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D
hallo ich alle zusammen

ich hab mir einige beiträge durchgelesen, und nicht wirklich das gefunden, was in mir vorgeht. ich kann viele dieser dinge sehr gut nachvollziehen, insofern ich sie früher auch selbst durchlebt habe. aber im moment kommt es mir so vor als stünde ich an einem punkt, an dem ich mir gegenüber noch nie ehrlicher und angstfreier war. und was das ganze jetzt mit einsamkeit zu tun hat? ...
in meinem leben gibt es eine person, die mich wirklich versteht und für die ich alles geben würde und auch gebe, das ist der einzige soziale fixpunkt in meinem leben (naja, ... können uns auf grund der distanz seit einiger zeit nur alle paar wochen sehen)... so stehe ich nun vor einem haufen fremder leute, die ich zu meinen freunden machen könnte. ich spreche mit ihnen, höre ihnen zu, nimm ihnen probleme und sorgen ab... alles kein problem. ansprechen fällt mir nicht schwer, worüber ich wirklich froh bin. nur ich fühle mich so verdammt einsam. an einem gewissen punkt jeder zwischenmenschlichen beziehung kommt es mir so vor als würden sie mich nicht verstehen. ich rede, und sie hören zu aber können nicht darauf reagieren. ich frage mich manchmal einfach wieso so viele menschen so unehrlich sich selbst gegenüber sind und manche dinge einfach nicht verstehen wollen!. ja ich weiß..., man findet antworten... es nützt das ganze nachdenken nichts. (entschuldigt die wirre einleitung) es findet sich fast niemand... bzw ich finde niemanden bis auf diese eine person der mit mir mitgehen kann. ich will nicht so wirken als würde ich mich über irgend welche leute stellen oder sie verurteilen... überhaupt nicht! ich möchte einfach wissen, ob es unter euch leute gibt, die sich gleich fühlen. und die selben erfahrungen machen wie ich... zwischen menschen stehen und außer verdrängung, ängsten, wut, aggressionen, uneinsichtigkeit, selbstverleumdung, oberflächlichkeit und egoismus irgendwie zurückhaltend werden.

würde mich sehr über antworten freuen...
wünsch euch einen ehrlichen tag
dreamcatcher

17.04.2008 16:33 • 09.05.2008 #1


4 Antworten ↓


S
Hallo Dreamcatcher!

Ich fühle mich oft wirklich genauso wie du.
Ich weiß nur allzugut wie das ist.

Was mich wirklich fertig macht ist, alle Menschen mit denen ich Kontakt habe, stellen sich entweder als Oberflächlich, Unehrlich, Verständnislos oder Egoistisch heraus.
Anfang des Monats beispielsweise war eine furchtbare zeit für mich. Ich hatte jemanden ganz besonderen Kennengelernt wie ich dachte.
Und wir hatten einen traumhaft schönen Tag. Und seitdem ist alles anders. Sie scheint eine ganz andere Person zu sein. Schreibt mir nichts mehr über sich. Gar nichts. Und will auch nichts mehr von mir hören. ich versteh es einfach nicht, denn an diesem Tag sagte sie Dinge, die wie aus einem Traum zu stammen schienen. Niemand hat sie dazu gezwungen das zu sagen. Sie sagte selbst, ich wäre ihr Seelenpartner. Wir schienen so unheimlich viel gemeinsam zu haben. Und jetzt komme ich mir einfach dumm vor. Weil ich es geglaubt habe. Weil ich ihr vertraut habe.
Weil ich geglaubt habe, wieder mehr für jemanden empfinden zu können.
Sie spielt nur noch spielchen mit mir scheint mir. Spricht nur noch in Rätseln. Und ich meine wirklich Rätsel. Ohne irgendwas zu erklären. Und ich denke immer darüber nach. Das liegt in meiner Art. Ich denke vielleicht immer zuviel nach.
Aber wie auch immer... Es ist unglaublich schwer für mich jemanden zu finden mit dem ich wirklich reden kann. Ich habe einfach das Gefühl ganz anders zu sein, als alle um mich herum.
Vielleicht denke ich einfach zuviel nach? Gibts sowas? Ich habe gelernt auch mal weniger nachzudenken (kein witz, das mußte ich echt erst lernen). Aber ich denke immernoch viel nach. Besonders wenn ich alleine bin. Und ich fühle mich einfach immer alleine. Ich komme mir vor als würde ich hinter Glas Leben. Als wäre die Ganze Welt nur ein Film und ich sehe es mir an. Ich kann mit den Leuten reden, aber sie erreichen mich nicht und ich sie nicht. Also zumindest nicht was verständnis angeht.
Es ist ein so seltsames Gefühl...
Eine Freundin sagte mir neulich, ich wäre ja selbst an allem Schuld.
Weil ich sage, dass ich anders bin. Weil ich auch nicht wie jedermann sein will. Ich bin was ich bin. Ich will mich nicht verstellen. Ich will sein was ich bin. Und damit glücklich sein können. Sie sagte, jeder fühlt sich als wäre er Anders als Andere.. Aber das ist es einfach nicht. Ich merke einfach schnell wenn ich mit jemandem rede... Das die Person meistens einfach nicht so ist wie ich und mich nicht versteht. Dann kann ich natürlich immernoch mit der Person reden, aber es ist einfach eine oberflächliche bekanntschaft. Sie wissen nicht was ich im Herzen trage.
Ich liebe tiefgründige Gespräche, aber ich habe einfach niemanden der dazu imstande ist. Die Leute sind nicht dumm im gegenteil, sie verstehen mich nur nicht.
Ich habe mich selbst schonmal gefragt, warum es mir so wichtig ist, dass mich jemand versteht? Vielleicht gibt es niemanden der das kann?
Aber keine Antwort gefunden. Vielleicht ist es einfach ein Bedürfnis, zu wissen, dass es andere gibt, die so sind wie ich.
Manchmal habe ich das Gefühl einfach nicht in diese Welt zu gehören. Oder nicht in diese Zeit. Ich weiß das klingt echt seltsam. Aber so fühle ich mich oft.

Ich würde auf jedenfall sehr gerne mit dir reden. Ich verstehe es wirklich sehr gut. Und es ist ein gutes Gefühl das ich nicht ganz alleine bin, auch wenn es sich oft so anfühlt.

Liebe Grüße, Lars.

17.04.2008 23:12 • #2


A


Gefühl des verschieden seins

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A
Hallo ihr beiden,

ich fühle mich auch immer häufiger anders. Menschen beurteilen bzw. verurteilen andere schon nach dem ersten Eindruck. Wenn man kein Modell ist, hat man schon verloren.

Was soll man machen, wenn man nicht den Schönheitsidealen und dem Konsum hinterher rennt? Ich weiß es nicht, aber ich will mich nicht ändern, um Kontakte aufbauen zu können. Ich finde mich nämlich ehrlicher und wertvoller als viele andere, oberflächliche Menschen. Aber alleine fühle ich mich trotzdem, und das mit jedem Tag mehr. Dabei habe ich Freunde, die mich mögen, aber wirklich reden - nein, dass kann ich irgendwie mit keinem. Sie können mich nicht verstehen oder auch nicht helfen. Kann das überhaupt jemand?

Im Moment ziehe ich mich immer weiter zurück. Jetzt habe ich mir einen Kontakt pro Woche verordnet! Helfen tut es aber nur kurz, oder auch gar nicht.

Ich fühle mich wie ein Wellensittich, der alleine im Käfig ist. Ich sterbe an Einsamkeit.

Und nu?
Kopf hoch oder Kopf in den Sand
Adelheid

04.05.2008 21:13 • #3


D
wirst du wirklich verurteilt, oder hast du angst bzw. oft das schlechte gefühl, dass dich die menschen einfach verurteilen. eine sehr gute freundin von mir hat sich ständig vorgemacht zu dick zu sein, und dass sie doch keinen freund und auch nicht die richtigen freunde findet. jetzt steckt sie meiner meinung nach so richtig schön in der schei.. untergewichtig, knochig und immer noch kein selbstvertrauen. sie hat versucht mit ihrem äußeren ihre inneren probleme, eigentlich genau das problem, dass sie sich selber zu wenig wert zuschätzt, zu erklären. verstehst du was ich meine? ich find es schon gut dass du sagst du willst dich keinesfalls für andere irgendwie ändern (jetzt äußerlich), dass das sinnlos ist sehe ich auch. aber der glaube, dass dich andere aufgrund deines äußeren von vorne herein verurteilen, ist vielleicht noch einmal überdenkbar. schließlich und endlich gibt es immer den ein oder anderen menschen mit dem man reden kann, und ich meine wirklich reden, man/frau muss sich einfach darauf einlassen ... die menschen die nicht mit einem reden wollen weil man lange zähne hat, dick, klein, blond oder was auch immer ist sind sowieso nicht die, die wir irgendwann mal freunde nennen können.

Adelheid, gibt es denn überhaupt niemanden in deiner umgebung, wo du sagen würdest. wow... mit der person würd ich echt gerne mal ein richtiges gespräch führen? wenn niemand da ist, dann mach irgendetwas was absolut deiner persönlichkeit entspricht. zeichnest du gerne? sitz dich in den park und zeichne etwas ab. vielleicht kommt jemand vorbei, der sich auch dafür interessiert. sport? kochen ? (kochkurs) tiere? (geh in den hundesportverein)... du musst ja nicht gleich das volle programm durchziehen aber gib dich so wie du dich fühlst und steh zu den dingen, die dich bewegen, dann triffst du auch auf menschen, mit denen du etwas anfangen kannst. wenn du dich versteckst, zuhause oder hinter einer aufgesetzten maske, findest du entweder garniemanden, weil man dich in deinem loch einfach nicht sieht oder du triffst auf die menschen, die deiner maske ähnlich sind aber nicht dir...

so ich muss jetzt dann mal los. hoffe wir können noch ein wenig darüber reden. aber an einsamkeit sterben. nein das musst du nicht. irgendwie kommst du da raus *daumenhoch* davon bin ich überzeugt.

glg dreamcatcher

08.05.2008 16:37 • #4


A
Hallo Dreamcatcher,

deine Antwort hat mich sehr nachdenklich gemacht. Erstens hat mein Beitrag bei dir scheinbar falsche Eindrücke von mir und meinen Gefühlen hinterlassen. Zweitens schilderst du genau die Möglichkeiten für Kontakte, die ich dir mitgeben könnte. Aber du selber hast ja auch das Problem mit der gefühlten Oberflächlichkeit der anderen Menschen und der Distanz, die nicht überbrückt werden kann.

Die Frage ist doch, was erwarten oder erhoffen wir von den anderen. Ich habe Freunde, mit denen ich etwas unternehmen kann oder mit denen ich reden kann. Aber was heißt reden? An dem Tag meiner Anmeldung habe ich mit Freundin von meiner Einsamkeit erzählt. Sie antwortete, dass das jeden Alleinstehenden irgendwann trifft und man lernen muss, damit zu leben. Sie hat zwar irgendwie recht, aber helfen tut es nicht. Sie ist überfordert mit solchen Problemen.

Das ist das,was ich meinte. Wirklich reden, nein da habe ich keinen Menschen. Das Gefühl der menschlichen Nähe, die Möglichkeit sich anzulehnen oder einfach mal fallen zu lassen. Nein, dafür habe ich keinen Menschen. Dadurch entsteht die Einsamkeit. Draußen im Leben muss man immer funktionieren, stark sein . Alles andere muss man verstecken. Es gibt auch Freunde, bei denen ich schwach sein kann. Aber wirkliche Nähe, Tag um Tag - nein. Damit sind alle überfordert, weil sie ja ihr eigenes Leben auch kaum im Griff haben oder zu viel mit sich beschäftigt sind. Deswegen habe ich mich zurückgezogen.

Jetzt sitze ich alleine zu Hause, trotz des wunderschönen Wetters. Einsamkeit ist alleine besser zu ertragen. Wenn ich mit jemanden klöne, falle ich hinterher meistens, weil ich stärker merke wie einsam ich bin.

Bin ich anderes, oder rede ich es mir ein? Ich bin zumindest sehr anders, als wie die Gesellschaft eine normale Frau darstellt. Das geht nicht nur auf Äußerlichkeiten, sondern auch auf mein Verhalten. Es gibt trotzdem viele Menschen, die mich mögen. Nur Nähe, wirkliches Verständnis ist halt etwas anderes. Ich dachte, dass das genau das Problem, das du und Lars beschrieben haben.

Was mache ich, wenn ich vom Leben und von den anderen Menschen zu viel erwarte? Soll ich mit weniger zufrieden sein oder einsam? Ich glaube inzwischen, dass das die eigentliche Frage ist.

Im Moment geht es mir am Besten, wenn ich NICHTS erwarte. Das heißt aber eben auch, keine Kontakte. Denn auch meine Freunde enttäuschen mich (manchmal bis häufig), deswegen suche ich auch keine neuen Kontakte, die Erfahrungen sind zu schlecht.

Genießt das tolle Wetter, habt Sonne im Herzen

Viele Grüße
Adelheid

Was die Raupe das Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling. (Laotse)

09.05.2008 19:07 • #5





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