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B
Meine beste Freundin (kenne sie seit 45 Jahren) leidet seit Jahren immer wieder unter Depressionen, hat seit vielen Jahren ein Alk. und ist seit 2 Jahren nach der 4 oder 5 gescheiterten Beziehung in eine massive Depression geschlittert, leidet unter der Einsamkeit und empfindet ihr Leben als komplett sinnlos.
Ich selbst bin seit 36 Jahren äußerst glücklich verheiratet, habe 2 Kinder, einen sehr großen intensiven Familien- und Freundeskreis.
Meine Freundin wirft mir wirklich seit Jahren vor, mich nicht ausreichend um sie zu kümmern, will mit ihr alleine auf Urlaub fahren (sonst fahrt niemand mehr mit ihr) und versteht nicht, dass ich meinen Jahresurlaub lieber mit meinem Mann und Verbringe als mit ihr, wenn sie getrunken hat wird sie unglaublich aggressiv, beschimpft mich und bombadiert mich mit Vorwürfen:du verstehst nicht wie ich mich fühle, dunhast keinen Ahmung was Einsamkeit bedeutet, du hast keine Zeit für mich, du kümmerst dich zu wenig...
Dazu muss ich sagen, dass ich mich sehr wohl kümmere, sie in meinen Freundeskreis engeführt habe, sie ist in meiner ganzen Familie willkommen, wann immer es ihr schlecht geht, bin ich für sie da, ich fahre in der Nacht zu ihr wenn es ihr mies geht, egal wann sie anruft ich höre ihr zu. All das ist mir keine Last sonder ein Bedürfnis, eine Selbstverständlichkei, sie ist eine wirklich ganz liebe Freundin!
Doch es wird zumehmend schwierig, ich weiß mir keinen Rat mehr wie ich ihr helfen kann, alle Vorschläge werden in der Luft zerrissen, als absurd abgetan: Psychotherapie braucht sie nicht, Familienaufstellung braucht sie nicht, Einladung zu gemeinsamen Unternehmungen werden als Allmosen abgetan die sie nicht will, Trost will sie nicht, Mitleid will sie nicht, klare Statements will sie nicht...... Sie reagiert auf alles aggressiv und erklärt mir immmer nur: du hast einen Mann, die Kinder, deinen Freunde.... Du kannst nicht mitreden, dunverstehst mich nicht.
Teilweise wird sie auch verletztend und ausfallend, was ich ja locker aushalte, doch weiß ich einfach micht wie ich mich nun richtig verhalten sollte, um ihr zu helfen!?!
Zu all dem sucht sie ja meine Nähe, da ich mittlerweile ihre einzig verbliebene Freundin bin, die ungebrochen zu ihr steht.
Ich freue mich auf Ratschläge, Tips,mund Allheilmittel
Danke und LG

16.01.2016 02:43 • 16.01.2016 #1


7 Antworten ↓


Hotin
Hallo bubu,

wenn Du selbst 35 Jahre bist, wie kann das sein, dass Du Deine Freundin schon 45 Jahre kennst?
Oder ist sie 45 Jahre alt?
Zitat:
Meine Freundin wirft mir wirklich seit Jahren vor, mich nicht ausreichend um sie zu kümmern


Bitte distanziere Dich möglichst schnell von solch blödsinnigen Aussagen.
Oder warst und bist Du das Kindermädchen Deiner Freundin.
Was machte denn eure Freundschaft früher aus. Was hat sie früher angenehmes
für Dich gemacht?

Zitat:
und bombadiert mich mit Vorwürfen: du verstehst nicht wie ich mich fühle


Vorwürfe sind die beste Grundlage für eine gute Freundschaft! Vergiss am besten Deine Freundin.
Ich würde empfehlen, das Du ihr mal eine ziemlich ehrlichen Brief schreibst. Dann kann sie das so oft lesen,
wie sie will.
Nur verstehen will sie es offenbar ja nicht.

Zitat:
wann immer es ihr schlecht geht, bin ich für sie da, ich fahre in der Nacht zu ihr wenn es ihr mies geht,
egal wann sie anruft ich höre ihr zu.


Und wann und womit ist sie für Dich da? Sprachst Du nicht von Freundschaft?
Zitat:
doch weiß ich einfach micht wie ich mich nun richtig verhalten sollte, um ihr zu helfen!?!


An Deiner Stelle würde ich mich mehr zurückziehen. Wenn Du ihr helfen willst, dann lass sie vor die Wand laufen.
Ich weiß, das tut euch beiden weh.
Ich habe Jahrzehnte gebraucht um zu verstehen, was wirkliche Hilfe ist und was
meistens schadet.
Ein Mensch kann sich eigentlich nur allein helfen.
Du kannst nur beraten, aber kaum helfen.


Viele Grüße und lass Dir nicht so sehr ein schlechtes Gewissen machen

Hotin

16.01.2016 03:13 • #2


A


Freundin macht mich für ihre Depressionen mitverantwort

x 3


B
Danke Hotin für deine Antwort! Übrigens bin ich bin seit 36 jahren verheiratet nicht 36 Jahre alt
Du hast mit deiner Antwort wahrscheinlich in allen Punkten recht, doch bringe ich es nicht übers Herz sie hängen zu lassen. Ich würde ihr gerne einen Weg aus diesem Desaster zeigen - aber weiß eben nicht wie.
Wenn ich genau darüber nachdenke, hast du mit der Vermutung recht, dass sie für mich selten da war (war allerdings auch nie wirklich notwendig, das hat immer mein Mann bravourös übernommen und hinbekommen), aber es gibt mir jetzt eigentlich bei genauerer Betrachtung doch ein bisschen zu denken.

16.01.2016 03:25 • x 1 #3


Hotin
Hallo bubo,

ich weiß, das ich bestimmt damit Recht habe. Ich habe mich über Jahrzehnte
mit dem gleichen Verhalten wie Du es machst, zum Sozialkasper gemacht.
Ich bin Dir nur nun in einem voraus. Ich habe es schon gelernt, was ich falsch gemacht habe.
Du solltest es noch lernen.

Zitat:
doch bringe ich es nicht übers Herz sie hängen zu lassen. Ich würde ihr gerne einen Weg aus
diesem Desaster zeigen - aber weiß eben nicht wie.


Gerade weil wir Menschen Angst haben, Menschen hängen zu lassen,
entsteht viel Elend in unserer Gesellschaft und in der ganzen Welt.

Wenn Du wirklich helfen willst solltest Du möglichst ehrlich mit Deiner Freundin
reden. Ihr also sagen: Du darfst Dich nicht wundern, das Du Dir die Hand verbrannt hast. Selbst schuld,
wenn du auf die heiße Herdplatte fasst.
Bitte mache mich nicht für Deine Probleme verantwortlich.
Wenn Du Hilfe brauchst, sage mir es. Ich helfe Dir einen Psychologen zu suchen.
Ich helfe Dir Stellen zu finden, welche Unterstützung und Hilfe anbieten.

Du siehst. Du kannst jede Menge helfen – Hilfe, damit sie sich selbst hilft.
Leider wirst Du erkennen, das sie diese Hilfe ablehnt. Und das ist ihr Problem!
Sie will keine echte Hilfe. Sie braucht einen Skla., der ihr ihre Wünsche erfüllt. Und das
warst viele Jahre Du!
Wenn Du das verstanden hast, wird Dein schlechtes Gewissen entlastet.
Bitte probiere es aus.

Ein schönes Wochenende für Dich.

Hotin

16.01.2016 04:11 • #4


B
Hallo Hotin!
Ich versuche meine Freundin seit Jahren zu einer Psychotherapie zu bewegen - es ist mir leider nicht geglückt (ihr Gegenargument: was soll ich dort, die sind doch selber alle verrückt), ich habe ihr Adressen gegeben, ihr vorgeschlagen sie beim ersten Mal zu begleiten, damit sie ihre Schwellenangst überwindenn kann...... sie nimmt nichts an. Solange sie nicht bereit ist, sich auf eine Therapie einzulassen bzw. anzunehmen, wäre jegliche Therapie sinnlos.
Habe gerade ein einstündiges Telefongespräch mit ihr hinter mir: ihr Leben ist sinnlos, leider sei sie für einen Suizid zu feige, sie hat ihre 97 jährige Mutter gefragt weshalb sie seinerzeit nicht abgetrieben hat, sie will nie mehr wieder einen Mann, sie ist verbittert und dann kam noch zum 100sten Mal der Vorwurf, dass ich - als ihre angeblich beste Freundin - nicht bereit bin, mit ihr auf Urlaub zu fahren.
Ich habe ihr vorgeschlagen mit ihr ins Krankenhaus zu einer psychatrischen Notaufnahem zu fahren: sie will mich nicht sehen, sie lässt mich nicht in die Wohnung...... und mein schlechtes Gewissen, meine Ratlosigkeit wird zunehmend größer.
Trotzdem danke für die Antworten und ein schönes Wochenende euch allen!
Bubo

16.01.2016 11:14 • x 1 #5


Hotin
Hallo bubo,


Zitat:
Ich versuche meine Freundin seit Jahren zu einer Psychotherapie zu bewegen - es ist mir leider nicht geglückt


Habe ich schon gesagt. Es wird Dir auch nicht glücken, so lange Du willst, das sie in eine Therapie geht.
Sie muss es freiwillig wollen.
Was sie Dir erzählt ist ihre Verteidigungsstrategie.

Zitat:
sie nimmt nichts an.


Dies hört sich nach einer sehr schweren psychischen Störung an.
Da wirst Du wenig ausrichten können. Sie wird Dich vermutlich so lange versuchen zu erpressen, bis Du
den Kontakt abbrichst.
Eigentlich braucht sie dringend stationäre Hilfe. Ich befürchte Du musst zusehen, wie sie zugrunde geht.
Solche Situationen kenne ich. Ich habe in solchen Situationen schon versucht mit
den Ärzten solcher Personen zu sprechen. Da diese aber aus Gründen der Schweigepflicht Gespräche ablehnen,
sehe ich kaum eine Lösung um solchen Menschen zu helfen.

Du kannst niemand zu seinem Glück zwingen. Du kannst ihr Essen in den Kühlschrank stellen. Essen muss sie
aber allein.
Ich finde, jeder hat ein Recht auf Hilfe, aber nicht das Recht dem Chirurgen vorzuschreiben, wie er die
Operation durchführt. Dies ginge zu weit.

Achtung! Jetzt kommt nur meine persönliche Meinung.
Diese muss niemand teilen.


Bitte versuche damit klar zu kommen, das Du hilflos zusehen musst,
wie sich jemand zu Grunde richtet. Du musst ihr Leiden aber nicht
verlängern. Dafür sind wir nicht auf dieser Welt.

Viele Grüße

Hotin

16.01.2016 14:07 • #6


T
Helluw,

Mich persönlich erinnert das ganze auch an eine Person in meinem sehr engen Umfeld bei der es vermutlich in die Richtung Borderliner geht...

Glücklicher Weise bin ich nicht ihre erste Anlaufstelle sondern ihr Partner... der mir dann ständig erzählt dass er damit nicht klar kommt. Da er etwas älter ist, ist es aber auch schwierig mit ihm zu reden und für mich sieht das eher aus als sei er irgendwo von der SItuation doch Abhängig, denn ich kann sagen was ich will, er macht es doch nciht...

ich kam/komme mir da aber auch vorrangig hilflos vor un ohnmächtig gegenüber allein dabei zuzuisehen.

So... aber vielleicht hast DU ja GLück. Was glaubst Du wie sie reagieren würde, wenn du ihr einmal klar sagst:

- Dass du auch wenn du eine Familie ect. hast, das nicht bedeutet, dass dein Leben immer die heile Welt ist und du durchaus auch Konflikte mal erlebst oder Blöde Situatoinen hast und die auch (alleine? - bis zu nem gewissen grad bestimmt) verarbeiten musst. (und du sie für deine relativ belanglosen probleme nicht bruachen kannst weil ihre eigenen zu groß sind - gerechtfertigter weise)
- Dass Du sie als Freundin sehr schätzt aber - wie sie selbst ja so schön festgestellt hat - eben nicht ALLE ihre Probleme lösen kannst, sei es mangels verständnis (für eine SItuation, die für dich halt (emotional) nicht vorstellbar ist) oder mangels Zeit... weil du eben auch mit deinem eigenen Leben und 5? weiteren familienmitgliedern beschäftigt bist.

- Dass Therapeuten keine Monster Sind und in der Regel auch keine Leute die denken dass sie wunderheiler sind, sondern einfach nur welche die ein gewisses Hintergrundwissen bestizen. SIch aber in erster Linie einfach erst mal normal mit dir unterhalten.
- Dass sie auch in einer Therapie jeder Zeit die Wahl hat diese als untauglich zu emofinden und abzubrechen. (Passiert auch immer wieder, denn auch eine Therapie ist ja in gewisses Maß von persönlichem Zusammenpassen zwischen Th. und Patient gekoppelt.
- Dass es aber Blödsinn ist soetwas von vorneherein abzulehen wenn sie schliesslich nicht einmal wissen kann ob es was nützt oder nicht.
- Dass Die sind alle verrückt sehr gut auch auf sie und DIch und fast jeden Menschen auf der WLEt zutrifft und insofern kein Argument darstellt...(das wird sie aber glaub net interessieren, in wirklichkeit ist es nur ihr Stolz und die Verzweiflung (angst dasses nix bringt) der sie davor abhält)

- Dass deine Freundschaft genauso wie immer weiterläuft wenn sie eine Therapie besuchen würde, während du ihr nicht garantieren kannst, dass es so bleibt wenn sie es nicht wenigstnes für 3 Stunden (mit oder ohne dir) versucht.

Wenn letzteres das einzige ist auf das sie überhaupt mit Ernst reagiert, dann fürchte ich wirst du sie früher oder später erpressen müssen.
Und ihr dabei klar machen, dass du das tust, weil Sie dir eben nicht egal genug ist dort in dem Loch stecken zu lassen wo sie jetzt ist, sondern dass du weisst, dass Du ihr da mit deinen Möglichkeiten niemals ganz raushelfen kannst sondern sie höchstnes festhalten kannst. Das aber nicht für immer, irgendwann sind die Kräfte nämlich erschöpft.

2 DInge sind mir während ich selbst mit Depressionen zu tun hatte klar geworden:

1. Wenn man sich selbst so wenig wert ist oder sich so schei. fühlt, dass man glaubt sich umbringen zu müssen/können ohne dass es einen oder sonstjemanden juckt, dann kann man genausogut auch einfach weiterleben vor sich hinvegetieren (oder einen therapeuten aufsuchen^^) ohne sich erlösen zu müssen. Zumindest für einen Versuch.
2. Du bist nicht in der Lage, in so einer Situation rational zu denken und vernünfitge Entscheidungen zu treffen. Weil alles was du denkst und fühlst von eingefahrenen Mechanismen überlagert ist, über die du keine Kontrolle hast. Ich stell mri dabei ein Kind vor, das nicht damit klar kommt, dass es im Zug nicht am Fenster sitzen darf, da der Platz eben von anderen Leuten besetzt ist. Und das dann den ganzen Zug zusammenschreit ... aber dann irgendwann doch merkt, dass es auf dem Schoss doch gut genug ist.
3. Die anderen KÖNNEN dich tatsächlich nicht verstehen. Wenn ich mir meine eigenen Tagebücher von vor 5 Jahren durchlese, verstehe ich es selbst nicht mehr und es macht mir teilweise richtig Angst ...

16.01.2016 20:52 • #7


B
Vielen Dank für eure so ausführlichen Antworten, da habe ich viel zu grübeln und zu überdenken.
Doch ist mir klar geworden, dass ich eigentlich sehr viele Dinge - ohne therapeutisch geschult zu sein - eigentlich intuitiv richtig mache, bzw. richtig sehe.
Heute habe ich wieder endlos telefoniert, meine Freundin war betrunken was eine sinnvolles Gespräch von vornherein sinnlos macht. Ich habe ihr auf den Kopf zugesagt, dass sie sich erst dann besser fühlen wird, wenn sie wieder gelernt hat sich selbst zu mögen, sich mit allmihren Fehlern und Schwächen zu lieben und als wertvollen Menschen zu sehen. Erst dann ist irgendwann an eine neue Beziehung zu denken, sie soll sich keiner Illsuin hingeben, dass das umgekehrt passiert. Die Reaktion war Verblüffung und ein kurzweiliges Schweigen. Ich habe dann noch klar erklärt, dass ich ihr Verhalten als einen verzweifelten Hilferuf nach Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit und Zuwendung verstehe, ich aber diese Person die ihr das gibt zwar sein möchte und könnte, sie es aber im Moment nicht annehmen kann. Sie hat das Gespräch dann beendet - ich habe aber irgendwie den Eindruck gehabt, dass sie mein Aufbegehren irgendwie berührt hat.
Ich lebe in einer sehr stabilen, tollen Beziehung, ich halte all das im Grunde gut aus, das ist nicht wirklich das Problem. Ich möchte nur so gut es möglich ist, richtig machen was ich richtig machen kann. Ich habe auch schon überlegt mir bei einem Therapeuten Ratschläge zu holen, wie man mit psychisch kranken Menschen umgehen soll, wie man sie unter Umständen von der Sinnhaftigkeit einer Therapie überzeugen kann - den Therapeuten ersetzen kann ich niemals!
Der Zeitpunkt mich zurückzuziehen, der ist für mich noch zur früh, ich leide noch nicht wirklich darunter. Ich hoffe, dass dieser Punkt auch nicht kommen wird - es würde viel kaputt gehen. Ich bin im Leben bisher immer auf die Butterseite gefallen, wofür ich unendlich dankbar bin - daher ist meine Toleranzgrenze im Moment auch ziemlich hoch. Um mich mache ich mir also keine Sorgen

17.01.2016 00:30 • x 1 #8





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