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Liebe Foris

Ich hab eine diagnostizierte Persönlichkeitsstörung, nämlich eine Borderline-Persönlichkeitsstörung. Ich bin ein Bordi, einer von vielen und doch ist jede(r) anders. Ich hab lange gebraucht, um an diesen Punkt zu kommen, mir das einzugestehen. Hab wohl kompensiert, wie das alle mit einer PS tun.

Allen Menschen, die unter einer PS leiden ist gemeinsam, dass das Selbstwertgefühl gestört ist. Du lebst, bist Opfer und kompensierst gewaltig. Die Persönlichkeitsstörung hat einen Anfang und am Anfang sind wir tatsächlich Opfer. Nur dieses Opfer-Sein bringt dich langfristig nicht weiter. Ich weiss nicht, wieso es so lange dauert, sich die PS einzugestehen?

Der defizitäre Selbstwert hindert dich daran, dir wichtige Dinge einzugestehen und du kompensierst ständig und überall. Andererseits ist es für den Selbstwert heilsam, an den Punkt zu kommen, wo die eigenen Defizite erkannt und geachtet werden. Das ist der erste Schritt in die richtige Richtung.

Egal, warum du hier bist und warum dich das Forum anzieht, du brauchst Hilfe! Egal ob du der heilbringenden Guru bist oder du das gepeinigte Opfer. Du bist Opfer und Täter in Personalunion und du hast dieses Defizit, den brüchigen Selbstwert.

Der erste Schritt zur Heilung ist die Akzeptanz. Du hast eine Störung, du anerkennst diese Tatsache und du findest irgendwann den Weg zur Normalität.

Wir alle möchten im Tiefsten unseres Herzen dazu gehören, normal sein und einen Beitrag leistet zum Wohle aller. Ich weiss, dass es Jahre oder gar Jahrzehnte dauert, die eigenen Krankheit zu akzeptieren. Wirf dein Leben nicht weg, fahr den Karren nicht an die Wand, glaub an dich und verfolge den Weg der Wahrheit, wie die auch immer ist.

Es ist Zeit aufzuwachen, zu akzeptieren und neue Wege zu beschreiten!

29.04.2023 21:05 • 19.05.2023 x 13 #1


29 Antworten ↓


Lieber @MaKaZen, da hast Du sehr verständlich und deutlich Deinen / unseren Zustand, unser Schicksal beschrieben, und wie wichtig es ist sich selbst seine Schwächen einzugestehen, um einen Weg zu finden mit ihnen zu leben. Hut ab für Dein Coming-Out und alles Liebe und Gute

A


Ich hab eine Persönlichkeitsstörung - Was solls!

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Es wird geschätzt, dass rund 10% der Bevölkerung von einer PS betroffen sind. Ich würde die Zahl ein wenig höher schrauben, da vor allem Cluster B-PS oft nicht als solche (an-)erkannt werden.

Es ist ein wenig tröstlich, zu einer Gruppe von Menschen zu gehören, die von einer PS betroffen sind. Es fühlt sich weniger allein an. In dem Moment, wo die PS innerlich akzeptiert wird, verliert sie ihre hässliche Fratze.

Ein weiterer Effekt ist, dass man als Betroffener relativ schnell Menschen mit einer PS erkennt. Das hat den grossen Vorteil, dass ich heute einiges kritischer bin und z.B. manipulative Verhalten meist sofort erkenne.

Wir sind also nicht allein und gerade hier in einem Psychologieforum tummeln sich viele mit einer PS. Das wissen die Hardcore-Psychos natürlich. Darum passt auf euch auf, denn diese Leute sind gefährlich. Achtet auf Red-Flags wie übertriebene Beachtung, Gas-Lighting, Opfer-Junkies, etc.

Meine Schwester ist schwer Borderline krank. Ich bin ganz ehrlich, ich habe es keine 10 Minuten mit ihr im Raum ausgehalten und selbst danach war ich komplett ausgelaugt.

Ich habe den Kontakt zu ihr abgebrochen, weil es unerträglich war.

Ich habe auch feine Antennen dafür entwickelt und meide Menschen welche mir nicht gut tun.

Zitat von Grace_99:
Meine Schwester ist schwer Borderline krank. Ich bin ganz ehrlich, ich habe es keine 10 Minuten mit ihr im Raum ausgehalten und selbst danach war ich komplett ausgelaugt.

Ich habe den Kontakt zu ihr abgebrochen, weil es unerträglich war.

Ich habe auch feine Antennen dafür entwickelt und meide Menschen welche mir nicht gut tun.


Finde diesen Beitrag hier eher unpassend.

Du bist stets in der Opferrolle... daran würde ich arbeiten.

Ich finde das ganz toll,wie Du aufklärst und gleichzeitig auch Deinen eigenen Hintergrund beschreibst!

Da mag ich auch direkt etwas Werbung für Dich machen,das hier ist ja Deine Website,inhaltlich fundiert und auch einfühlsam gestaltet:

Website von MaKaZen:
https://www.resilienz.me/person

Deine Ausbildungsinhalte wirken zwar etwas undurchsichtig aber im Grossen und Ganzen bringst Du ja einiges an Erfahfrungswerten hier mit!

Schule des Lebens allem voran

Persönlich (per PN) hab ich Dich leider nicht so erfahren dürfen,wie Du Dich hier öffentlich darstellst und gibst.

Das hatte mich ziemlich verwundert (gelinde gesagt) aber ich wünsch Dir trotzdem alles Gute in Deinen Bemühungen.
Kannst das glaub ich gebrauchen.

Erwarte gespannt,was Du noch alles so raus packst und wie lange es dieses Mal dauert bis alle gemerkt haben,dass Du im Grunde genommen eiskalt bist.

@Flame

Du kannst deinen 'Schwachsinn' gerne für dich behalten. Bist raus aus meinem Blickfeld!

Zitat von MaKaZen:


Du kannst deinen 'Schwachsinn' gerne für dich behalten. Bist raus aus meinem Blickfeld!


Das freut mich,dass Du mir dieses Mal für alle sichtbar antwortest und wie schnell Deine angeblich wohlwollende Haltung in´s Gegenteil umschlägt.

Die Website ist doch Deine?

Ich stelle mir auch die Frage, wie ich langfristig mit der BPS leben kann. Ich weiss aus Erfahrung, dass es Situationen gibt, die mir nicht gut tun, wo ich mich schnell ärgere und mich provozieren lasse. In meinem Fall ist es besser, solche Situationen zu meiden, wo es möglich ist. Ich brauch diesen gewissen inneren Frieden, ein intaktes Innenleben. Darum halte ich mich zurück hier im Forum, weil sich einige nicht wirklich im Griff haben, sticheln und provozieren.

Natürlich ist es meiner eigenen Vulnerabilität geschuldet, dass ich mich tendenziell zu was auch immer provozieren lasse. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt! möchte ich meinen.

Es geht darum, eigene Schwächen anzuerkennen oder gar zu würdigen und sich entsprechend einzustellen und zu verhalten. Ein Merkmal der PS ist ja, dass 'selbstschädigendes' Verhalten nicht korrigiert werden kann, warum auch immer.

Will man die PS überwinden, muss man sie als solche akzeptieren, sich deswegen nicht schlechter fühlen, einen kritischen Blick auf sich und die Umwelt richten und für entsprechend proaktive Massnahmen sorgen.

Wie man selbst mit einer Persönlichkeitsstörungen zurechtkommt bzw. wie andere mit jemandem auskommen, der eine PS hat, hängt von der PS ab. Es gibt ja über 10 unterschiedliche PS.
Ich habe eine ängstliche (vermeidende) PS und habe die Diagnose mit Freuden aufgenommen, weil ich endlich eine Erklärung für meine Probleme hatte. Soweit ich es erlebe, haben andere Leute kein Problem mit mir, weil ich zurückhaltend und distanziert bin und niemandem irgendwie zu nahe komme oder trete.

Mir fällt mir noch auf, dass es für mich persönlich wichtig ist, jede einzelne Situation genau zu betrachten. Manchmal ist es besser, mich raus zu halten und manchmal ist es besser, in die Vollen zu gehen. Es gibt keine Patent-Rezept. Es braucht eine gewisse Anpassungsfähigkeit, auf Situationen entsprechend zu reagieren.

Ich brauche die Flexibilität, um mein Leben meistern zu können. PS hiess für mich früher immer, ein gewisses Reaktionsmuster zur Hand zu haben. Da gab es nicht besonders viele Optionen, entweder Angriff oder Rückzug. Mit dem Meistern der PS hab ich deutlich mehr Optionen, nichts muss und alles darf.

Hi MaKaZen,

ich bin ehrlich gesagt etwas verwundert und folglich enttäuscht, weshalb Du nicht konkret auf Flames Vorwürfe eingehst. Das wäre m. E. dann wahrhaft kreativ, wenn auch vielleicht unangenehm.

Wenn man sich in einem Forum veröffentlicht, gehört auch dazu, das Feedback der anderen Mitglieder anzunehmen. Ich gebe zu, dass es einen gewissen Gesichtsverlust bedeuten kann - das Anbröckeln einer Oberfläche, die man durch seine bisherigen Beiträge und Themen aufgebaut hat. Jeder hier entwickelt im Laufe der Zeit so einen Avatar. Doch irgendwann drängt sich die eigentliche Persönlichkeit in den Vordergrund - und genau das soll ja z. B. in Gruppentherapien geschehen: die Mitglieder sollen einen wirklich erkennen und ihre Meinung über das von ihnen Wahrgenommene äußern (dürfen). Erst dann kommt es im Idealfall zu einer gewissen Katharsis. Für den Betroffenen und übrigens auch für den, der seine Meinung kundtut.

Wir sind alle Menschen, die Hilfe brauchen - wie übrigens alle Menschen. Natürlich helfen wir uns auch selber, indem wir anderen helfen. Aber wenn wir die wirklich entscheidenden Berührungen ablehnen, was soll dann letztendlich dabei rauskommen?

Darum bitte ich Dich ganz persönlich um eine Stellungnahme. Vielleicht kann das @Psychic-Team den Link erstmal rausnehmen, das fände ich als Grundlage angemessen. Denn eigentlich sollte eine Anonymität unbedingt gewährleistet sein, wenn es ans Eingemachte geht.

Zitat von moo:
Vielleicht kann das den Link erstmal rausnehmen, das fände ich als Grundlage angemessen. Denn eigentlich sollte eine Anonymität unbedingt gewährleistet sein, wenn es ans Eingemachte geht.

Das ist vielleicht wirklich eine gute Idee.

Ich hatte den Gedanken,dass jemand,der eine Website betreibt ja auch ein Interesse daran haben wird,dass diese gesehen wird.
Speziell dann,wenn es sich um Seite handelt,die dazu dienen soll,anderen Menschen Hilfestellung zu bieten,was ja hier im Forum (prinzipiell) ganz gut in den Kontext passt.

MaKaZen hatte sich auch für den Beitrag bedank,in sofern fand ich das ganz angemessen,denke aber auch,dass das @Psychic-Team zu entscheiden hat,wie damit weiter verfahren wird.

Über eine Antwort von MaKaZen würd ich mich freuen,wenn er auf mich jedoch nicht weiter eingehen möchte,respektiere ich das.

Was mir an meiner PS irgendwie feststellbar jedoch nicht so richtig bewusst war, ist die Tatsache, dass sich Kränkungen nicht sofort in eine Reaktion münden. Es ist wie das Fass, was zu überlaufen gebracht wird. Ich kann innerlich wütend sein, es passiert jedoch nicht viel. Erst wenn das Fass zum Überlaufen voll ist, explodiert das System. Natürlich ist mir bewusst, dass die Explosion nicht wirklich heilbringend ist. Darum bemühe ich mich momentan, mich zu entspannen, damit es gar nicht so weit kommt.

Andererseits ist das angepasst Verhalten auch irgendwie langweilig. Du spielst eine Rolle, kommst zwar gut über die Runden, aber es fehlt irgendwie der Kick.

Ich bin oft down... Was könnte da helfen?

  • Ich hab viel Mist gebaut in meinem Leben, bin absolut unnötige Risiken eingegangen und unbewusst ist da ein selbstschädigendes Verhalten. Ich könnte einfach mal damit aufhören, mich selbst zu verurteilen bzw. Abstand gewinnen zum eigenen Tun.
  • Ich weiss nicht warum, aber ich hab dieses Zeit-Problem. Mir geht es meist zu langsam, wo es schwierig wird und ich verliere die Geduld. Ich schenke mir 'unendlich' viel Zeit angesichts der Probleme.
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Ich nutze diesen Thread, um von meiner PS und ihrer Verarbeitung zu schreiben. Leute, die hier Off-Topics posten und meinen, sie müssten sich übergriffig oder beleidigend verhalten, werden von mir auf Ignorieren gesetzt.

Letztlich bringt die Aufarbeitung meiner BPS einige Dinge an den Tag, die mir so noch nicht bewusst waren. Es geht erst einmal darum, die Herkunft von belastenden Emotionen zu ermitteln und sie anschliessend zu verarbeiten.

Heute wurde mir bewusst, dass ich in der Vergangenheit noch nie das Gefühl hatte, die Kontrolle über mein Leben zu haben. Das Leben selbst erschien mir als etwas Unheimliches, dem ich ausgeliefert war. Das Leben kann jederzeit zuschlagen oder mich mürbe machen. Aus diesem Umstand resultiert eine grosse Niedergeschlagenheit. Das Leben hat mich früher oder später immer irgendwie in die Knie gezwungen.

Zitat von MaKaZen:
Heute wurde mir bewusst, dass ich in der Vergangenheit noch nie das Gefühl hatte, die Kontrolle über mein Leben zu haben. Das Leben selbst erschien mir als etwas Unheimliches, dem ich ausgeliefert war. Das Leben kann jederzeit zuschlagen oder mich mürbe machen. Aus diesem Umstand resultiert eine grosse Niedergeschlagenheit. Das Leben hat mich früher oder später immer irgendwie in die Knie gezwungen.

Damit bist Du nicht allein. Dieses „Gefühl“ zieht sich durch die ganze Menschheitsgeschichte. Ich halte nicht viel von Diagnosen und Abkürzungen. PS, PTBS, BPS und so weiter. Sie geben nur eine Beurteilung und Zuordnung in eine Schublade her. Sie erklären oft normale menschliche Lebensfragen und -kämpfe als Pathologien. Wenn jemanden eine Diagnose entlastet, ist das natürlich gut, dann hat die Diagnose eine therapeutische Wirkung. Und für die Abrechnungen mit der Krankenkasse sind sie natürlich notwendig. Aber zum Beispiel ist das, was Du oben von Dir berichtest, die ganz normale Conditio humana. Du hast es sehr gut beschrieben. Wunderbar treffend beschrieben und tief verstanden wird dies auch von Arthur Schopenhauer. Vielleicht gibt es Dir Mut, wenn Du erfährst, dass Schopenhauer zum Beispiel sagte, dass man kein glückliches Leben führen kann, sondern höchstens ein heldenhaftes. Ich lese hier täglich von heldenhaften Kämpfen gegen innere Dämonen und Verzweiflung, und lebe es auch selbst täglich. Ist das eine Krankheit? Oder ist es das ganz normale brutale Leben, zu dem wir mit unserem „Bewusstsein“ eben gezwungen sind, gegen unseren Willen hineingeworfen in dieses Tal der Tränen und Schmerzen?

Zitat von Reconquista:
Damit bist Du nicht allein. Dieses „Gefühl“ zieht sich durch die ganze Menschheitsgeschichte. Ich halte nicht viel von Diagnosen und Abkürzungen. PS, PTBS, BPS und so weiter. Sie geben nur eine Beurteilung und Zuordnung in eine Schublade her. Sie erklären oft normale menschliche Lebensfragen und -kämpfe als ...


Vielen Dank für deinen konstruktiven Beitrag

Die Schublade BPS hilft mir schon, hab die lange abgelehnt. Es zeigt mir einfach ein Stück weit auf, wie mein System funktioniert. Ich empfinde Dinge stärker aus dem Moment heraus, was sich jedoch schnell wieder ändern kann. Auch versuche ich weiterhin mich zu verstehen. Ich bin natürlich auch einverstanden mit der Conditio Humana und sehe mich nicht als etwas 'Besonderes'. Mich mit meiner PS zu beschäftigen, bzw. mich mit meinem System zu konfrontieren, hilft mir und wenn es bloss das Verstehen ist.

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