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deep down
Hallo Liebe Forengemeinde,

Ich bin neu hier im Forum und habe jetzt eine ganze Weile hier mitgelesen. Ich bin echt erstaunt wie viele Menschen es gibt, denen es ähnlich geht. Bisher habe ich mein Problem meistens mit mir selbst ausgemacht, aber ich schaffe das grade nicht. Ich wünsche mir sehr, mal darüber zu reden. Deshalb habe ich mich hier angemeldet und wollte euch fragen, was ihr von meiner Situation haltet und ob es euch manchmal auch so geht.
Damit das hier nicht zu lang wird, versuche ich mich mal auf das Wesentliche zu beschränken.

Auch ich fühle mich einsam und zwar, ehrlich gesagt schon seit ich denken kann.
Meine Eltern haben sich getrennt als ich 6 Jahre alt war. In der Schule wurde ich gehänselt und gemoppt. Ich hatte für mein Alter unübliche Interessen (Politik, Philosophie, Kunst) weshalb die damals wohl nichts mit mir anfangen konnten (und ich nicht mit ihnen). Ich wurde zum Außenseiter und das blieb ich auch bis zur Oberschule. Wenn ich mal Freunde hatte , waren es andere Außenseiter..was im Nachhinein ok ist, aber damals fühlte ich mich ausgeschlossen. Nach der Scheidung lebte ich bei meiner Mutter die voll berufstätig war. Oft war ich der erste der im Hort abgegeben wurde, und das letzte Kind, was abgeholt wurde. Mein Vater habe ich alle 14 tage gesehen.
Dann hat mein Vater eine neue Frau gefunden, mit der er vier Kinder hat. Auch meine Mutter heiratete wieder und hat mit meinem Stiefvater eine Tochter. Ich lebte dann mit meiner Mutter und meinem Stiefvater zusammen. Meinen leiblichen Vater habe ich nur alle paar Wochen besuchen können. Mit meinem Stiefvater gab es ständig Streit. Er ließ kein gutes Haar an mir und hat sich ständig mit meiner Mutter gestritten. Auch Alk. war da im Spiel. Dann beschloss meine Mutter mich zu schützen indem sie mich, gegen meinen Willen, ins Internat steckte. Da lebte ich, bis ich volljährig war, Da meine Noten so schlecht waren, viel ich durchs Abi und machte eine Ausbildung. Auch dort wurde ich gemoppt, weil ich angeblich ständig alles falsch machen würde (was nachweislich nicht so war). Ich zog mich immer mehr zurück und entwickelte Ängste und Depressionen. ich machte eine Verhaltenstherapie...mit mäßigem Erfolg.

Ich beschloss das Abi nachzuholen, um zu studieren. Im Kolleg lernte ich das erste mal Leute kennen, die auf meiner Wellenlänge waren. Zum ersten mal fühle ich mich nicht ausgeschlossen. Im Studium fand ich dann kaum Anschluss. Bis auf einen Kommilitonen waren die meisten viel jünger als ich. Wir hatten einige Seminare lang Kontakt, aber eine Freundschaft ist nicht daraus geworden. Dann wechselte ich in ein Fernstudium, in dem ich noch heute feststecke.
Ich fing an, endgültig sozial isoliert zu sein. Mit meinem einzigen Freund aus der Kollegzeit habe ich leider keinen Kontakt mehr. Seit er arbeitet und geheiratet hat, wurde der Kontakt immer weniger. Habe ihm noch einige male geschrieben; leider kam da nix zurück. Nun habe ich nur noch eine gute Freundin, die ich seit dem Internat kenne und wiedergetroffen habe. Wir haben schon viel zusammen gemacht und erlebt. Aber seit sie eine neue Beziehung hat, sind auch die Treffen mit ihr weniger geworden.
Nun fühle ich mich oft einsam, unabhängig davon, ob ich allein bin, oder in Gesellschaft. Ich habe so gut wie keine sozialen Kontakte und bin die meiste Zeit allein.
Früher war ich gern allein und das Alleinsein kann auch schön sein. Ich merke aber, dass es mir immer mehr zusetzt, je älter ich werde. Andere heiraten, kriegen Kinder..leben ihr Leben...und ich bin da nicht neidisch. Es ist nur so, dass ich mich immer schon nach einem Zuhause gesehnt habe., einem Ort, an den ich hingehöre, wo Menschen sind, die mich mögen und denen ich Vertrauen kann. Stattdessen ziehe ich mich immer mehr zurück, bin misstrauisch, ernüchtert und manchnmal echt verzweifelt.
Mir ist schon klar, dass nur ich mein Leben ändern kann. Doch wie soll man Menschen vertrauen, wenn man immer wieder verlassen und enttäuscht wurde? Ich habe das Gefühl, diese Muster haben sich bei mir eingeprägt. Ich habe zwar noch eine Therapie gemacht und das Alles hin und her analysiert. Aber diese tiefe Sehnsucht lässt mich einfach nicht los. Manchmal kommen mir plötzlich die Tränen, wenn ich auf der Straße laufe und ich sehe glückliche Paare Hand in Hand, oder Eltern, die mit ihren Kindern spielen.
Ich hab das Gefühl, mich immer weniger auf Menschen einlassen zu können. Dabei möchte ich wirklich nicht bis zu meinem Ende als Eremit leben. Dieser Widerspruch macht mich echt fertig und zerreisst mich fast.
Ich versuche zwar, mich zusammen zu reißen und weiter zu machen, aber oft bin ich wie blockiert und drehe mich im Kreis.
Ich erwarte jetzt nicht, das ihr mein Problem lösen könnt, aber es tat gut das mal aufzuschreiben. Ich wollte nur mal sehen, wem es vielleicht ähnlich geht. Habt ihr auch oft so eine Sehnsucht?...und was macht ihr dann?...Was hilft euch, euch weniger einsam zu fühlen?

Viele Grüße
deep down

22.02.2015 22:48 • 25.02.2015 #1


8 Antworten ↓


F
Gegenfrage:

Was tust du um unter Menschen (real life) zu kommen und deine Situation zu verändern?

Es geht ja beides...Zeit alleine genießen...Zeit mit anderen Menschen teilen. Nur ausm Schuh kannst nur DU kommen.
Herzlich Willkommen im Forum

22.02.2015 23:25 • #2


A


Und immer wieder diese Sehnsucht

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deep down
Hallo Flocke_79,
danke für deine Antwort.
Wie schon geschrieben kann nur ich meine Situation ändern, da hast du sicher recht. Leider sagt das Gefühl oft was anderes als der Kopf, weswegen mir Therapien auch nur mäßig geholfen haben. Ich bin ein eher zurückhaltender und misstrauischer Mensch...jedenfalls wenn es um das Kennenlernen fremder Menschen geht. Ich glaube zwar, dass man an sich arbeiten kann und sollte. Ich glaube aber nicht, dass man seinen Charakter grundlegend ändern kann.

Habe mich hier angemeldet, weil ich wissen wollte, ob es noch andere Menschen gibt, die diese Sehnsucht kennen, und wie sie damit umgehen. Meine Erfahrungen im real life sind wie gesagt auch eher ernüchternd. Habe oft das Gefühl ausgenutzt zu werden. Weil ich ein ruhiger, verständnisvoller Zuhörer bin, bin ich oft die Anlaufstelle für allerlei Probleme Anderer..von Beziehungsproblemen bis zu psychischen Krisen...nur wenn es mir nicht gut geht und ich mir Hilfe und Unterstützung wünsche ist oft niemand für mich da. Dann heißt es schnell ..keine Zeit...oder mein Anliegen wird gleich ganz überhört.
Daher bin ich echt ratlos, was ich tun kann. Mehr, als auf andere zugehen und sich für sie interessieren geht ja nicht.
Dann kommt halt schon schnell dieses einsame Gefühl...es ist als ob da einfach die Verbindung fehlt...

23.02.2015 02:26 • #3


N
Lieber DeepDown !

Deine Gefuehle, Dein Problem mit sozialen Kontakten und Deine Sehnsucht
nach engeren Kontakten kenne ich aus meiner Jugendzeit (20/30/40) nur zu gut.

Was denkst Du, hindert Dich denn in erster Linie daran, neue Kontakte
zu schliessen und Freunde und eine Partnerin zu finden ?
Bei mir war/ist das halt mein stilles Wesen.
Und Du bist offensichtlich auch eher ein ruhiger Typ ?

Misstrauisch sein und das Gefühl, sich immer weniger auf Menschen einlassen
zu können, klingt natuerlich nicht so gut.
Enttaeuschungen und Misserfolge werden sich bei der Freundes- und Partnersuche
nie vermeiden lassen !

Ich habe mal einen VHS-Kurs zum Thema Kontakte knuepfen besucht und da hat
mir ein Satz von der Kursleiterin sehr gut gefallen:
Fremde sind Freunde, die man noch nicht kennt. Stimmt doch, oder ?

Was hilft, sich weniger einsam zu fühlen ?
Etwas tun, was einem Spass macht, wuerde ich sagen.
Also seinen Hobbies nachgehen, Ausfluege machen usw ...
Bin z.B. auch immer gern mit oeffentlichen Verkehrsmitteln gefahren, um
Menschen auf Abstand um mich zu haben und so meiner Einsamkeit zu entgehen.
Aber das ist natuerlich nun nicht die eigentliche Loesung des Problems,
die Du suchst !


LG D.

23.02.2015 14:53 • x 1 #4


deep down
Lieber Naturfotograf,
danke für deine Sichtweise

Zitat:
Was denkst Du, hindert Dich denn in erster Linie daran, neue Kontakte
zu schliessen und Freunde und eine Partnerin zu finden ?
Bei mir war/ist das halt mein stilles Wesen.
Und Du bist offensichtlich auch eher ein ruhiger Typ ?
Zitat:


Ich denke, in erster Linie ist es mein mangelndes Selbstbewustsein (besonders in Liebesdingen), und meine introvertierte, ruhige Art. Meine Therapeutin meinte mal, es gäbe halt für alles einen Preis. Die ruhigen Typen hätten es nunmal schwerer Kontakte zu knüpfen und sind daher öfter allein. Sollte man die Einsamkeit also einfach akzeptieren und sich damit abfinden? Ich denke das eigentlich nicht. Wenn ich Freunde hatte, waren das auch alles Menschen, die eher ruhig waren und eine gewisse Tiefe hatten. Leider sind diese Menschen auch eher schwer zu finden, gerade, weil sie nicht so auf sich aufmerksam machen. Ja,...das ist schon ein Dilemma irgendwie.


Zitat:
Enttaeuschungen und Misserfolge werden sich bei der Freundes- und Partnersuche
nie vermeiden lassen !
Zitat:


Ja , das stimmt wohl. An meiner Leidensfähigkeit muss ich wohl noch arbeiten. Bin da oft zu sensibel und nehme mir das zu sehr zu Herzen. Ich glaube, das ist auch ein Grund für meine Schwierigkeiten.



Zitat:
Was hilft, sich weniger einsam zu fühlen ?
Etwas tun, was einem Spass macht, wuerde ich sagen.
Also seinen Hobbies nachgehen, Ausfluege machen usw ...
Zitat:


Das habe ich auch für mich festgestellt. Es geht mir auch besser, wenn ich die Dinge tue, die mir Spass machen. Musik ist zum Beispiel etwas sehr schönes, was mich sofort wieder aufbaut. Nur leider kann ich es oft auch nicht genießen etwas für mich zu tun, womit wir wohl wieder beim Selbstbewusstsein wären.

Du schreibst, meine Probleme erinnern dich an deine Jugendzeit. Wie hast du es geschafft, sie zu überwinden?
Viele Grüße
deep down

23.02.2015 17:13 • #5


N
Lieber Deep Down !

Zitat von deep down:
Ich denke, in erster Linie ist es mein mangelndes Selbstbewustsein (besonders in Liebesdingen),
und meine introvertierte, ruhige Art.


Ich denke, da haben wir sehr viel Aehnlichkeit, was unsere introvertierte, ruhige Art angeht !

Mit mangelndes Selbstbewustsein (besonders in Liebesdingen) meinst Du wahrscheinlich, dass
Du gewisse Minderwertigkeitsgefuehle hast, weil Du in Sachen Liebe und ero. noch nicht so
viel Erfahrungen hast ?
Das war bei mir ganz genauso, als ich mit Ende 30 dann letztlich endgueltig beschlossen hatte,
mein einsames Single-Dasein beenden zu wollen. Da habe ich mich dann auch gefragt, ob und
wie es wohl moeglich sei, einer Frau zu vermitteln, dass ich mit 38 noch nie eine Freundin oder
eine Beziehung gehabt habe. Ich kam mir deswegen einfach ziemlich minderwertig und unattraktiv
vor.


Zitat von deep down:
Leider sind diese ruhigen Menschen auch eher schwer zu finden, gerade, weil sie nicht so auf sich
aufmerksam machen. Ja,...das ist schon ein Dilemma irgendwie.


Ja sicher. Umso bemerkenswerter doch, dass WIR uns hier jetzt gefunden haben !
Ich finde uebrigens, dass Du sehr sympathisch schreibst.
Tut mir echt leid, dass das in Deiner Kindheit so ungluecklich gelaufen ist mit Deinen Eltern usw..
Und auch die Mobbing-Erfahrungen muessen echt schlimm fuer Dich gewesen sein. Das sind doch
wirklich Ar., solche Menschen, die sowas machen und die Schwaeche eines anderen
schamlos ausnutzen. Da kann man sich schon gut vorstellen, dass man durch sowas einen
psychischen Knacks abkriegen kann. Ich bin in Schule und Ausbildung zum Glueck nie gemobbt,
sondern immer nur ignoriert worden.


Zitat von deep down:
Ja , das stimmt wohl. An meiner Leidensfähigkeit muss ich wohl noch arbeiten. Bin da oft zu
sensibel und nehme mir das zu sehr zu Herzen. Ich glaube, das ist auch ein Grund für meine Schwierigkeiten.


Was ICH mir wegen meiner introvertierten, ruhigen Art schon so alles habe anhoeren muessen,
also ich kann Dir sagen, meine Leidensfähigkeit wurde wirklich schon auf eine harte Probe gestellt.
Da hiess es z.B. ich sei ein total verkorkster Typ oder Warum sollte an DIR jemand interessiert sein
oder Deine Eltern muessen irgendwas falsch gemacht haben mit Dir oder Wie kann man sich nur
zu so einem Faultier entwickeln oder Ich suche einen Mann mit Reife und Lebenserfahrung usw...
Das haerteste Erlebnis in dieser Richtung hatte ich aber auf meiner Gruppenreise nach Kreta.
Da kam dann mal eine Mitreisende auf mich zu, holte ihre Kamera hervor und sagte D. lach mal,
von DIR muss ich ein Erinnerungsfoto machen, einen sooo langweiligen Menschen wie Dich
habe ich noch nie kennengelernt. Echt super, was ?
Hast Du denn auch schon solche Erlebnisse gehabt ?

Zitat von deep down:
Du schreibst, meine Probleme erinnern dich an deine Jugendzeit. Wie hast du es geschafft, sie zu überwinden?


Also, ich habe es bis heute leider noch nicht geschafft, meine introvertierte, ruhige Art irgendwie
zu beseitigen und mich in eine extrovertierte Stimmungskanone zu verwandeln.
Aber ich habe es aber beruflich geschafft, eine Nische zu finden, wo ich gut existieren kann.
Und unter Inanspruchnahme einer Partnervermittlung habe ich es letztlich auch geschafft,
eine Partnerin zu finden. Wir sind jetzt 17 Jahre verheiratet.

Viele Gruesse, D.

24.02.2015 01:38 • x 1 #6


Hotin
Hallo deep down,

Zitat:
Nun fühle ich mich oft einsam, unabhängig davon, ob ich allein bin, oder in Gesellschaft.
Ich habe so gut wie keine sozialen Kontakte und bin die meiste Zeit allein.


Bitte sieh Dein Gefühl der Einsamkeit nicht zu negativ. Was soll denn einen so zurückhaltenden netten
Mann wie Dich dazu bewegen endlich mal auf andere Menschen zu zu gehen?
Dann überlege Dir mal, wie Du soziale Kontakte knüpfen kannst. Und überlege nicht nur,
sondern suche das Gespräch mit Menschen. Die Kontaktaufnahme beginnt oft mit Kleinigkeiten.
Ein Lächeln, Kopfnicken, ein freundliches Guten Tag oder Hallo, und vieles mehr.

Zitat:
Doch wie soll man Menschen vertrauen, wenn man immer wieder verlassen und enttäuscht wurde?


Was hat den Vertrauen mit verlassen und enttäuschen zu tun? Ich vertraue vielen Fremden mehr als manchen guten Bekannten.
Wenn Du eine Partnerin findest, der Du voll vertraust ist das doch keine Garantie,
das sie bei Dir bleibt.
Um einen passenden Menschen für Dich zu finden muss das Geben und Nehmen
auf der Gefühlsebene stimmen.

Wenn da nicht jeder einiges zum Tauschen und viel Ehrlichkeit und Verständnis mitbringt,
wird da nichts gescheites draus.

Zitat:
Manchmal kommen mir plötzlich die Tränen, wenn ich auf der Straße laufe und ich sehe
glückliche Paare Hand in Hand, oder Eltern, die mit ihren Kindern spielen.


Das ging mir auch mal so. Nur, es ist nicht alles Gold was glänzt.
Das sind doch nur Momentaufnahmen. Mach Dir doch nichts vor
Was in den einzelnen Beziehungen wirklich zuhause abgeht an Streit und Terror erkennst Du
doch in der Öffentlichkeit nicht.
Daher bleib mal ruhig und versuche weiter Menschen zu finden, die sich sprachlich und gedanklich
etwa auf Deinem Niveau bewegen.
Zum kennen lernen musst Du schon einige Zeit mehr geben, als Du bekommst.
Ohne Werbung funktioniert das nicht. Sonst lass es lieber sein.

Viele Grüße

Hotin

24.02.2015 02:45 • x 1 #7


N
Hallo Deep Down !

Ich hoffe, dass ich nicht etwas geschrieben habe, was Dich irgendwie
veraergert hat, weil Du die Diskussion ueber Dein Thema scheinbar
schon wieder beendet hast !?

Mich haette z.B. noch interessiert, wie das genau ist mit Deiner
ruhigen, introvertierten Art.

Bei mir ist es halt so, dass mir Kommunikation, insbesondere der
sog. Small-Talk, schon immer sehr schwer gefallen sind.
Schon in der Grundschule wusste ich nie, was ich mit den anderen
Kindern reden sollte. Und Rumalbern oder sowas konnte ich schon
mal ueberhaupt nicht ! Deshalb war ich immer ein Einzelgaenger und
habe eigentlich erst Mitte 30 dann versucht, meine soziale Isolation
zu durchbrechen.

Wenn ich mit (einem) anderen Menschen zusammen bin, dann wird
das sofort mehr oder weniger stark stressig fuer mich, weil ich mich
dadurch dann eben dazu gezwungen sehe, ununterbrochen etwas zu
reden, so wie das normale Menschen halt nun mal tun und auch sehr
gut koennen, was ich aber eben leider NICHT kann. Richtig wohlfuehlen kann
ich mich bei einem Kontakt deshalb eigentlich nur dann, wenn der andere
es akzeptieren kann, dass ich nur etwas rede, wenn mir wirklich etwas
Sinnvolles einfaellt. Normale, kommunikationsstarke Menschen koennen
das aber erfahrungsgemaess leider NICHT akzeptieren, bei denen muss
ununterbrochen etwas geredet werden, sonst ist das nicht OK fuer die.

Geht es Dir aehnlich ?

LG, D.

25.02.2015 13:06 • #8


deep down
Hallo Naturfotograf,

Zitat:
Ich hoffe, dass ich nicht etwas geschrieben habe, was Dich irgendwie
veraergert hat, weil Du die Diskussion ueber Dein Thema scheinbar
schon wieder beendet hast !?
Zitat:


Nein, ich bin nur noch nicht dazu gekommen mich zu melden...schreibe dir auch nochmal in dein PN.

Zitat:
Mich haette z.B. noch interessiert, wie das genau ist mit Deiner
ruhigen, introvertierten Art. Bei mir ist es halt so, dass mir Kommunikation, insbesondere der
sog. Small-Talk, schon immer sehr schwer gefallen sind.
Schon in der Grundschule wusste ich nie, was ich mit den anderen
Kindern reden sollte. Und Rumalbern oder sowas konnte ich schon
mal ueberhaupt nicht ! Deshalb war ich immer ein Einzelgaenger und
habe eigentlich erst Mitte 30 dann versucht, meine soziale Isolation
zu durchbrechen.
Zitat:


Smal Talk mag ich auch nicht besonders. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, und auch bei Anderen beobachtet, dass man schneller in Kontakt kommt, wenn man nicht gleich mit Goethes gesammelten Werken um die Ecke kommt. Viele schreckt das eher ab, vielleicht auch, weil sie sich überfordert fühlen. Ich gehe beispielsweise einmal die Woche zu einem Sportkurs. Dort habe ich auch keine engeren Kontakte. Aber man grüßt sich ,und jeder spricht über den Kurs oder die Übungen, die gerade mal wieder niemand verstanden hat. Ich glaube, es hängt auch viel von den Erwartungen ab, die man an Andere hat. Wenn man sich dann etwas besser kennt, merkt man ja schnell, ob ein tieferes Gespräch möglich ist. Das muss sich entwickeln, denke ich.

Zitat:
Wenn ich mit (einem) anderen Menschen zusammen bin, dann wird
das sofort mehr oder weniger stark stressig fuer mich, weil ich mich
dadurch dann eben dazu gezwungen sehe, ununterbrochen etwas zu
reden, so wie das normale Menschen halt nun mal tun und auch sehr
gut koennen, was ich aber eben leider NICHT kann. Richtig wohlfuehlen kann
ich mich bei einem Kontakt deshalb eigentlich nur dann, wenn der andere
es akzeptieren kann, dass ich nur etwas rede, wenn mir wirklich etwas
Sinnvolles einfaellt. Normale, kommunikationsstarke Menschen koennen
das aber erfahrungsgemaess leider NICHT akzeptieren, bei denen muss
ununterbrochen etwas geredet werden, sonst ist das nicht OK fuer die.

Geht es Dir aehnlich ?
Zitat:


Das ist schon manchmal eine paradoxe Sache mit der Nähe und der Distanz. Aber ich bin auch oft überanstrengt, wenn ein Kontakt zu lange andauert, obwohl ich die Person mag. Es ist dann einfach zu viel Input für mich und ich brauche wieder Ruhe, um aufzutanken. Das ist aber typisch für introvertierte Menschen und ich weigere mich da auch, das als unnormal zu akzeptieren. Ich denke, es geht darum, das richtige Maß an Kontakt für sich zu finden. Momentan ist das bei mir zu wenig. Ich habe aber das richtige Maß auch noch nicht gefunden. Ich denke, es ist wichtig auf sich zu achten und herauszufinden, was einem gut tut.

Viele Grüße und bis bald
deep down.

25.02.2015 13:50 • #9





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