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L
Mich nervt meine übersensibelität, wenn es das Wort gibt ?!
Alles muss ich gedanklich dramatisieren. Ich denke immer erstmal an das Schlimmste.
Und das ist nicht nur bei mir so, sondern auch im
Bezug auf meinen Hund !
Keine Angst, ich betüddel sie dann nicht übermäßig, aber ich mache mir bei den kleinsten Dingen Gedanken .
Eben hat sie als geschluckt, gesabbert, geschmatzt. Ihr war irgendwie übel, oder aber sie hatte ein Haar im Hals. Hat sie schon mal wenn sie sich ne Klette aus dem Fell holt.
An sich überhaupt nix schlimmes, aber bei mir gehts Kopfkino an !
Mich nervt das selbst, aber es wird immer schlimmer, jeh älter ich werde.
Es schrenkt mich echt ein.
Mein Hund merkt es zum Glück nicht, das ich sie wie ein rohes Ei behandel. Ich denke zuerst, was kann passieren wenn du sie dort ins Wasser lässt zb ?!
Natürlich passiert sowas weil man mal schlechte Erfahrungen gemacht hat. Sie zb ist mal fast ertrunken.
Ich würde zu gern alles etwas lockerer sehen, ob nun bei mir selbst oder bei meinem Partner, bei meinem Hund.
Da läuft dann aber leider immer der gleiche blöde Film ab : was passiert wenn ?!?!

30.07.2020 19:27 • 31.07.2020 #1


7 Antworten ↓


A
Ja solche Gedanken kenne ich auch und es ist noch nie so eingetroffen wie ich es mir gedacht habe...zum Glück

30.07.2020 19:35 • x 1 #2


A


Angstauslösende Gedanken

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Calima
Zitat von Lottikarotti:
Da läuft dann aber leider immer der gleiche blöde Film ab : was passiert wenn ?!?!


Das kennen wir wohl alle. Aber was passiert, wenn wir so denken? Geschieht es deswegen nicht? Und wenn es passiert, was hatte es für einen Nutzen, es vorher befürchtet zu haben?

Handeln können wir doch erst, wenn eine Situation eingetreten ist. Oder wir vermeiden alles, was aber sehr lebensfeindlich werden dürfte. Und manches geschieht genau deswegen, weil wir zu ängstlich an eine Sache rangegangen sind.

Gerade im Umgang mit Hunden. Wir können Menschen etwas vormachen, aber nicht einem Hund. Er spürt Angst und Anspannung, egal, wie sehr wir uns bemühen, sie zu kaschieren. Ich habe in meiner Praxis oft erlebt, wie Hunde schlagartig ruhiger und entspannter wurden, sobald ihr Frauchen/ Herrchen den Raum verlassen haben. Die Trennung war für sie weit weniger schwierig als der unterschwellige Stress ihres Menschen.

Wenn wir also nicht meiden wollen, bleibt uns nur, Vertrauen zu üben. Manchmal kann es helfen, Dinge mit Menschen zu unternehmen, die Sicherheit ausstrahlen. An dieser kann man sich orientieren und nach und nach selbst mehr Sicherheit entwickeln. Solche findet man natürlich nicht immer.

Dann muss man halt alleine dran arbeiten. Das bleibt Arbeit.

30.07.2020 20:35 • x 2 #3


L
Ich weiß wie du denkst, aber bei mir ist es wirklich so das mein Hund nicht merkt das ich vorsichtig bin.
Sie würde sich beim Doc alles machen lassen, nur eins dürfte ich nicht, rausgehen.
Ich kenne das was du meinst aus meinen Hundesalonzeiten.
Ich wäre sehr sehr traurig wenn mein Hund so wenig vertrauen zu mir hätte wie diese Hunde das hatten, zu ihren Besitzern.
Ich mache mir Sorgen für mich selbst, teile das weder mit meinem Partner, noch lass ich das meinen Hund spüren.
Klar, ich gucke dann bei einer eingerissenen Kralle eben 10 mal am Tag statt 2 mal. Ich gucke halt, betüdel aber nicht.
Ich mache das nur mit mir aus.
Als wir in Schweden waren habe ich mir die Strecke die wir ungefähr fahren wollten, alle Tierkliniken raus gesucht.
Es geht halt über das normale Maß hinaus.
Ja ich sage mir das so oft. Wenn ich nur lange genug an die Katastrophen denke, treten sie wahrscheinlich auch ein !
Ich habe einen Partner der das ganz entspannt sieht und mich immer mal auf den Boden zurück holt, aber ich steh mir da echt selbst im Weg.
Ich muss dran arbeiten........

30.07.2020 22:50 • x 1 #4


Icefalki
Naja, wenn man bissle Grips im Hirn hat, kommt man schnell ins Denken, vor allem, wenn man erkennt, Mist, bin weder unsterblich, noch andere, sei es Mensch oder Tier.

So weit so gut. Nimmt es natürlich extreme Ausmasse an, und hier sind wir ja Weltmeister darin, hilft wirklich nur eines: sich mal klipp und klar zu werden, dass Katastrophengedanken weder etwas verhindern, noch herbeiführen können. Wirklich, ich schwöre es dir, nie ist eingetreten, was ich befürchtet habe, allerdings einiges, mit dem ich nie gerechnet habe.

Deshalb mein Sprüchlein an meiner Signatur. Sodele, und dann stellt sich die Frage, warum man so permanent daran festhält, dass weiss der Kuckuck alles passieren könnte. Eigentlich ist das doch das Gefühl, sich hilflos zu fühlen. Kann man ja mal so stehen lassen.

Also, wir fühlen uns generell hilflos. Denk mal weiter. Ist das wirklich so, oder nur ein Zustand, weil wir nicht fähig sind, mal alles zu durchdenken. Ich weiss noch, das Schlimmst bei mir war immer, dass ich ohnmächtig werden könnte. Du glaubst ja nicht, was ich alles angestellt habe, vermieden und gelitten, um ja nie ohnmächtig zu werden. Bis ich begriffen habe, dass Ohnmacht nix anderes ist, als mein Gefühl fürs Leben, und dabei war ich alles andere als ein Weichei. Naja, und hier hast du mal meine Diskrepanz, meine Zerissenheit, zum einen total taff, und im Inneren nur ein Angstbündel.

Ergo, mussten sich diese beiden Enden in der Mitte treffen und da hat mir Denken viel gebracht. Das zu Ende denken. Werde ich ohnmächtig, körperlich gesehen, dann ist es eben so, falle um und stehe wieder auf . Ist meine Ohnmachtsangst aber der Ausdruck generell ein ohne Macht zu sein, dann wird's Zeit, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen.

Und nochmals, man darf sich auch ruhig verzeihen, bissle mehr zu denken, als andere, das ist ok. Aber nicht deshalb leiden. Das ist der Unterschied. Machst du dir Sorgen ums Hundle, schaust, wo es Tierärzte gibt, ist doch ok. Bist eben vorbereitet, das sollte aber in einer mehr lässigen Art ablaufen, mehr so, ok, bin ein Kontrollfreak, weiss ich ja, und ich möchte diese Sicherheit, denn Vorsicht ist besser als Nachsicht, dann ist aber gut.

Nicht dieses panische Denken, dass dein Hundle schon im Sterben sieht, und und und..

Verstehst du den Unterschied? Wir müssen unseren Macken den Horror nehmen. Quasi immer eine Lösung haben, und je mehr man Vertrauen bekommt, desto weniger das Entsetzen. Denn eines ist wirklich sicher, egal mit welcher Art und Weise man an seiner Angst arbeitet, es wird nur besser wenn man damit beginnt. Wirklich beginnt. Und du darfst dabei ruhig ausprobieren, welche Massnahmen für dich funktionieren. Alles ist erlaubt, was dir Besserung bringt. Und Besserung gibt es.

Alles ist reine Wahrnehmung, und Wahrnehmung kann verändert werden. Denk an das Glas Wein, für den einen ist es halb leer, für den anderen halb voll. Die gleiche Menge im Glas und so ein riessen Unterschied in der Betrachtung und Wahrnehmung. Denk mal darüber nach, denn hier ist enormes Potential zum allgemeinen Verständnis überhaupt. Für mich total faszinierend und sooooo hilfreich.

31.07.2020 00:03 • x 5 #5


L
Ganz lieben Dank @Icefalki !
Du hast in allem so recht, und ich werde mir deinen Text immer wieder durch lesen !
Was ich bisher noch garnicht bemerkt habe, hast du mich drauf gebracht :
Ich bin eher der Kontrolletti, und ich mach auch gern selbst, egal was ! Das in Zusammenhang zu bringen ist glaube ich der Schlüssel ?!
Meine persönliche Challenge war letztes Jahr auf Amrum.
Die schönste Insel die ich jeh gesehen habe. Hat aber keinen Tierarzt ! Ich hatte das gelesen, wir sind aber trotzdem hin und es war einer der schönsten Urlaube .
Mein Kopf hat allerdings auch des Öfteren gesagt, seih vorsichtig, kein Arzt da ! Das bremst meine Freude leider immer.
Ich werde mir deinen Text ausdrucken und verinnerlichen!
Danke danke danke ........
Ich werde mal meine blöden Gedanken bis zum Ende denken......

31.07.2020 07:34 • x 1 #6


Icefalki
Zitat von Lottikarotti:
Ich werde mal meine blöden Gedanken bis zum Ende denken......


Genau, das ist des Rätsels Lösung. Ich bin auch ein Kontrollfreak, ist doch ok, einer zu sein. Unser Problem ist doch, dass wir alles so negativ bewerten müssen, selbst, dass wir einen an der Klatsche haben. Genau genommen ist einen an der Klatsche haben doch auch wieder unsere eigene selbstgemachte Beurteilung, anstelle das als Chance zu sehen, ein Lernen starten zu dürfen, das damit endet, zu der Gelassenheit zu finden, was uns ausmacht.

Angstpatienten halte ich für sehr wertvolle Menschen, denen es gegeben wird, Zusammenhänge begreifen zu lernen, viel wertvolle Erkenntnisse über sich und das Miteinander zu erkennen. Wenn das mal nicht ein Plus ist. Natürlich übertreiben wir alles. Allerdings entschuldbar, weil wir mit unserer Angst noch nicht richtig umgehen können. Aber Angst zu haben, bedeutet, dass man das Leben schätzt, und merkt, etwas sollte sich nun verändern.

Schau, hier nur mal die Gedanken von Alk.. Ist auch nix anderes, als das, was ich immer predige. Ist immer das Gleiche, bei Problemen helfen nur andere Gedanken, und ob nun Gott oder das Universum, oder sonst was damit reininterpretiert wird, pieps egal, es geht ums Verstehen, dass die Sichtweise auf das eigene Leben, den eigenen Problemen , geändert werden kann. Und zwar heute.

1. Leben

Nur für heute werde ich mich bemühen, einfach den Tag zu erleben ohne alle Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.

2. Sorgfalt

Nur für heute werde ich größten Wert auf mein Auftreten legen und vornehm sein in meinem Verhalten: Ich werde niemanden kritisieren; ja ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern... nur mich selbst.

3. Glück

Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin ... nicht nur für die andere, sondern auch für diese Welt.

4. Realismus

Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.

5. Lesen

Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen. Wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, ist die gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.

6. Handeln

Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen und ich werde es niemandem erzählen.

7. Überwinden

Nur für heute werde ich etwas tun, wozu ich keine Lust habe. Sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass niemand es merkt.

8. Planen

Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen. Und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: vor der Hetze und vor der Unentschlossenheit.

9. Mut

Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist. Und ich werde an die Güte glauben.

10. Vertrauen

Nur für heute werde ich fest daran glauben selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten , dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.

Nimm dir nicht zu viel vor. Es genügt die friedliche, ruhige Suche nach dem Guten an jedem Tag zu jeder Stunde, und ohne Übertreibung und mit Geduld.[6]

31.07.2020 13:13 • x 1 #7


L
Ganz lieben Dank für deine Mühe !
Ja, da hast du recht, so sensibel zu sein hat ja auch immens viele Vorteile, und ich bin auch froh so zu sein.
Leider bringt ja auch alles wieder was negatives mit sich. Wenns halt ins Extreme geht.
Werde mir deinen Text mal verinnerlichen. Danke nochmal dafür !

31.07.2020 19:33 • x 1 #8





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