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Skinner
Hallo Leute,

ich habe als letztes meine Mutter 6 Monate gepflegt, sie litt an Akuter lymphatischer Leukämie und beim Sterben begleitet.
Meine ganzen Familienmitglieder sind an Krebs verstorben, ich hatte ebenfalls Krebs. Nun bin ich übrig, nach den Motto:
Den letzten beißen die Hunde.

Ich habe vieles probiert vom Besuch im Trauer Cafe mit Gleichgesinnten und Seelsorge, aber es bringt ein nichts. Ebenso die
Suche über Partnervermittlungen, da sind eigenartige Menschen dabei, wenn es um ein Date geht kriegen, die kalte Füße und
es hat viel Geld gekostet. Bei der Kirche war ich auch, die haben keine Zeit, Kirche bedeutet Stillstand und Spenden.

Ja in meinen Gebiet gibt es kein richtiges Nachtleben oder Clubs, die Leute haben ihre Familien und da sind Kontakte störend.
Man ist da nur das 5. Rad am Wagen und wenn man die Vereine durch nimmt, haben alle Familie und die alten Frauen, wollen
alte einsame Witwen sein. Kein Wunder dass immer mehr Menschen seelisch krank werden.

Ich mache mir Sorgen ewig alleine zu bleiben und so zu leben, man fühlt sich da als Loser und nun durch das Coronavirus
soll man Kontakte vermeiden, ich habe nun schon 8 Monate keine Kontakte als ein paar dumme Ratschläge von diesen
Experten, die es nicht betrifft, weil sie haben eine Familie und mein Problem ist eben bedauerlich.

Es wäre schön wenn jemand eine Lösung mir anbieten könne, oder in einer ähnlichen Situation sich befindet wie ich.

Ich warte auf Antworten, traut Euch.

17.03.2020 04:14 • 19.03.2020 #1


6 Antworten ↓


Leben-mit-Angst
Guten Morgen.

Ich habe zwar keine Lösung, aber mir geht es ähnlich wie dir. Trotz meiner Kinder und meiner Familie (Eltern und Geschwister) fühle ich mich einsam. Jeder lebt sein Leben und ich, als Alleinerziehende, hab auch oft das Gefühl, das 5. Rad am Wagen zu sein. Freunde unternehmen am Wochenende etwas mit ihren Familien, da dränge ich mich weder auf noch fühle ich mich allein wohl. Helfen konnte ich dir jetzt zwar nicht, aber du siehst - du bist nicht der einzige, dem es so geht. Gehst du arbeiten oder bist du Zuhause?

Liebe Grüße

17.03.2020 06:21 • x 1 #2


A


Einsamkeit nach Tod aller Angehörigen

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Skinner
Hallo Mama050717,

Ich habe mein Gewerbe Ende 2019 aufgelöst und bin aufs Land gezogen, wo ich einen großen Bauernhof habe.
Beruflich will ich Mitte des Jahres was neues machen, der Bauernhof beansprucht auch viel Zeit wenn man alleine
ist. Ich danke dir für deine Antwort und wünsche dir alles Gute.

Liebe Grüße

18.03.2020 01:17 • x 1 #3


S
Ohje, das tut mir leid! Mir ging/geht es ähnlich, auch ich habe meine Mutter gepflegt und meine Eltern sind beide verstorben und der Rest meiner Familie auch oder es herrscht Funkstille.
Ich weiß wie schlimm diese Einsamkeit ist und habs auch mit der Kirche (Katholisch) versucht, und mich nicht wohlgefühlt. Da verzweifelt man. Manchmal wollte ich nur schlafen weil ich wach sein nicht ertragen konnte. Jetzt in der Corona Zeit, ohne Schule, ohne Kontakte, bin ich auch sehr isoliert, aber nur weil Kirche nicht funktioniert, heißt das nicht, dass Gott nicht da ist. Diese Art von Geborgenheit findet man im Glauben, nicht in der Kirche.
Ich besuche die Abendschule und konnte da ein paar Freunde/Kontakte knüpfen. In der Coronazeit vielleicht Bibel lesen, alte Geschichten, selbst schreiben. Und wenn diese Zeit vorbei ist, vielleicht VHS Kurse besuchen, weiterbilden in Themen die man mag, da findet man oft Menschen die ne ähnliche Wellenlänge haben.

18.03.2020 13:57 • x 1 #4


Skinner
Hallo Susanne96,
Da hast du auch eine schlimme Zeit erlebt, das schlimme ist, immer alle Menschen wenden von sich von ein ab, das sagen
alle die Trauer Cafe sind, wir treffen uns da monatlich. (durch Corona bis Juni beendet)
Die Evangelische Kirche hatte keine Zeit, das war ich bei einer Frau vom Katholischen Erzbistum Dresden-Meissen
die war ganz aufgeschlossen und hatte einen den Weg gezeigt. Ja aber den Weg muss man allein gehen.
Im Thomas Evangelium steht: Selig sind die Einsamen, denn sie finden das Königreich. Damit ist gesagt, wer einsam ist
der wird nicht gebraucht und kann dann ruhig sterben, er wird ja nicht vermisst. Ich habe in den 8 Monaten, neben den
Umzug aufs Land, viele Kontakte gesucht über Partnervermittlungen, E-Mail Freundschaften, Brieffreundschaften bis
Kontakte zu US-Gefängnisbrieffreundschaften. Je weiter die Leute weg sind, umso sinnloser ist das. Eigentlich wollen viele
gar keine Nähe und Beruflich muss ich was neues machen, ich war 28 Jahre selbständig und fange wieder bei null an.
Geld erhalte ich nicht vom Staat, ich war immer Einzelkämpfer nun muss ich das beste daraus machen. Die größte Sorge
ist das mein Krebs wiederkommt, die ich kannte sind alle vor 10 Jahren gestorben.
Ich danke dir für deine offene Antwort und wünsche dir alles Gute.
In meinen Alter findet man schlecht eine Freundin oder Frau, die haben Angst vor was neuen.

19.03.2020 03:54 • #5


Leben-mit-Angst
Auch wenn deine Antwort nicht an mich gerichtet ist, muss ich trotzdem mal was los werden Das man in deinem Alter keine Frau mehr findet, weil die meisten Angst vor etwas neuem haben, ist absoluter Quatsch. Dann ist dir die Richtige einfach noch nicht über den Weg gelaufen - aber auch das wird noch passieren...
Ich wünsche dir alles Gute!

19.03.2020 13:44 • x 1 #6


Skinner
Ich habe hier erstmal nette Menschen gefunden, aber die Portale von Partnervermittlungen haben seltsame Menschen,
manche wollen kein Bild von sich zeigen, andere sehen dem Alter nicht entsprechend. Ich habe einen ehemaligen
Arbeitskollege überredet, er solle es auch mal probieren, der sieht sehr gut aus und nach 2 Monaten nichts.
Manche Frauen antworten und löschen das Profil nach 2 Wochen ohne Grund. Ja und die Kirche bietet einen an
Alleine Leben lernen obwohl ich Kontakte zu Gemeinschaften suchte, die hören gar nicht zu und dann reden die es gäbe
kein Gemeindeleben. Die vielen Kirchenaustritte sind nicht nur auf die Steuer zurückzuführen, weil die haben keine Lust,
die Menschen sagen sich warum bin ich der Kirche, wenn es nichts bringt.
Vielen Dank und alles Gute.

19.03.2020 18:28 • x 1 #7





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