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M
Hallo,

Ich möchte gerne einmal das genannte Thema zur Disposition bringen.

Also, ich bin einsam und spüre deutlich wie ich so nicht ewig weiterleben kann. Nicht ohne das ich Schaden nehme.
Und ja, ich gebe auch zu, dass ich mittlerweile so verzweifelt bin, dass ich fast alles für etwas menschliche Wärme tun würde.
Nur gibt es da ein Problem.
Es ist nicht so, dass ich nicht versucht hätte, mich in diese bitterkalte Spass- und Konsumgesellschaft zu integrieren.
Es gab sogar eine Zeit, da hatte ich recht viele Menschen um mich herum, nur: Sie waren Teil dieser Gesellschaft, kalt und egoistisch.
Ich habe versucht und getan, doch letzten Endes wurde ich nur ausgenutzt.

Ich habe mich im Moment soweit es geht aus der Gesellschaft zurückgezogen.
Und in dieser problematischen Lage befinde ich mich nun.
Ich bin ein Aussteiger, der von dieser krankhaften Gesellschaft umgeben ist.
Ich selbst verlasse kaum noch das Haus - warum auch?
Doch wie soll ich in einer solchen Situation jemals einen ähnlich denkenden und fühlenden Menschen finden?
Wie soll so jemals jemand mein Herz wärmen?
Und wie soll so ich jemals das Herz eines anderen erwärmen können?
Manchmal möchte ich resignieren.

21.02.2008 17:29 • 26.04.2008 #1


3 Antworten ↓


T
Hallo Max,
da hast du dich in einen Teufelskreis begeben,durch deinen Rückzug werden immer mehr Einschränkungen dazu kommen,du solltest etwas unternehmen auch wenn das heisst mal alleine ins Kino zu gehen,sonst verlierst du den Faden und irgendwann traust du dich gar nichts mehr.
Ich würde erst mal mit einem Arzt darüber sprechen,vielleicht auch eine Therapie machen,wie ist es denn mit einer Selbsthilfegruppe,oder einem Verein der dir zusagt.In so Gruppen ist es auch nicht so Oberflächlich und alle haben ähnliche Sorgen,man kann langsam hineinwachsen.
L.G.
Tired

21.02.2008 19:18 • #2


A


Leben am Rande der Gesellschaft

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S
ich kenne das nur allzu gut
man befindet sich unter leuten und erkennt, wie oberflächlich vieles ist
ich halte u.a. nichts von smalltalk, weiß aber gleichzeitig, dass es dazugehört; obwohl es auf mich künstlich/unecht wirkt, verstehe ich, dass es ein teil der umgangsformen ist.
ich finde es nur zu schade, wenn anderen interesse vorgegaukelt wird.

mir ist auch aufgefallen, dass der schein trügen kann und dass sich vom äußeren nicht immer aufs innere schließen lässt.
daher lohnt es sich genauer hinzuschauen u. den eigenen standpunkt immer wieder zu hinterfragen

es gibt vieles, das man mit den augen allein nicht wahrnehmen kann, da
menschen viel komplexer sind u. man scnell dazu neigt, in bestimmten kategorien zu denken

23.04.2008 09:14 • #3


W
Hallo Max,

zu Deinem Text fallen mir zwei Zitate ein. Das erste ist von Adriano Celentano und passt ganz gut zum Thema Herzen erwärmen:

Sie haben euch Häuser beschert, in denen das Wasser nicht mehr eiskalt ist wie einst auf dem Bauernhof, aber das warme Wasser wärmt bloß eure Körper.

Das zweite ist mir mal in der Stadt begegnet, jemand trug es aufgedruckt auf dem T-Shirt:

WEITER WEITER / ins Verderben / wir müssen leben / bis wir sterben.

Also, vielen Menschen gefält diese Gesellschaft ganz bestimmt auch nicht. Einige arrangieren sich trotzdem mit ihr, um dennoch möglichst gut darin zu leben. Andere engagieren sich zB in politischen Gruppen und versuchen, etwas an der Gesellschaft zu ändern. Und wieder andere, vielleicht so wie Du, ziehen sich so weit es geht aus der Gesellschaft zurück.

Aber weißt Du, nach meiner Erfahrung: Die Gesellschaft, die gibt es nicht. Ich kenne auch sehr sehr lange Durststrecken, in denen ich dachte, da draußen laufen nur Schwachköpfe rum. Und plötzlich macht man dann doch wieder eine Bekanntschaft, die einem zeigt, dass man mit seiner Einstellung nicht ganz alleine dasteht.

Sicher, leicht sind solche Menschen im Alltag nicht zu finden. Aber man kann zumindest die Chancen ein wenig beeinflussen. In welchem Umfeld bewegst Du Dich? Welche Zeitungen liest Du? Bist Du eher alternativ oder konservativ eingestellt? Wofür interessierst Du Dich? Die recht vielen Menschen, die Dich ausgenutzt haben - waren das Menschen, die in ihrer Grundeinstellung überhaupt zu Dir passten? Wahrscheinlich nicht, oder weshalb, musstest Du versuchen und tun? Und wenn Du Dich tatsächlich immer mit kalten und egoistischen Menschen umgeben hast, haben dann diese vielleicht Dein Bild von der Gesellschaft geprägt und den Blick darauf verstellt, dass es auch noch andere gibt?

WEITER WEITER / ins Verderben... - das verstehe ich selbst inzwichen nicht mehr als Bedrohung. Ich denke, man kann das Leben selbst in dieser kommerzialisierten Gesellschaft noch als Abenteuer begreifen. Ohne sich krampfhaft zu integrieren, kann man auch vom Rand aus vorurteilsfrei beobachten und dabei vielleicht sogar den ein oder anderen guten Menschen entdecken.

Kannst mir auch gern eine PN schicken.

grüße
marco

26.04.2008 10:18 • #4





Dr. Reinhard Pichler