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S
Hallo, ihr da draußen

hab schon paar mal hier geschrieben und lese auch eure Berichte, um mich aus meinen negativen Gedanken zu bringen.
Die Tage vergehen und leider holt mich jeden Morgen meine Vergangenheit wieder ein. Ist jemand unter Euch der ähnlich empfindet?
Ich weiß zwar das ich jetzt nur nach vorne schauen und nicht mehr zurückblicken soll. Aber wenn das so einfach wäre. Man ist so festgefahren, wie ein Motorrad im Schlamm und es kostet unglaubliche Kraft da wieder rauszukommen.
Es klingt zwar etwas ungewöhnlich. Vor ein paar Jahren wollte ich unbedingt die Trennung von meinem Mann. Jetzt, da er in einer neuen glücklichen Beziehung steht, würde ich gerne die Uhr wieder zurückdrehen.
Vielleicht ist es auch Gottes Strafe an mich.
Mein ganzes Leben lang habe ich immer nach Anerkennung und Liebe gesucht. Hatte zwar eine gute Kindheit, aber ich frage mich immer wieder, warum ich jetzt nicht glücklich bin mit meiner Situation. Mein Mann hat jetzt das Leben was er sich immer gewünscht hat und ich fühle mich als ob er froh ist, die 16 Jahre Ehe mit mir ablegen zu können. Auch habe ich sehr große Probleme meinen Alltag zu bewältigen. Da ist sehr viel Enttäuschung, Wut , Trauer . Und ich habe keine Kraft mehr. Selbst die kleinsten Dinge gehen mir schwer von der Hand.
Hier glaubt gar nicht wie sehr man sich nach Nähe, Halt, Liebe und Geborgenheit sehnen kann.
Wie komme ich bloß aus diesem Teufelskreislauf wieder heraus? Muß noch ergänzen, ich kann mich im Moment selbst nicht leiden.
Wer weiß Rat?

16.06.2009 17:09 • 30.06.2009 #1


12 Antworten ↓


H
Hallo Sigi,

hast du dir schon mal professionelle Hilfe gesucht. Hört sich nach einer Depression an, so wie du das schilderst. Warum wolltest du denn vor ein paar Jahren unbedingt die Trennung von deinem Mann? Und warum möchtest du ihn jetzt wieder zurück haben?

Liebe Grüße

16.06.2009 17:22 • #2


A


Sehnsucht nach Liebe

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S
Hallo Heidelinde

Ich bin schon in Behandlung. Glaube selber zu wissen, daß ich in einer schweren Depression stecke. Nur 1x die Woche ein Gespräch mit einer Psychologin reicht nicht aus, um aus der negativen Stimmung zu kommen.
Zu deiner Frage: Trennen wollte ich mich damals von meinem Mann, weil er nichts selbstständig machte, hörte immer auf seine Mutter(wohnten mit Ihnen auf einen Bauernhof), das Wohnhaus, welches wir umbauen wollten ist bis zum heutigen Zeitpunkt nicht fertig. Habe 6 Jahre in einer halben Baustelle gewohnt. Dann gab es immer Streit. Ich habe mich dann von ihm entfernt, unsere Kinder hatten auch alle 3 schwere Unfälle, was auch zu dieser Situation geführt hat.
Wollte mit der Trennung bewirken, daß wir beide über alles nachdenken. Aber dann kam die neue Frau und jetzt macht er Dinge, die er mit mir nie machte und hat seinen Hof verlassen, was vor Jahren noch nie möglich gewesen wäre. Nach 3 Monaten ist er mit der neuen zusammengezogen und jetzt steh ich da vor meinem eigenen Scherbenhaufen.
Mein 12jähriger Sohn wohnt auch bei ihm und das macht mir ganz schön zu schaffen.
Seit April bin ich aus dem Haus ausgezogen und fühl mich unglaublich allein. Habe noch meine anderen beiden Kinder im Alter von 14 und 10 Jahren, aber keine Freunde und mit Bekanntschaften will es in dem neuen Umfeld auch nicht so richtig klappen.
Im Nachhinein denke ich, wäre ich besser bei Ihm geblieben. Wäre zwar auch nicht so glücklich, aber nicht so einsam wie ich jetzt bin.
Kannst du das verstehen?

16.06.2009 19:17 • #3


I
Ähm, und die beiden anderen Kinder sind auch von Dir?

16.06.2009 20:07 • #4


H
Hallo Sigi,

ja das kann ich verstehen, jedoch denke die Lösung deiner Probleme würden auch nicht besser werden, wenn dein Mann wieder bei dir wäre. Mit deinem Mann hast du dich ja auch nicht gut gefühlt.

Erkundige dich doch mal ob es in deiner Umgebung keine Selbsthilfegruppe gibt, denn erstens würdest du mal neue Leute kennenlernen, und zweitens
kannst du dich mich Gleichgesinnten austauschen.

Liebe Grüße

16.06.2009 21:29 • #5


E
hallo Sigi,

es gibt etwas, das Dir hilft.

Lies täglich, und besonders, wenn es Dir schlecht geht,
die Psalmen.

Wenn Du das über eine längere Zeit durchhältst, wird
es besser mit Dir werden.

Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.

Warum: weil Gott Dich liebt und die Psalmen als eine Hilfe für Dich gemeint sind.

Es grüßt Dich recht herzlich

Ein Freund

29.06.2009 23:52 • #6


S
Hallo Freund,

das ist sicher ein gut gemeinter Tipp von dir.
Manchmal frage ich mich nur, was Gott mir noch alles aufbürdet. Die Last wird langsam erdrückend.
vielleicht will er mich ja bestrafen?

Da du dich mit den Psalmen beschäftigst, gib mir doch mal ein paar zur Anregung.

danke.

30.06.2009 17:01 • #7


E
hallo Sigi,

vielen herzlichen Dank für Deine Offenheit!
Gott segne Dich reichlich dafür!
Versuche es z.B. mit Psalm 13.

Einmal hatte ich eine Nacht, in der ich dachte, ich würde sterben
Da hat mich

Psalm 119

regelrecht gerettet. Man nennt diesen Psalm auch das goldene Alphabet, weil die Verse mit dem hebräischen Alphabet beginnen und sich die Themen sehr stark wiederholen.

Und noch etwas: höre nicht mehr auf Deine Selbstanklagen.
Wenn Du etwas getan hast, das Dir leid tut, und Du würdest es heute nicht mehr tun, dann bete einfach zu Gott:
Vater im Himmel, Du siehst meine Schuld. Bitte vergib mir.
Wenn Du das ehrlich zu Gott sagst, ist Deine Schuld vollkommen vergeben.

Gott liebt es zu vergeben. Er will Deine Schuld an der tiefsten Stelle des Ozeans versenken. Er wird Dir auch helfen, für Deine Familie die richtigen Worte zu finden. Aber das muss nicht heute, jetzt und sofort sein.
Jesus kam, um DICH zu retten. Er ist geduldig.

Er kam nicht, um zu richten. Das hat er an sehr vielen Stellen im Neuen Testament gesagt.
(Das spürt man besonders deutlich im Johannesevangelium!)
Das Johannesevangelium ist Balsam für die Seele.

Einmal wurde eine Ehebrecherin zu Jesus geführt. Man stellte sie in einen Kreis aufgebrachter (nach Strafe gierender) Menschen. diese Frau hat die Ehe gebrochen - nach dem Gesetz des Mose muss sie gesteinigt werden.
Jesus antwortete ihnen nicht und schrieb mit einem Stock in den Sand. Als sie nicht locker ließen, richtete er sich auf und sagte: Wer von Euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein.
Danach gingen die Älteren weg, schließlich auch die jüngeren Leute.
Zuletzt stand nur noch die Frau alleine vor Jesus.
Haben Sie dich nicht verurteilt?, fragte Jesus die Frau.
Nein, Herr, sagte sie. DANN VERURTEILE ICH DICH AUCH NICHT.
Gehe hin und sündige von jetzt an nicht mehr.

So ist Jesus!

Gott mit Dir, Sigi!

Mit himmlischem Beistand wirst Du es schaffen.

es grüßt Dich herzlich
Ein Freund

30.06.2009 17:22 • #8


O
Psalm 23

Der Herr ist mein Hirte
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines namens Willen.
Und ob ich schon wanderte
im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn DU bist bei mir,
DEIN Stecken und Stab trösten mich.
DU bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
DU salbest mein Haupt mit Öl
und schenkst mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang
und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

30.06.2009 19:04 • #9


L
omegaman, bist du Christ?

30.06.2009 19:32 • #10


P
Zitat von sigi70:
Hallo Freund,

das ist sicher ein gut gemeinter Tipp von dir.
Manchmal frage ich mich nur, was Gott mir noch alles aufbürdet. Die Last wird langsam erdrückend.
vielleicht will er mich ja bestrafen?

Da du dich mit den Psalmen beschäftigst, gib mir doch mal ein paar zur Anregung.

danke.


Mein Freund hat dazu eine andere Theorie.
(Wir glauben aber Beide an niemanden, außer an uns selbst )
Vielleicht, wenn man sich das Leid in der Welt anschaut oder die Schicksale, die es gibt, dann kommt man eventuell auf den Gedanken, dass jemand die Schicksale verteilt.
Manche scheint es sehr hart zu treffen, Andere laufen durchs Leben und ihnen fliegt alles zu -scheinbar.
Mein Freund hat dazu folgenden Gedanken geäußert:
Vielleicht gibt es ja wirklich jemanden, der die Schicksale verteilt.
Vielleicht gibt dieser Jemand die blöden Sachen denen, von denen er sicher sein kann, dass sie nicht daran zerbrechen, sondern daran wachsen.
Ich wöre am Tod meines Papas auch fast zerbrochen. Aber meine jahrelange Krankheit, mein Kampf um mein Augenlicht, die Tatsache, dass ich Vieles erreicht hab, was mir mit meiner Behinderung keiner zugetraut hätte -das hat mich stark genug gemacht, um auch den Tod meines Papas zu überstehen.
Außenstehendem ögen sagen: Mensch, die pilongo, die hat's echt nicht leicht.
Ich sage: Ja, ich hatte im vergleich zu vielen Anderen ein hartes Leben. Aber es war trotzdem ein gutes Leben, ein lebenswertes Leben. Ich hab nichts vermisst, und ich bin froh über alles, was mir passiert ist, weil ich daran gewachsen bin.

Unser schicksal, Sigi, das können wir uns nicht raussuchen.
Aber es liegt an jedem Einzelnen, was er daraus macht und wie er damit umgeht. Und auch du kannst den Kopf hoch halten, und trotzdem glücklich sein, auch, wenn du es nicht immer einfach hattest.

Liebe Grüße,
Pilongo

30.06.2009 19:42 • #11


Begen
Tja Omega, das ist mein Konfirmationsspruch.....und hat mir bisher auch nicht wirklich geholfen....Werden wir jetzt missioniert?

30.06.2009 21:00 • #12


O
Ja Begen, wir werden missioniert.

Etwa alle drei Monate kommt Ein Freund hier vorbei und hält seine Bergpredigt.

Wiederstand ist zwecklos.

LG, omega

30.06.2009 21:09 • #13


A


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