Pfeil rechts

C
Grüß dich, Helpness,

Zitat von Helpness:
Sorry, ich habe wohl wieder einen halben Roman geschrieben.


es ist ja nur ein halber Roman, das ist nun wirklich nicht schlimm Romane schreibe ich auch manchmal gerne, lol, und da sind wir auch nicht die einzigen hier. Vielleicht kannst du auch zusätzlich für dich selber schreiben, so als Tipp - das finde ich auch eine gute Methode. Schreiben ist ja auch Verarbeitung, oder wie siehst du das eigentlich?

Zitat von Helpness:
Aber es stimmt, seit dem bin ich Arbeitslos und kann (will) auch irgendwie nicht mehr Arbeitn (Angst). Der wirtschaftlicher und sozialer Schaden ist natürlich, nach nunmehr sieben Jahren, enorm. Ich darf da nicht darüber nachdenken. Zum Glück habe ich keine Familie und damit nur die Verantwortung für mich selbst.


Was meinst du mit sozialem Schaden? Die Einsamkeit? Wenn du das meinst, dann glaube ich, dass du es natürlich sehr richtig siehst, dass, je länger man einsam ist, umso größer der Angang, sich da wieder herauszuarbeiten. Diese lange Zeit macht es sicher nicht einfacher. Meintest du es so? Für mich wäre das erst recht ein Argument, irgendwie einen Anfang zu machen. Was würdest du denn da gerne anders haben bzw. was wäre eine Erleichterung für dich? Gibt es da Möglichkeiten, die möglicherweise aus Angst für dich aber schwierig sind?



Zitat von Helpness:
Selbstbewusstsein ist ein sehr wichtiges Thema, denn es bestimmt im grossen Masse unser Denken und Fühlen, und damit unser Befinden und natürlich auch unser Handeln.


Oh ja, da gebe ich dir recht, dass diese Dinge alle miteinander zusammenhängen. Du siehst Selbstbewusst sein als Ursache für Denken, Fühlen und Handeln? Ich glaube eher, dass es das Ergebnis des Handelns ist, ebenso wie Gefühle und dass Denken eher die Ursache des Handelns, der Gefühle und des Selbstbewusstseins ist. D.h. also ich sehe zwar die gleichen Begriffe wie du, glaube aber an einen etwas anderen Zusammenhang. Verstehe ich es denn richtig, dass für dich das Selbstbewusstsein als Usache damit unveränderlich ist? Das sehe ich anders.

Vielleicht ist das hier interessant für dich?
http://www.berlinx.de/ego/0100/art5.htm

Auch weil du geschrieben hast:

Zitat von Helpness:
Und natürlich gehört zum Selbstbewusstsein weit mehr als nur zu wissen, wer man ist und was man will. Ziele, die man erreicht hat,


und es dort so heißt:

Zitat von Helpness:
Selbstbewußtsein heißt nicht, perfekt sein und sich gekonnt inszenieren. Sondern sich mit seinen Stärken und Schwächen so akzeptieren, wie man ist, seine Stärken einzusetzen, um seine Ziele zu erreichen


Du beziehst dein Selbstvertrauen also aus den bisher erreichten Zielen. Diese Ansicht teilen wir. Darüberhinaus lese ich aber aus jener Definition auch noch heraus, dass man die Stärken einsetzt, um Ziele zu erreichen - das bezieht sich meines Erachtens auch auf die Zukunft und nicht nur auf die Vergangenheit. Kannst du das nachvollziehen oder siehst du es anders?

Viele Grüße,
chicken

30.06.2008 14:44 • #21


H
Grüsse dich auch, chicken83 !

Erst einmal Danke dafür, dass meine halben Romane okay sind. Es sind halt meine Befürchtungen, ich könne irgendwie nerven, oder andere Menschen zu sehr in Beschlag nehmen. Bin eben auch nicht ganz ohne Grund hier im Forum. Aber das Schreiben tut sehr gut, ich habe auch früher schon sehr viel, nur für mich selbst, geschrieben (Gedichte, Philosophien, Erkenntnisse etc.). Der Festplatte von meinem PC ist das egal, aber hier im Forum müssen lebendige Menschen mein Geschreibe lesen, dass darf ich halt nicht vergessen.

Mit sozialem Schaden der Arbeitslosigkeit meine ich verschiedene Punkte. Ohne regelmässige Arbeit kommt man automatisch weniger unter Menschen. Da irgendwann auch das Geld knapp wird, kann man auch in seiner eigentlich vielen Freizeit nicht mehr allzuviel ausser Haus unternehmen. Ein weiterer, aber wichtiger Punkt, ist das soziale Ansehen/Status. Ich selber fühle mich nicht minderwertig nur weil ich Arbeitslos bin, aber ich musste mir vor einiger Zeit, von meiner eigenen Halbschwester, einmal den Satz anhören: Du bist ein Schmarotzer und ich bezahle dich mit meiner Arbeit mit. Sie ist studierte Sozialpädagogin und sollte es eigentlich besser wissen, hat sich auch später dafür entschuldigt, aber dennoch tut so ein Satz sehr weh.

Ich möchte hier aber auch ganz ehrlich sein. Meine Arbeitslosigkeit habe ich zwar nicht selbst verschuldet, aber die Entscheidung, wenn auch aus Angst, mir vorerst keine neue Arbeit zu suchen, die habe ich selbst getroffen und damit auch selbst zu verantworten. Ich könnte ja auch jederzeit irgend etwas ehrenamtliches und sinnvolles tun. Habe eine Weiterbildung als Arbeitserzieher (Arbeitsanleiter für Reha und Behindertenwerkstätten), da gibt es jede Menge Bedarf und kaum Geld, die suchen immer Praktikanten und ehrenamtliche (kostenfreie) Mitarbeiter. Ich kann nicht wirklich sagen, warum ich so etwas nicht mache.
Ich habe sogar für ab Oktober ein Teilzeitangebot für so etwas. Unterstützung für Hauptschulabgänger bei der Berufsfindung, das wäre auch mein Ding und damit eine Einstiegserleichterung. Vielleicht mache ich das auch, jedenfalls in die Industrie an irgendeine Maschine bringt mich nichts auf der Welt jemals wieder zurück, soviel steht fest.

Bei dem Thema Selbstbewusstsein ist mir vorhin ein Licht aufgegangen. Man kann es als Eigenschaft sehen (so wie er/sie hat braune Augen), oder als Einschätzung/Gefühl zu sich selbst.
Auf jeden Fall aber hast du in einer Sache völlig recht. Es besteht immer eine Wechselwirkung, das Selbstbewusstsein bestimmt (natürlich zusammen mit vielen anderen Faktoren) das Handeln und die Erfolge (oder Misserfolge) und die Ergebnisse des Handelns bestimmen das Selbstbewusstsein. Also eine Art ständiger Kreislauf. Was hierbei als Erfolgreich zu bewerten ist, das liegt in den Zielvorstellungen und im Wertebild des Betroffenen. Nicht immer ist Erfolg auch gleich das Richtige. Man muss sich da ja nur einmal die derzeitige Welt ansehen, um das zu verstehen.
Aber eigentlich wird es auch immer komplizierter. Würde ich z.B. mein Selbstbewusstsein am erreichen meiner Ziele festmachen, so wie ich es ja eigentlich selbst geschrieben habe, dann dürfte ich überhaupt kein Selbstbewusstsein mehr haben, ich müsste rot anlaufen, im Boden versinken und mich dabei noch wie der letzte Dreck fühlen. Dem ist aber nicht so. Ich habe alle Etappenziele in meinem Leben problemlos erreicht (Schule, Berufsausbildung, Weiterbildungen etc.), aber von den damit verbundenen Endzielen (dauerhaft feste Arbeit, eigene Familie etc.) bin ich unendlich weit entfernt. Das Selbstbewusstsein bezieht sich also wohl mehr auf die Vergangenheit und das Selbstvertrauen mehr auf die Zukunft.

Es gibt da auch noch eine sehr wichtige Sache, die wir bis jetzt völlig vergessen haben. Die frühkindliche Erfahrung im Prägungsalter. Wer als Kind Geborgenheit und Bestätigung erfährt, hat eher die Veranlagung für ein gutes Selbstbewusstsein. Wer als Kind eher missachtet und abgewertet wird, der wird auch eher zu einem schlechteren Selbstbewusstsein neigen.

Puhh.. mir schwirrt der Kopf. Ich habe noch nie so intensiv über das alles nachgedacht. Es ist aber gut so, denn es hilft dabei Licht in das Dunkele zu bringen und neue Ziele zu finden.

Viele Grüsse,

Helpness

01.07.2008 12:12 • #22


A


Noch nie ne Freundin mit 38!

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C
Hallo Helpness,

Zitat von Helpness:
Es sind halt meine Befürchtungen, ich könne irgendwie nerven, oder andere Menschen zu sehr in Beschlag nehmen. Bin eben auch nicht ganz ohne Grund hier im Forum


Bist du hier im Forum, weil du andere Menschen nervst? Es liest sich so, aber ich kann mir das nicht vorstellen, gerade eben weil du dir so viele Gedanken darüber machst, andere nicht nerven zu wollen - ich glaube, dass du dir darüber nicht so viele Gedanken machen musst. Ich frage mich gerade, ob man nicht andere lieber zu viel als zu wenig nerven sollte: Wer dann von dir wirklich genervt ist kann das ja sagen. Das tut vielleicht nicht jeder - ob hier im Forum oder allgemein im Leben -, warum jeweils auch immer, das erfährt man oft ganz einfach nicht. Muss man halt mit leben. Du bist so wie du bist, oder nicht? Wenn dir nach reden oder viel schreiben ist, dann ist das eben so. Klar, Rücksichtnahme ist natürlich immer wichtig, das sehe ich wie du. Für mich ist das eine Frage der Balance: Die Mitmenschen zu sehen, auf sie eingehen, Rücksicht nehmen und gleichzeitig sich selbst auch wichtig nehmen mit den eigenen Bedürfnissen. Beides ist wichtig. Und das ist offenbar Übungssache.

Zitat von Helpness:
Du bist ein Schmarotzer und ich bezahle dich mit meiner Arbeit mit. Sie ist studierte Sozialpädagogin und sollte es eigentlich besser wissen, hat sich auch später dafür entschuldigt, aber dennoch tut so ein Satz sehr weh.


So ein Vorwurf ist natürlich nicht besonders einfühlsam. Das macht es dir in der Situation natürlich auch nicht leichter. Ich finde gut, dass deine Schwester das hinterher erkannt und sich entschuldigt hat.

Zitat von Helpness:
Ich möchte hier aber auch ganz ehrlich sein. Meine Arbeitslosigkeit habe ich zwar nicht selbst verschuldet, aber die Entscheidung, wenn auch aus Angst, mir vorerst keine neue Arbeit zu suchen, die habe ich selbst getroffen und damit auch selbst zu verantworten.


Vielleicht kann man hier deine Schwester auch verstehen bzw. was sie zu dem Vorwurf veranlasst hat. Ich finde sehr gut, dass du auch selbstkritisch darüber nachdenkst. Aber für die Angst kann dir niemand Vorwürfe machen. Das ist eine große Herausforderung, wenn die Anlagen für solche Angst nicht selbstverschuldet sind (vielleicht das fehlende Urvertrauen, darüber hattest du ja geschrieben, vielleicht einfach die fehlende Übung durch die sieben Jahre, man weiß et evtl. nicht wiklich) und trotzdem damit umzugehen.

Zitat von Helpness:
Ich könnte ja auch jederzeit irgend etwas ehrenamtliches und sinnvolles tun. Habe eine Weiterbildung als Arbeitserzieher (Arbeitsanleiter für Reha und Behindertenwerkstätten), da gibt es jede Menge Bedarf und kaum Geld, die suchen immer Praktikanten und ehrenamtliche (kostenfreie) Mitarbeiter. Ich kann nicht wirklich sagen, warum ich so etwas nicht mache.


Hättest du denn Spaß daran, das zu tun? Würde es dir helfen, das zu tun? Was spricht dafür und was dagegen? Wenn ich dich richtig verstehe, dann sind deine Chancen, in dem Bereich eine Tätigkeit zu finden, gut. Also warum nicht? Kannst du das wirklich nicht sagen, warum du es nicht machst?

Zitat von Helpness:
Ich habe sogar für ab Oktober ein Teilzeitangebot für so etwas. Unterstützung für Hauptschulabgänger bei der Berufsfindung, das wäre auch mein Ding und damit eine Einstiegserleichterung. Vielleicht mache ich das auch, jedenfalls in die Industrie an irgendeine Maschine bringt mich nichts auf der Welt jemals wieder zurück, soviel steht fest.


Das ist toll, dieses Angebot! Wenn es dein Ding ist, wie du sagst, warum nicht? Ich wünsche dir, dass du für dich eine gute Entscheidung triffst.

Also Nase voll von Maschinen? Lol, das geht mir als Computermensch derzeit auch so. Naja, obwohl ich dies ja auch mit der Maschine Computer schreibe Ich denke aber schon, dass ich das nachfühlen kann. Das Umfeld ist auch wichtig, oder wie siehst du das? Menschen mit denen man zusammenarbeitet, nicht selten zusammenarbeiten muss. Das ist nicht immer angenehm. Vielleicht oft nicht die Menschen an sich, sondern wie sie so drauf sind (Ellbogen, Mobbing in deinem Fall). Mir ist nicht ganz klar, wovor du genau diese Aversion hast. Wenn die Maschine im Mittelpunkt steht ist das also offenbar für dich nicht akzeptabel. Wenn ich das richtig verstehe, dann geht es mir also ähnlich - einfacher macht es eine solche Einsicht auch erst mal nicht: D.h. du weißt was du nicht mehr willst (arbeiten an der Maschine), und deshalb sträubt es sich in dir auch gegen solche Jobs, ja? Es ist keine leichte Aufgabe, herauszufinden, was man will, seinen Weg auch zu gehen. Es lohnt sich trotzdem, schließlich ist es ja dein Leben, welches du ernst nehmen darfst.

Zitat von Helpness:
Bei dem Thema Selbstbewusstsein ist mir vorhin ein Licht aufgegangen. Man kann es als Eigenschaft sehen (so wie er/sie hat braune Augen), oder als Einschätzung/Gefühl zu sich selbst.


Ich finde schön, dass du darüber nachgedacht hast. Welche Sichtweise davon ist dann also deine? Ganz ehrlich: Man kann alles so und so wenden und zu unterschiedlichen Auffassungen kommen. Widerspricht sich das überhaupt, was du hier im Sinne von entweder/oder schreibst? Wie möchtest du es denn sehen? Als Eigenschaft von außen betrachtet oder als Gefühl zu dir selbst? Ersteres ist einfach, letzteres zu realisieren, ist nicht so einfach, finde ich jedenfalls. Was ist dein Standpunkt?

Zitat von Helpness:
Puhh.. mir schwirrt der Kopf. Ich habe noch nie so intensiv über das alles nachgedacht. Es ist aber gut so, denn es hilft dabei Licht in das Dunkele zu bringen und neue Ziele zu finden.


Helpness, mach dich auch nicht fertig deswegen. Nachdenken ist gut, handeln natürlich auch. Ziele zu finden ist für viele schwer, glaube ich, und unterm Strich gibt es keine eindeutigen Antworten. Tatsächlich ist das ein Grund, sich auch mal zu entspannen, so blöd das vielleicht klingen mag. Und dann gehts auch wieder weiter im Leben.

Zitat von Helpness:
Würde ich z.B. mein Selbstbewusstsein am erreichen meiner Ziele festmachen, so wie ich es ja eigentlich selbst geschrieben habe, dann dürfte ich überhaupt kein Selbstbewusstsein mehr haben, ich müsste rot anlaufen, im Boden versinken und mich dabei noch wie der letzte Dreck fühlen


Das verstehe ich nicht. Selbstbewusstsein darf natürlich jeder haben, auch wenn man Ziele nicht erreicht bzw. nicht alle davon. Das ist doch auch normal, dass man auch nicht alles erreicht, wozu auch? Klar, man kann darüber philosophieren, wie Selbstvertrauen zustanden kommt, und das haben wir ja getan, nämlich im Zusammenhang mit der Erreichnung von Zielen. Endziele/Etappenziele, hmm, ich weiß gar nicht, ob es so etwas wie Endziele überhaupt gibt. Meinst du das, was wirklich zählt, sind die Endziele? Ich glaube, du machst es dir damit zu schwer. Ganz ehrlich neige ich auch dazu, die Dinge zu verkomplizieren, und ich glaube, dass du das eben auch tust an der Stelle. Ohne Quark jetzt: Einmal in die Sonne gehen oder ein Gespräch zu führen bringt mehr Zuwachs an Selbstvertrauen als an die nicht erreichten Ziele zu denken. Keep it simple, so schwer mir selbst das fällt

Zitat von Helpness:
Es gibt da auch noch eine sehr wichtige Sache, die wir bis jetzt völlig vergessen haben. Die frühkindliche Erfahrung im Prägungsalter. Wer als Kind Geborgenheit und Bestätigung erfährt, hat eher die Veranlagung für ein gutes Selbstbewusstsein. Wer als Kind eher missachtet und abgewertet wird, der wird auch eher zu einem schlechteren Selbstbewusstsein neigen.


Das sehe ich auch so. So viel zur Ursachenforschung. Du sagst ja dazu neigen zum schlechten Selbstbewusstsein. Man hat also ungünstigere Startbedingungen als andere, welche eine positivere Prägung hatten, sozusagen? Das ist wirklich schlimm, ja. Solange man jedoch nur dazu neigt, wie du schreibst, kann man trotzdem etwas dran tun? Was denkst du?

Viele Grüße,
chicken

02.07.2008 14:39 • #23


H
Hallo chicken83 !

Zur Zeit muss ich sogar Menschen nerven, ich meine diesen Begriff ja auch nicht negativ, obwohl er natürlich umgangssprachlich so verstanden wird.
Ich brauche zu Zeit Feedback von anderen Menschen, so wie z.B. hier von dir. Einen Spiegel, um mich selber einmal etwas von aussen betrachten zu können.
Mein Ziel dabei ist es, Fehler (Denk- und Verhaltensfehler) von mir zu erkennen, und natürlich dann auch daraus zu lernen und etwas zu ändern.
Ich glaube, wirklich nerven tue ich mich meisstens nur selbst, mit meinem vielen Denken.

Die Vorwürfe von meiner Schwester damals, waren von ihr natürlich nicht so böse gemeint. Aber sie zeigen auch, wie viele andere Menschen heute denken.

Die Sache mit dem Berufsfindungsjob werde ich auf jeden Fall machen, wenn sie im Oktober noch aktuell ist. Ansonsten werde ich versuchen, etwas anderes auf diesem Gebiet zu finden.
Ich muss mich bis dahin aber vorbereiten. Habe die letzten Jahre wirklich fast nur in meiner Wohnung zugebracht, da wird es nicht von heute auf morgen funktionieren, acht Stunden voll konzentriert arbeiten zu können. Aber darauf kann man sich ja vorbereiten. Ausgeruht und entspannt (körperlich zumindest) habe ich mich ja jetzt auch lange genug. Es wird Zeit, mir da einmal wieder ein neues Etappenziel zu setzen, und das wird, unter anderem, ein Job sein.

Mein Begriff Endziele war schlecht gewählt. Es klingt natürlich etwas wie Olympiade und Leistungssport. Ich meinte damit, etwas zu erreichen, womit man selbst zufrieden ist. Bei mir wäre das ein halbwegs sicherer (angstfreier) Job, der mich inhaltlich auch ein bisschen ausfüllt, und privat wenigstens ein Mensch in meiner Nähe (muss ja nicht gleich die grosse Liebe oder eine Familie sein).
So etwas hatte ich auch in früheren Zeiten einmal (tolle WG), ist nur heute nichts mehr davon übrig geblieben.

Selbstvertrauen kommt auch durch Zufriedenheit mit sich selbst und seinem Leben (unabhängig von allem anderen) fällt mir da gerade noch so ein, wenn ich darüber nachdenke. Ich betrachte Selbstvertrauen also nicht als Eigenschaft, sondern als ein Gefühl (eine Einschätzung) zu mir (sich) selbst.

Wir haben da noch nie drüber geredet (geschrieben), aber ich muss an dieser Stelle etwas über mich erzählen (sagen):

Ich habe in meiner Kindheit (Prägungszeit) irgendwelche traumatischen Dinge erlebt, an die ich aber keine bewusste Erinnerung mehr habe. Seit meiner frühen Jugendzeit zerstöre ich mir mein Leben (Beruflich und Sozial/Beziehungen) immer wieder selber. Es ist eine Art selbstverletzendes Verhalten (auf nicht körperliche Weise), oder auch eine Form der Selbstbestrafung für irgend etwas mir unbekanntes. Ich weiss das alles erst seit einigen Monaten, vorher dachte ich auch immer, die böse Welt sei an allem Schuld. Natürlich haben nicht alle negativen Erlebnisse damit zu tun, aber doch sehr viele. Ungünstige Startbedingungen sind etwas völlig anderes, als das ganze Rennen(Leben) mit einem defekten Motor fahren zu müssen. Das Eine (der Start) geht vorbei, und das Andere bleibt Dauerzustand, jedenfalls bis man den Fehler findet und ihn dann reparieren kann.
In diesem Punkt habe ich also auch kein Vertrauen in mich selbst, denn ich werde alles wieder kaputtmachen, was ich mir aufbaue. Für das Wiederaufbauen habe ich ein gutes Selbstbewusstsein, denn das kann ich durch Jahrelange Übung und Erfahrung, sehr gut. Mit dem Wissen, alles doch wieder kaputt zu machen, macht es derzeit keinen Sinn, wieder etwas aufzubauen.
Daher will ich jetzt auch eine Therapie (Ursachenanalyse und dann Verhaltensänderung) machen. Der neue Job dient als Berufseinstieg, aber auch als reales Übungsfeld für mein Verhalten. Ich habe dann ja auch, zeitgleich dazu, therapeutische Unterstützung. So stelle ich es mir jedenfalls vor, und so will ich es auch versuchen. Erst die Reperatur und dann das Rennen.

Mit dem Entspannen (im Kopf) hast du vollkommen recht. Mir fällt das aber auch fürchterlich schwer, selbst in der perfekten Ruhe denkt der Kopf immer noch weiter. Ich wäre da für jeden guten Tipp sehr dankbar.

Bis dann und viele Grüsse,

Helpness

02.07.2008 17:23 • #24


K
du ich denke,niemand ist für seine einsamkeit verantwortlich.
liebe grüße
ein mensch namens kinski





Zitat von Helpness:
Hallo kinski und chicken83 !

Ich werde morgen 49 Jahre alu und habe noch nie im Leben eine Beziehung gehabt. Bin mitlerweile auch völlig alleine und einsam.

Streiten hilft da aber ganz bestimmt nicht weiter.
In Vereine gehen oder sein Aussehen ändern, oder sonst so etwas hilft aber auch oft nicht weiter, denn Beziehungslosigkeit hat manchmal völlig andere Ursachen.

Ich sehe halbwegs gut aus, habe eigentlich ein gutes Selbsbewustsein und hätte wohl auch einige Beziehungsmöglichkeiten im Leben gehabt.
Heute weiss ich, dass ich dies aber unbewusst nich zugelassen (also kaputt gemacht) habe. Aus einer Art Angst und einer Art Selbstverbot(bestrafung) heraus.
Bevor ich das erfahen habe, gab es bei mir im Denken auch nur die bösen Frauen und die dummen Ratschläge. Was glaubt ihr, wie hart es für mich war, zu erkennen, dass ich selbst für meine Einsamkeit verantwortlich war und bin. Ich mache demnächst eine Therapie.

49 Jahre, fast ein halbes Jahrhundert, vielleicht tröstet euch das,

viele Grüsse, Helpness !

02.07.2008 18:07 • #25


S
Zitat:
Mit dem Entspannen (im Kopf) hast du vollkommen recht. Mir fällt das aber auch fürchterlich schwer, selbst in der perfekten Ruhe denkt der Kopf immer noch weiter. Ich wäre da für jeden guten Tipp sehr dankbar.


Ja, das Denken komplett abschalten in Ruhe das können wohl nur Meditationsmeister oder Yogis. Um dem Grübeln/Problemewälzen wenigstens zeitweise zu entfliehen, Dich davon zu entspannen, brauchst Du keine Ruhe, sondern Aktion! Du mußt etwas tun, was Deine Konzentration erfordert und das Denken verhindert oder zumindest stark vermindert.
Spiele vielleicht Tischtennis, da mußt Du Dich auf den Ball konzentrieren, auf Deinen Schläger, da ist nichts mit Nachdenken! Sonst hast Du verloren!

Oder lerne Gras sensen, eh das zur Routine wird und Dich Dein Denkapparat quält, mußt Du Dich auf die Sense konzentrieren. Hacke auf Tempo Holz oder irgendetwas, Hauptsache Aktion. Tue was für Dich Neues. Verstehste?

Sicher hast Du bessere Ideen als ich, was Du machen kannst, was Deine Konzentration, Deine Geschicklichkeit fordert. Wenn Du das Richtige wählst, kommst Du sogar noch unter Leute.


Solitärbaum

02.07.2008 20:09 • #26


H
Hallo an alle !

(ich muss das mit dem Zitieren einmal lernen)

Nachtrag an chicken83:

Ich ganz habe vergessen zu meinem Verhältnis zu Maschinen noch etwas zu sagen. Genau so, wie du auch schreibst, sind es bei mir auch nicht die Maschinen selbst, sondern die Menschen vor den Maschinen, zu denen ich eine Aversion entwickelt habe. Dazu kommt, dass mich diese (Werkzeug)Maschinen an meine negativen Jobs erinnern. Alleine die Geräusche, die diese Maschinen machen, lösen bei mir mitlerweile schon Angstzustände aus.
Im Gegensatz dazu, hege und pflege ich aber meinen Computer fast wie ein lebendiges Haustier. Ich spreche sogar manchmal mit ihm (krank?), und dank der richtigen Software antwortet er auch ab und zu (aber nur das, was ich auch hören will). Den Computer benutze ich hauptsächlich für kreative Projekte (z.B. eigene YouTube Filme, Gedichte und Geschichten schreiben etc.), das hilft mir, manche Dinge besser verarbeiten zu können, etwa so, wie andere Leute Tagebuch schreiben oder ähnliches.

Zu Kinski:

Ich denke schon irgendwie, dass ich für mein Leben, und damit auch für meine Einsamkeit, selbst verantwortlich bin.
Aber nicht im Sinne von schuldhaft Verantwortlich.
Wie auch immer, die Verantwortung aus dieser Situation herauszukommen (etwas zu ändern) habe ich auf jeden Fall, niemand anders kann das für mich tun.

Zu Solitärbaum:

Wenn einmal irgendwelche Action von aussen auf mich zukommt, dann funktioniert das wirklich. Ich vergesse mich (meine Probleme) dann tatsächlich für einen Moment und das tut dann auch richtig gut. Es fällt mir aber immer schwerer, selbst etwas in Bewegung zu setzen das mich ablenken kann. Sport ist nicht mein Ding und einen Garten zum Grassensen habe ich nicht. Ich hatte aber vor etwa 20 Jahren einmal eine Sense in der Hand, Ergebnis: Das Gras war immer noch lang und der Boden war umgepflügt, aber meine Füsse waren zum Glück noch dran.

Viele Grüsse,

Helpness

03.07.2008 11:11 • #27


S
Zitat:
Es fällt mir aber immer schwerer, selbst etwas in Bewegung zu setzen das mich ablenken kann.


Ja, dann bleibe in Deiner Wohnung hocken, schmiere Gedichte und Geschichten zusammen und träume weiter - was Du vielleicht mal machen wirst...

Wo sind denn Deine umsetzbaren Ideen, was Du so unternehmen kannst, um Dein Denken mal runterzufahren?

Ich befürchte, die Arbeit, die Dir gefällt, wirst Du aufgrund Deiner Vorzeigebiographie nicht erhalten - und wenn doch,
dann schmeißt Du diese alsbald wieder hin, weil Du ja mit Menschen zu tun haben wirst...

Mache da mal lieber Plan B.
Leiharbeiter im 3-Schicht-System vielleicht. Allein an einer Maschine. An einer Presse. Oder am Fließband. Du und Berater für junge Menschen, das soll wohl ein Witz sein? Mann, da hast Du ja wieder mit Menschen zu tun... Was machst Du da nur mit Deiner Aversion?! Menschen lauern überall. Nur in Deiner Wohnung bist Du geschützt.

Voraussetzung dafür, Dein Elend zu beenden, ist allerdings, endlich mal Deinen Hintern aus dem Sessel zu hieven. Sonst wird keiner Deiner Wünsche in Erfüllung gehen, sondern nur all Deine Befürchtungen eintreten. So einfach ist das. Und Du allein bist zu 100% für Deine Lage verantwortlich. Niemand sonst! Schade, daß der Staat noch Deine Bequemlichkeit finanziell unterstützt.

Herzlichst
Solitärbaum

03.07.2008 14:29 • #28


H
Hallo Solitärbaum !

Du solltest vielleicht etwas mehr von mir (meinem Krankheitsbild) wissen, und auch lernen, über deinen eigenenTellerrand hinausschauen zu können, bevor du so einen, fast schon beleidigenden, Unfug schreibst.

Ich glaube, deine abwertenden Komentare gehören eher in einen Neo-Nazi Stammtisch, als in dieses Forum!

Gruss,

Helpness

03.07.2008 16:05 • #29


S
Helpness:
Zitat:
über deinen eigenen Tellerrand hinausschauen zu können


Schöner Witz, das sagt jemand, der nur seine Maschinen kannte und seit Jahren in seiner Wohnung dahinsiecht, ein Bild des Jammers abgibt. Einer, der lebt, wie ein uralter Dattergreis. Und alles selbst so ausgesucht.

Ich glaube eben, Du brauchst kein verständnisvolles Gesäusel (Falschheit), keinen lügendurchwobenen Schmusekurs, sondern da muß mal einer Feuer machen unter Deinem Hintern!
Es gibt verschiedene Therapiemethoden, verstehste? Du brauchst Klartext.

Aber, wenn Du meine streng wahrheitsorientierte Beratung nicht haben möchtest, dann laß ich es auch bleiben. Das war eine Drohung.

Mensch! Verlaß endlich Deinen bequemen Sessel! Der ganze Rest Deines Leben rauscht sonst an Dir - ungelebt - vorbei!
Jetzt hast Du noch die Wahl! Du brauchst keine Psychotherapie, sondern harte Arbeit (mit den Händen!) ! Du mußt einfach mal Abends erschöpft in Dein Bett fallen, drum mach reichlich Überstunden oder suche Dir einen Zweitjob! Dann hören auch Deine Grübeleien und Dein Katzenjammer auf! Zieh das 1 Jahr durch, wie ein richtiger Mann (sei kein Waschlappen) - und dann mach einfach Deine Augen auf, schraube Deine überhöhten Ansprüche mal bißchen runter, dann findest Du auch eine Frau!



Zurückgezogenheit

Du kannst Dich zurückhalten, von dem Leiden der Welt, das ist dir freigestellt. Aber vielleicht ist gerade dies Zurückhalten das einzige Leiden, das du vermeiden könntest. FRANZ KAFKA, Chinesische Mauer

Unglück

Es ist ein Unglück, nie Unglück gehabt zu haben! KARL JULIUS WEBER

Tätigkeit

Taten lehren den Menschen, und Taten trösten ihn. JOHANN HEINRICH PESTALOZZI

Tätigkeit ist der wahre Genuss des Lebens, ja das Leben selbst. AUGUST WILHELM SCHLEGEL

Der Sessel tröstet dich nicht. SOLITÄRBAUM


Liebe Grüße
von
Solitärbaum

PS. Helpness, Zeitarbeitsfirmen sind für Dich eine gute Anlaufstelle, andere nehmen Dich sowieso nicht, bei der Lücke, die Du hast auflaufen lassen. Wenn Du mit einigen Menschen auf Arbeit nicht klar kommst, dann hast Du wenigstens den Trost, daß Du das nicht ewig aushalten mußt, sondern auch mal woanders hingeschickt wirst. Du kannst quasi auf diese Weise vor unangenehmen Menschen ausreißen. Die Zeitarbeitsfirmen lassen auch meist mit sich Reden bei Versetzungswünschen. Es gibt Branchen, da verdienen die Zeitarbeitsnehmer genausoviel oder gar mehr als die Festangestellten. Du bist doch Facharbeiter! Deine Chancen stehen nicht schlecht.

03.07.2008 20:41 • #30


C
Hallo Helpness,

Zitat von Helpness:
Zur Zeit muss ich sogar Menschen nerven, ich meine diesen Begriff ja auch nicht negativ, obwohl er natürlich umgangssprachlich so verstanden wird.


Nicht negativ gemeint, achso!

Hmm, um das noch von einer anderen Seite zu betrachten: Du möchtest nicht nerven, tust es aber trotzdem. Nicht dass ich genervt wäre oder du mich in Beschlag nehmen würdest. Aber das empfinde ich als etwas inkonsequent. Konsequent wären zwei Möglichkeiten:

a) Ich möchte nicht nerven, folglich tue ich es auch nicht.
b) Ich möchte nerven, folglich tue ich es auch.

Du setzt nerven außerdem in Gänsefüße. Also meinst du etwas anderes? Was denn?





Zitat von Helpness:
Mein Ziel dabei ist es, Fehler (Denk- und Verhaltensfehler) von mir zu erkennen, und natürlich dann auch daraus zu lernen und etwas zu ändern.


Ehrlich gesagt kann ich keine Denkfehler bei dir erkennen, obwohl man da m.E. gar nicht einmal in richtig und falsch unterscheiden sollte - reflektieren finde ich zwar ok (auch das nicht immer), jedoch ist das nicht so sehr eine Frage von falsch oder richtig. Du bist offenbar bei klarem Verstand, machst dir eine Menge Gedanken, und das ist kein Fehler, glaube ich. Sicher, mal Gedanken abschalten - mit der Sense meditieren oder was auch immer geeignet ist - tut auch gut. Jeder weiß, wie schwer das ist. Eine ausgewogene Mischung vielleicht? Mal denken, dann den Kopf frei machen, wieder denken, wieder nicht denken usw. Das sollte man nicht so schwarz-weiß-mäßig sehen. Übrigens hattest du um Tipps gebeten:

Zitat von Helpness:
Mit dem Entspannen (im Kopf) hast du vollkommen recht. Mir fällt das aber auch fürchterlich schwer, selbst in der perfekten Ruhe denkt der Kopf immer noch weiter. Ich wäre da für jeden guten Tipp sehr dankbar.


Solitärbaum hat dir ja Tipps gegeben (Tischtennis, Sense) und darauf hingewiesen, dass deine Ideen entscheidend sind:

Zitat von Solitärbaum:
Sicher hast Du bessere Ideen als ich, was Du machen kannst, (..)


Du hast das alles zurückgewiesen:

Zitat von Helpness:
Es fällt mir aber immer schwerer, selbst etwas in Bewegung zu setzen
..
Sport ist nicht mein Ding und einen Garten zum Grassensen habe ich nicht.


Ich weiß auch, wie schwer das erst mal ist, wenn sozusagen die Angst auf der Leitung steht. Wenn Solitärbaum dann genervt ist (ohne Gänsefüße, also wirklich genervt, wie man deutlich lesen kann) gibt es dafür Ursachen, vielleicht bei euch beiden?

Zitat von Helpness:
Mein Begriff Endziele war schlecht gewählt. Es klingt natürlich etwas wie Olympiade und Leistungssport. Ich meinte damit, etwas zu erreichen, womit man selbst zufrieden ist. Bei mir wäre das ein halbwegs sicherer (angstfreier) Job, der mich inhaltlich auch ein bisschen ausfüllt, und privat wenigstens ein Mensch in meiner Nähe (muss ja nicht gleich die grosse Liebe oder eine Familie sein).


Leistungssport, lol Ja, so klingt der Begriff Endziel tatsächlich. Das Leben ist wirklich kein Leistungssport. Zufriedenheit finde ich für mich auch wichtig, während ich außerdem der Meinung bin, dass auch Ziele und Erfolgserlebnisse dazugehören. Welche Ziele? Wie weit gefasst? Ob es wichtig ist, sie zu erreichen, nur zu verfolgen oder ob deine persönliche Zufriedenheit doch ganz anders aussieht... wer kann das außer dir schon wirklich sagen? Deshalb tue ich mich übrigens im Moment auch etwas schwer, dir Tipps zu geben: Ich selbst mache so dies und das, um Schritt für Schritt zufriedener zu werden, aber ob genau diese Dinge für dich auch sinnvoll sind? Es gibt von mir nur einen allgemeinen Tipp: Sich der Angst zu stellen und einfach etwas zu tun. Mir war es erst mal egal, was das eigentlich war: Einfach raus und um den Block laufen: Und wenn das erst mal im Dunkeln war. Einfach mal zu VHS-Kursen anmelden und wirklich hingehen. Zum Telefon greifen und jemanden anrufen. Ins Fitness-Studio zu marschieren und die Anmeldung zu unterschreiben. Hingehen. Nochmal hingehen, wieder hingehen. Immer mit einem einzigen Ziel im Hinterkopf: Die Angst zu besiegen mit den Dingen, von denen mein Kopf mir sagte, dass sie wichtig sind: körperliche Bewegung, frische Luft, Sonne, mit Menschen reden, alles war in der Situation für mich besser als untätig rumzusitzen. Ich möchte dir nichts vormachen: Ich bin schon eine Weile unterwegs, habe ab und zu kleine Lichtblicke, bin trotzdem alleine, oft traurig darüber, vermisse oft die Liebe zu mir selbst und das Gefühl, geliebt zu werden, wenn ich mal wieder wahrnehme, dass ich allein bin. Das ist oft sehr unangenehm, aber so ist das. Ob mit Angst oder Traurigkeit. Wachsen tust du nur mit Mut, Helpness.

Viele Grüße,
chicken

03.07.2008 21:27 • #31


I
Hey, dazu fallen mir 3 buddhistische Meilensteine auf dem Weg durchs Leben ein:

1) Tägliches Nachdenken und Üben
2) Wachsende Erkenntnis und Konzentration
3) Zunehmende Bescheidenheit und Güte

... und Tucholsky:

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.

Ich habe natürlich keine Ahnung, ob es hier eine Blacklist gibt und ob Solitärbaum nur noch ausschließlich auf der verkehren darf... lach... falls er es nicht mehr lesen kann, sagt ihm bitte: Das war für ihn!

Ganz liebe Grüße von

Isis

03.07.2008 21:56 • #32


C
Zitat von Kinski:
du ich denke,niemand ist für seine einsamkeit verantwortlich.

Könnte man auch sagen, dass niemand an seiner Einsamkeit schuld ist? Dass man niemandem Vorwürfe dafür machen sollte?

Das ist ein wichtiger Unterschied. Stimmst du dem zu, dass man auch sagen kann, dass niemand schuld ist, Herr Kinski?

03.07.2008 23:00 • #33


S
Helpness:
Zitat:
ein halbwegs sicherer (angstfreier) Job der mich inhaltlich auch ein bisschen ausfüllt


Jaja, aber vorher muß Dich noch ein Psychotherapeut reparieren. Wieviele Jahre hast Du da denn vorgesehen, bis Du Dich in der Lage wähnst und fühlst, Deine Passivität aufzugeben? Findest Du nicht immer eine Ausrede, um weiter auf der faulen Haut zu liegen und zu jammern? Falsche Therapie, nicht der richtige Therapeut... Ich kann nicht, ich habe ja immernoch Angst.

Hör bitte auf zu träumen. Halbwegs sicher, angstfrei, inhaltlich ausfüllt - Papperlapapp!
Was willst Du denn noch für Hürden aufbauen, was fällt Dir noch an Ausschlußkriterien ein? Ach ja, der erlernte Beruf darf es selbst nach Jahren Pause/Auszeit auch nicht sein!
Schraube auch hier mal Deine Ansprüche etwas runter, gemäß Deiner Situation, in der Du Dich hineinmanövriert hast.
Du mußt überhaupt erst mal in Arbeit kommen, egal was und wie sicher und genehm das Dir erscheint! Deine Idealvorstellungen stelle mal vorerst schön hinten an. Verwerfe auch nicht Deinen erlernten Beruf! Gerade dort müßtest Du Dich doch eigentlich am sichersten fühlen! Hier einen auf Hasenfuß mimen, aber in Sachen Erwerbstätigkeit absolutes Neuland betreten wollen - wie passt denn das zusammen!? ...
Helpness: Ähm...!
Gut, dann mach beruflich was anderes. Aber, fange endlich an! Mach Dir selber Beine!

Die Menschen werden nicht an dem Tag geboren, an dem ihre Mutter sie zur Welt bringt, sondern wenn das Leben sie zwingt, sich selbst zur Welt zu bringen. GABRIEL GARCIA MARQUEZ



Wartest du auf bessre Zeiten
Wartest du mit deinem Mut
Gleich dem Tor, der Tag für Tag
An des Flusses Ufer wartet
Bis die Wasser abgeflossen
Die doch ewig fließen
WOLF BIERMANN

Helpness, ich verstehe Dich ja, Einsamkeit zieht so viel Energie, dass es für Aktivität doppelter Anstrengung und Kraft bedarf.
Irgendwie fehlt jede Freude, beinahe alles wird zur Last. Nimm die Härten an, es gibt keinen anderen Weg. Dich ewig zu verweigern, wird Dich nicht stärken. Du hast wie BLAISE PASCAL erkannt: Allein ist der Mensch ein unvollkommenes Ding; er muß einen zweiten finden, um glücklich zu sein.
Du kannst sicher WILHELM HEINSE nur bestätigen: Der Mensch für sich allein, überhaupt jedes Wesen abgesondert, ist unglücklich.

Du darfst nicht im Selbstmitleid verharren. Den bisheriges Verlauf Deines Leben kannst Du nicht mehr ändern.
Deine Möglichkeiten und Chancen vermehren sich nicht, Dein Mut wächst nicht, je länger Du wartest. Du machst durch Passivität alles nur viel schlimmer, Dein bequemer Sessel wird Dir zum Folterstuhl oder ist es schon längst geworden.


Herzlichst
Solitärbaum

04.07.2008 11:55 • #34


G
Halle Helpness,

die Arbeit mit den Hauptschulabgängern fände ich insofern sehr gut, da diese Leute m.E. unbedingt Hilfe benötigen. Geht es da mehr um Sachwissen oder um Verhalten?

Hast du denn schon mal daran gedacht, deine geschriebenen Ergüsse zu vermarkten? Kurzgeschichten, Berichte über Lokales u.a. können ja verkauft werden. Auch wenn dir das erstmal von deinem staatlichen Geld abgezogen würde - es wäre ein Einstieg in ein neues Leben. Und nebenbei könntest du das ohnehin immer weitermachen.

Im übrigen gebe ich Solitärbaum recht: Zeitarbeitsfirmen suchen derzeit wieder ziemlich viele technisch versierte Menschen.

Gruß,
GastB

04.07.2008 13:04 • #35


H
Hallo !

Erst einmal kurz zu GastB :

Bei dem Projekt mit den zukünftigen Hauptschulabgängern geht es um die Berufsfindung. Es werden da verschiedene Bereiche (Metall, Elektro und Büro/Verkauf) angeboten.
Ich habe so ein Projekt vor längerer Zeit schon einmal in Heidelberg gemacht, damals waren es nur keine Hauptschüler, sondern iranische Asylanten zur Integration.

Bezüglich Zeitarbeitsfirmen muss ich folgendes sagen:
Ich bin 49 Jahre alt und habe etwa 30 Jahre lang, mit kurzen Unterbrechungen, in der industriellen Metallverarbeitung gearbeitet. Vom Werkzeugbau bis zur Serienproduktion an Werkzeugmaschinen. Ein traumatisches Erlebnis bei meinem letzten Arbeitsverhältnis hat dazu geführt, dass ich ca. 8 Monate stationär in einem Krankenhaus war. Ich kann und will und darf in diesem Berufsfeld nicht mehr arbeiten, dies ist auch so durch verschiedene Gutachten (z.B. beim Arbeitsamt) belegt. Das Bild, welches Solitärbaum hier von mir vermittelt, ist äuserst Lückenhaft, arrogant und anmassend, und es entspricht auch nicht den Tatsachen.

Hallo chicken83 :

Ich habe nerven in Anführungszeichen gesetzt, weil es ein Oberbegriff für alle anderen Arten von negativem Auftreten ist. Wir haben hier im Forum auch gerade ein gutes Beispiel dafür.

Manchmal muss (und darf) man auch nerven, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Zum Beispiel, den Verkäufer in einem Kaufhaus, wenn man unbedingt eine Information zu einem bestimmten Produkt haben will oder muss. Selbst wenn man da befürchtet, der Verkäufer könne genervt sein, stellt man trotzdem seine Fragen.
Und manchmal ist nerven auch unangemessen und reiner Selbstzweck. Zum Beispiel, jemanden noch tausendmal zu fragen ob er nicht doch ja sagt, wenn er schon mehrmals ganz klar nein gesagt hat.
So in etwa meine ich das.

Zu sagen, dass einem etwas schwerfällt, heisst nicht automatisch, dass man es zurückweist. Es bedeutet eben nur, dass es einem schwerfällt, es heisst aber noch nicht, dass man es nicht annimmt oder nicht tut.
Manchmal macht man ja auch Dinge sogar extra, weil sie schwerfallen (z.B.Sport bei Übergewicht) um dann damit ein Erfolgserlebnis zu haben.

Zu meinen möglichen Denk- und Verhaltensfehlern, möchte ich hier im öffentlichen Forum nichts mehr schreiben, solange Menschen wie Solitärbaum hier anwesend sind. Ich habe eine ernste Krankheit, die nennt sich SVV (selbstverletzendes Verhalten), das ist eine Persönlichkeitsstörung aufgrund traumatischer Kindheitserlebnissen. Ich denke, das ist zu verstehen.

Sorry, dass ich mich heute etwas kurz gefasst habe, obwohl ich eigentlich noch viele Gedanken zu allem habe, es hat nichts mit dir zu tun, sondern nur mit Solitärbaum. Ich scheue zwar nicht den Konflikt, möchte aber auch nicht mein Leben und meine Gedanken vor jedem (Selbst-Zenzur) ausbreiten.

Ich würde es gut finden, wenn wir unseren Austausch über PN fortführen könnten !

Bis dann und viele Grüsse,

Helpness

04.07.2008 17:17 • #36


S
Helpness, wegen mir brauchst Du Deine Forenteilnahme nicht auf PN reduzieren. Ich werde Dich nicht weiter behelligen.
Schade, daß Du meine Beiträge so abwertest, hatte mir solche Mühe gegeben Dir zu helfen und viel Zeit investiert. Sei nicht gleich beleidigt, guck mal durch die Humor-Brille. Mußt denken, Solitärbaum ist auch nur armes, dummes Schwein.

Tschüß
Solitärbaum

04.07.2008 20:12 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

C
Hallo Helpness,

Zitat von Helpness:
Zu sagen, dass einem etwas schwerfällt, heisst nicht automatisch, dass man es zurückweist.

In dem Moment heißt es das schon, nachdem du ausdrücklich um jeden guten Tipps gebeten hattest. Als Zurückweisung kommt es dann erst mal rüber, und Solitärbaum schien mir da sogar sehr gereizt drauf zu reagieren.


Zitat von Helpness:
Es bedeutet eben nur, dass es einem schwerfällt, es heisst aber noch nicht, dass man es nicht annimmt oder nicht tut.
Manchmal macht man ja auch Dinge sogar extra, weil sie schwerfallen (z.B.Sport bei Übergewicht) um dann damit ein Erfolgserlebnis zu haben.

Verstehe, das kann man natürlich so allgemein ausdrücken Wie steht es bzgl. der Tipps speziell mit dir? Hast du schon Tipps für dich annehmen können, die du zwecks Erfolgserlebnissen denkst, umsetzen zu können, auch wenn es schwerfallen wird?


Zitat von Helpness:
Und manchmal ist nerven auch unangemessen und reiner Selbstzweck. Zum Beispiel, jemanden noch tausendmal zu fragen ob er nicht doch ja sagt, wenn er schon mehrmals ganz klar nein gesagt hat.

Machst du so etwas denn? Den Eindruck machst du auf mich überhaupt nicht. Oder kennst du es, dass du genervt wirst, obwohl du klar nein gesagt hast? Obwohl du das allgemein formuliert hast, würde ich gerne verstehen, was dich zu dieser Überlegung veranlasst.

Zitat von Helpness:
Zu meinen möglichen Denk- und Verhaltensfehlern, möchte ich hier im öffentlichen Forum nichts mehr schreiben, solange Menschen wie Solitärbaum hier anwesend sind.
...
Ich denke, das ist zu verstehen.

Absolut verständlich, nicht alles öffentlich schreiben zu wollen. Bitte hab auch Verständnis, dass ich nicht daneben noch via PN schreiben möchte. Wäre es also sinnvoll, anstatt deine krankheitsgeschichtlichen Details öffentlich zu diskutieren, bei deiner momentanen Situation zu bleiben und was du daran verbessern könntest?

04.07.2008 23:28 • #38


G
Hallo Helpness,

ich finde, das mit der Berufsberatung für junge Leute hört sich gut an.

---------

Dass du hier nicht mehr schreiben willst, weil dir hier eine Person etwas Kritisches geschrieben hat, erstaunt mich doch etwas. Diese Reaktion erscheint mir - Verzeihung - merkwürdig realitätsfremd, und bestätigt geradezu das, was Solitärbaum dir als Feedback geben wollte.

Zitat:
Sorry, dass ich mich heute etwas kurz gefasst habe, obwohl ich eigentlich noch viele Gedanken zu allem habe, es hat nichts mit dir zu tun, sondern nur mit Solitärbaum. Ich scheue zwar nicht den Konflikt, möchte aber auch nicht mein Leben und meine Gedanken vor jedem (Selbst-Zenzur) ausbreiten.

Du gehst in ein Forum, und beim ersten Widerspruch bzw. dir nicht passenden Feedback ziehst du den Schw*anz ein und wünschst eine Sonderbehandlung? Hast du denn angenommen, dass in einem Forum nur Menschen mitlesen und mitschreiben, die dir in allem zustimmen? - oder?)

Auch in einem Unternehmen trifft man nicht nur auf Menschen, die einen mögen oder inhaltlich mit einem übereinstimmen. Das ist normal, damit muss man einfach rechnen und umgehen wollen. Ich weiß, dass das manchmal sehr unangenehm und schwierig ist, habe ich selbst schon oft genug erlebt. Aber es ist nun mal die Realität, und die begann, als wir aus dem Paradies vertrieben wurden, und das ist sogar schon mehr als 6.000 Jahre her ...

Und, wie schon chicken83 schrieb: Es bleibt ja völlig deiner eigenen Auswahl überlassen, was du hier preisgibst und was nicht. Das geht uns allen so, nicht nur dir.

Wenn du eine ernsthafte Auseinandersetzung mit deinem Problem willst, um eventuell dadurch wirklich ein Stück weiterzukommen, dann bist du hier im Forum m.E. richtig.

--------------

Du schreibst, dass du in diesem Berufsfeld wegen des Mobbings (darum ging es bei diesem Trauma doch, oder war es etwas anderes?) nicht mehr arbeiten kannst. Das verstehe ich nicht ganz. Mobbing kann doch in jedem Berufsfeld vorkommen?

Wenn man z.B. einen Verkehrsunfall gebaut oder erlitten hat, wird auch von Therapieseite her darauf geachtet, dass man kein Vermeidungsverhalten aufbaut, sondern baldmöglichst wieder am Verkehr teilnimmt, als Autofahrer auch Auto fährt.

Wieso soll das bei anderen Unternehmungen mit Maschinen anders sein?

Gruß,
GastB

05.07.2008 08:38 • #39


H
Hallo chicken83 !

Ich habe schon sehr viele Tipps für mich annehmen und auch umsetzen können. Aber natürlich nicht ausnahmslos alle.

Nur einmal ein Beispiel:
Ich bin Alk.. Vor fast 25 Jahren habe ich eine Therapie gemacht und bin seit dem Rückfallfrei trocken. Das wäre bestimmt nicht der Fall, wenn ich schweren Dingen (Veränderungen) aus dem Weg gehen würde, und absolut nichts und von Niemandem annehmen würde.

Mein Zweite Beispiel zum Thema nerven war nur ein Beispiel für das negative nerven. Ich mache das selbst (hoffentlich) nicht.
Wenn ich z.B über das Wetter schreiben würde, dann beschreibe ich es ja auch nur, und mache es nicht selber.

Hallo GastB :

Zur Beurteilung der Sache fehlen dir einige Informationen.

Ich habe eine Krankheit über die du keine Informationen hast, und die du von daher auch nicht beurteilen kannst. Noch weniger steht es dir zu, die Gutachten zu meiner Krankheit (die du ja auch nicht kennst) zu beurteilen.

Ich habe auf deine Nachfragen offen und ehrlich geantwortet.

Woher nimmst du die Frechheit, zu behaupten, dass ich beim ersten Wiederspruch den S... einziehe, kennst du mich so gut? Etwas mehr Fairness und Anstand wären hier wohl angebracht!
PS: Solitärbaum lässt hier im Forum (an vielen Stellen) menschenabwertende und erniedrigende Äusserungen ab. Wenn ich mich, mit Würde und Anstand, dazu Entscheide, mit solch einem Menschen nichts zu tun haben zu wollen und auch nichts von ihm anzunehmen gedenke, dann ist das meine persönliche Entscheidung und hat mit S... einziehen nichts zu tun. Ich würde ja auch, zum Beispiel, von einem Neo-Nazi keine Ratschläge annehmen, oder würdest du so etwas ernsthaft von mir erwarten?

Viele Grüsse,

Helpness

05.07.2008 11:55 • #40


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