
Cedric2020
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Soll ich mal etwas echt Deprimierendes erzählen? Etwas, was mich ziemlich fertig macht ...
Allerdings ist das hier eher etwas Dahergelaber, also bitte nur bei absoluter Langeweile lesen!
Ich war mal in einer Kneipe. Fußball-Abend. Im Dunstkreis der großen Leinwand blockierte ein Chica (ich meine das nicht abfällig) meinen reservierten Platz.
Weil ich in solchen Momenten charmant sein kann oder mir das zumindest einbilde, kamen wir ein bisschen ins Plaudern.
Nein, macht doch nichts, du kannst gerne noch eine Weile am Tisch sitzen bleiben. Mein Kumpel kommt erst später. Bist du auch Arsenal-Fan?
So die Tour. Da sie schlecht weglaufen konnte - Kneipe sehr voll -, kamen wir ins Gespräch.
Ich fragte sie, was sie studiert, gab zurück, was ich selbst so treibe, wie ich in die Kneipe gefunden hatte. Leierte mir aus den Rippen, was ich an ihrem Studiengang interessant fand, nachzufragen. Suchte ihr entgegen zu kommen. Sie würde um die Ecke wohnen, erwähnte sie beiläufig und unnötigerweise. Es klang beinahe danach, als könnte da noch eine Anschlussfrage kommen, wie: Willst du später mitkommen? (Wovon träume ich nachts?)
Jedenfalls, es ergab sich ein bisschen Small Talk, mehr von mir angeleiert als von ihr, und für eine Weile dachte ich, hui, dieses deutlich jüngere Mädel interessiert sich ein bisschen für mich.
Dann fing das Spiel an, und es kam zu Verschiebungen.
Sie saß irgendwann schräg hinter mir und manchmal war mir, als würde ihr Atem meinen Nacken streifen. Sehr angenehmes Gefühl.
Bei Torszenen drehten wir uns zueinander um und lächelten uns an. Statt das realistisch einzuschätzen, bildete ich mir ein, sie interessiert sich tatsächlich.
Die Pointe kam kurz vor Spielende.
Plötzlich saß ein Typ neben ihr, der vernünftigerweise in ihrem Alter war. Und der dann seinen Charme spielen ließ, auf erschreckend ähnliche Art wie ich zuvor ... Der ihr also Fragen stellte, woher kommst du, was machst du, ah, interessierst du dich für Arsenal?
Ich merkte ihm an, dass seine Neugier vielleicht nicht unecht war, doch irgendwie auch alles andere als überzeugend, sondern routinemäßig wirkte. Dass er sie bloß abcheckt, scheußliches Wort, statt sich ihr wirklich zu nähern. (So sind Männer halt. In der Nähe von Einfachchromosomlern mutieren wir zum balzenden Hirsch.)
Und dass er dann ins Palavern geriet, über dies oder das seine Bescheidwisser-Meinung zum Besten gab, gönnerhaft ein paar wohlwollende Worte in ihre Richtung und über ihr Studium streute, letztlich genauso Mainsplaining-mäßig und bescheuert wie ich. Nur vielleicht noch arroganter, noch anmaßender. Da wir keinen Meter auseinander saßen, musste ich mir das Gesülze dieses Typens zwangsläufig minutenlang mit anhören.
Ich meine, das Spiel lief noch, der Typ achtet null darauf, es ist ihm in Wahrheit völlig egal, was ihn nicht davon abhält, sich selbst als Fan zu bezeichnen. Ich dachte die ganze Zeit: Was für ein Ar***. Was für eine Milchtüte.
Und Frauen lassen sich von solchen Schimpansen beeindrucken und volllabern. Es ist immer das Gleiche. Würde mich ja nicht groß stören, wenn der mir nicht die Schlussviertelstunde des Spiels zerquatscht hätte. (Es war nun nicht so laut, dass eine Beschwerde angemessen gewirkt hätte.) Und wenn ich nicht mich selbst in seinen hilflosen und zugleich selbstverliebten Anmach-Versuchen erkannt hätte.
Da die beiden wie gesagt gleichen Alters waren und er ihr anscheinend attraktiver vorkam als ich, logisch, ging sie auf ihn deutlich mehr ein als auf mich. Und ich hatte das vorher null gemerkt. Dass ich mal wieder zu optimistisch war.
Es ist scheußlich, Menschen bei ihren erbärmlichen Flirt-Annäherungen zuzusehen. Vor allem, wenn ich darin erkenne, dass ich kaum ein Deut besser bin. Als diese Hampelmännchen, die in die Fitnessbude rennen und das für maskulin halten, die mit ihren albernen Mountainbikes durch die Wälder brettern, oder irgendein bescheuertes schnelles Auto ihr eigenes Reich nennen und sich deswegen wie ein Kerl vorkommen, oder die was-auch-immer studieren oder arbeiten, und sich darauf groß was einbilden; die meisten von denen sind so unreflektiert und eingefahren in ihrem mickrigen Korsett aus Männlichkeitsritualen, dass sie das Charisma eines Küchenstuhls ausstrahlen.
Am übelsten kommt mein Männerhass übrigens hoch, wenn ich an einem Friseurladen vorbeikomme und dort die verhuschten Lackaffen sehe, die sich ihre albernen Hipster-Bärte schön glatt ausschneiden lassen oder sich eine dieser Klobürstenfrisuren antun mit ausrasierten Seiten, als wären sie gotische oder anatolische Krieger, die die Restwelt beeindrucken wollen mit zauseligen Vollbärten, Muskelvortäuschungen und martialischen Tattoos. Ich kann diese Halbstarken nicht mal für 10 % ernstnehmen.
Wenn ich bei meiner Spezies - den Männern - ein bisschen Einfühlungsvermögen oder wenigstens Höflichkeit entdecke oder einer einen Satz schreiben kann, ohne dass er sich die Hand bricht oder es nach krakeligem Schulversager aussieht, bin ich ja schon froh.
Tut mir leid, ich habe da echt eine Macke. Ich mag Männer nicht. Die allermeisten.
Die, die das Bild bestimmen.
Ich habe zu oft mit einsilbigen Ingenieuren zu tun und mit *beep* Sportlern unter der Gemeinschaftsdusche gestanden.
In der Bahn sieht man nur noch Hänger, Handy-Süchtige und Schmierlappen.
Oder Anzugträger, die sich durch ihren Job definieren und den unberührbaren Machertypen spielen.
Einer schlimmer als der nächste.
Sie alle starren Frauen auf die Rückseite, sofort be- und abwertend, mit ihrem fachmännischen an zehntausend Ma st urbationsstunden geschulten Urteil, bei jeder Gelegenheit, oder popeln sich wie Forschungsreisende in der Nase, wenn sie glauben, dass keiner hinsieht.
Übertreibe ich, steigere ich mich mal wieder rein?
Ja. Ich lasse das trotzdem mal als Zeugnis meiner Einfältigkeit und Voreingenommenheit stehen: Wäre ich eine Frau, würde ich les bis ch werden wollen. Das ist leider mein voller Ernst. Frauen sind nun auch nicht viel besser. Aber zumindest im Durchschnitt etwas feingeistiger, biegsamer, weniger borniert. Frauen sind die größeren Illusionisten und gleichzeitig deutlich mehr geerdet.
Das Eine scheint miteinander zusammenzuhängen. Die meisten Männer kommen mir vor, als würden sie nicht mehr träumen. Höchstens noch von ihrer Traumfrau. Oder einem leckeren Nachtisch. Sie kommen mir stumpf, unausgegoren, langweilig und nichtsnutzig vor. Ist vielleicht auch eine Projektion meines Selbsthasses. Nein, viele Männer wirken tatsächlich oft so. Ich habe meine letzte Männergruppe geschmissen, weil ich null Potential in den dort rumliegenden Typen sah.
Da war z. B. einer, der zwei Herzinfarkte hinter sich hatte. Nur mal so als zynisches Beispiel. Das brachte ihn immer noch dazu, auch nur halbwegs seine Lebensweise, sein Rauchen, seine Verbissenheit und Egozentrik zu hinterfragen.
Oder dieser Abteilungsleiter eines großen Kunden, von dem man mir brühwarm erzählte, etwas mehr, als ich hören wollte.
Nein, das breite ich nicht auch noch aus. Ich steigere mich rein, ich werde selbst zu einem dieser Labertypen, die andere mit borniertem Gerede zu unterhalten versuchen, dabei nur leider eben nichts oder nicht viel zu sagen haben.
Allerdings ist das hier eher etwas Dahergelaber, also bitte nur bei absoluter Langeweile lesen!
Ich war mal in einer Kneipe. Fußball-Abend. Im Dunstkreis der großen Leinwand blockierte ein Chica (ich meine das nicht abfällig) meinen reservierten Platz.
Weil ich in solchen Momenten charmant sein kann oder mir das zumindest einbilde, kamen wir ein bisschen ins Plaudern.
Nein, macht doch nichts, du kannst gerne noch eine Weile am Tisch sitzen bleiben. Mein Kumpel kommt erst später. Bist du auch Arsenal-Fan?
So die Tour. Da sie schlecht weglaufen konnte - Kneipe sehr voll -, kamen wir ins Gespräch.
Ich fragte sie, was sie studiert, gab zurück, was ich selbst so treibe, wie ich in die Kneipe gefunden hatte. Leierte mir aus den Rippen, was ich an ihrem Studiengang interessant fand, nachzufragen. Suchte ihr entgegen zu kommen. Sie würde um die Ecke wohnen, erwähnte sie beiläufig und unnötigerweise. Es klang beinahe danach, als könnte da noch eine Anschlussfrage kommen, wie: Willst du später mitkommen? (Wovon träume ich nachts?)
Jedenfalls, es ergab sich ein bisschen Small Talk, mehr von mir angeleiert als von ihr, und für eine Weile dachte ich, hui, dieses deutlich jüngere Mädel interessiert sich ein bisschen für mich.
Dann fing das Spiel an, und es kam zu Verschiebungen.
Sie saß irgendwann schräg hinter mir und manchmal war mir, als würde ihr Atem meinen Nacken streifen. Sehr angenehmes Gefühl.
Bei Torszenen drehten wir uns zueinander um und lächelten uns an. Statt das realistisch einzuschätzen, bildete ich mir ein, sie interessiert sich tatsächlich.
Die Pointe kam kurz vor Spielende.
Plötzlich saß ein Typ neben ihr, der vernünftigerweise in ihrem Alter war. Und der dann seinen Charme spielen ließ, auf erschreckend ähnliche Art wie ich zuvor ... Der ihr also Fragen stellte, woher kommst du, was machst du, ah, interessierst du dich für Arsenal?
Ich merkte ihm an, dass seine Neugier vielleicht nicht unecht war, doch irgendwie auch alles andere als überzeugend, sondern routinemäßig wirkte. Dass er sie bloß abcheckt, scheußliches Wort, statt sich ihr wirklich zu nähern. (So sind Männer halt. In der Nähe von Einfachchromosomlern mutieren wir zum balzenden Hirsch.)
Und dass er dann ins Palavern geriet, über dies oder das seine Bescheidwisser-Meinung zum Besten gab, gönnerhaft ein paar wohlwollende Worte in ihre Richtung und über ihr Studium streute, letztlich genauso Mainsplaining-mäßig und bescheuert wie ich. Nur vielleicht noch arroganter, noch anmaßender. Da wir keinen Meter auseinander saßen, musste ich mir das Gesülze dieses Typens zwangsläufig minutenlang mit anhören.
Ich meine, das Spiel lief noch, der Typ achtet null darauf, es ist ihm in Wahrheit völlig egal, was ihn nicht davon abhält, sich selbst als Fan zu bezeichnen. Ich dachte die ganze Zeit: Was für ein Ar***. Was für eine Milchtüte.
Und Frauen lassen sich von solchen Schimpansen beeindrucken und volllabern. Es ist immer das Gleiche. Würde mich ja nicht groß stören, wenn der mir nicht die Schlussviertelstunde des Spiels zerquatscht hätte. (Es war nun nicht so laut, dass eine Beschwerde angemessen gewirkt hätte.) Und wenn ich nicht mich selbst in seinen hilflosen und zugleich selbstverliebten Anmach-Versuchen erkannt hätte.
Da die beiden wie gesagt gleichen Alters waren und er ihr anscheinend attraktiver vorkam als ich, logisch, ging sie auf ihn deutlich mehr ein als auf mich. Und ich hatte das vorher null gemerkt. Dass ich mal wieder zu optimistisch war.
Es ist scheußlich, Menschen bei ihren erbärmlichen Flirt-Annäherungen zuzusehen. Vor allem, wenn ich darin erkenne, dass ich kaum ein Deut besser bin. Als diese Hampelmännchen, die in die Fitnessbude rennen und das für maskulin halten, die mit ihren albernen Mountainbikes durch die Wälder brettern, oder irgendein bescheuertes schnelles Auto ihr eigenes Reich nennen und sich deswegen wie ein Kerl vorkommen, oder die was-auch-immer studieren oder arbeiten, und sich darauf groß was einbilden; die meisten von denen sind so unreflektiert und eingefahren in ihrem mickrigen Korsett aus Männlichkeitsritualen, dass sie das Charisma eines Küchenstuhls ausstrahlen.
Am übelsten kommt mein Männerhass übrigens hoch, wenn ich an einem Friseurladen vorbeikomme und dort die verhuschten Lackaffen sehe, die sich ihre albernen Hipster-Bärte schön glatt ausschneiden lassen oder sich eine dieser Klobürstenfrisuren antun mit ausrasierten Seiten, als wären sie gotische oder anatolische Krieger, die die Restwelt beeindrucken wollen mit zauseligen Vollbärten, Muskelvortäuschungen und martialischen Tattoos. Ich kann diese Halbstarken nicht mal für 10 % ernstnehmen.
Wenn ich bei meiner Spezies - den Männern - ein bisschen Einfühlungsvermögen oder wenigstens Höflichkeit entdecke oder einer einen Satz schreiben kann, ohne dass er sich die Hand bricht oder es nach krakeligem Schulversager aussieht, bin ich ja schon froh.
Tut mir leid, ich habe da echt eine Macke. Ich mag Männer nicht. Die allermeisten.
Die, die das Bild bestimmen.
Ich habe zu oft mit einsilbigen Ingenieuren zu tun und mit *beep* Sportlern unter der Gemeinschaftsdusche gestanden.
In der Bahn sieht man nur noch Hänger, Handy-Süchtige und Schmierlappen.
Oder Anzugträger, die sich durch ihren Job definieren und den unberührbaren Machertypen spielen.
Einer schlimmer als der nächste.
Sie alle starren Frauen auf die Rückseite, sofort be- und abwertend, mit ihrem fachmännischen an zehntausend Ma st urbationsstunden geschulten Urteil, bei jeder Gelegenheit, oder popeln sich wie Forschungsreisende in der Nase, wenn sie glauben, dass keiner hinsieht.
Übertreibe ich, steigere ich mich mal wieder rein?
Ja. Ich lasse das trotzdem mal als Zeugnis meiner Einfältigkeit und Voreingenommenheit stehen: Wäre ich eine Frau, würde ich les bis ch werden wollen. Das ist leider mein voller Ernst. Frauen sind nun auch nicht viel besser. Aber zumindest im Durchschnitt etwas feingeistiger, biegsamer, weniger borniert. Frauen sind die größeren Illusionisten und gleichzeitig deutlich mehr geerdet.
Das Eine scheint miteinander zusammenzuhängen. Die meisten Männer kommen mir vor, als würden sie nicht mehr träumen. Höchstens noch von ihrer Traumfrau. Oder einem leckeren Nachtisch. Sie kommen mir stumpf, unausgegoren, langweilig und nichtsnutzig vor. Ist vielleicht auch eine Projektion meines Selbsthasses. Nein, viele Männer wirken tatsächlich oft so. Ich habe meine letzte Männergruppe geschmissen, weil ich null Potential in den dort rumliegenden Typen sah.
Da war z. B. einer, der zwei Herzinfarkte hinter sich hatte. Nur mal so als zynisches Beispiel. Das brachte ihn immer noch dazu, auch nur halbwegs seine Lebensweise, sein Rauchen, seine Verbissenheit und Egozentrik zu hinterfragen.
Oder dieser Abteilungsleiter eines großen Kunden, von dem man mir brühwarm erzählte, etwas mehr, als ich hören wollte.
Nein, das breite ich nicht auch noch aus. Ich steigere mich rein, ich werde selbst zu einem dieser Labertypen, die andere mit borniertem Gerede zu unterhalten versuchen, dabei nur leider eben nichts oder nicht viel zu sagen haben.
20.07.2025 16:59 • #21