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Ich bin gerade drei Wochen alleine. Familie ist unterwegs, ich konnte aus physischen und psychischen Gründen nicht mit. Eigentlich ist das kein Problem für mich. Eigentlich.

Früher gab es nichts schöneres für mich, als eine Auszeit ohne Familie, ohne Verpflichtungen, ohne Stress und ohne Verantwortung. Heute weiß ich überhaupt nicht, wie ich die Zeit angehen soll. ich taumele im luftleeren Raum. Keine Idee, was ich tun kann, ewig Ängste vor allem, negative Stimmung, schlechte Gedanken. es kostet mich extrem viel Kraft, eine Tagesstruktur aufrecht zu erhalten. Ich mache mir jeden Tag einen Plan, an dem ich mich dann lang hangele, um nicht ganz zu versinken.

Und das ärgert mich alles, weil ich auch denke, ich müsste doch die Zeit genießen und sie für mich nutzen schwierig.

Habt ihr noch Ideen oder Denkanstöße? Ich habe immer noch knapp drei Wochen vor mir.

Danke für's Lesen!

Gestern 05:05 • 28.07.2025 #1


10 Antworten ↓


Zitat von Zita:
Ich bin gerade drei Wochen alleine. Familie ist unterwegs, ich konnte aus physischen und psychischen Gründen nicht mit. Eigentlich ist das kein ...

Soviele Dinge, die gemacht werden könnten. Für mich ist es wichtig, in die Natur zu kommen. Rehe und Greifvögel zu beobachten.
Fahrrad fahren, spazieren gehen, Eis essen, Lesen, Shoppen. Suche Dir was aus und mach Dir schöne Gedanken. Viel Glück.

A


Genervt sein

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Zitat von Zita:
es kostet mich extrem viel Kraft, eine Tagesstruktur aufrecht zu erhalten. Ich mache mir jeden Tag einen Plan, an dem ich mich dann lang hangele, um nicht ganz zu versinken.

Das ist schon mal sehr gut.
Plane die doch auch Zeit ein, deine schlechten Gedanken / Ängste hier im Forum darzulegen (geteiltes Leid ist halbes Leid funktioniert wirklich). Es hilft oft, sich mit gleichgesinnten / betroffenen auszutauschen.

@Abendschein ich werde mir heute mal eine Liste machen leider kann ich vieles nicht angehen, weil ich etwas eingeschränkt bin. Ich schaue mal, was dennoch geht...

@SilentRoG danke. Ja, ich denke auch, ich muss vielleicht mehr von meinen Gedanken kundtun. Auch im privaten. Wie sollen die anderen wissen, wie es mir geht und mich ggf. unterstützen... Das ist allerdings schon länger mein Problem, dass ich nicht über meine Schwierigkeiten reden kann. Vielleicht gerade ein gutes Übungsfeld.

@Zita

Zitat von Zita:
Ja, ich denke auch, ich muss vielleicht mehr von meinen Gedanken kundtun. Auch im privaten. Wie sollen die anderen wissen, wie es mir geht und mich ggf. unterstützen... Das ist allerdings schon länger mein Problem, dass ich nicht über meine Schwierigkeiten reden kann. Vielleicht gerade ein gutes Übungsfeld.

Das kenne ich sehr gut! Mir fällt das auch schwer. Manchmal muss ich auch erst selbst herausfinden, was ich überhaupt will, aber es lohnt sich das zu üben und dran zu bleiben! Ich habe jedes Mal wenn ich mich mitteilte und offen war positive Erfahrungen gemacht und wurde viel seltener übergangen. Stattdessen hatten viele Verständnis, weil sie erst dann gesehen haben, dass es da was gab, was mich belastet hat.

Ansonsten kenne ich es auch, dass man erstmal unruhig ist, wenn man plötzlich das hat, was man sich eigentlich lange wünscht (zB eine Auszeit). Man ist so in seinem Trott gefangen, dass man mit sich und dem neuen Freiraum gar nichts anzufangen weiß.
Gebe dir etwas Zeit, dich wieder daran zu gewöhnen. Das mit dem Plan machen finde ich super und nutze ich selbst gerne.

@sandracookie danke für deine Erfahrungen! Das macht mir Mut, auch ein bisschen aus meinem Schneckenhaus raus zu kommen und zu üben! Wenn ich die Perspektive wechsle und die Dinge von außen betrachte, ist das der Weg...

Ja, und vielleicht sollte ich mir tatsächlich auch etwas Zeit geben, mich wieder an das alleine sein zu gewöhnen. Heute fällt es mir schon ein wenig leichter als gestern, habe ich den Eindruck. Jetzt steht auf meiner Liste Yoga für einen guten Start in den Tag...

Allen einen guten Sonntag!

Zitat von Zita:
Ich bin gerade drei Wochen alleine. Familie ist unterwegs, ich konnte aus physischen und psychischen Gründen nicht mit. Eigentlich ist das kein Problem für mich. Eigentlich. Früher gab es nichts schöneres für mich, als eine Auszeit ohne Familie, ohne Verpflichtungen, ohne Stress und ohne Verantwortung. Heute ...

Besuche Orte, in denen du nicht warst. Gemäldegalerien, klassische Konzerte, Museen, Kirchengebäude und lass das alles auf dich wirken. Es wird dich „heben“. Du könntest dich auch bei Führungen anmelden . . .

Heute morgen habe ich gemerkt, dass sich eine kleine Lücke in den drückenden und schweren Gedanken auftut. Ein bisschen Raum für eigene Überlegungen und für ein kleines Gefühl von Freiheit. Das ist schön.

Die andere Sache, mit dem sich mehr zeigen, fällt mir sehr schwer. Ich komme da sehr schnell in meinen gelernten Automatismus, wenig Schwäche zeigen. Ich versuche jetzt bei Entscheidungen die Wahrheit zu sagen und nicht drumherum zu reden. Gestern hat mich eine Freundin gefragt, ob wir uns treffen wollen und mir ist es gerade im Moment zu anstrengend. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich gerade nicht so belastbar bin. Sie hat darauf sehr nett reagiert und Verständnis gehabt. Das hat mich sehr gefreut.

Ich bin ein bisschen froh, dass jetzt wieder der Alltag beginnt und das Wochenende geschafft ist. Ich brauche die Struktur. Gleich erstmal Yoga und dann habe ich Kunst.

Zitat von Zita:
leider kann ich vieles nicht angehen, weil ich etwas eingeschränkt bin. I

Warum und womit?

Ich bin körperlich eingeschränkt, weil ich nur kurze Wege laufen kann, auf Grund einer Knieverletzung.

Psychisch bin ich eingeschränkt, weil ich sehr wenig belastbar bin, ich bin sehr reiz offen, d.h. mir sind Eindrücke und Geräusche sehr schnell zuviel und ich komme dann oft in einen dissoziativen Zustand und kann dann erstmal gar nicht raus. Dazu die Ängste. Da versuche ich aber gegen an zu gehen. Wenn es nur Ängste sind, die mich von etwas abhalten, versuche ich es trotzdem zu machen.

Alles in allem, muss ich ein bisschen mit meinen Kräften haushalten...

A


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Dr. Reinhard Pichler
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