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T
Hallo Leute,
ich bin seit langem in einer neuen Stadt und fühle mich sehr einsam. Ein Bekannter, der Psychologe ist hat mir auch einen schizoiden Charakterzug attestiert. Leute mit diesem Charakter sehnen sich einerseits nach Kontakt, ziehen sich aber oft in ein Schneckenhaus zurück - eine verhängnisvolle Kombination.
Seit ein paar Tagen habe ich folgende Übung ausprobiert: Ich grüße auf dem Weg zur Arbeit auf einem leicht frequentierten Weg fremde Leute. Minimum: anschauen und mit dem Kopf nicken. Maximum: Morgen oder Guten Tag sagen - mehr nicht. Wichtig: grade Körperhaltung und die Leute kurz anschauen.
Die Reaktionen sind vielfältig. Sie reichen von Ignorieren bis hin zu einem netten Guten Morgen. Manchmal hat man das Gefühl, die ein oder andere Persön würde gern mehr als nur zurückgrüßen.

FAZIT: Die Übung föllt mir zunehmend leichter. Sie gibt mir das gefühl, aktiv an meiner Einsamkeit zu arbeiten. Die Übung gibt einem ein gutes Gefühl und lockert gegenüber fremden grundsätzlich die Zunge.
Probiert sie mal aus und gebt mir ein Feedback. Ich würde auf die Gruß-Übung gerne aufbauen und einen Smalltalk daraus entwickeln.

06.07.2009 14:02 • 07.07.2009 #1


8 Antworten ↓


A
Hm. Das hört sich eigentlich sehr gut an. Für Menschen die schüchtern sind. Probleme mit Augenkontakt haben. Ich denke das ist eine gute Übung. Mit jedem positiven Feedback wird man sich besser und mutiger fühlen ...

... schreibt die, die mit alltäglichem Smalltalk überhaupt keine Probleme hat und sich dennoch total einsam und leer fühlt. Ich kann ohne Probleme mit dem Verkaufspersonal schäkern, mit wildfremdem Personen aus Alltagssituationen heraus einen kleinen Plausch beginnen ... Und dennoch fühle ich mich, wie gerade jetzt, sehr einsam ...

Was sagt dein Psychologenfreund zu solch einem Charakterzug?

06.07.2009 20:31 • #2


A


Wie ich meine Einsamkeit bekämpfe: Das Gruß-Training

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P
Ich find deine Idee zur Selbstüberwindung sehr gut

Hatte früher auch Probleme mit Blickkontakt und bin immer mit schüchterner Haltung durchs Leben gegangen, und hab dann begonnen, andere Leute einfach zu beobachten. Davor fand ich ihre Blicke immer unangenehm, plötzlich waren meine Blicke unangenehm -da hab ich kapiert, dass sich das Alles bloß im Kopf abspielt
Seitdem bin ich viel offener und gelassener, und ich komm auch unterwegs im Zug oder so einfach mit fremden Leuten in Kontakt.

Mach nur weiter so, das ist bestimmt ein großer Schritt für dich, aber ich denke, es wird dir helfen

Alles Gute,
Pilongo

06.07.2009 20:42 • #3


T
eines vorweg. ich habe einen beruf in dem ich viel mit leuten zu tun habe und munter draufloskommunizieren kann. dort ist es aber legitim - und ich muss es sogar machen. ich mache es auch gerne.
aber privat sieht es anders aus. da habe ich große scheu vor fremden leuten. leute von meinem typ werden neuerdings als heimliche schizos bezeichnet, da man ihnen diese scheu nicht zutraut.
man könnte meinen du bist ähnlich drauf, aber du fängsr ja auch smalltalk mit fremden auf der straße an.
scheinbar füllt dich das trotzdem nicht aus. vielleicht ziehst du ja unbewusst irgendwo deine grenzlinie um dich herum.
lieben gruß
thomas

06.07.2009 20:45 • #4


A
Zitat von thoms:
scheinbar füllt dich das trotzdem nicht aus. vielleicht ziehst du ja unbewusst irgendwo deine grenzlinie um dich herum.


Hm. Interessanter Gedanke, thomas. Darüber muss ich in der Tat nachdenken.

06.07.2009 21:20 • #5


Schlafkappe
Hallo miteinander.
Ich bin auch ein Mensch, der sich gerne zurück zieht und es nicht sehr gerne mit Fremden zu tun hat. Aber den Tipp, den Thomas gegeben hat, mache ich schon immer, weil ich einfach so erzogen bin, dass man anderen in die Augen sieht und höflich grüßt. Da möchte ich euch von einem netten Erlebnis erzählen, das ich heute hatte. Ich war nach der Arbeit beim Einkaufen, war schon recht müde und hatte leicht Kopfweh. Da stand im Gang ein kleines behindertes Mädchen rum. Als ich an ihr vorbei ging hat sie mich so angeguckt und ich sie, mit einem kleinen Lächeln. Ging dann weiter und sie lief mir nach. Hab dann eine Unterhaltung mit ihr angefangen und mich dann auch mit ihrer Mutter noch unterhalten. Die Kleine hatte dann so ein bezauberndes Lächeln auf ihrem Gesicht. Mir ging es anschließend auch besser! Schön!

06.07.2009 21:32 • #6


P
Eine tolle Idee.
Ich mach das ganz unbewußt mittlerweile, und dann wundert es mich, wenn mich Menschen freundlich anschauen. Es hat sich automatisiert.
Bin zwar kein Dauerlächler, aber irgendwie tut es gut.
Macht weiter

06.07.2009 22:25 • #7


T

Hallo Thoms,
ich finde es toll, wie Du Dich überwunden hast, fremde Menschen zu grüßen. Ich habe während einer Kur (Psychosomatik) diese Übung empfohlen bekommen, da ich seit ich Krank bin und durch Frühpension mit 32 daheim sitze, weniger unter Menschen komme und seither unter Panikattacken leide. Bin auch sonst ein eher kontaktscheuer Mensch und ziehe mich lieber vornehm zurück. Dieses Verhalten kommt aber gar nich so gut bei anderen an. Ich übe noch mehr rauszugehen und auf andere zuzugehen und reden, reden, reden ... Erst habe ich gedacht, was soll das für ein Quatsch sein, fremde Menschen grüßen. Reicht doch, wenn ich die grüße, die ich kenne. Habe es noch am selben Tag ausprobiert und mache es bis heute so. Manchmal fält es mir leichter, manchmal schwerer auf Menschen zuzugehen und Kontakte zu knüpfen. Und die Reaktionen sind unterschiedlich. Manchmal grüßt einer gleich, ein anderer guckt nur dumm und andere haben eine versteinerte Mimik. Aber auch nur mal lächeln, wirkt manchmal Wunder. Da grüßen einen Menschen von sich aus sehr freundlich und wohlwollend und manchmal entsteht ein kleiner Schwatz. Das kommt aber drauf an, ob die Chemie einigermaßen stimmt. Ich fühle auch bei manchen erstmal in mich hinein, ob ich zu diesem Menschen überhaupt Kontakt aufnehmen will.
Ich wünsche Dir viel Mut und Kraft, um Small Talk einfach mal zu probieren. Was soll schon passieren ...
Viele Grüße
von Teresa

07.07.2009 12:46 • #8


M
Hallo Thoms,

das ist eine gute Idee von Dir, manchmal ergibt sich daraus sogar ein kurzes Gespräch.

Ich finde auch es gehört einfach zum guten Benehmen, auf wenig frequentierten Wegen zu grüßen. Es entspannt fast immer die Situation. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, das meist nur wenn man dabei lächelt auch eine nette Reaktion zurück kommt. Ist meine Gesichtsmimik starr und der Gruß gepresst kommt entweder gar nichts zurück oder auch nur ein knapper Gruß.

Ich ergänze das noch, indem ich so oft wie ich nur kann jemanden um Hilfe bitte oder etwas frage. Oft passiert es mir dann, das Leute, die mich
unfreundlich angesehen haben wahnsinnig freundlich antworten und
mein erster Eindruck sich als total falsch erweist.

@Teresa:
Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Das Spektrum der Reaktionen ist wirklich irrsinnig groß. Es hilft sehr viel dabei zu lächeln und die Menschen offen und freundlich anzuschauen.

07.07.2009 13:41 • #9





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