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M
Hallo

Wie alle die hier schreiben, fühle ich mich einsam.

Dazu kommen noch weitere Probleme, die mir das Leben schwer machen. Sie zu lösen, vermag ich bisher nicht. Reale Menschen mit denen ich darüber gesprochen habe, haben mir gezeigt, dass ich ihnen gleichgültig bin.

Meine Probleme fressen mich auf, das Unvermögen sie zu lösen macht mich wahnsinnig.
Niemanden zu haben, um darüber zu reden zieht mich noch mehr herunter.

Ich versuche Kontakte zu bekommen. Unterhalte mich, aber alle Menschen scheinen beschäftigt zu sein.

Ich habe mir einen Therapeuten gesucht, damit mir wenigstens jemand zuhört....
Nach jeder Stunde frage ich mich, was habe ich dort eigentlich gemacht. Ich habe keine Antworten auf meine Fragen bekommen, wir haben uns nur über Dinge unterhalten, die mir schon lange bewusst sind.

Was soll ich jetzt tun?

Freunde zum habe ich nicht, finde ich nicht. Auf diese oberflächlige Geschwätz über Nichtigkeiten habe ich keine Lust mehr.
Therapeut- bringt es nicht. Kann ich mich auch weiter mit mir selbst unterhalten.

Ich brauche aber etwas Feedback um meine Probleme zu lösen und würde auch gerne mal getröstet werden.

Was tun?

Milla

03.09.2007 08:53 • 04.09.2007 #1


6 Antworten ↓


L
Hallo Milla,

soweit ich weiss ist der Therapeut nicht dazu da dir deine Fragen zu beantworten in dem er dir eine komplette Problemlösung auf dem Tablett präsentiert....

Dennoch ist es natürlich nicht Sinn und Zweck der therapie wenn du da hin gehst und sich auf Dauer nix bei dir tut...
Hast du das denn schonmal angesprochen in deiner Therapiestunde das dir die Therapie bisher sinnlos (entschuldige die Wortwahl aber so habe ich deinen Post gedeutet )erscheint?
Gesagt das du lieber die Probleme ansprechen möchtest wo es dir unmöglich ist sie zu lösen?

Was ist denn mit deiner Familie?

03.09.2007 12:23 • #2


A


Einsam und noch mehr Probleme

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M
Hallo Linchen,

ich weiss, dass ein Therapeut mir keine Problemlösungen auf dem Tablett liefert.

Sie hat mich am Anfang gefragt, warum ich zu ihr komme und ich habe ihr von meinen, für mich nicht lösbaren, Problemen erzählt. Alle Stunden haben sich bisher nur darum gedreht. Wir haben zunächst über die praktischen Dinge gesprochen, wo ich ihr klar dargelegt habe, wie man diese Dinge rein praktisch angeht (das weiss ich, kann es aber nicht).
Danach haben wir begonnen über Gefühle zu reden. Da begann ich dann mit den Augen zu rollen.
Allein die Frage, was fühlst Du jetzt, beschreibe es, macht mir Probleme. Mehr als zu sagen ich fühle mich sch****! vermag ich dann nicht. Auch die Frage Wo tut es jetzt weh, hast du ein komisches Gefühl im Magen oder in der Brust? geht dann doch über meinen Horizont hinaus und ich habe mich gefragt, ob ich in der Sprechstunde beim Arzt sitze.
Auch wenn ich eine Frage stelle, sie dann im Grunde selber beantworten darf und vielleicht ein Lächeln als einziges Feed-back ernte, hat mich eher darin bestätigt, dass Psychotherapie doch nicht das Wahre für mich ist.
Wir haben bisher nichts, für mich Neues, erarbeitet.

Ich weiss, wie ich meine Probleme praktisch lösen kann, aber mein Gewissen und meine Gefühle stehen mir dabei im Weg.
Es gibt im reellen Leben keinen Menschen mehr, dem ich mich anvertrauen kann. Es steht mir keiner mehr so nahe. Auch niemand aus meiner Familie.

Deshalb der Versuch mit einer Therapie....
Ich muss was tun, ich will nicht in ein paar Jahren sagen, mein Leben war mist und ich habe nicht gelebt.
Ich will einfach mal wieder einen Tag haben an dem ich einmal das Gefühl hatte glücklich und zufrieden zu sein und wenn es nur für 2 Minuten ist.

Milla

03.09.2007 13:13 • #3


L
So, da bin ich wieder!

Ok, hast du denn mal darüber nachgedacht zu wechseln? In eine Verhaltenstherapie zum beispiel? Habt ihr darüber mal gesprochen?

Glaub mir ich kenne das dort zu sitzen , innerlich zu schreien und zu denken was will die wissen wie es mir geht natürlich besch***...sonst wär ich ja nicht hier..mich allein schon bei dieser frage allein gelassen und missverstanden zu fühlen...all diese Gefühle nicht klar zu bekommen und auszudrücken ...das kenne ich...und das ist ein harter Weg das zu erlernen und dafür brauchst du den richtigen Therapeuten....

Erkläre mir doch bitte wie du das meinst ds dir dein Gewissen im Weg steht deine Probleme zu lösen denn das hab ich nicht verstanden

Das du niemanden mehr hast der dir jan steht , dem du dich anvertrauen kannst ist traurig...was hast du denn schon versucht um diesen Zustand zu verändern?

Ich muss was tun, ich will nicht in ein paar Jahren sagen, mein Leben war mist und ich habe nicht gelebt.
Ich will einfach mal wieder einen Tag haben an dem ich einmal das Gefühl hatte glücklich und zufrieden zu sein und wenn es nur für 2 Minuten ist.

Ja!
Das kenne ich, das ist es auch was ich sein will...aber leider klappt das nicht so leicht...da müssen wir nunmal drauf hinarbeiten...

Was ist wenn du erst einen Bereich abarbeitest, dir Prioritäten setzt zumal wenn du im Grunde ja weisst was zu tun ist es nur an der Umsetzung mangelt..könnte es da nicht helfen eins nach dem anderen anzugehen und nicht immer diesen Riesenberg von problemen vor sich zu sehen?

03.09.2007 13:43 • #4


M
Das du niemanden mehr hast der dir jan steht , dem du dich anvertrauen kannst ist traurig...was hast du denn schon versucht um diesen Zustand zu verändern?

Ich habe versucht neue Kontakte zu knüpfen. Leider trifft man ja nicht so viele Menschen, bei denen man das Gefühl hat, die Chemie könnte stimmen. Aber alle Menschne sind immer so fürchterlich beschäftigt....
Und manchmal weiss ich auch gar nicht mehr,was ich sagen soll. Man kommt sich ja irgendwann ein bisschen blöd vor, wenn man immer nur small-talk hält.

Man kann ja nicht einfach auf jemanden, den man nicht gut kennt, zugehen und sagen Du mir geht es schlecht, ich habe Probleme, darf ich Dich damit zumüllen?

Ich unterhalte mich übrigens auch mit Menschen, die ich vollständig uninteressant und langweilig finde.

Was ist wenn du erst einen Bereich abarbeitest, dir Prioritäten setzt zumal wenn du im Grunde ja weisst was zu tun ist es nur an der Umsetzung mangelt..könnte es da nicht helfen eins nach dem anderen anzugehen und nicht immer diesen Riesenberg von problemen vor sich zu sehen?

Ein Problem ist, dass ich einsam bin, aber da komme ich nicht weiter. Um mein nächstes Problem zu lösen, brauche ich ein Netzwerk (meine ich zumindest), um mich alleine dem zu stellen fühle ich mich zu kraftlos. Der Rest löst sich dann eigentlich fast von selbst.

Ich kenne massenhaft Menschen, aber alle nur oberflächlig. Es sind wenige dabei, die interessant sind, wo sich aber nichts ergeben hat. Nun bleiben nur noch ein paar über...
Ich weiss auch nicht, wie ich diese Menschen näher kennelernen kann. Klar ich kann fragen hast Du Lust einen Kaffe zu trinken. Leider habe ich nur dann dazu Zeit, wenn andere Menschen arbeiten...und das auch nur ab und zu.
Ich bin sehr mit Familie und Arbeit eingespannt.

03.09.2007 15:13 • #5


H
hallo

ich fang einfach mal an.

ich selbst hab noch nie eine therapie gemacht und kann das daher auch nur wenig beurteilen. ich hoffe, dass du nicht zu oft mit den augen rollst, bei den vielen fragen, die ich dir jetzt stellen werde.

Zitat:
Sie hat mich am Anfang gefragt, warum ich zu ihr komme und ich habe ihr von meinen, für mich nicht lösbaren, Problemen erzählt.

was hast du ihr denn geantwortet? dass du deine probleme gelöst haben willst? dass du einen weg aufgezeigt haben möchtest, wie du deine probleme lösen kannst? dass du jmd zum zuhören brauchst?

Zitat:
Wir haben zunächst über die praktischen Dinge gesprochen, wo ich ihr klar dargelegt habe, wie man diese Dinge rein praktisch angeht (das weiss ich, kann es aber nicht).

sry, das hab ich nicht ganz erfasst ... hast du ihr gesagt, wie man mit deinen problemen im täglichen leben ungeht?

Zitat:

Danach haben wir begonnen über Gefühle zu reden. Da begann ich dann mit den Augen zu rollen.
Allein die Frage, was fühlst Du jetzt, beschreibe es, macht mir Probleme. Mehr als zu sagen ich fühle mich sch****! vermag ich dann nicht. Auch die Frage Wo tut es jetzt weh, hast du ein komisches Gefühl im Magen oder in der Brust? geht dann doch über meinen Horizont hinaus und ich habe mich gefragt, ob ich in der Sprechstunde beim Arzt sitze.

Darf ich fragen, woher deine geringschätzung kommt? ich verstehe nicht, weshalb du mit den augen rollst, wenn es um deine gefühle geht, wenn sie mit dir darüber reden will? das führt wieder zu der frage zurück, was du von der therapie erwartet hast/erwartest? oder liegt es daran, dass du nicht über deine gefühle reden kannst (entweder weil du sie nicht erfassen kannst oder weil du sprachlich dazu nicht fähig bist - soll keine beleidigung sein es ist wahnsinnig schwer, worte für gefühle zu finden, das erfordert viel übung und wissen im umgang mit sich selbst). und die frage nach dem ort der schmerzen ist einfach eine möglichkeit, zu erfassen, welche gefühle dich genau quälen. hast du nie ein großes, schmerzendes loch in der brust gefühlt oder schmetterlinge im bauch? wenn man diese gefühle nicht beschreiben kann, dann kann man sich doch wenigstens an ihr wesen herantasten, indem man sie lokalisiert. also: was hast du von der therapie erwartet?

Zitat:
Auch wenn ich eine Frage stelle, sie dann im Grunde selber beantworten darf und vielleicht ein Lächeln als einziges Feed-back ernte, hat mich eher darin bestätigt, dass Psychotherapie doch nicht das Wahre für mich ist.
Wir haben bisher nichts, für mich Neues, erarbeitet.

es kann natürlich sein, dass eine therapie tasächlich nichts für dich ist. aber ich glaube, dass du zumindest in betracht ziehen könntest, ob du der therapie und der therapeutin überhaupt lange genug die chance gegeben hast, dir zu helfen. ob du unbefangen genug warst, dass man dir tatsächlich auf diesem weg helfen konnte/kann.
die therapeutin hat dir doch sicherlich ratschläge gegeben, wie du im alltag mit deinen problemen umgehen kannst? und ich hatte darüber hinaus den eindruck, dass du glaubst, das alles schon im voraus gewusst zu haben. dann die frage: warum setzt du es nicht um? ich glaube, daraufhin hast du gesagt, dass du es nicht kannst. und wenn du an diesem punkt bist, wundert es mich als laien nicht, dass die therapie nicht funktioniert hat (aber wie gesagt, ich hab nicht wirklich ahnung, nur ne meinung). mehr, als dir neue blickwinkel zu eröffnen und dir denkanstöße und ratschläge geben, kann eine therapeutin nicht, oder?
sie kann dir nicht das gefühl nehmen, einsam zu sein und dir auch nicht abnehmen, deinen gesamten willen zusammen zu nehmen und etwas zu verändern. die hauptaufgabe, nämlich dein leben zu meistern und es lebenswert zu machen, liegt noch immer bei dir.
meinst du nicht?

Zitat:
Ich kenne massenhaft Menschen, aber alle nur oberflächlig. Es sind wenige dabei, die interessant sind, wo sich aber nichts ergeben hat. Nun bleiben nur noch ein paar über...
Ich weiss auch nicht, wie ich diese Menschen näher kennelernen kann. Klar ich kann fragen hast Du Lust einen Kaffe zu trinken.

ohne dir zu nahe treten zu wollen: das mit dem keine-zeit-haben, ist meistens nur eine ausrede vor sich selbst. die benutze ich auch gern, aber ich gewöhne es mir grad ab. wenn du keine zeit für freunde hast, was tust du dann den ganzen tag? und wieso bist du dann nicht so ausgefüllt, dass du keine zeit mehr hast, dich einsam zu fühlen? würdest du nicht zeit finden, wenn es nötig wäre?

und ich weiß nicht, wo das problem an smalltalk ist. einerseits sagst du, dass du nicht auf einen menschen zugehen kannst und ihm sagen: ich hab probleme, hör mir mal zu. auf der anderen seite lehnst du smalltalk ab. was ist denn smalltalk? sicher, wenn man beim 5. treffen noch immer nur über das wetter redet, ist das doof, aber womit soll man denn sonst anfangen?
und man muss doch auch nicht immer nur ins cafe gehen. geh doch mal mit einer dieser oberflächlichen bekanntschaften ins kino oder ins theater - dann hat man was, worüber man danach reden kann. ansonsten redet man über das, was man den ganzen tag so gemacht hat, womit man sein leben verbringt, erwähnt, was man gern macht, was auch immer. ist das alles smalltalk?

ansonsten kann ich dir nur den rat geben, deine toleranzgrenze bezüglich deiner oberflächlichen bekanntschaften etwas heraufzusetzen. natürlich kenne ich auch menschen, die ich recht anstrengend finde und einen, mit dem ich kaum reden kann, weil ich einfach mit seiner art nicht zurecht komme. aber mit dem großteil der menschen kann man irgendwie reden. warum findest du die menschen uninteressant? das sind die wenigsten. viele menschen interessieren sich für irgendwas. und schon hast du eine möglichkeit, mit ihnen ins gespräch zu kommen und etwas aufzubauen. warum zu teufel interessiert sich dieser typ für etwas so langweiliges? sowas erweckt mein interesse und wenn der andere es zulässt, kann sich daraus auch etwas entwickeln. wo sollen denn die tiefen freundschaften herkommen, wenn du oberflächliche bekanntschaften nicht vertiefst? natürlich gehört da auch glück dazu, aber ohne arbeit und bemühen geht da nix. das ist einfach so und besonders, je anstrengender man selbst ist.
und jedes kurze gespräch, hat mir das gefühl gegeben, dass ich ein sympatischer, interessanter mensch bin, vor dem die anderen nicht weglaufen. es ist einfach selbstbestätigung. wenn man das zulässt.

lg

03.09.2007 18:06 • #6


M
Hallo Hermy,

danke erstmal für Deine lange Antwort. Also dann versuche ich mal es zu erklären

Zitat:


Wir haben zunächst über die praktischen Dinge gesprochen, wo ich ihr klar dargelegt habe, wie man diese Dinge rein praktisch angeht (das weiss ich, kann es aber nicht).


sry, das hab ich nicht ganz erfasst ... hast du ihr gesagt, wie man mit deinen problemen im täglichen leben ungeht?/pre
Beispiel: Mein Problem ist, dass ich keine Hose. Lösung ich gehe ins Geschäft und kaufe mir eine. Ganz einfach. Aber ich habe Angst davor in das Geschäft zu gehen, weil ich womöglich nach der Grösse fragen muss, plötzlich auf die Toilette muss etc. Ich bräuchte jemanden, der mitgeht. Aber es gibt niemanden der mitgeht, weil niemand da ist. Vielleicht würde es auch reichen länger darüber zu reden, aber auch dafür ist niemand da. So gestaltet sich mein Problem, praktisch ist es klar, was ich zu tun habe, aber es ist die Angst es allein zu tun.
Anmerkung: ich habe natürlich kein Problem mir Klamotten zu kaufen, das tue ich sehr gern, auch habe ich keine Berührungsängste mit anderen Menschen. Äusserlich wirke ich meistens sehr tough.

Nun zu den Gefühlen, erklär mir, was bedeutet es, wenn es im Bauch drückt oder mehr in der Herzgegend drückt. Magenulcus oder Herzinfarkt.


Zitat:


ohne dir zu nahe treten zu wollen: das mit dem keine-zeit-haben, ist meistens nur eine ausrede vor sich selbst. die benutze ich auch gern, aber ich gewöhne es mir grad ab. wenn du keine zeit für freunde hast, was tust du dann den ganzen tag? und wieso bist du dann nicht so ausgefüllt, dass du keine zeit mehr hast, dich einsam zu fühlen? würdest du nicht zeit finden, wenn es nötig wäre?

Ich kann mich auch sehr gut einsam fühlen, wenn ich auf der Arbeit sitzte, putze, essen koche, Wäsche wasche, Kinder ins Bett bringe etc.

Zum Thema Toleranzgrenze für Oberflächliche Bekanntschaften. Ich zeige mich seit Jahren interessiert, unterhalte mich angeregt über Kochrezepte, bewundere irgendwelches Selbstgestricktes, zeige mich interessiert, Frage nach....aber das war es.
Früher habe ich nur etwas gesagt, wenn ich was zu sagen hatte und nicht mich übers Wetter unterhalten, was auch daran lag, dass ich schüchtern bin. Damals hatte ich Freunde.
Jetzt quatsche ich jeden voll, der nicht schnell genug die Flucht ergreifen kann (etwas übertrieben ausgedrückt) und bin völlig allein.
Ich weiss, dass ich ein sympathischer, interessanter Mensch bin, nur die anderen scheinen oder wollen es nicht merken.

Ich frage auch Leute, ob sie mal was machen wollen, und es passiert was, aber die Initiative geht dann immer von mir aus.
Ich habe langsam das Gefühl ich bin ein Bettler.

Und wenn es einem schlecht geht, ist die Kraft nun auch nicht immer da auf Leute zuzugehen immer und immer wieder.

04.09.2007 09:54 • #7





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