Pfeil rechts
3

Kleine Elfe
Hallo liebe Forengemeinde,

ich bin nun 24 Jahre alt und leide seit meiner Kindheit eigentlich an mehr oder minder depressiven u. Angstsymptomen.
Mit 14 schickte mich meine Mutter direkt zum Psychiater, weil ich angeblich psychosomatische Schluckbeschwerden hatte (Angst das Essen bleibt im Hals festsitzen usw.), kaum aß und mich sozial generell zurückzog (Mobbingaktion meiner ehem. best. Freundin in der Schule). Seit diesem Ereignis wars dann mit den Freundschaften und ich habe bis heute enorme Schwierigkeiten engere Freundschaften zu knüpfen/ zu erhalten, geschweige denn eine beste Freundin, die hab ich bis heute nicht...Nachdem der Psychiater mich generell mit SSRI zugebombt hatte und ich parallel einige Sitzungen bei einer Therapeutin hatte und es immer noch nicht sonderlich besser ging kam ich für (Achtungfesthalten!) 10! Monate in eine psychiatrische Kinderklinik.

Damals war ich eigentlich nur froh überhaupt von zu Hause weg zu kommen, weil ja ständig Streit war und meine Mutter auch mich und meinen Vater tyrannisierte / bzw. immer sich an die erste Stelle stellte (Eltern sind MITTLERWEILE getrennt, da war ich 18). Meine Therapeutin hat auch versucht irgendwie den familiären Knoten zu lösen und meine Eltern kamen zwar auch mit zu den Familiengesprächen aber meine Mutter drehte es immer so, dass sie die Heilige war und mein Vater und ich die Störenfriede und ich ja mal wieder funktionieren müsse. Den Erfolg der Therapie kann man sich ja dann wohl denken...
Als ich dann aus der Klinik entlassen wurde stand vorher sogar schon die Frage im Raum ob es nicht vielleicht besser für mich wäre in eine Wohngruppe zu gehen (Ich hatte es mir so sehr gewünscht), aber da waren meine Eltern strikt gegen, also ging ich wieder heim. Jetzt weiss ich auch warum: Ohne mich hätte meine Mutter ihre Putz und Bügelhilfe verloren und niemanden mehr zum anschreien und fertigmachen gehabt (Ironie des Schicksals? Vielleicht).
Ich machte meine mittlere Reife, die Medikamente wurden nach 2 Jahren ausgeschlichen (muss sagen die haben mich in der Klinik ganz schön mit Zeug zugeknallt TAVOR, TRUXAL, FLUOXETIN, MIRTAZAPIN und ich hatte eine HÖLLE an Nebenwirkungen zu leiden, was mir im Rückblick erst klar wurde und meine Eltern haben das einfach so zugelassen )... somit hatte ich die Schulpflicht rum und von da an war es meinen Eltern vollkommen egal was aus mir wird... aha.... meine Lehrer haben mir das Abi empfohlen. Gesagt getan.... doch nach der 11. Klasse und zwar guten Noten, mehreren gescheiterten Versuchen beim Jugendamt mich doch bitte aus der Familie zu holen (Ja zum Schluss haben meine Eltern mich auch geschlagen und meine Mutter hatte gern mal einen zu viel getrunken ) landete ich über eine Freundin auf der Straße. Ich bin dann einfach nicht ehr heimgekommen weil ich alles nur noch satt hatte... die Schule habe ich geschmissen. Dann begann ich ein Jahr ungelernt in einer Kneipe zu kellnern bis ich merkte das kanns doch nicht gewesen sein. Ich entschloss mich dazu mir Hilfe zu holen und landete durch meinen Hausarzt in einer DBT Behandlung im stationären Setting. Da ich aber gerne mal getrunken hatte musste ich unterschreiben das während der Therapie komplett sein zu lassen. Gesagt getan. Durch die Therapie wurde es mir wieder möglich mich zu stabilisieren und mit dem selbstschädigenden Verhalten zu brechen. Dann hab ich mein Abi zu Ende gemacht (auch OHNE Psychopharmaka!). Anschließend begann ich, weil ich mich ja fit fühlte eine Ausbildung im pflegerischen Bereich, in eine Stadt die 200km entfernt war und die mir psych. viel abverlangte. Nach auftretenden Panikattacken und ständiger Krankschreibung kam ich mit meinen Lehrern nach 1 Jahr zu dem Konsens beruflich in eine andere Richtung zu gehen, da ich mit Panikattacken nicht Arbeitsfähig war (Fahrstuhlfahren ging nicht mehr und erzähl das mal deinen Kollegen wenn du ein Patientenbett transportieren sollst, Bus und Zugfahren ging nicht mehr und zum schluss konnte ich nicht mal mehr vor die Türe )
Ich ging in eine ähnliche Richtung und schrieb mich in ein Naturwissenschaftliches Studium ein, nahe meiner Heimat und begann es und stehe heute nach 3,5 Jahren kurz vor meiner Bachelorthesis. Meine Eltern betrachten das mit gemischten Gefühlen, waren Sie sich doch sicher dass aus mir nichts wird und mein Vater sagt, dass ich doch mit einem Studium eh nichts tun kann, denn das Land braucht Leute die anpacken und nicht solche ängstlichen Menschen wie mich.... Aha... ich halte den Kontakt, muss ich dazu sagen auf Minimalniveau. zb damit meine Eltern Bafögschreiben ausfüllen bzw. ich mit denen zusammen weil die das alleine nicht gebacken kriegen.

Nun bin ich seit 1 Jahr aber an dem Punkt wo ich wieder depressiv bin, noch dazu mit schweren Somatisierungserscheinungen. Aber aufgeben ist für ich KEINE OPTION!
Mein Psychiater gab mir für 6 Monate Elontril, das war halbwegs verträglich und ich habe gut geschlafen (Obwohl es ja eher das Gegenteil auslösen soll)
Ich war sogar für 2 Wochen Mal in der Psychiatrie letztes Jahr, weil ich einfach nicht richtig schlafen konnte...Mirtazapin gekriegt und es war die Hölle danach ging es mir blöder als zuvor und ich habe beschlossen, dass Medikamente für mich keine Option sind. Zumal ich nach meinem Studium UND wenn ich psychisch gefestigt bin gerne ein Kind mit meinem langjährigen Freund will. Bringt in meiner Situation eine Psychotherapie etwas? Oder wollen die mich schonwieder mit irgendetwas zuschmeisse ?

Ich traue den Psychiatern nicht so in der Klinik und auf einen ambulanten Platz wartet man locker 1 Jahr und die Wartelisten sind gesperrt. Den Termin in 1 Monat hab ich nur über die KV bekommen... na toll und es ist ein männlicher Therapeut... damals wurde mir eine Therapeutin empfohlen... was mir auch eher zusagt, weil ich mich da einfach eher öffnen kann und ich denke man sich als Frau besser in eine Frau hineinversetzen kann und umgekehrt halt auch (Mann/Mann)...Bei einer Therapeutin (Verhaltenstherapie) wo ich zwei Gespräche zur Probe bekam hieß es von Ihrer Seite aus plötzlich sie könne mich nicht behandeln Achtung! WEIL sie angeblich keine Motivation zur Therapie von meiner Seite aus erkennen kann.... AHA?! sag mal gehts noch? Nein Danke auf diese Frau hatte ich dann auch keinen Nerv mehr (das ist jetzt 1 Jahr her) Danach bekam ich einen Tumor an der Haut der musste weggemacht werden und ich musste 3 Monate eine Chemotherapie machen mit Tabletten. Das Ganze ist jetzt ein halbes Jahr her...Und ich war davor schon immer nur fertig...

Im Augenblick steht halt ALLES still. Das heißt, ich schleppe mich aus dem Bett morgens kann gerade so meine Körperpflege und den Haushalt machen. Ans Schreiben meiner Abschlussarbeit ist in meinem Zustand nicht zu denken! Ich habe auch Gedächtnislücken und fühle mich an manchen Tagen wie erstarrt. Körperlich bin ich nun schon nach einmal Einkaufen gehen im Eimer und dass obwohl ich davor 4 mal die Woche Sport gemacht habe und nicht Übergewichtig bin (mittlerweile sogar fast UNTERgewichtig). Ich muss mich voll zum Essen zwingen und ALLES ödet mich an.

Danke an jeden der meinen Text fertig gelesen hat!

Was würdet Ihr in meiner Situation tun?

18.01.2018 12:20 • 24.01.2018 #1


7 Antworten ↓


la2la2
Zitat von Kleine Elfe:
Mit 14 schickte mich meine Mutter direkt zum Psychiater, weil ich angeblich psychosomatische Schluckbeschwerden hatte (Angst das Essen bleibt im Hals festsitzen usw.), kaum aß und mich sozial generell zurückzog (Mobbingaktion meiner ehem. best. Freundin in der Schule).

Kinder kriegen kann leider jeder.... tut mir leid, was du für Eltern hast - auch dass sie dich für 10 Monate in ne psychiartrische Klinik gesteckt haben.

Zitat von Kleine Elfe:
Ich machte meine mittlere Reife, die Medikamente wurden nach 2 Jahren ausgeschlichen (muss sagen die haben mich in der Klinik ganz schön mit Zeug zugeknallt TAVOR, TRUXAL, FLUOXETIN, MIRTAZAPIN und ich hatte eine HÖLLE an Nebenwirkungen zu leiden

DU hast die freie Wahl, ob du die Medikamente, die ein Arzt verschreibt nimmst. Du kannst das Rezept auch wegschmeißen oder es mal für einige Wochen ausprobieren und dann auch einfach SELBST entscheiden es wieder abzusetzen. Da ist es vollkommen egal, was der Arzt zu sagt. Wichtig ist nur, dass man Psychopharmaka NIEMALS abrupt absetzen darf. Man muss sie immer langsam einschleichen und noch langsamer über Wochen bis Monate ausschleichen (je nach Medikament, Dosis, Einnahmedauer,....).

Zitat von Kleine Elfe:
Bringt in meiner Situation eine Psychotherapie etwas? Oder wollen die mich schonwieder mit irgendetwas zuschmeisse ?

Das findest du nur heraus, indem du es ausprobierst. Such dir einen ambulanten Psychotherapeuten (Psychologen) - die haben nur Psychologie studiert (nicht Medizin) und dürfen KEINE Medikamente verschreiben. Da besteht auch garkeine Gefahr, dass sie versuchen könnten dir was anzudrehen. Und wenn die Therapie schief läuft, kannst du es offen beim Therapeuten ansprechen. Entweder es ändert sich was oder wenn es eher schadet als nutzt, kannst du auch einfach abbrechen und nicht mehr hingehen.

Zitat von Kleine Elfe:
Im Augenblick steht halt ALLES still. Das heißt, ich schleppe mich aus dem Bett morgens kann gerade so meine Körperpflege und den Haushalt machen. Ans Schreiben meiner Abschlussarbeit ist in meinem Zustand nicht zu denken! Ich habe auch Gedächtnislücken und fühle mich an manchen Tagen wie erstarrt. Körperlich bin ich nun schon nach einmal Einkaufen gehen im Eimer und dass obwohl ich davor 4 mal die Woche Sport gemacht habe und nicht Übergewichtig bin (mittlerweile sogar fast UNTERgewichtig).

Wann wurdest du das letzte mal organisch wirklich gründlich untersucht? Also großes Blutbild inklusive allem drum und dran, EKG, Herzultraschall, Belastungs EKG, etc. pp.?
Alle Symptome, die du schilderst können auch eine organische Ursache haben - z.B. ein Eisenmangel könnte alles erklären (findet man jedoch nicht übers normale Blutbild, sondern nur wenn man Ferritin bestimmt). Es gibt zig mögliche Ursachen für die Symptome - da muss man mal wirklich gründlich suchen.
Falls du nicht weiter kommst (der Arzt dich in die Schublade bei der ist eh alles psychisch gesteckt hat), schmeiß deine Akte weg, such dir nen anderen Hausarzt und VERSCHWEIGE alle psychischen Probleme aus der Vergangenheit. Stelle dich nur mit der aktuellen totalen Erschöpfung vor. Dann wird man dich hoffentlich ernst nehmen und mal gründlich untersuchen.

18.01.2018 12:58 • x 1 #2


A


Psychotherapie - mehrere Anläufe Erfahrungen/Wirksam?

x 3


Kleine Elfe
Nunja eine Belastungsspirometrie hatte ich kurz bevor die Beschwerden schleichend begannen... das Herz wurde in 2013 mal geschallt- nix auffällig. Blutbild bis auf niedriges Ferritin nix aber wird schon seit Monaten mit FerroSanol behandelt und: Der Wert ist jetzt bei 70! Also schon ordentlich gesättigt...und ausser einer Verbesserung meiner Sauerstoffversorgung also nicht mehr so schnell ausser Puste (dachte schon ich hätt Asthma aber kam doch vom Eisen)... hab ich da jetzt nicht viel gemerkt!
EEG wurd vor 3 Monaten gemacht- alles unauffällig.
Schilddrüsenprobleme hab ich seit ich 13 bin wird aber behandelt und einer Kontrolle müsste ich mich dennoch wieder unterziehen.
Meine Leberwerte (2 davon also GOT und GPT) sind zu hoch! Das musste ich allerdings selbst herausfinden *rolleyes* als ich es schwarz auf weiss hatte: Doppelt so hoch statt 30 65

18.01.2018 15:44 • #3


la2la2
Zitat von Kleine Elfe:
Der Wert ist jetzt bei 70! Also schon ordentlich gesättigt...und ausser einer Verbesserung meiner Sauerstoffversorgung also nicht mehr so schnell ausser Puste

Zielwert sollte 150-200 sein. 70 kann noch zu niedrig sein.

Zitat von Kleine Elfe:
Schilddrüsenprobleme hab ich seit ich 13 bin wird aber behandelt und einer Kontrolle müsste ich mich dennoch wieder unterziehen.
Zitat von Kleine Elfe:
Mit 14 schickte mich meine Mutter direkt zum Psychiater

Und nicht zu nem kompetenten Endokrinologen?
Was hast du denn mit der Schilddrüse genau? Wäre die naheliegenste Ursache für dine psychischen und körperlichen Symptome.

Zitat von Kleine Elfe:
Meine Leberwerte (2 davon also GOT und GPT) sind zu hoch! Das musste ich allerdings selbst herausfinden *rolleyes* als ich es schwarz auf weiss hatte: Doppelt so hoch statt 30 65

Und wurden die einige Monate später nochmal kontrolliert? Waren die wieder OK oder wurde mindestens mal ein Ultraschall gemacht?

18.01.2018 16:57 • #4


Kleine Elfe
Also ich bin nochmal in die Praxis gestampft und habe sehr deutlich gemacht dass diese Leberwerte bei einer Frau die relativ Jung! ist Und nur ca. 1 mal im Monat ein Gläschen Wein zur Pizza trinkt GARNICHT sein Dürfen. Die MFA war freundlich und besprach mit dem Arzt was noch zu tun sei. Und Überraschung! Ich bekam für Mitte nächster Woche endlich einen Ultraschalltermin (LEBER +GALLE).
Und angeblich sei meine zu hohe Transferrinsättigung mit 53% verdächtig und würde auch nicht zum relativ normalen Ferritinwert passen. Ich hab den Arzt schon drauf hingewiesen, dass ich FerroSanol nehm und Widersprüchlicherweise sich mein HAARAUSFALL am Kopf und die MÜDIGKEIT sich eigentlich gar nicht verbessert sondern verschlechtert haben.
RESULTAT: Ich musste sofort zum Blutzapfen und es wurde ein Gentest angeordnet für eine Bluterkrankung (Verdacht auf Hämochromatose).

20.01.2018 18:26 • #5


la2la2
Eine Hämachromatose würde mich wirklch wundern bei den Werten. Aber bin mal gespannt, was bei der Untersuchung rauskommt.
Das mit der Leber sollte unbedingt mal abgeklärt werden.
Bleib unbedingt bei der Schilddrüse auch dran. Zumindest mal ne gründliche Kontrolle, ob alles noch im Lot ist.

20.01.2018 18:37 • x 1 #6


Kleine Elfe
Ja ich bin zwar kein Fan von Blutsaugern aber habe nächste Woche einen Termin zur Blutabgabe wegen der SD.... und ich glaub du bist ein bisschen mit dran schuldig. Danke für die Motivation

24.01.2018 03:05 • x 1 #7


la2la2
Zitat von Kleine Elfe:
Ja ich bin zwar kein Fan von Blutsaugern aber habe nächste Woche einen Termin zur Blutabgabe wegen der SD.... und ich glaub du bist ein bisschen mit dran schuldig. Danke für die Motivation

Dann bleibe motiviert dran - auch wenn es die Schilddrüse nicht ist. Es gibt für jedes Symptom zig mögliche Ursachen.
Und selbst wenn es jetzt die Krankenkasse einige tausend Euro kosten sollte, bis die Ursache gefunden ist, ist es für die Kasse unterm Strich viel billiger. Schließlich zahlst du, wenn du berufstätig bist das vielfache von dem ein, was das Jobcenter einzahlen würde, wenn du arbeitsunfähig wärest.

24.01.2018 12:14 • #8





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag