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Hallo ihr, ich habe mich heute hier angemeldet um etwas Rat und Hilfe von euch zu bekommen, da ich nicht mehr weiß wie es weiter gehen soll. Allerdings wird der Text hier sehr lang werden und ich bitte euch, dass ihr euch die Zeit nehmt alles zu lesen und eine Antwort da zu lassen. Bitte seht auch über Rechtschreibfehler oder so hinüber weg.

Erstmal zu mir:
Ich bin fast 17 Jahre alt und mein Leben ist schon immer nicht einfach verlaufen. Jedoch habe ich das Gefühl, dass sich alles nur noch zuspitzt und unerträglich wird.
Fangen wir mal relativ am Anfang an, ich bin aus einem One Night Stand heraus entstanden und war vorallem von meinem Vater nicht gewollt. Meine Eltern blieben nach meiner Geburt trotzdem zusammen und wir zogen in ein schönes Haus mit großem Garten auf dem Land. Dort lebte ich dann bis vor einem Jahr, aber dazu später.
Meine Kindheit war auch nicht immer einfach, da mein Vater alle anderen Kinder, immer besser behandelte als mich und auch kaum Interesse an mir zeigte. Ich musste für ihn immer funktionieren und wenn das mal nicht ging, dann wurde mir entweder etwas, was mir wichtig war, weggenommen, oder ich wurde mit Liebesentzug und später sogar mit Schlägen oder Beleidigungen runtergemacht.(Wenn ich geweint habe, dann hat er mich zum Beispiel vor den Spiegel gesetzt und mirgesagt, dass ich mich mal anschauen soll wie hässlich ich bin) Meine Mutter war dagegen total anders, sie versuchte immer für mich da zu sein, aber wurde in der Erziehung auch oft von meinem Vater gelenkt. Ich wurde immer von meinen Eltern von meinen Freunden abgeschottet, das heißt ich durfte zum Spielen nicht raus obwohl nichts was dagegen sprechen könnte passiert war und teilweise haben auch meine Freunde Hausverbot bekommen oder wurden von meinen Eltern einfach rausgeschmissen. Ich war also sehr oft alleine und bin auch bis heute kaum in der Lage Freunde zu finden.
Als ich dann 12 oder 13 Jahre alt war fing die Beziehung meiner Eltern an zu bröckeln, mein Vater hat angeblich versucht mit einer anderen Frau anzubendeln. Man muss dazu sagen, dass er in der Zeit sehr viel getrunken hat und auch meine Mutter gegenüber gewalttätig geworden ist. Meine Mutti ist wie in ein Loch gefallen und ich mit meinen 13 Jahren hab versucht sie dort raus zu bekommen. Ich habe dafür auf Freunde etc. verzichtet um mich um sie kümmern zu können. Ein Jahr später sind wir dann ausgezogen, aber nach nicht mal einem Monat ist meine Mutter wieder zurück zu meinem Vater.
Kurzzeitig war alles gut aber nach einem Monat ging alles wieder doppelt so schlimm von vorne los. Mit ungefähr 14 Jahren hatte ich auch meinen ersten Freund, der mich allerdings ein Jahr lang verarscht hat. Auch meine Mutti hat jemand neuen kenngelernt, von dem mein Vater aber nichts wusste.

Mit ungefähr 16 Jahren sind wir dann zum Zweitem mal umgezogen, diesmal in eine Stadt und der Freund von meiner Mutter ist auch mit eingezogen. Am Anfang war alles schön und ich fühlte mich befreit, aber jetzt ein Jahr später ist alles anders.
Ich habe das Gefühl, dass mir die Decke auf den Kopf fällt, mit dem Freund meiner Mutter verstehe ich mich überhaupt nicht und darunter leidet auch sehr das Verhältnis zu meiner Mutter. Mein Vater hat nach dem Umzug den Kontakt komplett abbgebrochen und mich noch bei sich rausgeschmissen (eigentlich wollte ich ihn aller 2 Wochen besuchen), außerdem hat er hinter meinem Rücken irgendeine Frau geheiratet und mich mehr oder weniger durch ihr Kind ersetzt. (es schläft in meinem Zimmer, mit meinen Möbeln sogar in der gleichen Bettwäsche)

Ich fühle mich absolut unwohl in der Wohnung und will einfach nur weg, mit meiner Mutter kann ich darüber nicht reden, weil von ihrer Seite nur Vorwürfe kommen.
Außerdem hab ich das Gefühl sehr einsam zu sein, obwohl ich meinen Freund habe der immer für mich da ist, aber ich habe halt auch die wenigen Freunde aus dem Ort durch den Umzug verloren.
Es gibt Tage an denen will ich einfach, dass alles aufhört, weil es so unerträglich ist. Irgendwie kann ich meine eigenen Geefühle nicht verstehen, auch meine jetzige Beziehung ist nicht immer einfach, weil ich kaum Vertrauen kann und ständig Angst habe, dass sich alles innerhalb einer Sekunde ändert.

Außerdem habe ich in der Stadt keine Beschäftigung, weil ich hier niemanden kenn bzw kenne will (die meisten sind asozial und ziehen sich schon um 12 nen Kasten B. rein). Mein Tagesablauf besteht aus Schule - nach Hause - Netflix bzw schlafen - Abendessen - schlafen.
Ich habe auch schon manchmal drüber nachgedacht mir das Leben zu nehmen, weil alles so schwer ist und irgendwie weh tut.

Habt ihr vielleicht einen Rat was ich machen kann oder wart schon mal in so einer Situation?
Und vielen dank an alle, die sich das hier durchgelesen haben, ich musste das alles mal loswerden.
Fühlt euch gedrückt
LG sonnyside

13.05.2019 20:16 • 13.05.2019 #1


8 Antworten ↓


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Zitat von sonnyside:
Hallo ihr, ich habe mich heute hier angemeldet um etwas Rat und Hilfe von euch zu bekommen, da ich nicht mehr weiß wie es weiter gehen soll. Allerdings wird der Text hier sehr lang werden und ich bitte euch, dass ihr euch die Zeit nehmt alles zu lesen und eine Antwort da zu lassen. Bitte seht auch über Rechtschreibfehler oder so hinüber weg. Erstmal zu mir: Ich bin fast 17 Jahre alt und mein Leben ist schon immer nicht einfach verlaufen. Jedoch habe ich das Gefühl, dass sich alles nur noch zuspitzt und unerträglich wird. Fangen wir ...


Hallo!
Ich habe mir Deine Nachricht durchgelesen und es tut mir leid zu lesen,was Du durch machen musstest.Ob ich Dir weiter helfen kann,das kann ich Dir natürlich nicht sagen,aber ich versuchs.
In ein paar Dingen erkenne ich mich wieder,etwa der Einsamkeit,dem Misstrauen und der Tatsache nach der Schule niemanden gehabt zu haben.Ich kann das Gefühl also ganz gut verstehen,denke ich.
Was mir eingefallen ist,dass Du Dich a.) an die Diakonie wenden könntest um erstmal mit irgendwem darüber zu reden.Das sind geschulte Leute,die auch auf solche Fälle spezialisiert wurden und sie könnten Dich beraten wie Du Dich weiter verhalten kannst bzw. was es für Möglichkeiten gibt,Dich da raus zu holen.Als Möglichkeit b.) fällt mir weiterhin das Jugendamt ein,aber es handelt sich dabei um eine staatliche Behörde,die in erster Linie dran interessiert ist,dass sich die Situation klärt ohne das Du ausziehst.Ich weiß nicht genau,ob die beiden zusammen arbeiten,aber das sind Anlaufstellen an die Du Dich hinwenden könntest.Vielleicht täte es Dir gut vorübergehend oder auf Dauer in ein betreutes Wohnen zu ziehen?Auch dazu können Dich die beiden Instanzen beraten.
Ich denke Du wirst Deine Mutter nicht erreichen,weil sie ihr Leben lebt-und vergisst,dass Du jetzt die Hilfe brauchst.Manche Menschen sind leider so.Was das mit Deinem Vater angeht...unterste Schublade,mehr fällt mir dazu nicht ein,aber auch wenn Du daraus nicht positives sehen kannst,versuch es mal so zu sehen,dass Du so weißt,was Du von ihm zu halten hast.Abgesehen davon ist der dazu verpflichtet Dir Unterhalt zu zahlen,das kannst Du übrigens auch über das Jugendamt gerichtlich einklagen.
Ich verstehe Deinen Gedanken,dass Du Dir an manchen Tagen einfach das Leben nehmen wollen würdest,weil Du denkst,dass Du es nicht aushälst.Aber sieh es mal so:Wenn Du sterben willst,weil Du traurig bist,dann denk an die Menschen,die traurig sind,weil sie sterben müssen.Was ich Dir damit sagen will ist folgendes:Wo Schatten ist,da ist auch Licht.Ich kenn das von mir och..an manchen Tagen habe ich dermaßen die Schauze voll,dass ich mich alles an mir nervt und überhaupt und sowas.Aber hey:Du kannst verlieren,wenn Du gekämpft hast.Es aber gar nicht zu versuchen,bedeutet,dass Du nicht kämpfst und Dir damit selbst die Chance nimmst etwas ändenr zu können,dann hast Du schon verloren-und wenn es nur ne Kleinigkeit ist,die Du etwas ändern kannst.Auch die macht ne Menge aus.
Unterstützt Dich denn Dein Freund?Ich hoffe ja und damit bist Du ja nicht alleine gegen diese Mühlen.
Gib nicht auf,dann verpasst Du das Leben.


Ich hoffe,ich konnte Dir etwas weiter helfen.Vielleicht hat noch jemand anderes Ideen?

Liebe Grüße,
Unruhe_in_Person

13.05.2019 20:39 • x 3 #2


A


Alles ist so schwer im Leben - was ist los mit mir?

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Vielen Dank für deine lieben Worte, die haben mich gerade echt ein bisschen aufgemuntert.
Ich habe auch schon oft dran gedacht mich an solche Einrichtungen zu wenden, aber hab leider irgendwie immer ein bisschen Angst davor, vorallem beim Jugendamt.

13.05.2019 20:50 • #3


U
Zitat von sonnyside:
Vielen Dank für deine lieben Worte, die haben mich gerade echt ein bisschen aufgemuntert.
Ich habe auch schon oft dran gedacht mich an solche Einrichtungen zu wenden, aber hab leider irgendwie immer ein bisschen Angst davor, vorallem beim Jugendamt.


Ja,das kann ich auch nachvollziehen.Jugendamt wird mit ziemlicher Sicherheit erstmal Deine Mutter informieren...Diakonie arbeitet mit dem Jugendamt zusammen,die beide zwar ohne Dein Einverständnis nichts sagen dürfen,aber ohne die wird es wohl leider nicht gehen.
Könntest Du auch vorübergehend bei Deinem Freund leben?

13.05.2019 20:55 • x 1 #4


S
Ich hätte ja nur noch ein Jahr bis ich 18 bin, aber das halte ich nicht mehr aus.
An sich wäre das kein Problem, er sagt auch, dass ich immer zu ihm kommen kann, ich bin jetzt schon jedes Wochenende bei ihm. Bloß längerfristig hätte meine Mutter ein Problem damit, weil sie irgendwie gar nicht wahr haben bzw. mitbekommen will das es ein Problem gibt. Sie sagt immer ich soll es mit ihrem Freund so akzeptieren wie es ist und ihm aus dem weg gehen, macht sich bei einer 4 Zimmer Wohnung nur schlecht und außerdem schleppt sie ihn überall mit ihn (Familienfeiern, zu meinem Hobby usw)

13.05.2019 21:05 • #5


U
Zitat von sonnyside:
Ich hätte ja nur noch ein Jahr bis ich 18 bin, aber das halte ich nicht mehr aus.
An sich wäre das kein Problem, er sagt auch, dass ich immer zu ihm kommen kann, ich bin jetzt schon jedes Wochenende bei ihm. Bloß längerfristig hätte meine Mutter ein Problem damit, weil sie irgendwie gar nicht wahr haben bzw. mitbekommen will das es ein Problem gibt. Sie sagt immer ich soll es mit ihrem Freund so akzeptieren wie es ist und ihm aus dem weg gehen, macht sich bei einer 4 Zimmer Wohnung nur schlecht und außerdem schleppt sie ihn überall mit ihn (Familienfeiern, zu meinem Hobby usw)


Naja...sie lebt irgendwie für sich,wie gesagt.Ihr ging es so schlecht,jetzt gehts ihr gut,ihre Denkweise ist egoistisch,denn sie will das alles harmoisch läuft nach all den Stress,den auch sie hatte.Kann man ihr irgendwie nicht verübeln,aber ich finds trotzdem schlimm.Ich würde wirklich mal mit dem Jugendamt sprechen.Das Problem ist,wenn sie das nicht akzeptiert,wenn Du längerfristig nicht da bist,dann hat sie Handhabe darüber,eben weil Du erst 17 bist.Du könntest ihr das natürlich auch umgedreht schmackhaft machen,in dem Du sagst,dass sie so mehr Ruhe hat und Zeit mit ihrem Freund verbringen kann..und machst Dein eigenes Ding.

13.05.2019 21:08 • x 1 #6


Safira
Meine Mutter war auch so. 20 Jahre in einer unglücklichen Ehe und dann hat sie ihren Traumprinz gefunden. Man kann denen eigentlich gar keinen Vorwurf machen. Wenn man das ganze mal sachlich betrachtet. Wenn da nicht die lieben Kinder wären.

Das sitzt.

Wie Unruhe schon geschrieben hat. Du wirst deine Mutter nicht erreichen. Sie ist blind. Vielleicht kannst du ihr ja irgendwann vergeben. Nur im Moment musst du jetzt an dich denken. Ich wäre froh gewesen wenn es damals schon Internet gegeben hätte für mich und ich ein Forum gefunden hätte. Ich habe die Situation für mich ausgehalten weil ich nicht wusste dass es Alternativen geben könnte. Du hast sie aber. Also ergreife sie. Wenn du 18 bist wirst du auch nicht mehr Mittel als jetzt haben. Dann bist du auch auf Jugendamt oder was anderes angewiesen. Wann Jobcenter musst du auch ein Härtefall nachweisen können wenn du eine eigene Wohnung haben willst, weil als Kind ist man bis zum 25 Lebensjahr an die Eltern gebunden. Bzw müssen die dich versorgen wenn du es nicht alleine schaffst. Ich gehe mal davon aus dass du noch keine abgeschlossene Ausbildung und eine feste Anstellung hast.

Es gibt schulberatungsstellen in jeder Stadt. Google einfach mal. Dort ist Beratung anonym und kostenlos. Man kann ja auch irgendwo mal anrufen und telefonisch mal nachfragen ohne dass man seinen Namen nennen muss. Einfach mal etwas tun. Dass du Angst hast kann ich sehr gut verstehen. Wenn du zum Jugendamt gehst und die deine Eltern benachrichtigen wird das natürlich sehr sehr unangenehm. Aber wenn du nichts unternimmst wirst du auch nichts ändern. Und du willst ja was ändern. Was würde denn im schlimmsten Fall passieren wenn das Jugendamt deine Eltern benachrichtigen würde?

13.05.2019 21:28 • x 4 #7


Miami
https://www.caritas.de/hilfeundberatung ... ugendliche

als Beispiel. Ich habe Beratung Jugendliche eingegeben. Es gibt viele Angebote ... welche in Deiner Nähe sind müsstest Du nachsehen.

Falls Du noch zur Schule gehst... es gibt an vielen Schulen Sozialarbeiter die sowohl der Schule als auch dem Jugendamt gegenüber Schweigepflicht haben.
Ob man das auch als Schüler ohne das die Eltern eingebunden werden nutzen kann müsste man erfragen.

Gib nicht auf!

13.05.2019 21:40 • x 6 #8


Safira
Der Link ist ja mal echt genial

13.05.2019 21:42 • #9





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