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P
Guten Tag liebe Freunde und Mitgestalter,
kurz vorab: Ich bin hier nicht auf Partnersuche, sondern wollte mal eine allgemeingültiges u. auch für mich bewegendes Thema aufstellen:
Einige Fragen: Wie geht ihr eigentlich damit um wenn eure (euer) Partner(in) mal an Angstattacken leidet, bzw. das Haus für gewisse Zeit nicht verlassen kann wegen der schwere der Panik oder des Traumatas? Klar, es ist eine große Belastung für den Betroffenen u. Angehörige haben es auch nicht leicht. Ich habe mich lange zwecks eigene Vorurteile und negativen Erfahrungen in einem früheren Beziehungsaustausch nicht getraut mich hier offen über diesen o.g. Thread zu unterhalten bzw. diese Frage zu stellen.
Glaubt ihr, dass in einer Partnerschaft alles perfekt sein muss, bzw. der Mann z.B. einen hohen sozialen Status hat im Beruf bzw. jeden Abend mit dir (euch) ausgehen kann, viele Freunde haben muss um nur geliebt werden zu können?
Stellt euch vor, euer Partner oder eure Partnerin macht einen Job von zuhause aus, hat ein riesiges Haus mit Garten und allem drumherum, geht oftmals auf Reisen, unternimmt hin und wieder was cooles, aber hat halt seine (ihre ) Einschränkungen ... , dass es mal eine Saision geht und dann wieder nicht (Haus verlassen oder große Dinge erledigen) und umgekehrt..
Ich frage mich für die Zukunft immer, ob ich liebe darf oder wert bin geliebt zu werden.. Klar, in einer Beziehung ist geben und nehmen immer sehr fair...
Nur wie siehst du (ihr) das wenn ihr mal eine Partnerin oder einen Partner im Leben habt der euch charakterlich sinnvoll entspricht aber dieses Handicap mit bringt? 3 - Vielen Dank schonmal für offene posts!

07.06.2017 17:04 • 13.06.2017 x 1 #1


8 Antworten ↓


Mindhead
Hallo erstmal
ich persönlich denke, dass man jemanden akzeptieren muss mit allem was derjenige hat. Damit auch bestimmte Handicaps (wenn du es so nennen willst), Krankheiten, Macken etc.
Liebe bedeutet nämlich auch füreinander da zu sein und miteinander den Weg zu gehen.
Wege sind nicht immer schön und der Partner(in) hat dann vielleicht etwas, aber du ebenfalls.

Niemand ist perfekt, vergiss das nicht!
Aber jeder ist es wert geliebt zu werden und eine Partnerschaft einzugehen.
Natürlich ist es mal schwieriger, mal leichter. Aber gemeinsam kann man alles schaffen.

Ich finde übrigens, dass so lange der Leidende versucht seine Ziele wirklich zu erreichen und zu kämpfen, ist da auch kein Problem auch wenn es nicht leicht ist. Ist es allerdings so, dass Derjenige gar nicht erst versucht gesund zu werden (natürlich liegt es auch daran was es ist), ist das eine ganz andere Situation. Ist halt meine Meinung.
Man kann nicht erwarten, dass eine Person alles versucht und die andere gar nichts. Es müssen schon 2 mitwirken an der Beziehung und an dem Leben gemeinsam.

07.06.2017 17:16 • x 1 #2


A


Zweisam besser als einsam?

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P
Liebe Mindhead,
danke für die lieben und wahren Worte, die ich auch sehr wertschätzend an die anderen weitergeben (wünschen) mag.
Vollkommen richtig gesagt, dass immer 2 Menschen für eine glückliche und langfristige Beziehung verantworlich sind. Ich hörte damals den Satz von einer Ex von mir: Du bist krank und kriegst keine mehr - so ungefähr wer will dich schon ? - das fand ich dann ganz banal.

Ich habe ja auch ein krasses Trauma aus früher Vergangenheit. Da ich schon sehr viel an Behandlungen ausgeschöpft habe, bin ich im glauben austherapiert zu sein, aber mein Kampfgeist ist natürlich noch um weiteres gestiegen seitdem. Mache einen schulischen Fernlehrgang, war dieses und letztes Jahr ca. 3 mal im Urlaub, aber jetzt heute gehe ich nicht gerne und wenn dann nur unter Power ausm Haus.
Also generell habe ich z.B. Ziele im Leben (Abitur Fernlehrgang, Studium anschl geplant). Ziele zu haben ist mega wichtig, vorallem wenn auch andere sagen das wird nichts mehr - dann erst recht Ziele!

07.06.2017 17:26 • x 1 #3


Mindhead
Also erstmal; du wirst noch eine bekommen!
Du kannst ja nichts dafür, wie es dir geht bzw. was dir passiert ist! Das Einzige wo du etwas für kannst, ist aufgeben oder nicht. Und du gibst nicht auf und darauf darfst du verdammt nochmal stolz sein! ich bin es auf jeden Fall.

Weißt du, es kann ja sein, dass du nicht so viel kannst wie du es gerne möchtest und wie andere es können/Wollen. Aber du machst weiter und darum geht es. Vielleicht weißt du noch nicht wie man dir helfen kann, aber es wird dir bestimmt besser gehen, auch wenn es dauert. Es gibt eben keine Möglichkeit mal eben einen Hebel im Hirn umzudrehen. Man kann leider nicht in die Vergangenheit reisen.
Aber man kann kämpfen.
Du hast Ziele und wer Ziele hat, kann diese erreichen. Es gibt viele Wege, vergiss das nicht!

Du wirst bestimmt auch wieder eine gute Beziehung haben! Man findet sowieso nicht sofort den/die Richtige(n) Mach dir nicht zu viel daraus und vor allem, darfst du ihre Worte so nicht akzeptieren.
Menschen können schlimme Sachen sagen. Heißt nicht, dass sie wahr sind.

Darf ich dir was verraten? Ich bin 19 und hatte noch nie eine Beziehung. Ich kann mich auch nicht mal wirklich umarmen lassen etc. aus Gründen meiner Vergangenheit.
Aber weißt du was? Ich glaube an die wahre Liebe und so wirst auch du jemanden finden! Ich bin vielleicht unerfahren, aber ich habe schon viele Menschen kennengelernt und schon viel durchgemacht.
Wenn du darum kämpfst, wird es dir gelingen und es wird jemand kommen, die dich genau so akzeptiert, wie du bist.

07.06.2017 17:50 • x 1 #4


J
Ich sag's ganz ehrlich: Ich hätte wahrscheinlich keine Geduld mit einem Partner, der so bedient ist, dass er nicht einmal das Haus verlassen kann. Umgekehrt würde ich mich natürlich auch niemandem zumuten wollen, wenn ich solche Beeinträchtigungen hätte. Ich habe schon wegen meiner (derzeit nur sehr leichten) Depressionen und der sozialen Ängste wegen große Bedenken. Beziehungsfähig und -würdig bin ich wohl nicht.

12.06.2017 13:36 • #5


M
Also mein Mann kam in mein Leben, da ging es mir sehr schlecht. Ich konnte keine Menschen um mich habe und ich hatte damals einen Rückfall mit meiner Panik und Angst. Mein Mann hat mich von ersten Tag bis heute immer begleitet. Er versteht es zwar nicht aber es reicht mir schon wenn er mir seine Liebe schenkt. Und ich weiß auch das es für ihn nicht immer leicht war, weil er ja so gesehen mich damals hat entlasten müssen. Aber nach diesem einen Rückfall kam der nie wieder. Und ich wusste auch wieso. Weil ich jahrelang unterdrückt habe. Seit dem ich alles bewusst fühle und raus lasse, nachdenken und auch mal weine und darüber schreibe, habe ich diese extreme nicht mehr. Ich kämpfe nicht mehr dagegen sondern ich bin wie ich bin und er sieht ja auch das Selbsthilfe wichtig ist darum baue ich mir auch oft in Alltag ungewohnte Situationen ein, das ich nicht mehr in die Spirale komme und etwas vermeide. Dann sitze ich halt erst da weine ein bisschen und dann gehts raus in den Alltag. Ich nehme mir bewusst Zeit für mich selbst, das war der Weg um damit Leben zu können ohne Einschränkungen. Und Stück für Stück geht immer mehr. Dann kommt vll. wieder eine Krise, aber meine Therapeutin sagte auch das die Krisen immer kürzer werden, weil du automatisch daran wächst an der Kraft und wieder aufstehst. Mein Mann ist immer noch da und er liebt mich Tag für Tag mehr. Ich wäre auch jeder Zeit für ihn dann wenn er in dieser Situation wäre. Immer. Liebe ist sehr heilsam. Aber man darf den Partner auch nicht zu sehr entlasten, das schwächt ihn. Man sollte viel Mut und Ruhe vermitteln. Dann kann der Partner sich selbst dazu weiter entwickeln, und man kann eine harmonische Beziehung haben.

Alles liebe und Gute

12.06.2017 13:46 • x 2 #6


P
Ich kann ja rausgehen, war selbst in New York letztes Jahr, aber es gibt dann halt mal wieder einige Wochen wos halt nicht geht oder nur unter harten Bedingungen. Ich danke dir Misspanicroom auch nochmal für deine lieben Worte! Ich plane zurzeit auch keine weiteren Beziehungen, da ich echt nicht dafür offen bin.

12.06.2017 18:45 • #7


T
Manchmal wuerde mir glaube ich ein Partner sogar helfen, der selbst phasenweise nicht raus gehen kann. Klingt bloed, ich weiss, aber als Beispiel: Ich hatte mir heute vorgenommen einkaufen zu gehen. Aber ich hatte ein paar emotional sehr aufwuehlende Tage (bin generell seit einigen Wochen bzw. Monaten in einer emotionalen Tiefphase), hab letzte Nacht sehr schlecht geschlafen und mich auf Arbeit schlecht gefuehlt. Statt einzukaufen hab ich dann nur noch was gegessen und mich schlafen gelegt (tja... dann aufgewacht und jetzt muss ich in gut 4h wieder raus...).

Wenn ich jetzt jemanden mit eigenen Problemen haette, die mich gebeten haette ihr was mitzubringen bzw. generell damit eben fuer beide genug im Haus ist von allem was beide so moegen, dann haette ich mich fuer sie vielleicht doch aufgerafft. Manchmal faellt es leichter, etwas fuer andere zu tun als fuer sich selbst - und dabei bin ich ein ziemlich egoistischer Mensch.

12.06.2017 23:29 • x 1 #8


P
Ja für andere da zu sein ist schon was sehr großartiges! Ich war mal in Kur, da war eine ganz liebe Dame mit Rollator. Sie bat mich drum einen kleinen EInkauf zu erledigen, welchen ich sofort ohne wenn und aber durchgeführt habe, trotz Angst.
Auch für anderwertig für andere da zu sein für Hilfe oder nette Gesten ist für mich selbstverständlich.

13.06.2017 18:22 • x 1 #9





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