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45

M
Hallo Ihr Lieben,

jetzt gerade zur Weihnachtszeit schmerzt die Einsamkeit.
Aber auch sonst.

Problem ist, dass aufgrund meiner zahlreichen Problemen,
kein einziger Lebensbereich unbelastet ist,
dies Unmengen an Kräften zehrt und auch, dass sich
das nicht verheimlichen lässt.
Und so ist auch kein einfaches Kennenlernen möglich.

Mich strengen Menschen auch an, einfach weil es mich mit allem
konfrontiert, was ich nicht mehr habe.

Auch das für andere da sein, ihnen zuhören
etc führt nicht zur Gegenseitigkeit,
ich gebe von mir, mehr als ich eigentlich in meiner Lage vermag,
und trotzdem entwickelt sich daraus keine Gegenseitigkeit.

So oder so bleib ich einsam zurück.
Entweder weil es Leuten ohnehin zu beschwerlich ist, wenn man
nicht super lustig ist
oder weil ich zwar als Zuhörer taug, aber an mir keiner Interesse hat.

Und wenn ich einsam schreib,
dann ist es auch so.
Ich habe keinen mehr.
Nicht nur gefühlt.
Sondern tatsächlich.

Ich habe auch ingesamt keine Kraft mehr
(Depression, PTBS).
Ich kämpf mich durch jeden (besch...) Tag
und kann niemand von meinen Kämpfen erzählen.
Wenn ich irgendwann zusammenklapp wird
die einzige Reaktion das Einstellen des Alg2 sein,
weil ich in der Maßnahme nicht aufschlage
(auch dort geschieht o.g. entweder ich kann nicht
mithalten oder bin nur als Zuhörer gut)

Es wird immer mühsamer, mich allein durch mein Leben zu schlagen.

LG moonlight43

15.12.2015 22:59 • 27.12.2015 x 1 #1


53 Antworten ↓


J
Hallo moonlight43,

schön, dass du zu uns gefunden hast. In dem, was du schreibst, finde ich mich ein bisschen wieder. Ich fühle mich auch oft wie eine alte, vereinsamte Frau, obwohl ich erst 38 bin. Auch ich habe niemanden und finde schwer Kontakt. Ich weiß, wie hart das ist, wenn man alles mit sich selbst ausmachen muss. Hast du schon mal an eine Selbsthilfegruppe gedacht? Dort würdest du auf Menschen treffen, die wie du nicht rund um die Uhr lustig sein können, und würdest auch mal zu Wort kommen, anstatt immer nur der Zuhörer zu sein. Bist du in Therapie?

16.12.2015 03:05 • x 2 #2


A


Wenn es einem mit 43 so geht wie ner 80jährigen

x 3


Vergissmeinicht
Hey monnlight.

Denke, das die seelischen Befindlichkeitsstörungen auch haben vereinsamen lassen, weil unser Umfeld von sowas nichts hören will.

Arbeitest Du; hast Du Kinder; was ist mit Verwandtschaft?

16.12.2015 09:29 • x 1 #3


Yannick
Hallo moonlight,

wie schon Vergissmeinicht schreibt, das ist das Problem der heutigen Gesellschaft! Oberflächlich ist das neue Interesse. Es ist traurig, aber leider wahr. Es gibt sie noch, die nicht nur Ehrlichkeit reden, sondern auch leben.
Und die, die es können, so wie vielen von dieser Plattform, die haben es eben schwer zwischen all den anderen.

Aber hey, wir können was! Wir sind was! Das müssen wir uns sagen, auch wenn es noch so schwer fällt. Und glaub mir, ich will hier niemanden veralbern. Auch mir fällt es gerade zurzeit wieder sehr schwer, morgens aus dem Bett zu kommen.
Aber dann sage ich mir: egal, was bis jetzt passiert ist, ich lebe noch!

Es ist schwer, etwas zu raten, wenn man noch so wenig über jemanden weiß. Habe in deinem Profil gelesen, dass Du auf Therapeutensuche bist. Ich drücke Dir die Daumen, dass Du bald jemand Gescheites findest! Hab auch mehrere Anläufe gebraucht.

Liest Du gerne, wenn du daheim bist? Auch da kann ich nur versuchen, meine Erfahrung mitzugeben: ich habe angefangen mich mit Achtsamkeit (https://de.wikipedia.org/wiki/Achtsamkeit) zu beschäftigen. Man versucht, mehr im Moment zu leben und somit die Sorgen vor dem was im Leben vor einem liegt, zumindest mal eine Weile abzustellen.

Wir sollten versuchen, rauszugehen und immer das Beste von uns zu geben! Mehr geht nicht, wichtig ist, dass WIR wissen, dass es unser Bestes war. Und nicht mit anderen vergleichen!

Darf ich fragen, wo die Ursache des PTBS bei dir liegt?

VG Yannick

16.12.2015 22:15 • x 2 #4


M
Danke Euch ganz herzlich für Eure Zeilen.

Muss mich noch etwas sammeln,
da ich einen Ausflug in die wirkliche Welt machte,
jemand kennenlernte, wo ich dachte, man könnte reden, auch
über Probleme.
Was für ein Irrtum.
Das übliche eines gesunden, arbeitenden Menschen.
Wenn man den ganzen Tag arbeiten würd, ginge es einen besser.
Und man soll halt Gas geben.
Auch lernte ich heute wieder, von meinen Problemen lieber nix
zu sagen
und wohl auch nicht, dass ich Opfer einer Brandstiftung wurde (daher meine PTBS),
denn selbst da wird mir gesagt, ich solle mir das nicht zu Herzen nehmen.

Liebe juwi,
auwei, das tut mir leid, dass es Dir ähnlich geht!
Gelt das ist doch total besch.. wenn man in (relativ) jungen Jahren bereits so ein Leben führt!

Liebe Vergissmeinnicht,
jupp Deine Worte haben sich heute ja wieder mal leider bestätigt...
Ich mach derzeit ne Maßnahme mit 20 Wochenstunden, bin aber selbst damit überfordert und fall immer wieder aus, oft wegen Migräne.
Theoretisch habe ich 4 Halb/Stiefbrüder,
von denen kamen 2 auf die Beisetzung unserer Mutter,
das war der letzte Kontakt,
1 Jahr lang sandte ich Wünsche zu Weihnachten, Geburtstagen, es kam nix zurück,
dann stellte ich das Hinterrennen ein.

Danke lieber Yannick für Deine Ausführung,
ja Achtsamkeit ist ne gute Sache.
Derzeit fällt es mir aber extrem schwer,
weil einfach alles zuviel ist.
Die ganzen Sorgen.
Weihnachten.
Am 27.12.2010 war die Brandstiftung.
Am 30.12. wäre der Geburtstag meiner Mutter
und dann noch Jahreswechsel (allein).

Dazu war nun 1 Jahr Kampf mit dem OEG,
wo ich die HOffnung hatte, dass ne Traumatherapie
rausspringt.
Pustekuchen.
Und für Klage hab ich keine Kraft.
Die Therapeuten hier sind total überlaufen.
Einige stellten von gesetzl. Krankenkassen auf privat um.
Viele Wartelisten sind insgesamt brechend voll, Wartezeiten von dreiviertel
Jahr bis 2 Jahre.

Hier gibt es für alles mögliche Selbsthilfegruppen, von Krankheiten
deren Namen ich nichtmal kannte,
nur für Depressionen nicht mehr.
Nur noch eine, die mit öffentlichen zu erreichen ist,
und die haben sie in eine geschlossene Gruppe verwandelt,
die keine neuen mehr aufnimmt.

Ich renn mir die Hacken hab,
geh über alle seelischen Grenzen hinweg
plus körperlichen, ohne dass was dabei rumkommt.

Und dann wird mir gesagt, wenn ich 8-10 STunden am TAg
arbeiten würd, dann ginge es mir besser.
Als ob meine PTBS, Alpträume vom Brand und Tod meiner
Mutter daher kämen.

Das blöde ist ja, selbst wenn ich mir jetzt sag, ich sag von mir
garnix mehr, um mir solche Sprüche zu ersparen.
Es sind ja ganz normale Fragen nach Arbeit, Familie etc
also ich mein das jetzt nicht von Euch
sondern im Alltag.
Soll ich dann ein Lügenmärchen erzählen?
Um nicht als Faulpelz, Versager, Pessimist hingestellt zu werden,
der sich noch rechtfertigen muss, dass derzeit arbeiten etc nicht
geht.

Danke Euch für Euer ehrliches Interesse!
Und ich denke, ich werde hier nicht für mein (ohnehin besch...)Leben
auch noch geringgeschätzt.
Als ob ich mir den ganzen Sch...ausgesucht hätte und nicht lieber
auch ein normales Leben gerne hätte.

Ich glaub so schnell komm ich aus der Einsamkeit auch nicht raus,
denn selbst wenn ich als introvertierter Mensch über meinen Schatten
spring, sind die Erfahrungen schlechter als befürchtet!
Und ich gehe schon total selbstkritisch mit mir um,
und hab null Selbstbewusstsein ob meines Lebens,
aber von anderen wird man ja noch genauso verurteilt.
Da vergeht es einen doch!

Lieber Gruß
moonlight

19.12.2015 21:44 • #5


J
Nein, hier schätzt dich sicher keiner gering, weil du momentan nicht arbeiten kannst. Die Scheu, jemandem im realen Leben davon zu erzählen, kenne ich. Ich fürchte auch immer die Frage, was ich beruflich mache, und meide daher neue, tiefer gehende Kontakte. Ich habe nur eine einzige Bekannte. Die habe ich in einer Maßnahme des Arbeitsamtes kennen gelernt. Da war das Kennenlernen leichter, weil wir in derselben Situation waren (außer, dass sie gesund ist). Jetzt arbeitet sie wieder und mir ist es vor ihr peinlich, dass ich immer noch keinen Job habe (dass ich Depressionen habe, habe ich verschwiegen). Ich suche schon seit Längerem eine Teilzeitarbeit, bei der ich nicht weniger verdiene, als ich jetzt vom Amt bekomme, finde aber nichts. Es gibt in meinem Bereich nur Vollzeitstellen und Vollzeit traue ich mir momentan echt noch nicht zu. Vergiss die Sprüche à la „Geh arbeiten, dann hast du gar keine Zeit, depressiv zu sein.“ Wer nie in der Situation war, kann es sich nicht vorstellen, dass einen psychische Dinge so außer Gefecht setzen können, dass man nicht mehr arbeiten kann. Man kann sich als Nichtbetroffener einfach nicht in uns hineinversetzen. Die Sprüche sind sicher nicht böse gemeint, sondern kommen von dem Unverständnis. Fühl dich da nicht verurteilt und versuch, dich davon nicht so runterziehen zu lassen.

Wegen der Therapeutensuche: Ein Mitglied dieses Forums hat einmal erzählt, dass man in Deutschland in dringenden Fällen und wenn man die erfolglose Suche nach einem Kassentherapeuten nachweisen kann, einen privaten Therapeuten in Anspruch nehmen kann. Wäre das nicht eine Option für dich? Ich habe schon das Gefühl, dass dir eine Therapie sehr gut tun würde.

Das mit den Selbsthilfegruppen kenne ich – in meiner Stadt gibt es auch keine für Depressionen. Es gibt nur so einen Treffpunkt für Menschen mit Psychiatrieerfahrung. Dort war ich nur zwei, drei Mal, weil die anderen alle viel schlechter beisammen waren als ich: Die meisten saßen nur stumm herum und starrten in die Luft. Total ruhig gestellt von starken Medikamenten. Nicht gerade ideal zum Kontakteknüpfen.

19.12.2015 23:48 • x 1 #6


M
Liebe juwi,

lieben Dank für Deine Mühe und Zeilen.
Meine Antwort darauf fällt nur deshalb so knapp aus,
weil ich aus dem Nicken dabei garnicht mehr rauskam;)

20.12.2015 00:20 • #7


Hotin
Hallo moonlight43,

Zitat:
Und wenn ich einsam schreib,
dann ist es auch so.
Ich habe keinen mehr.
Nicht nur gefühlt.
Sondern tatsächlich.


Was Du schreibst hört sich sicherlich etwas traurig an. Es wird aber erst dadurch
besonders schwierig, wenn Du nicht mehr so recht an die bald mögliche
Verbesserung Deiner Situation glauben willst.

Auch Du kannst wieder Menschen finden, mit denen Du etwas gemeinsam machen kannst. Dies beginnt
oft einfach mit einem schüchternen Lächeln.
Danach folgen vielleicht einige unsicher gesprochene Sätze.
Ich möchte mich nicht in die Reihe derjenigen einreihen, die einfach sagen,
tue etwas, dann funktioniert das schon.
Und trotzdem funktionieren wir Menschen nach einem bestimmten System.
Es ist wie eine fremde Sprache, die Du versuchen solltest zu verstehen und zu erlernen.
Zitat:
Ich habe auch ingesamt keine Kraft mehr


Dies kann kaum sein. Menschen verlieren eigentlich kaum an Kraft.
Du hast nur den Mut, den Glauben an Dich selbst und die Hoffnung verloren.

Und wie sich das dann im Ergebnis anfühlt, beschreibst Du uns hier.

Zitat:
Auch lernte ich heute wieder, von meinen Problemen lieber nix
zu sagen


Dies scheint Dein Eindruck zu sein. Vermutlich ist es aber nicht ganz so.
Wenn Du Menschen kennen lernst ist es fast immer erst mal besser nichts von Deinen Problemen zu erzählen.
Das kannst du später immer noch langsam ansprechen.
Der Mensch den Du neu kennen lernst, hat normaler weise den Wunsch, jemanden
kennen zu lernen, mit dem er etwas teilen kann. Er wird also etwa das gleiche denken wie Du. Wir Menschen
bieten uns also in den Gesprächen ein Tauschgeschäft an.
Ich erzähle Dir etwas interessantes und es wäre schön, wenn du mir auch etwas interessantes erzählen würdest
Zum kennenlernen ist das Thema Probleme oft nicht spannend genug.

An welcher Stelle findest Du entsteht Dein Problem genau? Du kannst doch
klar und verständnisvoll schreiben.

Zitat:
Ich glaub so schnell komm ich aus der Einsamkeit auch nicht raus,
denn selbst wenn ich als introvertierter Mensch über meinen Schatten
spring,

Auch ich glaube, das Du einige Zeit benötigst, bis Du verstehst, das Du auch einen
nennenswerten Anteil daran haben wirst, der Dir das kennen lernen erschwert.

Kennst Du etwas über die große Bedeutung der Körpersprache? Wenn ja,
wie benutzt Du als introvertierte Frau diese sehr wichtige Eigenschaft?
Zitat:
Und ich gehe schon total selbstkritisch mit mir um,
und hab null Selbstbewusstsein ob meines Lebens,


Kann es sein, das du 5 mal strenger zu Dir selbst bist, als die Menschen mit denen Du Kontakt
haben möchtest? Die sehen es Dir doch an, wie Du Dich selbst
versuchst zu bestrafen und Dich an die Kette legst. Oder sehe ich das falsch?
Was glaubst Du, wie könntest Du etwas lockerer werden?

Zitat:
aber von anderen wird man ja noch genauso verurteilt.


Kannst Du das bitte mal beschreiben? In Deinen Texten habe ich nichts
ganz deutliches von Verurteilung gelesen.

Freue mich auf Deine Antwort

Hotin

20.12.2015 03:03 • #8


M
Hallo Hotin,

Interessantes Feedback von Dir!

Es war nicht so, dass ich einen Vortrag meiner Probleme machte
(wie hier in der Vorstellung).
Ich wurde gefragt, was ich arbeite.
Daraufhin habe ich wahrheitsgemäß gesagt, dass ich derzeit
eine Maßnahme mache.
Daraufhin die Frage warum.
Sagte dass die einer beruflichen Reha vorgeschaltet ist
(was ebenfalls stimmt),
darauf die Frage warum ich nicht arbeite.
Dass doch in meinem Bereich eine Arbeit gewiss zu finden sei.
Ich sagte, dass ich dazu erst in besserer gesundheitlicher Verfassung
sein muss um das zu schaffen.
Und da kam, wenn ich wie er nicht nur nen halben Tag in Maßnahme
wär sondern hart wie er 8-10 Std arbeiten würd,
dann ginge es mir besser.

Soll ich auf Fragen LÜGEN damit ich interessant erschein?
Weder Frage nach Beruf
noch nach Familie
noch nach Handy, I-net, Auto etc
endet in ner interessanten Antwort, egal wie knapp ich sie halte.

Ein: dazu möchte ich nichts sagen
wirkt wohl auch nicht interessanter als die Wahrheit in kurzer Form.

Und da mein GANZES Leben betroffen ist,
ALLE Lebensbereiche
wird jedes Gespräch schwierig.
Umso schwieriger wenn man nicht offen reden kann
oder es wie Du beschreibst uninteressant ist.
Nicht unbedingt ich wirke an nem negativen Verlauf mit
sondern mein Leben.
Alternativ könnte ich erst dann in Kontakt treten,
wenn mein Leben aus weniger Baustellen besteht,
also vielleicht in 10 Jahren...

Oder ich treffe auf jemanden,
der selber weiß, dass nicht alles eine Sache
des Willens ist
und sich nicht über andere erhebt
nur weil er selber viel bessere Ausgangspostionen hat
und somit sein Leben in besseren Bahnen verläuft,
oder er einfach Kontakte, Familie/Freund/Möglichkeiten/Geld hat
und sich nichtmal vorstellen kann, wie es ist,
mit absolut allem allein dazustehen.
Oder der ähnliche Erfahrungen machte
ebenfalls schlimmes erlebte und dann eben
sowas wie Brandstiftung nicht als Kleinigkeit abtut.
(wie soll ich denn wenn das der GRund war,
dass meine Belastbarkeit auf null ging wenn ich gefragt
werde, seit wann ich arbeitslos bin und warum anders sagen:
ich machte im DEzember 2010 ne Studienreise
nach Feuerland und das fand ich so faszinierend,
dass ich darüber die Berufstätigkeit vergaß?)

Entweder bin ich ehrlich
und ernte damit zu 99,99 Prozent Ablehnung.
Oder ich nimm Schauspielunterricht, leg mir
ein Lügenmärchen als Leben zu
mit Arbeit, Familie, Freizeitmöglichkeiten
um interessant zu wirken
(mal abgesehen davon, dass ich von Lügen nix halt,
weder von eigenen noch von anderen)

Zu Deiner Anmerkung, dass ICH nicht an die baldige Besserung
meiner Situation glaube.
Das Traumazentrum gab vor einem Jahr Bedenken an,
wenn ich nicht bald eine Traumatherapie erhalte, dass mir
das mit der PTBS dann ein Leben lang bleibt!
Bewerbungsfachleute sagen mit meinem Lebenslauf
und meinen Einschränkungen ist es extrem schwierig
da wieder Fuß zu fassen.
Gleichzeitig mindert die Abhängigkeit vom Jobcenter
insgesamt die Lebensqualität.
Ich könnte mir überlegen in EU-Rente zu gehen,
aber neben weiteren Aufwand, wird dann die Lücke
im LL noch größer und das Leben bessert sich nicht.
Bessert sich das Leben nicht, kann es mir auch nicht
besser gehen.
Seit nun mehr 6 Wochen lebe ich ohne Kühlschrank,
weil ich die nächsten Monate drauf hinsparen kann mit H4,
dabei wollte ich auf ein gebrauchtes Rad sparen.
Mein ganzes Leben ist zu einer einzigen Mängel-Verwaltung
geworden.
Da ich niemanden habe, habe ich seit eineinhalb Jahren
nicht mal Gardinen an den Fenstern, da mir niemand
ne Gardinenstange anbringt.
Von diesen Problemen wissen die hochnäsigen arbeitenden
Menschen nix, die meinen ich müsse wie sie 10 Std arbeiten
dann würde ich gesund werden.
Die sollen mal Monate rumrennen für nen neuen gebrauchten
Kühlschrank, sich ihr ohnehin kaputtes Kreuz durch Einkäufe
schleppen weiter kaputtmachen, da nichtmal ein Rad vorhanden.
Ich kann mich bei der Bank blöd anreden lassen,
da eine Kontopfändung drauf ist, weil neben eigener Schuld
eines Autounfalles im Jahr 2000 nach dem Tod meiner Mutter
mein Ex etwas versemmelte
(ich bat ihn um Inet-Vertrag auf Eis legen, da ich am zusammenbrechen
war, der Internetanbieter fackelte)und die eine Kontopfändung
einleiteten.
Ich war bei Schuldnerberatung etc, Vorstufe zu Privatinsolvenz,
dann drehten die noch mehr auf,
zudem musste ich Wohnung suchen und konnte das nicht weiterverfolgen.
So wenn ich heute Privatinsolenz beantrage, dann geht das 7 Jahre,
in 10 Jahre wird dann der Schufa-Eintrag gelöscht.

Somit ist das nicht nur MEINE Einschätzung, dass ich aus dem ganzen
Sumpf NICHT SO BALD rauskomme
sondern eine realistische Einschätzung der Gesamtlage
und Einschätzung von Fachleuten.

Und wie soll ich da mich schmackhaft handzahm pflegeleicht
dass ja mein Gegenüber nix von irgendwelchem Unbill was mitbekommt
etwas in Gesprächen sagen können?
Oder soll ich das nächste Jahrzehnt als Eremit leben
und erst Mitte 50 anfangen Kontakte zu finden,
die irgendwann zu Freundschaften werden könnten
oder gar irgendwann mal wieder zu einer Beziehung,
weil dann vielleicht das Gegenüber ein locker-flockig
interessantes Weibchen vor sich hat.

Und Dein Post bestätigt doch nur
(dass neben dem dass ich mit der Last meiner Probleme allein bin)
mich auch noch vor anderen schämen muss.
Schämen für Depressionen
für Arbeitslosigkeit
ja sogar noch dafür, dass mir jemand nach dem Leben trachtete.
Jede zweite Nacht träum ich entweder vom Brand
oder wie ich meine Mutter nur 8 Monate später unerwartet tot auffand.
Mit all diesen Bildern bin ich ohnehin allein.
Aber dann soll ich auch noch ne gesellschaftskonforme und interessante Lüge
dafür erfinden, dass ich derzeit nicht arbeitsfähig bin?

20.12.2015 04:27 • #9


M
Mich macht mein Leben absolut fertig.

Und den Rest gibt mir Reaktionen auf mich.

Ich habe mir meine Probleme nicht ausgesucht.
Und viele habe ich mir auch nicht eingebrockt,
sondern kann ausbaden, was andere mir eingebrockt haben.
Da ich eh schon nen Knacks weg habe,
kann ich damit schlechter umgehen als andere.
Dazu habe ich nicht wie andere emotionale Unterstützung
durch Familie und/oder Freunde,
sodass ich wenn ich nicht dauerhaft vollkommen allein sein
will, quasi gezwungen bin mich fremden Menschen auszusetzen.
Was dann dazu führt,
dass ich Unverständnis erfahre.
Mich rechtfertigen muss ob meiner Situation.

Und das raubt mir Kraft.
Nicht Mut.
Sondern Kraft.
Ja auch Hoffnung.

Menschen mit Problemen sind wohl nicht sozialkompatibel,
und wenn sie nicht durch Druck leistungsfähig gemacht
werden können
dann zum Schweigen gebracht.

Ist vielleicht auch besser so.
Vielleicht sollte ich mich überhaupt nicht mehr
zu meiner Person äußern.
Hilfe erwarte ich ohnehin nicht, da ich im realen sehe,
dass ohnehin andere dieser erhalten ohne zu fragen,
und ich zusammenklappen kann, ohne dass das jemand schert.
Was ich mir erhofft habe, ist Verständnis.

Habe ich auch bekommen!
Danke dafür!

Aber auch wieder die Situation,
dass ich mich rechtfertigen kann
und mir Defizite bescheinigt werden.

Es ist nicht so, dass ich generell nicht kritikfähig bin,
ganz im Gegenteil.
Aber wenn jemand schon schlimmer als auf dem Zahnfleisch
daherkommt, der Hinweis,
ich müsste meinem Gegenüber schon was Interessantes bieten
während ich nichtmal weiß, wie ich auch nur nen Bruchteil
meiner Probleme irgendwie so hinbekomm, dass mir irgendwie
ein Überleben möglich ist,
dafür fühle ich mich zu schwach,
überfordert
und an die Wand gestellt.
WAS soll ich alles noch machen in meinem Zustand?

Ich sollte vielleicht wirklich überlegen, mich komplett
von allem zurückzuziehen.

20.12.2015 04:51 • x 1 #10


Yannick
Puh,
hier ist einiges passiert in den letzten 24 Stunden. :/ Da fällt es schwer, jetzt auf alles einzugehen.

Moonlight, Du sprichst sehr vieles an, was mir auch immer wieder auffällt. Entweder weil ich selbst Betroffener bin oder Situationen in der Gesellschaft wahrnehme, die das zeigen, was Du beschreibst.
Wie ich schon schrieb, leider ist die heutige Zeit so: überwiegend oberflächlich, die echten Herzensmenschen findet man nur wie bei einer Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen oder aber gar nicht mehr, weil immer mehr es einfach auch aufgeben oder in den Lügen-Modus umschalten. Letzteres sollte aber keine Option sein, finde ich für meinen Teil zumindest.

Drum finde ich persönlich auch, dass Du es richtig machst und die Wahrheit erzählst und Dich nicht verstellst, nur um anderen zu gefallen. Klar, es ist auch richtig, dass man nicht gleich am Anfang mit der Tür ins Haus fallen sollte und alles von sich erzählt. Egal, als wie oberflächlich ich die meisten sehe, aber auch ich mußte inzwischen lernen, dass es manchmal auch einfach andere überfordert. Wenn man selbst das alles nicht erlebt hat, nie in einer ähnlichen Situation war, dann muß das erstmal einsortiert werden, bevor man es sich begreifbar machen kann. Und das ist vielen einfach zuviel.

Andererseits glaube ich mehr und mehr daran, dass viel mehr andere Faktoren das Kennenlernen beeinflussen, als das was man erzählt. Da gibt's sovieles, was außerhalb unseres Einflussvermögens liegt, als wir uns vorstellen können. Soll jetzt nicht heißen, dass man sich benehmen soll wie ne offene Hose. Aber man sollte immer sich selbst bleiben! Und dann regelt das Schicksal, der liebe Gott oder wie auch immer man diese Zufälle nennt, alles weitere.

Ich denke, Du brauchst tatsächlich etwas mehr Zeit, um Dich selbst zu sortieren. Versuche, eine Liste zu erstellen mit den Baustellen, die Du hast. Und dann bringe sie in eine Ordnung. Vielleicht noch nicht einmal nur unter dem Gesichtspunkt wie wichtig dir etwas ist, sondern auch danach, wo Du vielleicht am ehesten ein Erfolgserlebnis erzielen kannst.
Ich gebe zu, dass das mit Sicherheit nicht leicht sein wird für Dich. Ich bin niemand, der etwas beschönigt, aber auch lerne ich selbst noch immer, dass Mitleid oder Selbstmitleid eine Situation auch nicht verbessert. Dass was Du bislang erlebt hast, ist brutal! Aber Du lebst noch, also kannst Du etwas ändern! Versuche kleine Schritte... Ja, es ist leicht, dass alles nur zu schreiben, das merke ich gerade...

Ich kann nur schreiben, was ich immer versuche. Versuche die Niedergeschlagenheit in ein Jetz erst recht zu verwandeln. Geh raus, beobachte Leute und schüttele innerlich den Kopf und sag zu dir selbst, dass was der kann, kann ich auch. Sag dir den Satz ich muß mit euch auskommen, aber ihr auch mit mir und das noch sehr lange. Denn ICH werde nicht eher gehen!

Du solltest versuchen herauszufinden, ob da wo Du wohnst bzw. bei deiner Krankenkasse, es möglich ist, einen Nicht-Kassentherapeuten zu bekommen wie juwi schon schrieb. Bei mir war das damals so, dass ich der Krankenkasse nur einen Wisch vorlegen mußte mit fünf Namen/Adressen von Kassentherapeuten, die keinen freien Platz mehr hatten. Dann haben die plötzlich auch einen Nicht-Kassentherapeuten genehmigt. Die wissen ja zumindest auch, welche Not es gibt mit guten Therapeuten und das die Gesellschaft schon längst keine mehr ist und sich nur noch selbst zerlegt mit ihrem Egoismus.

Sorry, wenn das was ich schreibe nicht immer ganz sortiert ist. Ich finde, Deine Texte sind dagegen richtig gut geschrieben. Man merkt, dass Du Dir Gedanken machst, das finde ich erstmal sehr positiv.

Ich wünsche Dir sehr ein, sei es noch so kleines, Erfolgserlebnis. Freue Dich über ganz kleine Dinge.
Kann mich nur wiederholen, hier gibt's auf jeden Fall Menschen, die in verschiedenster Form nachvollziehen können, was Du mitmachst... Ja, wenn es auch schon sehr heftig ist bei dir, das stimmt.
Aber gering geschätzt wirst Du hier nicht!

VG Yannick.

20.12.2015 15:12 • x 1 #11


Hotin
Hallo moonlight43,

danke für Deine sehr ausführliche Beschreibung Deiner aktuellen
Situation und Stimmungslage.
Leider stehe ich heute sehr unter Zeitdruck. Daher werde ich Dir jetzt
nur eine kurze Antwort geben. Später sage ich Dir gern mehr dazu.

Deinen sehr langen Text habe ich nur kurz überflogen. Ich glaube, dass ich
Deine Situation sehr gut verstehen kann. Was Dir passiert ist, muss Deine Stimmung ziemlich runterziehen.
Da wirst Du zunächst wenig gegen machen können.
Die Lage ist nun mal nicht einfach. Aber sie scheint mir mittelfristig verbesserbar zu sein.
Dafür brauchst Du wieder die Gewissheit, das Du aus dem Tal wieder raus kommen wirst. Was ich noch
nicht verstanden habe, ist. Was willst Du therapieren?
Ich muss alles noch mal lesen. Es klingt eigentlich ziemlich normal.

Was Du natürlich machen solltest, es scheinen sich einige , ich nenne es mal
kleine aber sehr schädliche Denk- und Betrachtungsfehler bei Dir eingeschlichen
zu haben. Und Die behindern Dich sehr.

Zitat:
Aber auch wieder die Situation,
dass ich mich rechtfertigen kann
und mir Defizite bescheinigt werden.


Dies ist solch ein allerdings schwerer Betrachtungsfehler.
Nirgendwo musst Du Dich rechtfertigen und Dir werden auch keine
Defizite bescheinigt. Es ist nicht Deine Schuld, wenn sich jemand nicht in Deine
Situation hinein versetzen kann. Wenn jemand nicht die Intelligenz und das nötige Einfühlungsvermögen
besitzt, darfst Du darunter nicht leiden.

Zitat:
dafür fühle ich mich zu schwach,
überfordert
und an die Wand gestellt.
WAS soll ich alles noch machen in meinem Zustand?


Dies ist so, wie Du es schreibst. Es ist nur Dein Gefühl. Du fühlst Dich zu schwach.
Daher solltest Du Deine Intelligenz dazu nutzen, Deinen Wert als Frau und Dein Selbstbewusstsein zu stärken.
Ob Dir dabei eine Therapie dabei helfen kann weiß ich nicht. Schließlich geht
es in Therapien hauptsächlich darum Gründe für falsches Verhalten selbst heraus zu finden und eigene Strategien
zu entwickeln was Du besser machen könntest.
Hast Du das nicht schon drauf?

Zitat:
Ich sollte vielleicht wirklich überlegen, mich komplett
von allem zurückzuziehen.


Auch ich denke, Du solltest Dir noch einiges an Lösungsmöglichkeiten überlegen.

Nur zurückgezogen hast Du Dich doch jetzt schon, zumindest gedanklich.
Und wie Du merkst, damit geht es Dir nicht gut.

Du hast wenig Geld, da kannst Du aber zumindest irgendwann mal wieder drankommen.
Und Du bist offensichtlich sehr intelligent und hast eine hohe soziale
Einstellung. Leider, aber andererseits glücklicherweise, hast Du vielen anderen damit wesentliches voraus.

Dies sollte Dich aber nicht mutlos machen. Deine Intelligenz und Dein Wissen werden Dich unsichtbar
über Wegweiser an Stellen führen, die Du vorher nie für möglich gehalten hättest.
Du musst allerdings länger danach suchen. Nur wer sucht, der findet Lösungen.

Viel Erfolg für Dich und halte Deinen Kopf oben.

Hotin

20.12.2015 15:31 • x 1 #12


M
Danke lieber Yannick,
dass Du meine langen Beiträge gelesen hast,
Dich mit ihnen auseinandergesetzt hast,
danke für die Tipps
und auch für das Anerkennen der Schwierigkeit!

Ich kann nicht lügen.
Aber mir fehlt
(wie mir scheint wie Dir) das Selbstbewusstsein
mit harten Gegenwind gut umgehen zu können.
Da hast Du mir was voraus.

Listen der verschiedensten Arten machte ich bereits,
aber selbst wenn ich die Priorität von wichtig
und drängend auf Machbarkeit umstell
stoß ich fast überall auf Sackgassen,
da ich kaum was bewegen kann,
da mir für das meiste Talent etc fehlt.
Und das ist kein Selbstmitleid oder fishing for compliments,
ich habe nur sehr geringe Fähigkeiten,
die das Alleinzurechtkommen noch mehr erschwert.
Neben meiner Psyche hat mir die Natur nicht viel
mitgegeben was ich dann dafür gebrauchen kann,
mir mein Leben zumindest besser einzurichten,
und was mir Erfolgserlebnisse beschert.
Und da freut sich natürlich die Depri wenn ich mich
bei allem noch anstell wie der letzte Depp und nix
klappt.

Das ist kein Abwerten Deines Vorschlags Yannick!
Lediglich ein Aufzeigen, dass das Gesamtpaket
äußerst ungünstig ist, weil neben Schicksalsschlägen
schonmal das mit angeknackster Psyche nicht gut kommt
und wenn man dann in ner Situationen ist wo Biss gefragt ist
und man hochsensibel ist, ist das schon nix
und wenn dann der eigene Radius immer mehr begrenzt ist
und auch ohne psychische Handicaps einfach Anlage
zu Talente fehlt, die da unterstützend wären,
dann ist das mit Erfolgserlebnissen nahezu im Nullbereich.

Ich müsste ganz andere Talente und Fähigkeiten
und Persönlichkeit haben, um mein derzeitiges Leben
wieder in eine gute Bahn zu bringen.

Man kann viel lernen.
Aus nem hochsensiblen Menschen wird aber schwerlich jemand
mit dickem Fell.
Unbehandelte Depri und PTBS bindet Kraft.
Suche nach Hilfe verschleißt weitere nichtvorhandene Kraft.
Ich müsste absolut stressresistent und stark sein, um mein Leben wuppen
zu können. Doch wär ich das, wär meine Psyche ja nicht
eingeknickt bei einem noch weitaus viel, viel besserem Leben.

Ich versuche dennoch Deine Tipps umzusetzen!

20.12.2015 15:41 • #13


M
Hallo Hotin,

momentan bin ich verwirrt,
da im Gegensatz zu Deinem letzten Beitrag dieser anders scheint.

Bin zwar nicht sehr intelligent,
aber nicht vollkommen auf der Brennsuppe dahergeschwommen.
Diese Intelligenz lässt mich aber leider nur die Dinge deutlich sehen
und vergrößert die aussichtslose Lage.
Lösungsmöglichkeiten sah ich trotz meiner normalen Klugheit nicht
und es ist wirklich nicht so, dass ich schon alles mögliche versucht hätte.
Ich habe wider meiner Natur gelernt nach Hilfe zu fragen,
um dann festzustellen, dass aber niemand zuständig ist.
Ich hab Stellen von Pontius bis Pilatus durch. Das würde alles
den Rahmen hier sprengen.
Ich hatte Kontakt zu Stellen, die nichtmal meinem letzten Therapeuten
bekannt waren NACHDEM alle Selbsthilfeversuche nichts fruchteten
bzw nur begrenzt.

Ich habe geschafft, dass ich nicht vollkommen draufgeh,
und das ist schon eine enorme Kraftanstrengung
(zumal auch Medikamente bei mir nicht anschlagen,
ich also auch die schlimmsten Gefühlszustände aushalten muss)
doch ich schaffe es nicht, auf einen grünen Zweig zu kommen.
Trotz meiner Intelligenz.

(das macht es im übrigen auch nicht besser,
wenn man zwar nur Mittlere Reife hat,
aber dafür Klassenbeste war und Zweitschulbeste,
locker Abi nachmachen und studieren vom Potenzial geschafft hätte,
wenn die Depr nicht dazwischengekommen wär.
So hab ich zwar 2 gute Ausbildungszeugnisse
doch mein Lebenslauf ist löchriger als jeder Schweizer Käse.
Und Stress halt ich garkeinen mehr aus.
Und so hat man H4
und Schulden (ohne Versandhauskäufen)
begegnet hauptsächlich Vorurteilen.

Jeder sieht nur Aspekte von mir und nicht das Gesamte.
Entweder wird meine Klugheit und mein Wille gesehen,
und nicht verstanden, dass mir aber die Kraft fehlt
und ich werd überfordert. Weil meine körperlichen und seelischen
Kräfte einfach nicht genügend da sind.
Oder man sieht meine soziale Lage und gibt mich auf.

Ich kann nicht mit Erfolgreichen mithalten, weil mir
das seelische Gerüst fehlt.
Ich komm auch nicht wie die meisten Arbeitslosen mit den
alltäglichen Kämpfen klar, weil ich nicht das Starke das
Durchbeißen von Natur aus habe. Zwar mach ich es aus
Notgründen, da es aber nicht mein Naturell ist, überfordert
mich das dauernd total.
Ich kann mich nicht aufgeben, auch wenn nix mehr geht,
weil theoretisch Potenzial ist
und ich kann auch nicht weiterkommen, weil all die Jahre
ich zuviel kämpfte.

Nicht nur dass ich keine Bezugspersonen mehr habe,
ich gehöre irgendwie auch zu keiner Bevölkerungsschicht mehr.
Wenngleich ich äußerlich immer mehr verkomm.
Nicht wegen Vernachlässigung, sondern aufgrund jahrelanger
Überforderung. Ich bin nur noch ein Schatten meiner selbst,
es ist auch mit Make up nicht wettzumachen, wenn man jahrelang
nur kämpft,kämpft, kämpft.
Zu wenig schläft, sich nicht gesund ernähren kann, weil Mittel
und Kraft fehlt, irgendwie nur guckt, dass nicht noch Schlimmeres passiert
und so z.B. Jobcenter-Auflagen erfüllt und dafür alles andere liegenbleibt
weil für alles nicht die Kraft reicht.

Man kann sich auch kaputtkämpfen
und damit zum selben Ergebnis kommen, als hätte man sich vor Jahren
aufgegeben.
Windmühlen-Kämpfe bringen nichts.
Nichtsmachen kann die Lage auch nicht bessern, das ist klar.

Keine Ahnung, wo der Weg ist...
Alle gängigen Wege hab ich durch
Und meine Klugheit reicht wohl nicht für das Finden von unkonventionellen
Wegen, die mit meiner Diskrepanz an Potenzial und tatsächlich Können
machbar sind.

Vielleicht sollt ich meine Intelligenz spenden, dann sind die Erfolgreichen
noch erfolgreicher und der Rest meines Systems kann untergehen.

Insgesamt soll das aber keinesfalls so erscheinen, dass ich nicht alle
anderen hier als genauso klug empfinde!
Vielleicht ist das sogar mit ein krux.
Klugheit und schwache Seele ist keine gute Kombi.
Man müsste klug sein und seelisch stark, dann ist man erfolgreich.
Oder wenn schon psychisch angeknackst dann auch dazu blöd, dass man das garnicht
mitbekommt.
Seelisch stark ohne Klugheit schadet auch nicht (wenn man sich in der Gesellschaft umschaut), da kann man auch erfolgreich und glücklich werden.

Vom Dreigespann Körper-Geist-und Seele sollte wenn schon im Ungleichgewicht
die Psyche die stärkste sein, alles andere führt nur zu Problemen*denk*

Sorry für diese philosophische Betrachtung.

20.12.2015 16:30 • x 1 #14


M
Morgiges Gespräch mit meinem Seelsorger
(wo ich froh war, dass vor Weihnachten noch eins möglich ist)
wurde krankheitsbedingt abgesagt.
Prima...

20.12.2015 18:44 • #15


M
Das Grausen
vor
Heilig Abend
Weihnachtsfeiertage
27.12.
30.12
Silvester und
Neujahr
nimmt vehement zu.

20.12.2015 22:56 • #16


Hotin
Hallo moonlight43,

Zitat:
momentan bin ich verwirrt,
da im Gegensatz zu Deinem letzten Beitrag dieser anders scheint.


Warum erscheint mein letzter Beitrag anders? Kannst Du das beschreiben?

So recht weiß ich nicht, ob ich Dir sagen sollte, was ich glaube zu sehen.
Kannst Du auch etwas sehr kritisches vertragen?
Ich sage Dinge oft sehr direkt und dann tut das schon mal sehr weh?
Wenn Du glaubst Du möchtest Dir auch etwas anhören, was sich nicht so toll anhört, dann
schreib mir das.
Ansonsten enthalte ich mich mit meiner Meinung.
Schaffst Du das, was Du sagen möchtest in kürzere Texte zu schreiben?
Ich finde es nicht ganz leicht, das was Du schreibst zu lesen.
Zitat:
dass mir aber die Kraft fehlt und ich werd überfordert.


Kraft fehlt Dir garantiert nicht, ob Du überfordert wirst, kann ich hier nicht beurteilen.

Zitat:
Sorry für diese philosophische Betrachtung.


Das ist völlig ok. Du darfst Dinge auch philosophisch betrachten.
Aber warum zeigst Du mir hier im Forum vor allem die philosophische Seite.
Kannst Du nicht mal darüber erzählen, was Du alles schon im Leben
geschafft hast? Worauf kannst Du stolz sein? Was ist Dir gut gelungen in Deinem Leben.
Das interessiert mich.

Zitat:
Vom Dreigespann Körper-Geist-und Seele sollte wenn schon im Ungleichgewicht
die Psyche die stärkste sein, alles andere führt nur zu Problemen*denk*


Und mit diesen Zeilen erklärst Du immer, dass Du keinen Anteil an dem hast, was nicht gut geklappt hat,
oder wie ist das zu verstehen?

Viele Grüße

Hotin

22.12.2015 11:14 • #17

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Susella
Hallo Moonlight,
ich habe mich lange zeit ähnlich ausgelaugt gefühlt. aus anderen gründen als bei dir, aber das ist ja egal... ich habe ebenfalls alle denk- und undenkbaren anläufe mental und im alltag unternommen, um diese situation zu ändern. es hat sich nichts getan.
und vor ein paar wochen habe ich mir dann wohl oder übel einen neuen weg für mich überlegen müssen, um mit der anstrengenden traurigkeit, verzweiflung und hoffnungslosigkeit klar zu kommen. Da ich die äusseren umstände meines lebens nur bedingt beeinflussen kann, meine interpretationen und wertvorstellungen nicht ändern kann, kann ich nur meine erwartungen runterschrauben. Und es wirkt: ist zwar ein absolut theoretischer und abstrakter vorgang, sich einzureden, dass man vom leben nichts (mehr) erwartet, aber es beruhigt tatsächlich die nerven. zumindest bei mir. ich mache mir also nicht noch selber zusätzlich druck, mein miserables leben ändern zu müssen. wenigstens da kann ich gut zu mir sein, wenn es schon der rest der welt (scheinbar) nicht ist. manchmal muss ich auch nachhelfen, indem ich mir anhand von erinnerungen an ungerechtes verhalten meinerseits einrede, dass ich nichts anderes verdient habe. ist zwar total bescheuert, aber diese stimmigkeit ist wie balsam für mein sensibles nerven- und gerechtigkeitsliebendes gedankensystem. ich entlaste damit meinen körper und tue ihm auf diese weise gut. er erholt sich dabei spürbar. wenn es auch nur für stunden oder sogar tage wirkt. vielleicht auch eine methode für dich ?
es ist wirklich nur ein gedanklicher vorgang, der den eigenen organismus entspannt. die innersten absichsten und wünsche verabschieden sich dabei nicht, sie werden nur vorübergehend in den hintergrund geschoben. während dieser entspannungsphasen können sich dann tatsächlich auch wieder neue ideen entwickeln, weil platz und ruhe da ist!

ich kann das leider nicht so gut formulieren, aber vielleicht verstehst du in etwa, was ich meine?

ich fand deine philosophischen betrachtungen übrigens richtig gut. hatte auch schon immer das gefühl, dass es da einen systematischen zusammenhang gibt zwischen natürlicher bzw. biographiebestimmter ausstattung des menschen und dem grad des glücklichseins bei zufällig verteilten schicksalschlägen. deine kombi ist mir selber auch sehr vertraut und vermutlich wirklich die blödeste. man kann sich das leider nicht aussuchen, nur am ende des lebens feststellen, ob man damit zurecht gekommen ist. das ist dann wohl die eigentliche leistung, die zählt. aber solche gedanken kann man (fast) niemandem mal so eben beim ersten aufeinandertreffen erzählen, leider!

drücke dir für die nächsten tage die daumen! vielleicht schaffst du es mit deiner kreativen intelligenz, dir den pseudowert dieser zeit vorzustellen. dann belastet es nicht mehr so sehr - hoffentlich. und du bist echt nicht allein, wie du in dem forum hier sehen kannst...

23.12.2015 18:02 • x 1 #18


M
Liebe susella,

ich verstehe Dich gut!

Selbst dieses so Art sich selber die Schuld geben für etwas wo man keine Schuld hat, weil das noch leichter zu ertragen ist, als eine Sache einfach als ungerecht, total unfair und zufällig gegen einen zu sehen!

Interessante Betrachtungsweise, dass am Ende die Leistung ist,
wie man mit seinem Setting zurechtkam.
Vielleicht ist das ein Test für die Statistik, was sinnvoll fürs gesamte Überleben ist
Glaub unsere Kombi geht dann nicht in Serie;)

Irgendwie freu ich mich, an Dir wohl auf ein ähnliches Unikat gestoßen zu sein.
Ich ahne Deine inneren Kämpfe bezüglich Gerechtigkeits- Erwartugungs- und Anspruchsdenken und das mit dem Körper entspannen verstehe ich gut!
Lieber Gruß zu Dir

Lieber hotin,
ich ziehe mich nicht damit aus der Affäre, dass ich so tue, als hätte ich an nichts eigene Beteiigung
und ich ahne, dass Du mir fälschlicherweise(!) derlei unterstellen magst.

Ich habe insgesamt den Eindruck, Du verstehst mich nicht richtig.

Würde ich die Texte sehr kurz fassen, wäre es noch unklarer.

Eigenwerbung und ala was hab ich was kann ich,
ist das was die Gesellschaft ohnehin hören will.
Für Probleme, für zweifelnde Gedanken ist nirgends Raum.
Ungutes darf nirgends stehenbleiben.
Wird das aber nicht gewürdigt,
kann auch kein Gutes enstehen.

Und von dem was ich bisher geschafft habe,
werden die angesprochenen Daten auch nicht besser.

Vielleicht bist Du von der Persönlichkeit ein ganz anderer Typ als ich Hotin,
oder auch nur zu gesund um mich zu verstehen.
Lieber Gruß

Ich wünsche allen, die sich die Mühe machen, hier in meinem Thread zu
lesen frohe Weihnachten!

24.12.2015 19:51 • x 1 #19


A
Hallo, auch mein Leben ist die totale schei.. Ich kenne das nur zu gut, wenn man mit allen Problemen allein dasteht oft werden da normale Dinge einfach unlösbar und die Fragen nach Familie, Kinder, Auto usw. fürchte ich immer, wenn ich mit Leuten ins Gespräch komme also meide ich Kontakte weil mir die Wahrheit peinlich ist. Gerade an Tagen wie heute macht mir meine Situation zu schaffen, ohne Familie und ohne Freunde.
Es ist wirklich wie bei einem alten, vereinsamten Mensch.

24.12.2015 21:41 • x 1 #20


A


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