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Hallo zusammen,

Ich habe ziemlich große Problem mit Situationen die mir neu und unbekannt sind. Besonders das unvorhersehbare an einem Telefonat beispielsweise lässt mich im Dreieck titschen.
Das äußert sich dann in Magen beschwerden, bis hin zum Erbrechen, Kopfschmerzen und mein ganzer Körper steht so unter Spannung, dass ich mich oft nicht dazu aufraffen kann aufzustehen.
Ja im Grunde klingt das alles nur halb so schlimm, bloß mich belastet es schwer, nicht auf alltägliche Situationen auch normal zu reagieren.

Was Entspannungsübungen angeht: hab ich noch nicht das richtige gefunden.
Manches hilft nur dann, wenn ich es nicht brauchen ( ich mache ja kein Yoga in der Arztpraxis)
Oder es sind so tolle vorschläge wie: einfach mal tief durchatmen oder gehen sie doch mal in die Sauna....

Wie dem auch sei: was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Was hilft euch in Stresssituationen?

Ich würde mich über eure Beitrage sehr freuen:)
Bis dahin, haltet die Ohren steif :*

25.09.2014 08:41 • 07.10.2014 #1


24 Antworten ↓


anna violetta
hallo mickii,

danke für deinen beitrag...
leider habe ich keinen wirklichen tip für dich, da ich für mich auch noch nicht DIE lösung gefunden habe, wie ich die angst in manchen situationen ertragen kann.
bei mir ist die angst sehr schlimm beim s-bahn fahren, auch beim auto fahren als beifahrerin, beim warten im wartezimmer bei ärzten und auch oft daheim, wenn mein mann und die kinder da sind. also eigentlich überall ;/
ich habe halt auch schon widersprüchliche sachen gelesen, wo ich noch nicht einordnen kann, an welche tips ich mich halten sollte.
manche empfehlen eben eine tiefe, bewusste atmung, manche raten davon ab, weil sie dadurch symptome auch verschlechtern können.
sport machen raten viele oder eben auch yoga, wobei ich mir auch nur schwer vorstellen kann, in der arzt praxis oder in der s-bahn mit yoga anzufangen

es ist bei mir halt immer ein sehr sehr sehr harte kampf, wenn mich die panik überkommt. ich bin dann wie gelähmt von der angst und kann gar nicht mehr klar denken.

manche haben hier auch schon den tip gegeben, im kopf sozusagen mit der angst zu reden achja, angst, da bist du ja wieder. willst mich wieder einnehmen, aber nein, für dich ist jetzt kein platz! oder sowas in der art.
wobei es mir dann manchmal schon wieder angst macht, in meinem kopf zusagen mit mir zu reden.
achja, es ist nicht einfach.

innerlich stop sagen und sich ein stop schild vorstellen haben hier auch einige schon geraten, andererseits hab ich auch schon gelesen , dass man nicht gegen die angst ankämpfen soll, sondern sie gewähren lassen soll.... ich denke mir dann so richtig mantra- mäßig alles ist endlich. auch die angst geht wieder vorbei. sie geht vorbei, sie geht vorbei! oder so.

ich bin selbst sehr verunsichert, weil ich für mich noch nicht DIE lösung gefunden habe...

sag mir bescheid, wenn du weiter gekommen bist

lg, anna

25.09.2014 08:53 • #2


A


Tipps zur Enspannung/ Erfahrungen? Was hilft heuch?

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M
Hallo anna,

Was ich gerade von dir gelesen habe,spricht mir aus der Seele.
Das Autofahren hab ich mal geliebt, besonders das schnelle Fahren....wenn alles so an dir vorbeizieht und man es nicht festhalten kann....das war für mich immer ein tolles Gefühl, es hat mich eig beruhigt. Bis zu diesem Tag, als uns ein LKW übersehen hatte und wir nur durch Glück ausweichen konnten.
Seit dem hab ich immer Angst,dass was passiert.
Im Moment ist meine gröste Baustelle, das Telefonieren mit Fremden...der Gedanke daran allein reicht, dass ich mich nicht mehr konzentrieren kann...und eig kann mir das ja egal sein, was der andere denkt, aber das ist es nun mal nicht.

In diesen Situationen rauche ich eine nach der anderen,weil ich denke es beruhigt mich....bringt nur leider nix
Das mit dem sprich mit der Angst hat mir nichts gebracht, wie du schon sagtest, es wurde sogar schlimmer.
Mittlerweile entspannt mich so schnell nichts mehr....

Ich hoffe, jemand kann uns von seinem Weg berichtenl
Denn wie ich das sehe, sind wir nicht allein!

Lg an anna

25.09.2014 09:19 • #3


anna violetta
hi muckii,

nein, wir sind wirklich nicht alleine... das forum hier hilft mir manchmal, dass ich dann eben lesen kann, dass ich nicht die einzige bin, die tagtäglich kämpfe zu kämpfen hat.

dass mit dem autofahren bei dir tut mir echt leid...
ich selbst habe gar keinen führerschein, ich könnte wohl gar nicht auto fahren. aber als beifahrerin wird mir auch immer so komisch, weil ich oft denke was, wenn ich mich jetzt übergeben muss? was, wenn mein darm durchdreht und ich durchfall bekomme? und so krams.... mir ist ja noch nie was in dem sinne passiert. okay, mein mann musste in den letzten monaten 2 mal rechts ranfahren, weil ich dachte, ich muss echt spucken. war dann aber nichts.
es ist schon erstaunlich, wie die eigene psyche einem manchmal streiche spielen will.
und ich finde es erstaunlich wie jemand, der wie ich schon mindestenes 10 jahre an den zuständen leidet, noch immer keine wirklich lösung gefunden hat, wie man mit den ängsten umgehen soll....

geht es dir ähnlich?

lg, anna

25.09.2014 09:29 • #4


anna violetta
p.s: telefonieren mit fremden, das kenne ich, das geht bei mir auch nur ganz schlecht. bei mir krampft sich da einfach alles zusammen!

25.09.2014 09:30 • #5


M
Ich muss vill noch dazu sagen, dass ich auch keinen Führerschein besitze, ich wurde schon gernaber ich frage mich immer, ob das so eine gute Idee ist. In anbetracht dessen, was ich auf dem verkehrsübungsplatz erlebte, glaube ich nicht dass ich je ein sicherer Fahrer wäre.
Aber trotzdem hätte ich gerne wieder Spaß über die Autobahn zu fliegen.

Seit 5 Jahren ist das alles viel schlimmer geworden...ich bin erst 21 aber gerade jetzt wo sich jeder freut was neues zu beginnen, bin ich der Schisser....

In 2 Wochen beginnt für mich das Leben als Student. Ich freue mich schon darauf, einen Neuanfang zu starten, aber es bereitet mir auch mehr Sorgen und Probleme.

Und wenn ich mir überlege, dass mir seit 5 jahren immer wieder gesagt wird,ich solle mich nicht so anstellen, weis ich nicht mehr ob ich wirklich nicht nur verweichlicht bin oder ob ich ein größeres Problem habe.

Kennst du das auch ?

25.09.2014 09:44 • #6


anna violetta
danke für deinen eintrag.

ich selbst habe auch keinen führerschein, weil ich mir gar nicht vorstellen könnte, aktiv am straßenverkehr teilzunehmen.
wahrscheinlich wäre ich für mich und für andere eine große gefahr.
außerdem wohne ich in einem städtchen, wo ich mit den öffentlichen verkehrsmitteln überall hin komme.

und JA, ich kenne das gefühl, wenn so ein bisschen aufbruchsstimmung herrscht und alle sich freuen, was neues zu starten, man selbst aber ziemlich angst vor neuem hat.

ich habe von 2008 bis 2011 studiert, erfolgreich auch abgeschlossen und alle waren so YEAH! jetzt beginnt ein neuer lebensabschnitt und bei mir war alles einfach nur angstbesetzt.

ich kenne das auch, dass man das gefühl hat, andere denken, man soll sich nicht so anstellen... aber niemand, wirklich NIEMAND; der so angstzustände oder sowas in der art nicht schonmal erlebt hat, kann sich einfühlen in das, was die leute hier bei und mich eingeschlossen, teilweise erleben...

bist du denn in therapie?

lg,anna

25.09.2014 09:52 • #7


M
Nein ich mache keine Therapie....
Ich stelle mir selbst immer die Frage, ob ich das auch wirklich brauche....ich hab nur so meine Erfahrungen mit Therapeuten in anderen Situationen und diese Ratschläge waren immer total daneben.

Zum beispiel ist das Haus meines Freundes abgebrannt, in dem ich 10 minuten zuvor noch drin war. Ich musste mit ansehen wie alles in Rauch aufging und die Feuerwehr zu mir meinte, dass ich von glück reden kann, nicht noch einmal eingeschlafen zu sein denn dann wäre ich jetzt tot....ich war in einer richtigen Schockstarre und alles was dieser Psychologe zu mir sagte war, komm wir sehen uns das Haus jetzt mal genauer an.
So nach dem Motto: du kannst froh sein, dass du da raus bist...und wir sehen jetzt mal was passiert
Ich wollte einfach nur für mich sein und mir da nichts ansehen!

Und im Endeffekt hat es mir nichts gebracht mit diesem Menschen zu reden.

Aber ich kann sagen, dass ich mich an eine Beratungsstelle gewandt hab, die für studierende ist.
Vill bekomme ich da einpaar tips....ich werde es sehen


Wie ist es denn bei dir? Warst du schon mal in einer Therapie? Oder hast du auch schon Erfahrung mit homäopatischen Mitteln gemacht?

25.09.2014 10:08 • #8


anna violetta
ich selbst war letztes jahr 10 wochen stationär in therapie und seitdem ich dort raus bin, in ambulanter therapie.

mit homöopatische mittel... naja, also so bachblüten notfall drops hatte ich als mal schon. ansonsten keine erfahrung mit so mitteln.
ich nehme morgens cipralex und werde für die nacht wohl wieder opipramol benötigen, weils mir akut so schlecht geht im moment...

liebe grüße, anna

26.09.2014 12:25 • #9


H
Ich kenne das auch!

Was mir hilft ist allerdings ganz klar die Gewöhnung. Je mehr ich solchen Situationen ausgesetzt bin, desto besser entspann ich mich währenddessen und dann kann ich auch normaler sein.

Richtig schei. ist das z.B. morgens, wenn ich müde / depressiv bin und dann mit dem Postboten reden oder wo anrufen muss. Das wird allerdings besser, sobald ich dann das zweite Telefonat führe oder noch einen Höflichkeitsplausch mit Nachbarn halte.

Meine tägliche Entspannung hilft mir da auch überhaupt nicht. Ich brauche solche Situationen und muss diese aushalten.

26.09.2014 12:52 • x 1 #10


anna violetta
ja, vermeidung ist ganz klar nicht die lösung... aber kennt ihr das nicht auch, dass ihr das 10., 50., oder 100. mal etwas macht und ihr denkt, ihr kennt die situation doch und TROTZDEM legt's einen immer wieder auf's neue rein?
beispiele hierfür bei mir sind: s-bahn- fahren, in's nagelstudio gehen, beim arzt im wartezimmer beim arzt warten, auto mit fahren (beifahrerin)....

liebe grüße, anna

26.09.2014 14:45 • #11


H
Vermeidung meine ich gar nicht mal so.

Bei mir ist das einfach so, dass ich mich in allen Situationen mit Menschen und Gewiggel wesentlich besser fühle, wenn ich vorher schon in einer solchen Situation gewesen bin und mein Gehirn eine zeitlang Reizen von aussen ausgesetzt war und das ausgehalten habe.

Jeden Tag aufs Neue .-)!

Morgens raus und Panikgefühle. Dann nach Hause und Wohlfühlen. Wieder raus und etwas weniger Panikgefühle. Dann wieder nach Hause. Und am nächsten Tag dasselbe....

So gehts mir aber viel besser, als wenn ich nur zuhause wäre. Und die Lösung liegt ganz klar draussen und nicht in der Meditation zuhause. Zumindest bei mir. Ich muss mich in diesen Situationen entspannen, nur dann klappt das in den folgenden Situationen besser.

Versuch doch auch mal, Dir so einzelne Situationen zu schaffen, aus denen Du dann erstmal wieder verschwindest und weisst, dass Du jederzeit gehen kannst. Und dann wieder hinein:-)!

Vor so einem Telefonat vielleicht erstmal vor die Tür oder eine Vertrauensperson anrufen, bei der es leichter fällt. Vielleicht klappt das bei Dir ja auch, dass es danach leichter fällt!

26.09.2014 20:46 • #12


anna violetta
holgerson , habe auch NICHT gemeint, dass du vermeidest. ich finde es toll, wie du die dinge angehst.
und ich begeb mich auch immer wieder in situationen, die für mich eigentlich der blanke horror sind.
s- bahn fahren, einkaufen gehen, auch telephonieren, jawoll, in der city wocheneds mal was trinken gehen und und und.

liebe grüße und an alle: kopf oben halten!
wir sind nicht allein.

26.09.2014 21:32 • #13


Celestine
Was mir in akuten Panikattacken oft hilft, ist den Kopf ablenken. Sich von irgendwas im Fernsehen berieseln lassen, Radio hören, versuchen was zu lesen...irgendwas, dass das Gehirn beschäftigt. Klappt oft, aber nicht,wenn ich bereits zu tief in der Panik drin stecke...das mit dem Bauchatmen klingt sehr profan, teste ich aber seit einigerZzeit ganz erfolgreich, wenn ich merke, dass da was im Anmarsch ist. Ich atme dann unbewusst sehr flach und wenn ich dann bewusst ein paarmal tief einatme, spüre ich schon eine gewisse Entspannung...das sind so meine Erfahrungen!

26.09.2014 21:46 • #14


H
Hab ich auch nicht so verstanden....

Ich meinte nur, dass mir solche Situationen jedesmal leichter fallen, wenn ich vorher schon solche ausgehalten habe. Die Panikgefühle beim Einkaufen und dieses Gefühl der Reizüberflutung im vollen Supermarkt ist z.B. fast verschwunden, wenn ich vorher schon ne Stunde in der Stadt oder beim Sport war.

Diesen Effekt erreiche ich nicht durch Entspannungsübungen....

Ist übrigens auch ein Therapieansatz bei Sozialphobien, bei dem geraten wird, täglich so und soviel Stunden unter Menschen zu gehen, um quasi in der Gewöhnung zu bleiben. Dadurch gehts einem dann nicht so gut wie beim Rückzug, aber der Stresspegel in den beschwerlichen Situationen geht auch nicht so hoch.

Für mich persönlich ist das ganz klar das Rezept. Mir hilft es deutlich täglich rauszugehen und dann immer punktuell zu belasten. Anspannung - Rückzug - und dann wieder Anspannung.

Somit fühle ich mich dann auch ausgelasteter und bewege mich insgesamt auf einem Level, auf dem ich es aushalten kann. Mir gehts nie wirklich gut, aber dann zumindest auch nicht beschissen!

Und Abends hab ich dann das Gefühl was geschafft zu haben und fühle mich sehr wohl. Mir reicht das:-)!

26.09.2014 21:49 • #15


T
Liebe Muckii,
ich glaube dass es sehr vielen in diesem Forum so geht wie dir...
Wenn ich extrem angst habe oder Stress und meine Nerven sich so anfühlen als würden sie explodieren, dann klopfe ich mir aufs Herz und sage Alles wird gut, (klopf klopf) alles wird gut...(klopf klopf) usw.
Das hört sich vielleicht etwas seltsam an , aber es hilft mir. Probiere es doch einmal aus.

26.09.2014 22:07 • #16


H
Wenns um solche Akut-Tricks geht....

...meine Therapeutin rät mir immer dazu, mich auf meine Füße zu konzentrieren, weil die quasi die Verbindung zur Erde und somit zur ERDUNG sind.

Zur kurzzeitigen Beruhigung hilft das auch wirklich ganz fix.

26.09.2014 22:18 • x 1 #17

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M
Guten morgen zusammen,

Danke für deinen Erfahrungsbericht, holgerson!
Ich kann deine Strategie sehr gut nachvollziehen, und stimme dir voll zu, dass man sich der Situation auch mal stellen muss.

Das habe ich auch getan, letzten Freitag.......
Allerdings war es nicht so leicht wie ich es mir vorgestellt habe.

28.09.2014 09:03 • #18


H
Dann mach doch erst was Leichteres, bevor Du dahin gehst, wo es heftig ist!

28.09.2014 13:34 • #19


D
Sich stufenweise mit seiner Angst auseinander zu setzen war bei mir erfolgreich. Hatte immer Versagensängste im Job. In meinem neuen Job (der dritte) gehts wesentlich besser. Ich habe mich dazu entschlossen erst nur 20 Stunden zu arbeiten, um mich nicht zu sehr dieser emotionalen Belastung auszusetzen. Mit diesem Zwischenschritt wird die Hürde Vollerwerbstätigkeit wesentlich einfacher zu überwinden.

Noch ein Tipp fürs Studium. Geh es ruhig an. Überleg dir eventuell weniger Fächer im ersten Semester zu machen. Das erste Semester ist etwas seltsam. Danach wirst du dich aber sicherlich wohl an der Uni fühlen.

03.10.2014 21:19 • #20


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