Zitat von AQDAE2Y:Wenn ein Gefühl gut tut ist es immer besser zuerst auf das Gefühl zu hören. Meine ganz persönliche Meinung ist dass ein Gefühl aus 1000 000 Gedanken besteht (Könnte man vermutlich sogar wissenschaftlich irgendwie nachvollziehen) von dem her finde ich gehen Gefühle immer vor.
Wenn dir dein Gefühl sagt Irendwas stimmt nicht, ich möchte nicht dann würde ich erst einmal darauf hören. Ich würde mich nicht daran festklammern wie ein Klammeraffe aber es wäre meine dominante Entscheidung erst einmal.
Da dies hier ein Forum für Angststörungen ist, ist der Grund fürs Nein sagen bzw. der Grund für für das ungute Gefühl meist bei dem Gefühl der Angst zu suchen. Das Gefühl der Angst ist bei einer bestehenden Angststörung leider in der Regel kein guter Ratgeber, weil man da längst gelernt hat das Gefühl der Angst als extrem unangenehm zu empfinden und zunehmend alle dafür tut, um es nicht ertragen zu müssen. Wenn man dann auf das Gefühl der Angst hört, dann geht es meist nicht darum eine gute oder sogar selbstbewusste Entscheidung zu treffen, es geht einfach nur darum die Angst bzw. die unguten Gefühle zu vermeiden.
Du irrst dich, ein Gefühl besteht nicht aus 1000 000 Gedanken, es besteht sogar aus gar keinen Gedanken - zumindest keinen bewussten Gedanken. Man kann Gefühle mit Hilfe von Gedanken auslösen und Gefühle können ihrerseits Gedanken auslösen, aber Gefühle selbst kommen aus dem unbewussten intuitiven Teil des Gehirns, wo es gar keine bewussten Gedanken gibt. Dies erklärt sich auch ganz alleine schon aus der evolutionären Entwicklungsgeschichte des Menschen, wo es Gefühle sehr sehr lange vor den ersten Gedanken gab. Gefühle entstehen meist auch viel schneller, als Gedanken überhaupt. gedacht werden können.
In der Regel beginnt es mit einem unbewussten Gefühl, beispielsweise der Angst, worauf wir meist unbewusst und gewohnheitsmäßig reagieren, und erst im nächsten Schritt machen wir uns bewusste Gedanken darüber. Bei einer Angststörung hat man dann nur gelernt dies sehr extrem und meist negativ mit bis zu 1000 000 Gedanken zu interpretieren.
Persönlich konnte ich dies gerade bei meinen Ängsten sehr oft beobachten, wo ich inzwischen sogar das Gefühl der Angst völlig unabhängig von Gedanken kenne.
Zitat von AQDAE2Y:Es gibt ja noch andere Partys wo du vielleicht ein gutes Gefühl hast. Man muss nicht auf jeder Party sein, und wenn die Leute sonst beleidigt sind dann lass Sie schmollen. Gute Freunde achten und respektieren die Gefühle ihrer Freunde. Klar kommt erst einmal ein Überleg´s nochmal aber Leute die hartnäckig nachhaken sind mir persönlich nicht ganz geheuer.
Wenn man erst einmal gelernt hat aus Angst oder einem unguten Gefühl heraus Nein zu sagen, dann wird es bei jeder neuen diesbezüglichen Situation leichter, weil man dies zunehmend mit einem Gefühl der Erleichterung verbindet.
Leider kann es dann dazu kommen, dass es dann irgendwann keine anderen Partys oder Einladungen geben wird, weil man gar nicht mehr eingeladen wird.
Wenn man nicht mehr eingeladen wird und man sich dann einsam fühlt, dann merkt man erst, wie falsch all zu häufiges Nein sagen aus dem Gefühl der Angst heraus sein kann. Dann wünscht man sich sogar, dass noch jemand hartnäckig nach haken würde, weil dies ja irgendwo auch bedeutet, dass diese Menschen noch Interesse an einem haben.
Aber selbst wenn man dann nach langer Zeit des Nein sagens wieder eingeladen wird, dann schämt man sich vielleicht so sehr für das bisherige Verhalten, so dass man zwar hingehen möchte, aber man traut sich nicht mehr ja zu sagen - so dass wieder nur ein Nein heraus kommt
Gute Freunde achten und respektieren die Gefühle ihrer Freunde. das gilt doch auch umgekehrt, wenn man all zu häufig Nein sagt, dann tritt man doch auch die Gefühle der Freunde mit Füßen, nur weil man einem egoistischen Gefühl der Angst nachgegeben hat.
Ich persönlich habe leider viel zu oft Nein gesagt, weil ich wegen einer Einladung ein ungutes Gefühl hatte. Anfangs hat sich dies auch gut und richtig an gefühlt, aber heute weiß ich, dass dies ein riesigen Fehler gewesen ist, weil ich über die Jahre jeden Kontakt zu meiner Verwandtschaft und allen früheren Bekannten verloren habe.
Es spricht natürlich nichts dagegen, wenn man gelegentlich mal Nein sagt, aber man muss eben auch gelegentlich mal Ja sagen können, selbst wenn dies unangenehme Gefühle bedeutet.
Ansonsten wird aus der Angst, nein zu sagen irgendwann auch die Angst, ja zu sagen, was die ganze Sache auch nicht leichter macht.
