal etwas mehr privates erzählen und es gab gemeinsame Pausen. Ja zu der Zeit war ich glücklicher. Es wäre natürlich besser gewesen,sich privat auch etwas aufzubauen. Aber schon aus angst niht gemocht zu werden vermieden habe.
Dort wo ich jetzt bin, arbeite ich mehr für mich alleine. Ich hab zwar viele Menschen um mich herum,aber mit dementen Menschen kann man sich ja nun auch nicht mehr so gut unterhalten. Für einen Plausch mit einem anderem Mitarbeiter ist wenig Zeit und keine gemeinsamen Pausenzeiten gibt. Zur Zeit bin ich dort auch nur alle 14 Tage am Wochenende, da ich gerade eine 3jährige Ausbildung mache.

Da die Ausbildung auch in einer ganz anderen Stadt ist, als ich wohne und alle aus unterschiedlichen Orten kommen, ergibt sich da auch nicht so richtig etwas, das ist für mich alles mehr auf den Unterricht ausgerichtet, wobei es mir dort auch schwierig fällt auf meine Mitschüler zuzugehen, es funktioniert aber das Überwinden fällt mir immer noch recht schwer, auch darauf zurück zu führen, das man schon schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat und abgelhnt worden ist

Ich habe eine gute Freundin die in einer anderen Stadt wohnt, dadurch sehen wir uns nicht oft, telefonieren tun wir ( nicht tag täglich), noch eine Freundin mit der ich auch mehr telfonischen kontakt halte noch ein paar Bekannte zu den ich gelegentlichen Telefonkontakt, oder E-Mail schreibe, alles sehr geringfügig.


Hast du denn deinen Therapeuten gleich gesagt, dass du es nicht so siehst? Und wie er darauf kommt, dass du keine Kontakte knüpfen willst?

Mein Therapeut hat ja nicht gesagt, das ich keine Kontakte knüpfen will.
Bei mir ist das höchstwahrscheinlich so angekommen.
Es war eine Festellung oder Aussage die er mit seiner Meinung zum Ausdruck gebracht hat.
Ich bin ja auch lieber mit mir selbst alleine, und würde dem ja auch auch ausweichen und einen grossen Bogen drum herum machen.
Viell
Also, auf der einen Seite hört sich das ja auch so an,als ob ich nichts daran ändern möchte.
Das hat mir einen heftigen Schlag verstzt.

Ich möchte ja mehr Kontakte, aber vor lauter Angst bin ich da wohl auch blockiert, kann nicht oder weis nicht wie ich vorgehen soll, hört sich blöd an, aber ist so!!

Mir ist das völlig klar, dass das mein Therapeut nicht für mich erledigt und auch etwas dafür tun muss. Auf der anderen Seite ist er der Fachmann und sollte mir Hilfreich zur Seite stehen und ein Hinweis oder Tip geben, oder eine andere Sichtweise vermitteln.

im Moment fühl ich mich so ein wenig allein gelassen. Dann kann ich mir ja gleich alles anhand der Selbsthilfebücher die es so zu kaufen gibt selbst bei bringen. Wozu ist dann noch der Therapeut da.??

Es ist so das ich mich gut alleine beschäftigen kann, auch mal etwas alleine unternehme und nicht nur zuhause herum sitze, da finde ich schon genug zu tun.

Jedoch alles auf die dauer alleine zumachen ist auch langweilig, zu zweit oder zu dritt macht einiges wohl mehr spass.

Gruss Teatime

06.04.2012 22:08 • #3


P
Die Hauptaufgabe des Therapeuten ist doch, dir den Spiegel vorzuhalten und dich auch kritisch zu hinterfragen. Nur so kannst du erkennen wo deine Probleme sind und dir überlegen, ob du etwas ändern willst oder nicht. Wenn du Angst hast davor nicht gemocht zu werden und daher auch den kontakt meidest. Von dir aus keine versuche machst andere näher kennenzulernen, dann hat der Therapeut doch nicht ganz Unrecht, oder? Klar ist jedenfalls, der einzige, der an seiner Situation etwas ändern kann, bist du selber. Es hört sich für mich so an,als würdest du in der Pflege arbeiten. Wenn das stimmt, dann ist das in den Kontakt kommen sehr einfach. Pflegekräfte schliessen schnell Freundschaft und unternehmen auch privat was zusammen. Gerade wenn alle von überall kommen zur Ausbildung. Ann kennen die anderen ja auch keinen und haben Interesse und Bedarf an neuen Kontakten. Günstige Voraussetzungen neue Kontakte zu schließen gibt es kaum

06.04.2012 23:52 • #4


Lilly1636
Prinzessin hat recht! Ich bin auch exam. Altenpflegerin und ich hatte eine super Soziale Klasse! Dort waren alle Alterklassen vertreten vom Grünschnabel bis zu 40er Marke und alle haben sich super Verstanden! Die jüngeren sind etwas erwachsener geworden und die älteren sind etwas lockerer geworden^^! Ich habe 1 Freundin, die ich seid 12 Jahren kenne - leider verlieren wir unsere Gemeinsame Interessen... Aber in meiner Arbeit (bin dort seid 1 1/2 Jahren) habe ich so viele neue nette Kollegen kennen gelernt! Und ich meine es wäre auch sehr ungünstig, wenn du versuchen würdest mit nem Bewohner ne Freundschaft zu schließen Würde ich jetzt nie tun! Für diese bin ich Sr. Daniela und kümmer mich in meiner Dienstzeit so liebevoll wie es geht - aber daheim is Sense... Mit meine Kollegen treffe ich regelmäßig und habe mit denen sooo viel spass, weil wir einfach immer die gleichen Interessen haben^^

07.04.2012 17:36 • #5


T
Erst mal vielen Dank für Eure Antworten, Ihr seid echt lieb und nett baut mich auf und macht mir Mut, finde ich toll .

Ja es ist richtig , das ich in einem Pflegeheim arbeite.
Ich selbst mache aber keine Ausbildung zur Altenpflegerin ich weiss das dort viele Auszubildende von jung bis anfang 50ig zu finden sind und alles sehr durchmischt ist. Ich denke schon das ich vielleicht dann etwas leichter jemanden gefunden hätte.
Möchte jetzt nichts weiter zu meiner Ausbildung sagen, nur das ich ihn toll finde und sehr vielseitig ist.
Der grösste Tei ist so um die 20ig, was mich auch weiter nicht stört,wir verfolgen ja alle in Ziel und kommen soweit auch gut miteinander aus und akzepieren uns. Wenn das alter schon 20 Jahre und mehr auseinander liegt gibt es unterschiedliche Interessen und Vorlieben die zu berücksichtigen sind.
Dazu kommt es das pro Semester ein Teilwechsel der Klassen statt findet.

Ihr hinterlasst bei mir einen guten und hilfsbereiten Eindruck, und scheint auch nicht gerade sehr schüchtern zu sein und seid glaube ich auch noch recht jung, da ist vielleicht auch vieles einfacher, denke ich mal.
Wenn man jedoch schon einen grossen Teil seines Lebens schon recht zurück gezogen gelebt hat, ist es auch nicht ganz einfach das einfach mal schnell zu ändern.
dran glauben tue ich erst mal, ich hab schon soviel geschafft, dann werde ich das wohl auch noch irgent wann bewältigt haben. Vielleicht liegt es auch an meiner eigenen Ungeduld und einem nicht gerade ausgeprätem Selbstwertgefühl.

Ansonsten fühlt es sich seit ein paar Tagen an, als ob mir mein Therapeut mir mein Spiegelbild präsentiert hat, welches ich gar nicht mehr sein möchte.
Alles ist nur eine Mauer die ich mir all die Jahre drum herum aufgebaut habe.
Ich fühl mich irgentwie entlarvt und durchschaut was mir irgentwie peinlich ist.
Ich weis nicht ob man das jetzt vertseht.

Einen schönen Abend wünscht Teatime

07.04.2012 20:27 • #6





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