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Hallo Leidensgenossen,

Ich bin echt froh dieses Forum entdeckt zu haben, denn dies ist doch noch eine kleine Hoffnung dass mir vielleicht jemand von euch weiterhelfen kann. Ich bin total verzweifelt und weiß einfach nicht was ich noch machen soll wegen dieser schei. Hyperhidrose. Mit 14 hat es ungefähr bei mir angefangen dass immer öfter meine Hände wässrig waren, erst dachte ich mir nichts schlimmes dabei doch als es auf einmal nicht mehr wegging, ging ich mal zum Arzt. Der Arzt meinte nur dies könnte von der Pubertät kommen und würde wieder verschwinden, damals wusste ich noch garnicht dass dies eine Krankheit ist. Mit jedem Jahr das ich älter wurde, wurde es bei mir immer schlimmer Mittlerweile bin ich 23 und schwitze extrem an Händen, Füssen, Achseln und sogar oft auch am Po sodass meine Hose patsch nass ist, mir ist das sogar schon peinlich zu schreiben. Ich weiß absolut nicht mehr was ich machen soll...war schon bei tausenden von Arzten und habe unzählige Behandlungen durchgemacht wie zum Bsp. Aluminiunchlorid, Antihydral, Iontophorese, Medikamente ... und mit jedem mal als ich dachte es würde vielleicht irgendwas endlich helfen wurde es immer schlimmer und mir kann auch kein Arzt mehr weiterhelfen da ich schon alle Möglichkeiten die zur Behandlung in Betracht kämen durchgemacht habe. Manchmal habe ich Tage an denen ich nur noch weinen könnte.. es ist mir schon so unheimlich peinlich und ich weiß absolut nicht mehr was ich anziehen soll da alles patsch nass wird. Das schlimmste aber für mich ist das ich seit ca. einem Jahr auch vermehrt am Po schwitze und meine Hose manchmal so nass ist wie wenn ich in die Hosen gemacht hätte . So kann das nicht weitergehen, es belastet mich so sehr und ich bin so unheimlich traurig darüber das es gerade mich getroffen hat. Wenn es nur an Händen und Füssen wäre könnte ich es sogar vielleicht noch akzeptieren aber das ist echt zu krass. Es ist so verdammt arg peinlich Ich bin so verzweifelt und weiß absolut nicht was ich noch machen könnte damit dieser schei. endlich aufhört, sogar jetzt während ich schreibe muss ich mich grad echt beherrschen das mir nicht wieder die Tränen über mein Gesicht rollen . Ich könnt echt noch soviel darüber schreiben aber da würde ich wohl nie fertig werden.

Wenn es vielleicht jemand genauso geht wie mir oder auch nicht, ich würde mich für jede Hilfe und über jedes Schreiben freuen...denn ich weiss absolut nicht mehr weiter

Liebe Grüsse, Allegria

15.04.2006 16:35 • 21.06.2007 #1


6 Antworten ↓


S
liebe allegria!

ich kann dich gut verstehen, mir gehts ziemlich ähnlich wie dir...bin jetzt 16 und bei mir hat das schwitzen vor ca. 6 jahren angefangen- zuerst an den händen, dann an den füßen und jetzt habe ich es seit ca. einem halben jahr auch ziemlich stark unter den achseln.
bei mir war das halt auch immer so dass die ärzte die krankheit eher belächelt haben und sagten, dass das alles mit der pubertät zusammenhänge blablabla
ich bin auch an manchen tagen extrem down, depressesiv und traurig (und natürlich wütend!) dass es ausgerechnet mich hat treffen müssen. aber dann denke ich mir immer dass ich trotzdem mein leben so leben will wie es mir gefällt und dass ich diese schei. krankheit in den griff bekommen sollte.
ich weiß dass ist nicht gerade viel, hoffe aber, dass ich dir helfen konnte...du kannst mir auch gern eine PM schreiben wenn du willst..

liebe grüße
tina

P.S. hast du eigentlich schon über eine OP nachgedacht, wenn dir sonst nix geholfen hat?

21.04.2006 21:06 • #2


A


Ich weiss einfach nicht mehr weiter, wer kann mir helfen?

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Oh nein!
Habe mir auch grad was von der Seele geschrieben, und dann ist die Nachricht leer!!

Also nochmal:

Ich kenne es sehr gut, dass man, vor allem im Sommer, selbst die Hosen dem Schwitzen anpassen muss. Ich hasse das! Nichts ist mit luftig lockeren Baumwollhosen in bunten Farben (von den T-Shirts ganz zu schweigen), oder all den anderen üblichen Freuden des Sommers wie z.B. den Tag in der Sonne verbringen, im Straßencafé sitzen, sich mit Freunden treffen usw. usw. Da heißt es doch eher zu Hause sitzen und warten bis es wieder Winter wird. Noch schlimmer wird es bei den Pflichtveranstaltungen wie Schule, Uni, Job etc. Da gibt es kein Entkommen!
Aber selbst der Winter ist kein Garant für Trockenheit. Bei mir kommt dann auch noch der Geruch hinzu. Selbst direkt nach dem Duschen kommt es vor, dass ich Schweißgeruch bemerke, und nach einer Stunde ist dann alles aus. Als ob eine Iltisfamilie unter den Armen wohnt! Die Sozialphobie ist vorprogrammiert. Keine Lust mehr auf Kontakt, obwohl ich so gerne mit Leuten zusammen bin! Und was passiert bei Angst vor Geruch und sich zu blamieren bis auf die Knochen? Man fängt an zu schwitzen und zu riechen!
Ich habe da echt keine Lust mehr drauf! Aber was kann man tun?
Ich habe schon an eine Psychotherapie gedacht, aber wie soll die mir helfen können, nicht mehr zu schwitzen?

Ich hoffe, du hast eine Antwort oder eine Lösung gefunden (dein Artikel hat ja schon einige Monate auf dem Buckel...)

Viele Grüße,

Ville

30.11.2006 18:16 • #3


A
Hi , das ist vielleicht ein Zufall...jetzt hab ich schon seit Wochen nicht mehr in dem Forum reingeschaut und gerade heute schreibst du mir, wo mein Beitrag ja schon so alt ist..ich dachte schon da schreibt wohl niemand mehr. Freut mich voll das meinen Beitrag gelesen hast das war auch so ein mieser Tag als ich das geschrieben habe...da gings mir so dreckig wegen der schei. Schwitzerei und ich musste mir einfach mal alles von der Seele schreiben. Leider muss ich dir sagen das ich bis jetzt noch keine Lösung gefunden habe und so langsam gebe ich es schon auf ich hab das jetzt schon so viele Jahre das ich mir kaum mehr vorstellen kann das weg zu bekommen aber es wäre wirklich mein allergrößter Wunsch. Schwitzt du auch vermehrt am ganzen Körper oder nur begrenzt. Wie ist es bei dir im Winter? Bei mir ist es im Sommer ja schon wirklich die reinste Katastrophe aber im Winter ist es leider auch kaum besser. Wann hat es bei dir angefangen und wie lange hast du es schon? Ich kenne das, für mich ist es auch immer der totale Horror..Schule, Beruf usw. echt ätzend und wenn es mir dann peinlich ist wird es noch schlimmer...ist echt voll der Teufelskreis. Ich denke schon das eine Psychotherapie was helfen könnte weil bei mir ist es schon zum Teil psychisch aber zum anderen weiß ich leider auch nicht von was noch. Bin auch schon mal zu ner Psychotherapeutin gegangen aber nur viell. fünf mal oder so. Ich möchte nämlich nicht über mein halbes Leben reden und kann das auch nicht wirklich mit jemand fremdes und leider habe ich auch nicht so viel Zeit dafür, arbeite als bis zu zehn stunden am Tag und da bleibt für sowas kaum Zeit, bzw. da möchte ich meine Freizeit anders nutzen...vielleicht auch ein Fehler, weiß nicht. Wenn du noch nicht beim Psychtherapeut warst würd ichs schonmal probieren wenn du die Zeit hast, schaden kann es ja nicht! Was hast du schon probiert gegen das schwitzen? Übrigens das mit der Iltisfamilie unter den Armen kenne ich ist bei mir auch als so aber zum Glück nur selten. Kann es aber echt gut nachvollziehen, ist bestimmt voll schlimm für dich. Ich meine du wäschst dich und trotzdem stinkst du gleich wieder nach schweiß das ist doch echt voll traurig irgendwie. Mich regts immer voll auf...ich bin frisch geduscht und kurz danach wieder voll nassgeschwitzt und das schöne Gefühl trocken zu sein hebt leider nie wirklich lange an Also, dann komm ich mal zum Ende, sonst schreib ich aus versehen noch ein Buch
Freut mich das mir geschrieben hast! Kannst mir ja mal wieder schreiben wenn magst Grußi

30.11.2006 23:42 • #4


T
Hallo, habe gerade über dich gelesen und es tut mir echt leid für dich was du da durchmachst.

Bei mir ist es nicht ganz so schlimm wie bei dir.
Ich schwitze auch sehr stark unter den Armen und an Händen darum kann ich sehr gut nachvollziehen wie es dir dabei geht.
Bei mir ist es dann so das ich mich selber schon gar nicht mehr richen kann und wenn ich dann unter die dusche hüpfe und mir danach frische sachen anzieh geht es nach einer halben stunde wieder los. Bin auch am verzweifeln weil ich mich nicht mehr unter menschen traue weil ich mich so unwohl fühle. War auch schon damit bei meiner hautärztin und das erste mal gab sie mir eine tinktur die nicht geholfen hat und jetzt nehme ich tableten(Sormodren) dachte erst sie helfen mir von wegen am nächsten tag ging es wieder los hatte erst mit einer halben angefangen und jetzt bin ich schon bei 2 und muss sehen ob sie jetzt helfen.

15.12.2006 21:53 • #5


Dr. Doris Wolf
Hallo Allegria

hast du schon in die Infos

geschaut?

Vielleicht findest du hier weitere Hilfestellungen.

Grüße
Dr. Doris Wolf
Psychotherapeutin und Moderatorin dowo

16.12.2006 16:35 • #6


G
Hallo Alegria, Du schreibst von Dingen, die ich auf ähnlich intensive Art von 1983 - 1992 durchlebte. Es waren Momente und Erfahrungen dabei, die mich noch heute innerlich beklemmen. Aber im Laufe des Lebens - ich bin nun 37 und seit 24 Jahren HH-Praktiker - lernte ich das Problem zu entschärfen. Bei mir hing sehr sehr viel mit Druck, Angst, SCHAM, Schuldgefühl, Hilflosigkeit und Vergleichen zusammen. Ich schielte in Allem stets auf den Perfekten (der ist übrigens genau so real wie der Osterhase), wollte ALLEN IMMER gefallen, suchte innerlich nach einem Vater, der das Wort verdient, Freunden und Förderen. Auch fühlte ich mich für die Scheidung meiner Eltern (ich war damals gerade mal 1 1/2 Jahre alt) schuldig - echt kein Witz!, dazu schämte mich für meine Herkunft (deutsche Kinder in der Schweiz wu(e)rden verspottet) und dann war ich ja auch noch der Privattherapeut und Engel meiner Mutter, was mich zusätzlich extrem überforderte.
So... Meine körperliche Antwort auf all das war und ist Alarm, Alarm, too much, es folgt das Stopsignal: Schweiss.

Jetzt durchatmen und weiter:
Am Ender meiner Sch...Schwitz-Zeit war ich butterweich und durchgekocht. Ich ergriff einfach jeden Strohhalm. Das macht verwundbar, verführbar und wie bei Dir vorallem sehr verzweifelt. 1992 kam er endlich, der Schnitt-und-Weg-Tipp eines Arztes. Wenige Wochen später war ich um 7 Narben, Schwitzbauch, Schwitzbeine sowie punktuellen Nadelstischschmerzen rund um den Brustkorb reicher. Ach ja, der Handschweiss kam übrigens auch gleich nach der OP noch im Krankenhaus auf sein ganz persönliches Rendez-vous mit mir. Meine Mutter brach fast zusammen, als sie mich auf der Intensivstation besuchte. Als ich selbst den Dreinagen-Schlauch, der aus meiner Brust hing entdeckte, dachte ich noch nichts Schlimmes, aber als ich den ca. 8l Glaskrug mit ca. 4l Blutwasser-Inhalt am Ende des Schlauches sah, da dachte ich doch tatsächlich im ersten Moment, ich sei komplett ausgelaufen und tat es meiner Mutter fast nach. Echt - kein Sch...! Weiter? Die Härte war natürlich, dass ich nicht nur treu an den Händen weiterschwitzte sondern nun zusätzlich nach der 7000 Euro OP auch noch an anderen Körpestellen. Das psychische Traumata trat erst ein Jahrzehnt später zu Tage. Ob das nun alles ist? Keineswegs: Die Narben sind hässlich und veränderten meine Brustmuskulatur - no Schwarzenegger anymore - not perfect.... tja, mein Verhältnis zu Ärzten? Definitiv gestört, das Vertrauen generell auch... Seit 97 habe ich Fantomschmerzen für die ich bis heute keine plausible Erklärung bekommen habe und die sind nun mein Problem. Wie gehe ich damit um?

Also, das Schwitzen wurde echt viel besser als ich Jesus kennenlernte. Der Druck liess nach, ich konnte mich annehmen, auch meine Fehler, auch mein Anderssein, ich konnte meine Ziele mit den lebenswerten Zielen abgleichen (wofür lohnt es sich wirklich zu leben), wurde dankbar für mein Äusseres, wurde anderen Krankheiten gegenüber sensibel, schau mal um dich herum wieviel Menschen mit weitaus grösseren Nöten gibt es da, beachte wie sie damit umgehen, da nahm ich mein persönliches Schicksal an, nur so viel, vergiss Schumi, Merkel oder andere Promis, die echten Fighter sitzen in den Wartezimmern der Uni-Kliniken, in Rollstühlen, oder müssen täglich mit irgendwelchen Verkrüppelungen und Schmerzen aufwachen und danach fertig werden.
Das schöne an der neuen Beziehung zu Gott war auch, dass ich jemanden hatte, der mich verstand, meine Ängste ernstnahm, mich neu zum Leben herausforderte, mich veränderte, mir überwinden half, Vater war und echte Stärke verlieh, echtes Selbstbewusstsein. Er ist seit 1995 mein Gott, das erforderte meine Entscheidung aber diese trägt mich noch heute, auch wenn ich bis heute noch nicht vollständig geheilt bin.

Soviel Alegria, alle anderen Tipps und Tricks findest Du ja auf dieser sehr empfehlenswerten Homepage. Ich wünsche Dir viel Trost, Annahme und Hilfe. Alles Gute, Frank Benjamin

21.06.2007 01:23 • #7





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