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Falls jemand diese Einträge hier lesen sollte:
- - Ich wünsche eher keine Kommentare. Falls wer mir was mitteilen möchte, würde mich über PNs freuen.

Falls jemand mich wiedererkennen sollte:
- - Ja, ich war schon mal hier. Und kehre zurück, ohne durchgreifende Motivation, wenn ich ehrlich bin.
Vielleicht mache ich das hier eher sporadisch.
Es sollte mir eigentlich reichen bzw. es scheint mir der bessere Weg, einfach für mich privat (und von Hand) TB zu schreiben. Dennoch hat dieses Format hier Vorzüge. Schwer zu beschreiben.
Die Selbstspiegelung ist eine andere, wenn die Möglichkeit besteht, dass jemand mitliest. Ich würde sogar behaupten, ich schreibe anders; nicht nur das, was man schreibt, auch in der Art und Weise; aber das ist ja eigentlich banal.

Warum kafkaesk?
- - Das klingt zu hochtrabend und exzentrisch. Oder so ein bisschen dünkelhaft, als hätte ich einen hohen literarischen Anspruch. Den habe ich tatsächlich. Zumindest ist er wohl überdurchschnittlich. Was dann wiederum nicht viel heißt.
Ich war auf der Suche nach einem markanten Titel. Und schnappte beim ersten Einfall, der mir kam, zu.

Kafka soll mal sinngemäß gesagt haben: Das Schreiben besteht im Wesentlichen darin, darüber hinwegzutäuschen, dass man nicht schreiben kann. Und: Was weiß man schon, was im Anderen vor sich geht, welche inneren Kämpfe er auszufechten hat. Daher sollte man anderen Menschen immer mit der größtmöglichen Demut und Achtsamkeit begegnen.

Beides ist mir sympathisch.

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Was für eine fürchterliche Vorrede! Ich habe glatt vergessen, was mein Thema war und was ich hier soll. Womit ich loslegen wollte. Draußen herrscht (windstille) Sommerhitze, die ich wieder mal nicht mitbekomme, auf die ich mich nicht einlasse, die eher wie ein Ballast gegen die Fenster drückt. Dabei ist mir der Sommer die liebste Jahreszeit.

Wenn ich vor Wärme ein bisschen schwitze, ist mir das eigentlich eher recht. Hohe Temperatur, viel Licht - das entspannt mich ein bisschen. Auch weil es mich vom Improvisierten, dem Makulatur-Ähnlichen meiner Existenz ein wenig ablenkt oder erlöst. Ich lege mich irgendwie aufs Bett. Schlafe bei Gelegenheit auf dem Sofa im Wohnzimmer ein. Meine Resthaare sind unordentlich oder ich rasiere mich eine Woche lang nicht. Das geht im Sommer leichter. Fühlt sich organischer und lebendiger an. Ich ächze nach Leben, ich dürste nach Intensität. Wenn sie aber misslingt, macht das nicht in dieser Jahreszeit weniger aus.
Der Sommer hat Körper. Manchmal sogar zu viel davon. Ich ziehe mir nicht gerne Sachen an, ich bleibe im versumpften Outfit. Meine alten T-Shirts reichen. In der Ruhe liegt die Kraft. Das vermittelt mir warmes Wetter viel eher als z. B. der Herbst, wobei es natürlich den Kreislauf belastet.

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Was für ein Anfang! Als wenn mich das Wetter interessiert. Ich habe das Fenster geöffnet. Draußen zwitschern ein paar Vögel, als hätten sie noch nicht mitbekommen, dass der Abend hereinbricht. Sie sollen gefälligst von der Hitze ermattet schweigen! Mein Thema war eigentlich eine verflossene Affäre, das Loslassen, mein schwieriges Verhältnis zu Frauen, meine Körbe-Sammlung, meine vollständige Mittelmäßigkeit in jeder Hinsicht, die Sehnsucht, die Irritationen, Demütigungen und Selbstabwertungen, die gerade mit dieser Sache verbunden sind. Doch ich habe irgendwie aus dem Blick verloren, worum es mir ging.
Was der Punkt war.
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Das ist ja scheußlich. Und dann auch wieder verständlich. Mir ist im Moment alles zu viel und die verdammte Hitze draußen macht es nicht leicht, klar zu denken. Ich sollte viel trinken und sträube mich etwas dagegen. Ich nehme einen zu großen Schluck, einen regelrechten Schwall aus meinem großen Glas, bekleckere mein T-Shirt; es ist mir auf angenehme Art egal. Mein gesamter heutiger Tag: desaströs, regelrecht gestalt- und strukturlos.

Was ist nur mit mir, dass ich so wenig auf die Reihe kriege.

30.06.2025 22:08 • 03.07.2025 #1


3 Antworten ↓


Hallo,

Mein Deutsch Abitur ging ueber Kafka.

Ich werde mitlesen.

A


Mein kafkaeskes Tagebuch

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Von wegen literarischer Anspruch ... Mir geht es doch nur um ein Thema, darüber herumzujammern, dass ...

Gerade jetzt bei diesen heißen Temperaturen, deutlich über 30° C. Im Urlaub finde ich das okay, manchmal sogar schön, sofern ein kühlendes Meer mit erwähnenswertem Wellengang (nichts schlimmer als unbewegtes Wasser) und ein schöner Strand in der Nähe sind.

Derzeit scheue ich aber sogar das Freibad. Vor allem, weil ich die Fahrt dorthin schwierig finde. Was eher Unsinn ist. Oder meine Depressivität sagt mir das ein. Zumal das Denken erschwert ist bei diesem Wetter.

Warum scheue ich mich davor, ins Freibad zu fahren? Na, weil ich auf dem Weg mit dem Fahrrad 35 Minuten voll in der Sonne rösten würde. ich würde von Schatten zu Schatten ums Überleben kämpfen. Nervt und ist extrem anstrengend.

Das ginge ja vielleicht noch. Aber dann liege ich dort im Freibad allein herum. Ich hätte gerne das Gras so hochgewachsen, dass ich darin verschwinden kann.
Das geht ja irgendwie auch noch, wenn man nur eine halbwegs normale Einstellung zur eigenen Existenz gewinnt. Es geht irgendwie ALLES, sofern man die Haltung ...
Ich habe schon ein paar Mal Einzelfahrten ins Freibad genossen.

Abzüglich einer kleinen Entmutigung, dass es sich doch so anfühlt, wie es tatsächlich ist: Ich werde ständig mit meinem sozialen Scheitern konfrontiert. Dass ich keine Freunde, keinen normalen sozialen Umgang habe, mich schwer damit tue.

Niemand mag mich. So fasse ich das mal selbstmitleidig zusammen.

Allein mein verdammtes Selbstmitleid. Wisst ihr, wie ich wirklich bin? Sehnsüchtig.
In einer Weise, die ich niemandem vermitteln kann. Zumindest in ungefähren Bekanntschaften ist es eine Zumutung. Oder wenn ich Frauen begegne.

Mit dieser Künstlerin, die bei unseren Schreibtreffen auftauchte; ein bisschen wie eine Fehlbesetzung, weil sie sich fürs Schreiben kaum interessiert, aber das fällt ihr selbst scheinbar kaum auf; lenkte ich das Thema schon nach kurzer Zeit auf Hände. Sie hat ein positives Verhältnis zu ihren Händen (und das als sensible Künstlerin, die sich mit aussterbenden Dingen befasst, was ich anziehend finde) und offenkundig auch mit körperlicher Sehnsucht nichts zu schaffen. Was ich von mir nicht gerade behaupten kann.
Also ich lenkte auf ein Thema, mehr unbewusst als bewusst, das verfänglich und verräterisch ist in Bezug auf meine Verfassung.

Bei diesem Wetter kann ich nicht klar denken.

Ich hätte achtsamer und zurückhaltender sein sollen. Jetzt hält sie mich natürlich für einen frustrierten Idioten. Was ich auch bin.

Bei mir geht es doch ständig nur um das Thema Nummer 1. Deshalb setze ich hier auch einen Trigger.
Trigger

Ich bin extrem sehnsüchtig. Die Hitze macht mich noch launischer, müder, als ich eh schon bin. Macht mich kurz angebunden. Schroff. Lethargisch. Gereizt. Ich denke nur noch in kurzen Sätzen. Während mich die Wärme erdrückt. Als wäre zu wenig Luft in meinen Lungen. Meine Lungen verkörpern mich und meine Sehnsucht.
Ich möchte ihr nichts sagen als: Komm bitte her und lege dich auf mich. DAS könnte ich jetzt brauchen. DAS will ich immerzu so sehr, dass es die Frauen um mich herum abschrecke ...
In meinen Nachtträumen ist das noch deutlicher, ungehemmter, direkter. Ich begegne einer Frau, sofort klären wir miteinander ab, dass wir unseren Berührungsdurst aneinander stillen oder dass das vielleicht zu viel verlangt ist von ihr - von mir niemals. Wir fallen ineinander. Vielleicht sogar durch den Anderen hindurch. Ich kann und mag mich nie abgrenzen in diesen Träumen. Ich erhoffe nichts Anderes. Als dass die Grenzen pulverisiert werden.
Das Verlangen nach Berührung ist bei mir so groß, dass ich es als Unverschämtheit und Zumutung bezeichne. Für den Anderen. Ein bisschen auch für mich selbst. Ich fühle mich reduziert auf eine animalische Ebene. Und das hat schöne und eben auch sehr entnervende Seiten. Mir wäre es lieber, ich wäre neutral wie die Schweiz oder wie ein Tennismatch, bei dem es um nichts geht.
Dabei ist es vorrangig noch nicht mal ein e rot isches Gefühl. Dennoch ein sehr starkes, unbedingtes Wollen. Mir völlig egal, wer sie ist. Wir müssen uns nicht erst kennenlernen. Das passiert nebenbei oder über alle sieben Sinne. Hauptsache, sie legt sich auf oder unter mich. Ich spüre so gerne ihre Taille, an mich geschmiegt, als passte kein Blatt Papier zwischen uns. Ihre Taille und ihren Po. Während ich sie halte, möchte ich sie abküs sen, ihren kir schigen, mir entgegensuchenden Mund. Wie zwei Meerestiere verschlingen wir uns ineinander. Ihr Kinn ist so weich! Wie ich das Kinn von Frauen mag, nicht mehr normal. Vielleicht nur, weil mir das ewige Rasieren meiner eigenen Kinngegend auf den Geist geht. Ich stelle fest, dass ich es beim Küssen von Männern sogar nett fände, wenn mich ihre Bartstoppeln kratzen, aber meine homo-e rot. Gefühle halten sich sehr in Grenzen. Geht es um Unterkörper, bin ich enttäuscht. Bzw. eindeutig het e r o.
Ich küsse also jeden, der/die nicht bei 3 auf dem Baum ist. Lieber eine Sie. Sie soll sich nicht zieren, das ist die Hauptqualifikation und eigentlich die einzige.
Gestern bei der großen Teams-Besprechung war ich nur mit einem Thema befasst; wie ich es hinbekommen, von den 30 Teilnehmern heranzuzoomen auf die Kollegin, die mir optisch am besten gefällt. Es hat nicht so richtig geklappt. Ich habe entdeckt, dass man jeden beliebigen Teilnehmer zwar in ein Einzelbild hervorheben kann, das Einzelbild ist allerdings eher klein. Ich hing einer Weile der Marketingleiterin an ihren Lippen, hoffte, dass sie sich mal so hinsetzt, dass ich etwas von ihren Booooooops und ihrem weiteren Körper sehen kann. Doch erstens blieb sie beharrlich in ihrer zugeknöpften Position, nur den Kopf und die Schultern zeigend. Ich verändere während eines Meetings fünfzehn Mal meine Körperhaltung oder wenigstens die Art, wie ich meinen Kopf auf den Unterarm stütze, kurz vorm Einschlafen; andere hingegen kein einziges Mal, als wäre ihr Bild eingefroren. Danach testete ich drei weitere Kandidatinnen durch. Da war ein bisschen Lust auf sie vorhanden, allerdings so einen richtigen Knaller haben wir nicht in unserer Belegschaft. Das ist übrigens der Hauptgrund, weshalb ich unsere Firmenfeiern meide; da ist niemand, an die ich mich heranflirten wollen würde.
Genug von diesem Sehnsuchtsgerede. Mir ist zu warm. Das ist heute die Ausrede für meine Haltlosigkeit. Die in Wahrheit typisch für mich ist/ immer vorhanden ist.
Und für mein relativ schnelles Beenden dieser Geständnisse/ Plaudereien.


Habe die Schule des Schreibens (SdS) besucht, ich werde nicht mitlesen.





Dr. Reinhard Pichler
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