crazy030
Ich kann das auf jeden Fall empfehlen, wobei die Meinungen da auseinander gehen. Der Professor letztes Jahr in der Tagesklinik empfahl das oft, meine spätere Psychiaterin war auch sehr dafür, meine jetzige Therapeutin auch. Eine andere Psychiaterin sagte aber mal, bloß nicht, damit blockieren sie sich nur.
Der Vorteil in meinen Augen ist auf jeden Fall, man kommt raus, lernt viele Hundehalter kennen, mit denen man zumindest mal redet. Ich treffe mich fast täglich gegen 21 Uhr mit ein paar Leuten und wir laufen dann so ca. 45 Minuten mit den Hunden. Ich hab in 9 Monaten fast 15 kg abgenommen, was mir nicht schadet. Vorher hab ich teilweise 3 oder 4 Tage die Wohnung nicht verlassen.
Ich bin sicher, es hatte auch einen Einfluss auf meine Panikstörung. Der Hund ist eine Verantwortung, die ich gern übernommen hab. Wenn es mir vor dem Hund schlecht ging, bin ich oft ins Krankenhaus in die Notaufnahme gefahren oder hab den Notarzt gerufen. Es war ja auch niemand da, nachts um 2 und so allein in der Wohnung. Nun kann der Hund keinen Menschen in dem Sinne ersetzen, aber wenn es mir dann mit Hund am Anfang mal schlecht ging, dann hab ich schon überlegt, geht es mir wirklich so schlecht, will ich jetzt den kleinen Hund hier allein lassen? Nein.
Bis Herbst 2009 ging es mir manchmal noch übel und da hab ich mir dann trotz Panik einfach den Hund geschnappt, selbst in der Nacht um 3 und bin raus gegangen. Das hat immer geholfen! Ablenkung.
Verantwortung und die Ablenkung mit dem Hund lenkt einfach vom eigenen ständig über sich nachdenken ab, ich gehe auch seit Monaten quasi nicht mehr zum Arzt wegen jedem Zipperlein.
Es ist immer wer da, man hat eine Aufgabe, kommt unter Menschen, muss sich bewegen, ich sehe nur Vorteile. Trotzdem sollte sich natürlich nicht das ganze Leben nur noch um das Tier drehen. Und man sollte auch genau überlegen, ob man es wirklich will, erstmal die Zeit hat und auch das Geld. Und wenn es ein Welpe sein soll, wie bei mir, dann muss klar sein, es ist am Anfang Stress, der auch bei mir noch anfangs zu Panikattacken führte, weil ich die ersten 3 Wochen nie länger als 2 Stunden am Stück schlief.
Ich kann es jedenfalls nur empfehlen, wenn man es wirklich will und auch ein paar Nachteile in Kauf nimmt (Kosten, Zeitaufwand). Bei einigen psychischen Erkrankungen ist ein Hund oder eine Katze sicher von Vorteil.
23.05.2010 12:36 • • 04.06.2010 #1