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J
Hallo!

Ich hab noch nie in so eine Art Forum geschrieben, aber ich probier's mal, sonst heul ich nur den ganzen Abend weiter...

Nunja, ich denke ich kann einfach nicht längere Zeit alleine sein. Mein Freund und ich wohnen ca. 60 km auseinander, wir sind jetzt seit knapp über nem halben Jahr zusammen und es ist wohl die schönste Beziehung, die ich je hatte. Da ich zur Zeit arbeitslos bin, bin ich auch öfter mal längere Zeit bei meinem Freund und es ist echt schön. Nur jetzt seit Sonntag wieder daheim und ich halte es schon nicht mehr aus ohne ihn. Ich denke ständig an ihn, hab keine Lust etwas zu machen, zu essen und will einfach nur in seinen Arm. Er braucht aber ab und zu Zeit für sich (wäre theoretisch auch verständlich), aber ich bin da ganz anders. Ich MUSS nicht alleine sein, im Gegenteil! Bisher habe ich mit meinen Exfreunden immer zusammengewohnt und es ist sehr ungewohnt für mich meinen Partner ein paar Tage oder gar eine Woche nicht zu sehen. Im Gegensatz zu meinem Freund, der bisher nie mit einer Frau zusammengewohnt hat. Und das führt leider auch immer wieder zu Konflikten. Ich bin total traurig nach 2-3 Tagen ohne ihn und will ihn wieder sehen; er braucht noch Zeit für sich. Ich denke er vermisst mich ja gar nicht und will mich nicht sehen etc. und er denkt ich klammere. Aber ich will ihn einfach nur um mich haben, wir müssen gar nichts groß zusammen machen, ich möchte mit ihm einschlafen und aufwachen...
Aber wieso kriege ich es nicht hin glücklich mit nur mir selbst zu sein? Ok, ich bin nicht ausgefüllt den ganzen Tag wegen Arbeitslosigkeit, aber auch wenn ich nen Job hätte, würde ich viel lieber meinen Feierabend mit ihm verbringen und nicht mal auf die Idee kommen, alleine sein zu wollen.
Dazu muss ich sagen, ich hatte mit meinen 23 Jahren bisher schon ein recht bewegtes Leben, 14 Umzüge, heftige Beziehungen und Trennungen, mit 17 von daheim raus, fast ein Jahr Depressionen etc...(würde jetzt den Rahmen sprengen)
Aber hat jemand Tipps, wie ich das vermeiden kann, dass ich dann immer so traurig und auch zickig werde, wenn ich meinen Freund ein paar Tage nicht sehen kann?! Es tut mir auch immer so leid, weil er echt ein total lieber Kerl ist, aber ich bin dann total ferngesteuert...

12.06.2007 23:56 • 24.07.2007 #1


5 Antworten ↓


G
hab jetzt erst deinen beitrag gelesen...

gerade weil du geschrieben hast,das du immer mit deinen ex-freunden zusammen gewohnt hast,musst du dir als erstes im klaren sein ob du nur ein problem hast mit dem allein sein...ich zum beispiel bin sehr gern mal allein...aber kann mich super gut in deine situation versetzen....ich muss meinem freund die freiheiten lassen da er viel jünger ist..er hat eigene freunde,sein hobby ist skaten..usw...
weil ich da nie wollte das er seine freunde wegen mir vernachlässigt hab ich ihn immer skaten geschickt..und sogar mit seinen freunden eine partynacht ausgemacht...weil er arbeiten muss und selten im netz sein kann....
und glaub mir,kaum war er bei der tür hinaus hab ich so geweint,der wahnsinn...
ich hab ihn selbst weg geschickt und dann kack ich so ab...und als er wieder kam,hab ich auch die zicke gespielt und er wusste oft gar nicht was mit mir abgeht,da ich ihn ja weg schickte...
das er ab und zu seine freiheiten brauchh ist normal,weil die männer nicht so schnell im inneren empfinden wie wir...die brauchen immer ein wenig bis sie mal die sehnsucht spüren...
du musst das beste draus machen..überlege was die gut tut wenn du es machst..solarium,sauna,lesen,radl fahren....hast du freunde? geh mal nen kaffe trinken..usw...du must ihm zeigen das du auch ein eigenes leben hast,das er sich wünscht teil deines lebens zu sein...klingt blöd..aber schlag ihn mit seinen eigenen waffen...überspiel ein wenig deine sehnsucht u bleib ganz cool...ich hab das jetzt super im griff...und schon will er gar nicht mehr ohne mich gehen..seine freunde finden mich in ordnung,wenn er skaten geht mit seinen jungs (mein sohn ist auch mit am skaten) schnapp ich mir mein buch,ne fette decke,paar flaschen B. und gehe einfach mit..seine jungs finden es super das ich mit dabei bin und mein freund u ich sind auf eien best.art auch zusammen u dadurch glücklich!

13.06.2007 17:42 • #2


A


Paar Tage ohne meinen Freund - ein Drama

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C
Hast Du mal daran gedacht, dass Du vielleicht auch so an Deinen jeweiligen Partnern klammerst - ich mein das nicht böse- weil Du einfach nicht mit Dir selbst sein kannst und willst?

Weißt Du was ich meine? Das sind zwei völlig unterschiedliche paar Schuhe:

1 - Du möchtest mit genau dieser anderen Person zusammen sein, weil der so unglaublich lieb und lustig o.ä. ist...weil Du ihm auch guttust und das genießt
2 - Du möchtest nicht mit Dir alleine sein

Wenn das Zweite eher auf Dich zutrifft, dann wäre es kein Wunder, dass Du immer auch gleich bereit warst mit Deinen Partnern zusammen zu ziehen, dann wäre es auch kein Wunder, dass Du Deinen jetzigen Partner anzickst, wenn er um Freiraum und Luft bittet...weil er Dir damit zumutet,statt mit ihm mit Jemandem zusammen sein zu müssen, der dir offenbar auf die Nerven geht und Dich frustriert...Du selbst.

Dein Freund will vielleicht gar nicht komplett ohne Dich sein, er will halt nur auch mal nur mit sich sein...dass ist auch in Beziehungen für Menschen, die zusammen leben ganz wichtig und möglich...es sei denn einer von beiden braucht den Anderen um sich von sich selbst abzulenken...das ist aber weder Zuneigung zum Anderen noch ist das Liebe...das drückt nur Dein Problem mit Dir selbst aus...und da kann Dein Freund - ob er das möchte oder nicht - überhaupt nichts gegen und für tun. Er würde Deine Abhängigkeit von diesem zusammen sein müssen einfach nur füttern und nähren, wenn er nachgäbe...und dafür würdest Du ihn früher oder später auch anzicken...

Er möchte dass Du freiwillig mit ihm zusammen bist, weil Du ihn gerne hast und nicht nur weil Du nicht alleine sein magst - genau wie Du, Du möchtest ja auch dass er ganz freiwillig und aus einem inneren Liebesbedürfnis heraus mit Dir zusammen ist und nicht nur weil er keine Freunde hat oder keine andere finden kann, oder sowas in der Art...

...und solange Du nicht mit Dir alleine klar kommst und umgehen kannst, wird das auch kein Anderer können - Du brauchst vielleicht Hilfe, unabhängige Hilfe um für Dich alleine unabhängiger und selbst- BEWUßTER zu werden - im Sinne von: was brauch ich wann tatsächlich und wie kann ich das erreichen...anstatt: grundsätzlich will ich nicht alleine sein und brauche nur Jemanden, der voll darauf eingeht.

Wir haben alle Macken und manchmal richtige Schäden, die wir anderen ganz selbstverständlich aufdrücken und erwarten, dass die das akzeptieren, wenn nicht sogar zu lieben und zu beheben haben...manchmal funktionierts, aber meistens nicht!

14.06.2007 12:41 • #3


H
hallo

ich glaub, dass cathy schon genau erfasst hat, was dein problem ist - ich war nämlich in der gleichen situation (und genau genommen bin ich das noch und werde es immer sein) und hab mir das gleiche diagnostiziert.

Zitat:
Aber hat jemand Tipps, wie ich das vermeiden kann, dass ich dann immer so traurig und auch zickig werde, wenn ich meinen Freund ein paar Tage nicht sehen kann?! Es tut mir auch immer so leid, weil er echt ein total lieber Kerl ist, aber ich bin dann total ferngesteuert...

ich werd mich im folgenden darum bemühen

Zitat:
Er braucht aber ab und zu Zeit für sich (wäre theoretisch auch verständlich), aber ich bin da ganz anders. Ich MUSS nicht alleine sein, im Gegenteil!
[...]
Und das führt leider auch immer wieder zu Konflikten. Ich bin total traurig nach 2-3 Tagen ohne ihn und will ihn wieder sehen; er braucht noch Zeit für sich. Ich denke er vermisst mich ja gar nicht und will mich nicht sehen etc. und er denkt ich klammere.


mit diesem denken hat er, m. E. auch vollkommen recht. es ist für selbst noch verdammt schwer zu begreifen, dass es möglich und üblich ist, dass der partner mit sich allein oder mit freunden sein möchte und mich gleichzeitig lieben kann. es fällt mir wirklich schwer zu glauben, dass er mich lieben kann und sich doch gleichzeitig mit anderen amüsiert ... meine gefühle an solchen abenden erstreckten sich von leichter unruhe bis rasende eifersucht und schwer kontrollierbaren kontrollzwang (also das bedürfnis, ihn ständig anzurufen und anzusmsen).
ich weiß nicht, wie stark bei dir die eifersuchtskomponente und der kontrollzwang ausgeprägt sind, aber dir dürfte es ähnlich gehen. vll überfällt dich auch nur eine art lustlosigkeit - wie auch immer es sich bei dir ausdrückt: du neigst zum klammern.

diesen satz würde ich gern noch einmal herausgreifen:
Zitat:
Ich MUSS nicht alleine sein, im Gegenteil!

das habe ich auch immer gedacht. leider ist diese erkenntnis - so richtig sie auch im augenblick scheinen mag - falsch. mein ex und ich waren anderthalb jahre zusammen und haben fast jede freie minuten miteinander verbracht. das ist einer der gründe, weshalb unsere beziehung in die brüche gegangen ist. am anfang war die ständige nähe kein problem - wir konnten uns gar nicht oft genug sehen. nach einer weile habe ich mich allerdings in einer paradoxen situation wieder gefunden: ich war vollkommen genervt von ihm, aber sobald er mich nur fünf minuten in frieden lassen wollte, hat alles in mir auf panik umgeschalten und ich habe mich - wortwörtlich - an ihn geklammert.

was ich mit diesen vielen worten über mich selbst eigentlich sagen will: auch wenn du es nicht so empfindest (ich habe das nie so empfunden und empfinde das auch heute noch nicht so): du klammerst. den ersten schritt, den du tun musst ist, das zu erkennen und zu akzeptieren, dass du es tust.
(wenn du nicht genau weißt, wie du das tun sollst, dann schreib das einfach, dann lass ich dich noch mehr an meinem reichen erfahrungsschatz teilhaben ^^)
der nächste schritt ist, den mut und den willen aufzubringen, das klammern unter kontrolle zu bringen (ich weiß nicht, ob es überhaupt möglich, es ganz aus der welt zu schaffen, ich bezweifle es). das ist das allerschwierigste, weil der kopf ganz allein gegen sämtliche emotionen kämpfen muss.
zunächst musst du begreifen, dass abstand etwas vollkommen normales und notwendiges ist - nicht nur wegen dieser damit-man-den-anderen-vermissen-kann-sache, sondern vielmehr, um die möglichkeit zu haben, mit sich selbst in einkland zu kommen.
lass mich das ganz kurz an folgendem bsp. erläutern:
ein mann hat hunger. um seinen hunger zu stillen, geht zu einem buffet. und wie das an einem buffet so üblich ist, füllt er seinen teller nicht nur mit brötchen oder ausschließlich mit butter, sondern er nimmt von jedem etwas. ein brötchen, ein wenig butter, etwas schinken, etwas käse, etwas salat.
und ebenso ist es mit dem eigenen leben. um alle bedürfnisse zu befriedigen und mit sich selbst im einklang zu sein, reicht es nicht, nur eine beziehung zu haben (oder ausschließlich brötchen zu essen). man braucht die zeit für sich (die butter), für freunde (schinken), für die arbeit (käse) und die hobbys (salat). die wichtigkeit varriiert natürlich von mensch zu mensch, aber all diese bedürfnisse sind da und müssen befriedigt werden. werden sie nicht befriedigt, ist man unausgeglichen. bei mir äußert sich das in form von zickigkeit.

du musst dabei also zweierlei erkennen:
zunächst, dass er diese bedürfnisse hat. wenn die lustlosigkeit oder was auch immer wider zu dir kommt, denk dir: okay, es ist vollkommen normal, dass er jetzt nicht hier ist. er braucht zeit für sich. und wir sehen uns ja bald.
die zweite erkenntnis ist, dass du auch diese bedürfnisse hast. wenn ich das richtig verstanden hab, musst du diese bei dir auch erstmal wieder neu entdecken. was hast du vor deiner beziehung gemacht? was macht dir spaß? lies ein buch, male ein bild, verwende deine gesamte energie darauf, arbeit zu finden, bilde dich weiter, was auch immer - du hast ein leben, das du gestalten solltest, ein leben, das unabhängig von deinem partner existiert - und außerdem ist es schön, dem anderen zu erzählen, was man alles tolles und spannendes erreicht und erlebt hat. ^^

parallel dazu kannst du deinem partner sagen, dass du dieses problem hast, damit er verständnis für dich hat und deine - sofern du sie hast - verlustängste etwas eingedämmt werden.
aber, wie cathy auch schon geschrieben hat, wirklich aktiv helfen kann er dir nicht und das muss dir auch klar sein. er kann dir nur dann eine hilfe sein, wenn du selbst aktiv immer an diesem kampf dranbleibst


so, das war jetzt wieder eine ganze menge über mich ... hoffentlich konntest du das essentielle herauslesen.
wenn du irgendetwas genauer wissen willst oder was auch immer, schreib das einfach. ich weiß, wie furchtbar belastend diese situation ist, und ich wäre froh, wenn ich sie dir ein wenig erleichtern könnte.

also, viel erfolg erstmal.

14.06.2007 15:57 • #4


C
Hey Hermy, ich glaube Deine Frage was hast du vor deiner beziehung gemacht? wäre ganz wichtig zu beantworten. Vielleicht liege ich falsch, hoffentlich liege ich falsch, aber wie es sich anhört, war Jacky mit ihren 24 Jahren noch nie wirklich länger single bzw. ohne Partner...sie schrieb ja dass sie mit den anderen zusammen gewohnt hat...

Meine älteren Schwestern waren beide nie für sich (mit sich)allein - aus dem Elternhaus direkt zum Partner(wie unsere Mutter) dann zum nächsten im fliegenden Wechsel...und wenn nicht gleich Ersatz vorhanden war (ich sag das mal so krass, weil es wirklich krass war und ist) dann wurde das sofort als lebensbedrohliche Krise empfunden und mußte sofort beendet werden -

allein sein ist/war schlimmer als mit einem Ar. zusammen zu sein - doch auch: je freundlicher der Mann, je mehr wird geklammert,kontrolliert, mit Eifersucht überschüttet, mit Vorwürfen etc - von dem Partner (auch wenn sie den als Menschen nicht mal leiden können) wird früher oder später verlangt, dass er etwas liebt und begehrt was sie selbst nicht ertragen können...tut er das tatsächlich, ist das aber auch nicht gut...

Eine Schwester ist schon vor Jahren als Borderline-Persönlichkeit diagnostiziert und behandelt worden...wird sie immer noch...weil sie dieses Ich hasse und verachte dich- verlass mich nicht, lass mich nicht mit mir alleine ganz simpel viel zu lange als normal für sich definiert hat und mehrfach daran zerbrochen ist...trotzdem sie mehr als genug fürchterliche Erfahrungen machen mußte - ganz besonders mit Männern, die genau wie sie Kontrolle und nicht Partnerschaft wollten... fällt es ihr immer noch mehr als schwer ihr eigenes Verhalten nicht mit besonders anhänglich, liebesbedürftig, leidenschaftlich etc. zu verniedlichen.

Ich sag nicht, dass alle Leute die besonders großen Wert auf physische und konstante Nähe zum Partner legen, Borderline-Persönlichkeiten sind - nur wie Du selbst schon sagst, es geht oft eben nur noch um Kontrolle und das nicht allein sein können -

Wenn es oft oder gar immer naheliegender erscheint den Partner zu manipulieren und zu kontrollieren, anstatt sich mit sich selbst auseinander zu setzen, dann ist ganz massiv was im Argen. In Kombination mit Wenn er mich wirklich liebt dann...oder Der müßte ja nur so oder so sein, sich nur so oder so verhalten, damit es mir besser/gut geht, weil ich bin schon ok so eine fatale Mischung - die für alle Beteiligten zu einer echten Katastrophe . Es ist keine Schwäche sich professionelle Hilfe zu suchen...Niemand sollte von sich verlangen mit so einer Sache alleine klar zu kommen...

14.06.2007 18:21 • #5


S
hallo
ich habe deinen beitrag gelesen. Ich kenn das. Und ich finde, es ist ein schei. gefühl der abhängigkeit. Dein freund denkt du klammerst, verständlich oder? Meine freunde haben das auch immer gedacht. Und wenn ich ganz ehrlich bin klammere, ich auch. Ist das schlimm? Nein!! Nur wenn man dem menschen die Luft zum atmen nimmt. Und wenn man sich emotional so abhängig macht. Irgentwie nimmt man sich alle chancen glücklich zu sein oder? So wirst du wahrscheinlich kaum eine beziehung retten können, ich mein das nicht böse. Du mußt lernen allein zu sein- ab und an-. Kein mensch sagt das man glücklich alleinsein muß. aber man muß es aushalten lernen und irgentwann ist man dann auch tatsächlich zufriedener, weil das böse tier Einsamkeit gar nicht mehr so böse ist. Glaub mir es klappt. Ich hab das durch. Und diese blöde abhängigkeit ist nicht mehr da. Meien Freunde sind lieber mit mir zusammen, weil sie nicht ständig für meinen seelenfrieden verantwortlich sind. Und sich nicht immer so verpflichtet fühlen müssen.

24.07.2007 12:37 • #6





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