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T
Hallo zusammen,

Bis vor wenige Wochen - Monate war Einsamkeit sicherlich mein zentrales Thema. So langsam tut sich in dieser Hinsicht etwas (auch unter Erfolgserlebnisse nachzulesen). Größere Zufriedenheit, plötzlich ergeben sich immer mal wieder kurze Gespräche, teilweise mit Leuten die ich vom Sehen her schon recht lange kenne. Und es ist auch mal ok, die Klappe zu halten


Durch meine Fortschritte bin ich wieder bei einem anderen Thema angelangt. Ich nenne es mal das Überspielen, Verdecken, Verdrängen von Bedürfnissen.

Was will ich mit diesem Thread? Mich gedanklich mit dem genannten Themenkomplex befassen. Bestenfalls interessante Anregungen erhalten oder anderen etwas liefern.

Aus meiner Erfahrung heraus und dem, was andere schreiben würde ich unter das Thema sehr vielfältige Verhaltensweisen fassen: Spielsucht, stoffliche Süchte (z.B. Alk.), Mediensucht (v.a. Internet, P.), Arbeitssucht.
Nur damit ich nicht falsch verstanden werde: Mir geht es nicht um eine allgemeine Verteufelung des Aufgezählten, sondern um ein schädliches Ausmaß.


Ich verwende einen Großteil meiner freien Zeit dem Medienkonsum. Das WWW bietet unendliche Möglichkeiten sich abzulenken: Foren, Fachseiten, Social Networks, Videoseiten,...
Unendlich deswegen, weil natürlich ständig etwas Neues entsteht, während man sich mit einer Sache beschäftigt.

Ich will garnicht mal sagen, dass es bei mir nur noch um Einsamkeit geht.
Manchmal spielt eine allgemeine Leere mit rein. Die Frage Was will ich überhaupt lässt sich ziemlich erfolgreich durch surfen im Netz verdecken. Gewiss, die Leere bleibt. Sie fühlt sich unangenehm an, was wiederum mich dazu veranlasst, dieses Gefühl zu vertreiben. Der lange Weg hieße sich mit seinem Leben auseinanderzusetzen. Der kurze Weg ist die Ablenkung.
Vielleicht ist das sogar ein ähnliches Muster wie das ständige Ersuchen nach Hilfe, etwa in einem Forum wie diesem: Ich bin so einsam, weiß nicht was ich machen soll, zeigt mir doch bitte die Lösung. Und statt etwas zu verändern, wird regelmäßig das Forum durchstöbert. Vielleicht um einer Lösung näherzukommen, vielleicht aber auch nur, um sich abzulenken.

Man soll zwar nicht von sich auf andere schließen, aber es wäre m.E. viel vermesser anzunehmen, dass man seine Verhaltensmuster nicht mit anderen teilt


Was macht die Mediensucht so problematisch? Viele sind vermutlich in einer Situation, in der sie Medien benötigen. Im Beruf, Studium oder auch als Schüler. Oder man glaubt es zumindest, obwohl sich viele Tätigkeiten sicherlich auch ohne Pc ausführen ließen.
Ich lasse den Abschnitt einfach mal so stehen, da ich passenderweise bis Montag u.a. ein Referat halten muss und mir gerade ohnehin die Gedanken dazu ausgehen.

Eine Sonderform der Mediensucht, Internetsucht , whatever (Spiele zählen bei mir übrigens nicht dazu, obwohl ich auch hier aufpassen muss) ist bei mir der P.. Angefangen hat es vermutlich in der Pubertät. Anfangs Hefte des Bruders, Filme im Fernsehen und später natürlich alles am Pc: einzelne Bilder (ISDN Zeiten), später kleinere Filmchen, irgendwann ganze Filme. Dazu dann ganze Ordner, mal wahllos, mal nach Fetishen geordnet. Auch hier wieder zunächst Bilder, später ebenso Filme. Die Fetishe selbst wurden bei mir teils härter, wobei es nie so war, dass mich nur noch das harte Zeug angesprochen hätte.
Warum kann man von einer Sucht sprechen? Weil es sich für mich schwer kontrollieren lässt und kaum ein Tag ohne P. und SB (mehrmals am Tag war eher die Regel) verging.
Welche Vorteile bringt mir diese Sucht? kurzfristiger Lustgewinn, ich weiß was mich erwartet, es gibt immer etwas Neues, die Zeit geht vorbei, ich verdränge Unangenehmes, ich werde mit einer falschen (?) Sexualität gefüttert - dadurch wird der Mangel an eigenen Erfahrungen als weniger negativ empfunden
Welche Nachteile hat die Sucht? Die Leere bleibt, Zeit- und Energiefresser, Wahrnehmung und Gedanken verändern sich, macht es mir schwieriger eine gesunde Beziehung zu führen.


Und nun ziehe ich mich erstmal wieder zurück und versuche mit meinen Arbeiten weiterzukommen. Gerade zum Thema Onlinesucht, bzw. Online- Spiele- oder -Sexsucht gibt es übrigens ein sehr interessantes Forum:


Euch alles Gute

20.02.2011 01:13 • 24.02.2011 #1


6 Antworten ↓


T
Kleiner Nachtrag (irgendwer muss ja hier was schreiben ):
Empfinde es noch als ziemlich schwer, die Süchte anzugehen. Habe das Gefühl ständig auf der Hut sein zu müssen. Besonders wenn ich mich einmal habe gehen lassen, fällt es mir sehr schwer, mich anschließend zu disziplinieren.

Muss es denn imme dieser Kampf sein? Gibt es keinen Weg, der sich angenehmer anfühlt? Dem noch weniger ein Was ich mache ist falsch anheftet?

22.02.2011 14:39 • #2


A


Süchte - Auswirkungen der Einsamkeit (Medien, Substanzen,

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Mercutio
nun.. ich habe gelernt, dass Sucht immer gleich Flucht ist...
ob das nun die weiten des Netzes sind, das Schlafen, oder gewisse Substanzen.. immer will man vor etwas fliehen, etwas nicht angehen oder vergessen...

entweder man diszipliniert sich also oder man sucht die Wurzel und sorgt sich um die Ursache..
das ist eigentlich alles was ich dazu zu sagen habe...

Mercutio

22.02.2011 16:34 • #3


T
Ich glaube, Süchte können sowohl eine Flucht vor etwas als auch ein Ersatz für etwas sein, was man im Leben vermisst.
Man versucht dadurch einen Mangelzustand auszugleichen.

Wahrscheinlich kann man eine Sucht erst dann wirklich ablegen, wenn man den Mangel im Leben mit etwas Unschädlichen auffüllt, das einem aber das gibt, was man vorher durch die Sucht bekommen hat.

Schafft man es nicht, die Sucht durch etwas Positives und Gesundes zu ersetzen, wird man wohl immer einen Kampf führen, d.h. mal gewinnen, dann wieder eine Niederlage erleiden usw..

Was der Ersatz für die Sucht sein könnte, muß wohl jeder für sich selbst finden.

23.02.2011 00:04 • #4


T
Hallo..

Nun ich durfte vor einigen Monaten erfahren das ich Computersüchtig bin.. Naja ich sehe es nicht so. Warum auch?
Ich würde es dann wohl doch eher eine FLucht nennen. Ich bin seit über 2 Jahren alleine mit meinen Kids und komme selten raus. Mal zu einer Freundin und das tägliche Einkaufen, ja aber mehr nicht. Deshalb bin ich viel im Netz. Ob in einer virtuellen Welt oder kleine Onlinegames. Jedoch bin ich mehr dort um mich Unterhalten zu können. Leute kennenlernen oder Spass haben mit ihnen. Ist es deshalb eine Sucht weil man einige Stunden am PC verbringt um nicht all zu Einsam zu sein. Ich habe viele Bücher hier.. (unter viel verstehe ich um die 200 Bücher)).. alle schon mindestens 3 mal gelesen ud erwarte auch schon die Neuerscheinungen. Aber ein Buch ist auch mehr meine Zuflucht. Ich erlebe in meinen Fantasien die Geschichten in den Büchern, wie ein stiller Beobachter der am Rande des Sichtfeldes alles miterlebt und mitfiebert. Bin ich da nicht auch süchtig? Der Suchtberater meine zu mir wer mehr wie 56 Stunden in der Woche am PC sitzt ist süchtig. Gut ich kam auf 72 Stunden. Aber ich sehe es nicht als Sucht. Sondern als Kontakt zur Außenwelt Ich habs, wie er mir geraden hat, gemindert..Dafür schlafe ich jetzt Mittags über. Ja ich habe keinen Job. Bin alleinerziehend von drei Kids und habe kein Auto mehr. Viele Absagen erhalten wegen der Entfernung und dem allebekannten Satz zwischen den Zeilen.Drei Kinder und alleinerziehend, wird mehr Kranktage im Jahr haben als eine ohne Kinder. *seufzt* ich gebe nicht auf was die Jobsuche angeht! Aber es greift schon das Selbstwergefühl an, wird man in der Gesellschaft noch gebraucht? Wo stehe ich in dieser Welt?

23.02.2011 12:10 • #5


T
Puh,

da erhoffe ich mir manchmal Antworten und jetzt fühlt es sich egal an. Komischer Tag heute. So viel verschwendete Energie.

Mangel, ja gewiss. Aber es ist schwer, etwas wirklich Erfüllendes zu finden. Wo sollte ich mit all der Zeit hin, die mir ohne Süchte zur Verfügung stände...


Nachtrag:
Da müsste ich ja auch Verantwortung übernehmen und dazu stehen, wie ich meine Zeit nutze.

24.02.2011 00:02 • #6


Mercutio
Zitat von th_e1986:
Nachtrag:
Da müsste ich ja auch Verantwortung übernehmen und dazu stehen, wie ich meine Zeit nutze.

ÄÄHHHMmm,.. ja?!

24.02.2011 14:36 • #7





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