Verliebt in einen Ausländer - zurück in die Heimat?

Ja, wo soll ich anfangen? Seit letzten Oktober bin ich mit meinem Freund zusammen. Das Problem ist nur, dass uns 600 km trennen. Wir versuchen uns in regelmäßigen Abständen zu treffen und telefonieren nach Möglichkeit jeden Tag. Soweit ist alles gut. Aber die Probleme liegen viel tiefer. Wir waren vor 20 Jahren schon einmal ein Paar. Er konnte mich nie vergessen und hat im letzten Jahr begonnen mich zu suchen. Und ich habe mich bis über beide Ohren wieder in ihn verliebt. Problem Nr. 1: Er ist Ausländer, und nur für bestimmte Zeit in Deutschland. Problem Nr. 2: Eine Heirat wollen wir beide nicht. Problem Nr. 3: Er ist jetzt seit 3 Wochen in seiner Heimat und wir haben kaum Kontakt. Und an dieser Stelle beginnt das eigentliche Problem. Mir wurde bewußt, dass wir uns irgendwann wieder trennen werden. Und mit dieser Situation komme ich überhaupt nicht klar. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich versuche die Zeit, die wir haben, zu genießen. Aber es fällt mir sehr schwer. Weil ich weiß, dass sich unsere Wege irgendwann trennen werden. Er scheint das alles besser wegzustecken. Jedenfalls läßt er sich nichts anmerken. Aber ich sitze in den letzten Tagen sehr oft hier und weiß nicht weiter. So bin ich auch nicht glücklich. Oder mache ich mir jetzt schon Sorgen über eine Zukunft, die noch garnicht entschieden ist. Sollte ich alles viel gelassener angehen? Nach dem Motto: Wer weiß, was in 2 Jahren ist. Wer kann mir helfen und einen Tipp oder Rat geben? LG

Hallo Mummse,

Ich leb selber seit über 3 Jahren eine Fernbeziehung und hatte früher auch schon mal eine, die jedoch in die Brüche gegangen ist. Sie ist allerdings nicht an der Entfernung gescheitert, sondern einfach an uns, den Partnern.
Meine Devise ist die: Beziehungen sollen gut tun und Kraft geben. Sie sollen glücklich machen. Schwierigkeiten oder schwere Zeiten durchlebt jeder mal, das ist ganz normal. Aber wenn es so schlimm wird, dass man sich nur noch sorgt und unglücklich ist, dann muss sich was ändern. Und da gibt es für mich nur zwei Wege: Der erste ist die Trennung und der zweite ist eine Veränderung. Wenn du diesen Mann wirklich liebst und er dich auch, dann müsst ihr gemeinsam einen Weg finden, wie ihr zusammen bleiben könnt. Entweder ihr findet neue Wege und Möglichkeiten mit der Entfernung zurecht zu kommen, oder aber ihr zieht zusammen. Ich weiß, das fällt schwer, aber einer muss meist über seinen Schatten springen, wenn es gar nicht mehr anders geht.
Mein Freund und ich wollen Beide unsere Ausbildung nicht für unsere Beziehung aufgeben. Er promoviert und ich studiere, und weder er noch ich sind derzeit bereit unsere Ausbildung aufzugeben und zusammen zu ziehen. Mit der Gewissheit, dass ich es derzeit nicht anders will ertrag ich also die Trennung von mehreren hundert Kilometern, stören tut es mich gar nicht. Aber ich weiß, wenn es irgendwann so schlimm ist dass ich es gar nicht mehr aushalte dann zieh ich zu ihm, egal wie schwierig es ist mein Studium dort weiter zu führen. Aber lieber gebe ich auf, was ich hier habe, als dass unsere Beziehung daran zerbricht. Obwohl noch nicht nötig hab ich schon einen Plan B. Und das gibt mir Kraft für die nächsten 4 Jahre Fernbeziehung Wie ein Sicherheitsnetz. Ich muss es nicht gebrauchen, vielleicht brauch ich es nie. Aber es ist da und das hilft mir sehr.
Vielleicht brauchst du sowas auch?
Was macht dich so sicher, dass eure Wege sich trennen werden? Umweltbedingungen kann man beeinflussen. Es muss nicht für immer bleiben, wie es ist. Ich denke, du gehst da zu schwarzmalerisch und passiv an die Sache ran. Wenn dich etwas nicht glücklich macht, dann ändere die Umstände so, dass es wieder passt, anstatt dir jetzt schon auszumalen wie es später mal enden wird und dabei zuzusehen wie ihr euch auseinander lebt.

Liebe Grüße,
Bianca

Zitat von Mummsebrumm:

Wir waren vor 20 Jahren schon einmal ein Paar.

Woran ist es damals gescheitert?